PowerPulsar nachgebaut, Aufbau fehlerhaft (?)

  • Hallo zusammen,


    auch Ich habe mir den PowerPulsar nachgebaut um meiner Autobatterie neuen Schwung zu verleihen.
    Die Autobatterie ist mittlerweile 8 Jahre alt, hat aber erst 34.000km gelaufen. :-)
    Das Fahrzeug wurde laut Vorbesitzer nur im Sommer und nur vereinzelt am Wochenende eingesetzt.
    Scheinbar hat er für die anderen Tage keinen Erhaltungslader benutzt...


    Mittels Eagle war der Schaltplan schnell erstellt, das Layout war da schon schwieriger...
    Verbaut wurden alle Teile anhand der Bauteileliste, die Speicherdrossel wurde allerding gegen eine 150uF / 5A getauscht.
    Da die Speicherdrossel einen Durchmesser von 47mm hat, habe ich den 230V-Teil auf eine separate Platine erstellt.


    Nachdem die Platinen geätzt waren, wurden alle Bauteile entsprechend eingelötet.
    Leider waren nicht alle Bauteile in der Eagle-Datenbank hinterlegt, weshalb für das Layout Vergleichstypen eingesetzt wurden.


    Nach der Inbetriebnahme leuchten die beiden roten LEDs. An den Polklemmen kommen ca. 12,40V an.
    Laut der Bedienungsanleitung sollte die Spannung mittels Trimmpoti auf 13,80V eingestellt werden.
    Genau dort liegt mein Problem... die Spannung lässt sich leider nicht einstellen. Egal in welche
    Richtung das Poti gedreht wird, nichts passiert. (Das Poti ist aber ok!)


    Außerdem ist mir aufgefallen, dass der IRF840 ca. 60 Grad heiß wird. Die Dioden SB560 und P6KE27 liegen bei ca. 50 Grad.
    Ist das nach ca. 5 Minuten Betrieb normal? Obwohl kein Verbraucher an der Schaltung hängt, fließen permanent 140mAh...


    Vielleicht findet jemand einen Fehler in meinem Layout und könnte mir Feedback geben?
    Aktuell bin ich etwas ratlos... :-(


    Hier ein paar hochauflösende Bilder der Platine, sowie dem Layout:
    Galerie: Platine - abload.de


    Viele Grüße,
    Chevi

  • Irgendwo hier hatte ich schon mal eine Anleitung zur strukturierten Fehlerdiagnose geschrieben, ich finde sie aber gerade nicht. In Kurzform:

    • Schaltung von der Versorgung aus dem Spannungsregler abtrennen, um die unbelasteten Spannungen am Regler messen zu könmnen.
    • Eingangsspsannung LM317 messen.
    • Ausgangsspannung LM317 messen.
    • Spannungen plausibel? Wenn ja, dann weiter. Wenn nicht: Erst mal dieses Problem lösen. Vermutlich ist die Last der Schaltung so hoch, dass der Trafo oder der Regler sie nicht korrekt versorgen können.
    • IC2 ziehen (bzw. dessen Pin 10) und Gate von Q1 auf Minus legen.
    • Erneut die Netzteilspannungen messen. Jetzt besser? Falls ja, liegt entweder ein Schaltungsfehler vor, der Trafo ist nicht ausreichend belastbar, die Schaltfrequenz ist zu hoch, die Impulsform fehlerhaft, oder die verwendeten Bauteile unterscheiden sich zu stark von meiner Vorgabe. Falls nein ist etwas defekt, oder fehlerhaft verdrahtet.

    Was mich dabei aber wundert, ist, dass beide roten LEDs leuchten. Das wäre normalerweise der Beweis, dass die Impulserzeugung wenigstens ansatzweise korrekt arbeitet. Zur Kontrolle mal die Spannung über C6 messen: Hier sollten über 50V anliegen. Wenn die Spannung dort unter 25V liegt, spinnt schon die LED-Anzeige.


