Starterbatterie von Standheizungsbetrieb entlasten

  • Liebes Forum,
    ich überlege gerade, wie ich es realisieren könnte, meine 105Ah-AGM-Starterbatterie etwas zu schonen. Ich benutze die Standheizung des Autos relativ viel und habe bereits eine AGM-Batterie nach 3 Jahren verschlissen. Im Standheizungsbetrieb ist wahrscheinlich die Lüftung (läuft auf hoher Stufe) der Hauptverbraucher. Die Heizung verbrät "nur" 35W. Ich könnte mit einem Trenn-MosFET einfach eine zweite zyklenfeste (Gel-) Batterie einbauen und die Standheizung darüber versorgen, da aber die Lüftung dann nach wie vor über die Starterbatterie läuft, bringt das wohl eher wenig, außerdem wäre die Verkabelung etwas aufwändiger (Starterbatterie ist im Kofferraum). Das Auto besitz (leider) ein sehr zickiges "intelligentes Batterie-Management" (IBS), auf das man auch aufpassen müsste, d.h. die Starterbatterie darf nich am IB-Sensor vorbei ge- oder entladen werden.
    Vielleicht habt Ihr eine gute Idee?
    Viele Grüße
    Flo

  • Solange man das Batterie-Management-System des Fahrzeugs nicht zur Mitarbeit überreden kann, könnte es schwierig werden, eine Zweitbatterie ausreichend zu laden. Dieses Problem lässt sich - außer durch eine zweite Lichtmaschine - leider nicht durch externe Eingriffe lösen.


    Ansonsten würde ich die Saftschubse empfehlen, die zwar nicht den vollen Strom bereitstellen kann, aber dennoch das Problem des hohen Batterieverschleißes zu 80% lösen würde, indem sie langanhaltend 13V als Erhaltensladespannung für die Starterbatterie zur Verfügung stellt und so deren Sulfatierung beseitigen würde.


    Grüße, Tom

  • Danke Tom. Ich denke darüber mal nach. Ich habe von einem User gelesen, der mit Deinem Trenn-Mosfet eine Zweitbatterie mit Kühlbox in dem gleichen Auto betreibt. Da scheint die Ladung über das IBS ja irgendwie zu klappen.
    Wie sollte ich denn den Stützakku dimensionieren, wenn ich ca. 10-15Ah Strom täglich entnehme? (2x1/2h Standheizung mit 40 Watt Heizgerät und geschätzt 50-60 Watt für die Lüftung). Dann gibt es noch viele Verbraucher (Alarmanlage, 2 GSM-Module und der Standard-Schnickschnack in modernen Autos, die bei mir die 90Ah-Starterbatterie in 5 Wochen Standzeit komplett tiefentladen hat). Die Lichtmaschine liefert 180A und die Saftschubse schafft 50 Watt Ladestrom. Da könnte es doch Probleme geben, oder?
    Könntest Du mir einen bestimmten Gel-Akku (Hersteller) empfehlen?

  • Hallo,


    wichtig bei Standheizungs-Betrieb ist immer das Verhältnis zwischen Heizzeit und Ladezeit. Wenn man 45 Minuten heizt, reicht es danach keinesfalls aus 15 Minuten zu fahren. Leider liegen die Verhältnisse aber genau so und dann stellen sich eben auch genau die bekannten Probleme ein. Dabei spielt es auch keine große Rolle, wie viel Strom die Lichtmaschine liefern kann, denn wenn die Batterie den Strom wegen der zuvor langsamen Entladung auch nur langsam annimmt, spielt die maximale Stromlieferfähigkeit der Lichtmaschine ja keine Rolle. Wenn sich das Verhältnis nicht wenigstens in die Nähe von etwa 1:1 (Heizzeit : Fahrzeit) bringen lässt, geht keinen Weg, der an einer regelmäßigen Aufladung mit einem Netzladegerät vorbei führt (dann aber bitte keinen Lader mit hypernervöser Abschaltung verwenden (wie die bekannten CTEKs und deren Derivate), sondern eins, dass lääänger lädt (wie z.B. das BC-1012)).


    Was die Dimensionierung angeht, wurde ja auch schon viel geschrieben. Man rechnet bestenfalls mit der halben Nennkapazität des Akkus. Das wären dann bei einem Bedarf von 10 - 15Ah etwa 20 - 30Ah Akkukapazität. Ich selbst habe jahrelang einen AGM-Akku 12V/45Ah in meinem Ex-Taxi spazieren gefahren, der mir die Standheizung zum auftauen des Wagens und Verflüssigung des Pflanzenöls in Tank und Spritfilter gute Dienste geleistet hat. 30 Minuten Heizzeit sind da kein Problem gewesen. Allerdings schlossen sich auch immer wenigstens 45 Minuten Fahrzeit an.


    Die Saftschubse schafft übrigens keine 50W Ladestrom, sondern max 50A. Das ist doch ein ziemlicher Unterschied. ;) 50W bei 13V "pumpt" sie vom Zweitakku ins Bordnetz zurück. Das sind dann knappe 4A. Wenn es darum geht, die Saftschubse auch mit stärkeren Lichtmaschinen zu verwenden, geht auch das: Man tut dann das, von dem ich sonst immer abrate und baut mutwillig Widerstände in die Ladeleitung. :D Ein 1m langes Stück 6mm²-Leitung zwischen Saftschubse und Zweitakku löst das Problem, indem es den Spitzenstrom auf saftschubseverträgliche Werte begrenzt. Das hat mit der 180A-Lima im Wagen meiner Frau viele Jahre perfekt funktioniert.


    Grüße, Tom

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