Zwei Batterien, zwei Landstromladegeräte, eine Lichtmaschine, ein Batteriemonitor

  • Mir wurde gesagt, ich hätte eine SEHR ungwöhnliche Konfiugration. :-) und eigene Anmerkung: wenig Ahnung.
    Ich habe ein Stahlboot mit
    einer Starterbatterie (140 AH) mit Massekontakt zum Bootsrumpf,
    zwei zusammengeschlossenen Verbraucherbatterien (Bordnetz) a 143 AH macht 286 AH mit Massekontakt zum Stahlrumpf auf der Verbaucherseite des Shunts vom Batteriemonitor,
    zwei Ladegeärte CTEC M300 für Starter und Bodnetz extra. Das eine ist neu und nun macht das alte "Pobleme",
    ein altes EDR (ca. 20 Jahre), das den Strom von der Lichtmaschiene erst in die Starterbatterie leitet, bis die voll ist und dann zur Bordnetzbatterie "öffnet".


    Das neue M300 ist an die Starterbatterie angeschlossen. Das alte M300 zeigt nun eine immer leere Bordnetzbatterie an und kommt aus dem Startmodus nicht raus.
    Der Batteriemonitor ist ebenfalls neu und an die Bordnetzbatterie angeschlossen. Shunt am Minuspol, alle Verbraucher an der, der Batterie abgewanten Seite am Shunt angeschlossen, incl. der Masse zum Rumpf.
    Ich habe nun das EDR* im Verdacht, das die Pluspole der beiden Batterien "kurzschließt", wenn die Starterbatterie voll ist. Ist sie ja praktisch immer, wenn Landstrom angeschlossen ist. Kann das dann zu Problemen mit zwei Ladegerätgen führen wenn das EDR "öffnet"?


    Ist für diese Konfiguration der Trenn-Mosfet statt des EDR richtig????? Jetzt bin ich gespannt und freue mich auf Infos. :-)) Vielen Dank im Voraus.



    *-Elektronisches Trennrelais "LEAB-EDR"
    Elektronisch gesteuertes
    Relais zum gleichzeitigen Laden von zwei Batterien. Das EDR wird zwischen
    der ersten und der zweiten Batterie eingebaut. Das Relais bleibt offen,
    bis der Füllgrad der ersten Batterie einen bestimmten Wert und die
    Schaltspannung erreicht hat. Jetzt schließt das EDR und beide Batterien
    werden vollgeladen. Wird Energie aus einer der beiden Batterien entnommen,
    fällt die Spannung, und das EDR öffnet sich wieder.

  • Hallo,


    also als besonders ungewöhnlich sehe ich die Installation nun nicht gerade an.


    Allerdings habe ich das Problem wohl noch nicht verstanden. Eins der beiden Ladegeräte zeigt eine leere Batterie an? Also wenn es diese nicht auflädt, dann würde ich vermutes, dass es defekt ist.


    Programmgesteuerte Lader wie die von Ctek sind für die gezeigte Konfiguration auch nicht gut geeignet. Normale programmgesteuerte Lader sind Tischlader. D.h., sie wollen nur sich selbst und einen Akku sehen, sonst gar nichts. Der Grund ist eigentlich einfach: Die Programmsteuerung unterbricht die Ladung zeitweise und "lauscht" am Akku, um dessen (Lade-)Zustand zu ermitteln. Wenn während der Ladung aber Strom von Verbrauchern aufgenommen wird, oder wenn währenddessen Verbraucher zu- oder abgeschaltet werden, kann die Programmsteuerung die dabei auftretenden Messwerte natürlich nicht sinnvoll deuten. Sie geht ja davon aus, dass nur der Akku am Lader angeschlossen ist und sonst gar nichts. Spannungsgesteuerte Trennschalter wie das hier verwendete EDR führen natürlich zur totalen "Laderverwirrung". In der Folge schalten solche Lader entweder zu früh ab, oder zum falschen Zeitpunkt ins falsche Ladeprogramm oder sie schalten auch gar nicht ab. Jedenfalls ist das Ergebnis zumeist nicht befriedigend.


    Fazit:

    • Prüfen, ob der Lader überhaupt korrekt arbeitet
    • Lader gegen unempfindliche Konstantspannungs-Lader ohne komplizierte Programmsteuerung austauschen

    Ein Umbau auf Trenn-MOSFET würde am Grundproblem leider nichts ändern.