    Grüße, Tom

  • Ich kann Entwarnung geben, der Pulser funktioniert einwandfrei!


    Vielleicht war ich einfach nur viel zu ungeduldig...


    Die Spannung lässt sich über das Trimmpotentiometer einstellen, allerdings zeigen sich Veränderungen der Spannung an den Polklemmen nur sehr Träge.
    Es war mir nach ca. 5 Minuten Leerlauf der Schaltung nicht möglich, die Spannung an den Polklemmen über das Potentiometer zu korrigieren.
    Außerdem ist mir aufgefallen, je länger die Schaltung im Leerlauf läuft, desto heißer werden die Dioden P6KE33 sowie der IRF840 (ca. 60 Grad!).
    Meine Erfahrung daher, die Schaltung kurz einschalten, das Potentiometer verstellen und direkt messen.
    Danach erstmal wieder ausschalten und nach ca. 10 – 15 Minuten den Vorgang wiederholen. So konnte ich die Spannung auf exakte 13,80V justieren.


    Sobald eine KFZ Batterie an dem Pulser hängt, werden die Dioden sowie der IRF840 nur Handwarm, also optimal.
    Natürlich liegen an dem Kondensator C6 auch die gewünschten 60V an.


    PS, ich bin auf das Ergebnis meiner KFZ-Batterie gespannt, werde mich wieder melden!


    Vielen Dank für die Hilfe!


    Viele Grüße,

  • Die Spannung des Spannungsreglers muss natürlich an seinem Ausgang gemessen werden. Am Ausgang des Power-Pulsars selbst ist wegen der anliegenden Impulse keine sinnvolle Messung - zumindest mit einem Multimeter - mehr möglich. Man stellt den Regler so ein, dass an dessen Ausgang etwa 13,8V anliegen. Mehr Spannung könnte sonst durch normale Gleichspannungsladung zur Überladung der angeschlossenen Batterie führen.


    Dass sich die Suppressor-Dioden ohne Last erwärmen ist normal. Irgendwo muss die Leistung ja hin. Allerdings wundert es mich, dass der IRF840 so warm wird. Das kenne ich so eigentlich nicht. Ich führe das mal auf die etwas veränderte Bestückung bzw. das abweichende Layout zurück.


    Viel Erfolg damit! :thumbup:


    Grüße, Tom

  • Aaahhhaaaaaa!
    ...und ich dachte, die 13,8VDC müssen an den Polklemmen anliegen.


    Jetzt stoße ich allerdings auf ein nächstes Problem... Der 9V AC / 3VA Trafo liefert im Leerlauf inkl. Siebung ca. 14,5 Volt DC.
    Gemessen wurde dieser Wert mit 3 Multimetern unterschiedlicher Hersteller. Sobald die Schaltung an den Trafo angeschlossen wird, „bricht“ die Spannung auf 12,2 VDC
    zusammen. Jetzt leuchtet mir auch ein, weshalb ich am Ausgang des LM317T nur ca. 12VDC habe, die sich über das Poti nicht verändern lässt!


    Seitdem ich die Schaltung mit 15,5VDC aus einem Labornetzteil speise, kann ich mit dem Trimmpoti die Spannung wunderbar auf 13,8VDC regulieren.
    Nun habe ich endlich den gewünschten Wert am Ausgang des LM317T anliegen! Das hochfrequente Fiepen der Schaltung gehört jetzt auch der Vergangenheit an,
    scheinbar war die Schaltung einfach unterversorgt.


    Der User „Sandor“ hier aus dem Forum hat in dem Thread „Power Pulsar nachgebaut“ das gleiche Problem mit der Spannungsversorgung
    beschrieben. Nachdem der Trafo durch ein Modell mit 15V getauscht wurde, schien das Problem behoben zu sein.