    Im Übrigen:


    Man lasse sich bitte nicht erzählen, dass ein System wie das hier angesprochene EDR von Leab zuerst nur den einen Akku auflädt, so lange, bis dieser voll ist und erst dann mit der Ladung des zweiten beginnt. Das klingt für Laien zwar irgendwie sauber und playmobilartig logisch, ist in der Praxis aber völlig unbrauchbar und wird daher auch nie wirklich so gemacht. Da Bleiakkus für eine hohe Leistung und lange Lebensdauer immer möglichst lange Ladephasen benötigen, wäre es ja völlig kontraproduktiv, einzelne Akkus mit kürzeren Ladephasen zu versorgen als möglich. Daher schalten Systeme wie das EDR von Leab, aber auch MicroCharge Trenn-MOSFETs die Ladespannung auch stets sofort auf beide Akkus, sobald die Lichtmaschine Strom zu liefern beginnt. Warum sollte man dem zweiten Akku auch Ladestrom vorenthalten, wenn doch meist genug davon zur Verfügung steht um beide Akkus zu versorgen? Das würde ja keinen Sinn machen.


    Man muss auch wissen, dass man bei Bleiakkus die Ladung nicht mal eben so einfüllen kann wie Benzin in einen Tank, sondern man kann ihm nur Ladespannung "anbieten" und kann dann zuschauen, wie viel Ladestrom sich der Akku selbst genehmigt. Der Akku steuert nämlich die Höhe seines Ladestroms selber, jedenfalls so lange, wie die Ladespannung im zulässigen Bereich liegt. Dabei kann man feststellen, dass der Ladestrom zu Beginn der Ladung hoch ist und zum Ende der Ladung hin immer weiter absinkt. Das ist ganz typisch für Bleiakkus. Deshalb dauert es zum Ende der Ladung hin auch immer sehr lange, bis der Akku wirklich "voll" ist, obwohl kaum noch Ladestrom fließt. Weshalb es eben auch keinen Sinn macht, den zweiten Akku nun unnötig lange auf Ladestrom warten zu lassen, während der fast volle erste Akku nur noch hin und wieder mal einen Schluck vom Strom nippt. :)


    Grüße, Tom

  • Hallo Tom,
    erstmal vielen Dank für die ausführliche Info.
    Soweit hab ich das mit dem EDR verstanden und halte es ebenso für kontroproduktiv. Jedenfalls für meine Situation.
    Vielleicht ist das eine Ladegerät kaputt. Ich werde die Anschlüsse nochmal genau kontrollieren. Dann meine Frage, wie ich nun vielleicht mit einem Ladegerät und der Lichtmaschine auskomme.
    1. Ist der Anschluß, wie in der von mir ergänzten Zeichung unten, möglich? ?(
    2. wird die zweite Batterie dann vom Ladegerät, wie auch von der Lichtmaschine geladen? ?(
    3. Wenn die Starterbatterie "nahezu voll" ist, geht ja die Ladespannung vom Ladegerät runter. Das tut sie dann auch bei der zweiten Batterie?? auch wenn die noch "nahezu leer" ist? Deshalb dachte ich, dass zwei Ladegeräte auf alle Fälle "produktiver" sind, als nur eins. ?(
    4. Wenn das zweite Ladegerät nicht kaputt ist, kann ich das dann einfach genauso an der Zweitbatterie installieren, wie auf der Zeichnung von mir ergänzte erste Ladegerät? ?(

  • Zu den Fragen mit dem Ladegerät würde ich jetzt dasselbe schreiben müssen wie schon zuvor, nämlich dass sie sich für eine solche Verwendung mit Trenn-MOSFET nicht eignen. Die Dinger neigen bei anderen Lasten als reinen Akkus zu Fehlschaltungen. So bleibt bei Verwendung von dem Leab-EDR oder meinem Trenn-MOSFET nur die Möglichkeit, den Lader direkt am Zweitakku anzuschließen. Alles andere können prozessgesteuerte Lader nicht richtig interpretieren.


    Wenn man einen Lader an der Starterbatterie anschließen möchte, um beide Batterien gleichzeitig zu laden, muss das zwingend ein IU-Lader mit ausreichender Belastbarkeit sein.


    Wenn man einen Lader an der Starterbatterie anschließt, wird sich bei sinkender Ladespannung an der Starterbatterie die Ladespannung an der Zweitbatterie natürlich ebenso vermindern. Ist ja logisch, denn woher sollte eine höhere Ladespannung denn kommen, wenn nicht von der Lichtmaschine bzw. dem Ladegerät?


    Natürlich ist es jederzeit möglich, beliebige Ladegeräte vorn und hinten am Leab-EDR oder dem Trenn-MOSFET anzuschließen, nur kann ich dann nicht vorhersagen, wie sich die Lader im Einzelnen verhalten werden. Fragen zu Ctek-Ladegeräten solltest Du der Firma Ctek stellen, nicht mir; auch wenn die nicht so ein schönes Forum haben wie ich. :P


    Grüße, Tom

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