    Viele Grüße & Danke für die Hilfe! :D

  • Da soll man natürlich drauf kommen... :whistling:


    Ich verwendet immer 12V/3VA-Trafos zur Speisung, das ist der beste Kompromiss. Bei 9V-Trafos tritt in der Tat das von Dir beschriebene Problem auf (der LM317T braucht selbst etwa 2V Differenzspannung zwischen Ein- und Ausgang zur korrekten Ausregelung). Bei 15V-Trafos steigt aber die gesiebte Leerlaufspannung bis über 20V hinaus an, wass einerseits die Verlustleistung am Regler unnötig in die Höhe treibt, wodurch zuviel von der Trafo-Leistung verloren geht, so dass in der Folge der mittlere Ausgangsstrom des Pulsars deutlich einbricht (12V bei 3VA ergeben 250mA, 15V bei 3VA dagegen nur 200mA...).


    Grüße, Tom

  • Hi Denis_O,


    ehrlich gesagt hatte ich schon viel früher mit so einem Hinweis gerechnet.


    Noch weit vor dem Nachbau der Schaltung hatte ich mich bei Tom via E-Mail informiert, ob man seinen PowerPulser überhaupt nachbauen dürfe. Innerhalb kürzester Zeit erhielt ich von Tom eine sehr freundliche E-Mail mit der Erlaubnis des privaten Nachbaus.


    Da mein Aufbau, trafobedingt wie man weiter oben lesen kann, nicht funktionierte, durfte ich sogar nach vorheriger Absprache (via E-Mail) einen neuen Thread in seinem Forum eröffnen. Ich finde das von Tom wirklich sehr nett, dass er sogar bei selbst aufgebauten Schaltungen seines Schaltplans Support gibt.


    Viele Grüße! :)

  • Verlangen kann man den Support beim Nachbau natürlich nicht. Aber wenn gerade Zeit ist, dann helfe ich auch mal ganz gerne. Besonders wenn im Forum nachgefragt wird, wo Fragen und Antworten alle Interessierten öffentlich zugute kommen.


    Allerdings würde ich mir etwas mehr Informations-Rückflüsse wünschen, also Erfahrungen von Benutzern mit dem Power-Pulsar.


    Grüße, Tom

  • Das hatte einfach kalkulatorische Gründe: Der Support war zu teuer! :pinch: Wenn hinter jedem (fast) verkauften Bausatz zwischen 10 und 30 Minuten Support für Erklärungen und Fehlerbeseitigung stehen, kann das unmöglich ohne Auswirkungen bleiben. Preislich war nach oben hin kein Spielraum mehr vorhanden, also ist der Bausatz entfallen. OK, nun kann man messerscharf folgern, dass mit dem kostenlosem Support für EIgenbauten der Vogel nun endgültig abgeschossen wird, aber da es sich um kaum mehr als ein oder zwei solcher Projekte pro Jahr handelt und diese zudem im Forum ablaufen, spielt das eigentlich keine Rolle mehr. :)


    Grüße, Tom

  • Das kann ich gut verstehen. Deshalb habe ich mich eigentlich auch gewundert, dass Stefan Estner (Akkumatik) seine Produkte eigentlich fast ausschliesslich als Bausätze verkauft, obwohl die eigentlich sogar recht komplex sind.


    Aber bei Nachbauten verlierst Du als Entwickler ja bei jedem Nachbau Geld...oder sehe ich das falsch?

  • Das ist jetzt lustig, weil ich vor einigen Jahren mal bei Herrn Estner um Vertrieb und Support(!) seiner blauen Akkumatik nachgesucht hatte (hätte ganz gut zu meinen Produkten gepasst), aber er wollte das lieber selbst erledigen. Heute bin ich aber froh, dass ich mir diesen Mühlstein nicht auch noch umgehängt habe... :rolleyes:


    Nein, Geld verliere ich bei den Power-Pulsar-Nachbauten nicht, ich verdiene damit nur keins. Es wäre aber nett, wenn solche Nachbauten nicht bei ebay angeboten würden.


    Grüße, Tom

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