Anschluss einer Kompressor-Kühlbox mit einer 2. Batterie

  • Hallo liebe Forumsmitglieder.


    Ich möchte eine zusätzliche Batterie für den Betrieb einer Kompressor-Kühlbox im Kofferraum meines Fahrzeugs einbauen. Die Starterbatterie hat eine Kapazität von 100Ah (Kaltstartstrom 800A) und die vorgesehene Zweitbatterie hat eine Nennkapazität von 70Ah. Das Verbindungskabel des Plus-Pols der beiden Batterien soll 2m lang sein. Ich habe nun folgende Fragen:

    • Welcher Querschnitt für das stromführende Kabel (2m) ist hier empfohlen?
    • Welcher Querschnitt ist für das Massekabel am Trenn-MOSFET nötig?
    • Welcher Querschnitt ist für das Massekabel an der Zweitbatterie nötig? Macht es sinn, dieses direkt am Minus-Pol der Starterbatterie (2m) anzuhängen oder reicht es, die Masse vom Fahrzeug zu nehmen?
    • Lohnt es sich, im Verbindungskabel von der Starterbatterie zur Zweitbatterie eine eigene Sicherung dazwischenzuschalten? Wie hoch muss diese dimensioniert sein?
    • Ausgehend von der Zweitbatterie möchte ich eine zuätzliche Geräteanschlussdose für den Anschluss der Kühlbox einbauen. Was ist hier zu beachten? Sicherung? Querschnitt? Die Kabellänge von der Zeitbatterie zur Anschlussdose beträg etwa 50cm.
    • Ist für diese Anwendung die Variante mit Trenn-MOSFET sinnvoll oder reicht evtl. auch die 'Saftschubse'? Gemäss Beschreibung ist die Saftschubse nur bis ca. 66Ah möglich. Ich nehme an, dass die vorhandenen 70Ah nicht mehr im Toleranzbereich sind.
    • Für die zusätzliche Ladung während dem Stand habe ich ein externes Ladegerät, mit folgenden Daten: Ausgang(U) 13.8V, Ausgang(I) 20,5A. Ist dieses für die Ladung ausreichend oder ist zwingend ein Modell mit einer Ladespannung von 14.4V zu empfehlen? Dieses Ladegerät möchte ich gerne fix an der Zeitbatterie angeschlossen lassen. Ist dies möglich? (EA Blei-Akku-Ladegerät BC-512-22-RT, erhältlich z.B. bei Firma Conrad-Electronic, Hirschau, Art-Nr. 000510133)


    Die technischen Daten für die Starter- und Zweitbatterie sowie der Kompressor-Kühlbox sind im Anhang ersichtlich.



    Vielen Dank für Eure Tipps.


    Freundliche Grüsse aus der Schweiz, Stefan

  • Hallo,


    weil es sich bei der Riesen-Firma Conrad-Electronic um einen direkten Wettbewerber zu meiner kleinen Klitsche handelt, möchte ich nicht gern deren Suchmaschinen-Ranking durch Direktlinks aus diesem (bei Google recht hoch bewertetem) Forum noch zusätzlich pushen, weshalb ich den Direktlink mal entfernt habe. Wer möchte, kann bei Conrad-Elextronik direkt die Bestell-Nr. eingeben und wird dann auch so fündig. Man sehe mir diesen Eingriff bitte nach.


    Obwohl das Posting sehr informativ ist, blieb eine wichtige Frage noch offen, nämlich die nach dem Maximalstrom der Fahrzeug-Lichtmaschine. Davon hängen die durch die Leitungen fließenden Maximalströme ab, weshalb diese Information noch benötigt wird, bevor sich die Frage nach der Dimensionierung der Leitungsquerschnitte und ob die Saftschubse verwendet werden kann, beantworten lässt.


    Grüße, Tom

  • Hallo,


    Vielen Dank für die rasche Antwort und sorry wegen dem kompletten Link. Soweit habe ich leider nicht gedacht und ich finde es in Ordnung, dass er entfernt wurde. Von mir aus kann sogar der ganze Teil der Firma aus Hirschau entfernt werden da er für die Beantwortung meiner Frage nicht zwingend nötig ist. Mein ursprünglicher Gedanke war, einfach so viele Informationen wie möglich anzugeben. Da ich dieses Netzteil schon viele Jahre in Betrieb habe, aber hier im Forum gelesen habe, dass für die Akku-pflege eine Ladespannung von 14,4 Volt besser ist, wollte ich mich einfach noch vergewissern, ob ich durch die Weiterverwendung meines alten Geräts mehr Schaden anrichte als Nutzen habe. Wenn nämlich die Akkus mit einem passenderen Ladegerät länger benutzbar sind lohnt es sich sicherlich, beim nächsten Kauf auch auf diesen Punkt zu achten und natürlich den Shop von MircoCharge zu berüchsichtigen. ;)


    Da ich gerade keinen Zugriff auf ein Zangen-Ampere-Multimeter hatte und in meinen Unterlagen nichts fand, habe ich heute den gesuchten Wert von meiner Garage heraussuchen lassen. Gemäss telefonischer Auskunft liefert meine Fahrzeug-Lichtmaschine 180A. Ich hoffe, diese Angaben genügen, um herauszufinden, welches Modell des Trenn-MOSFET oder der Saftschubse für meinen Zweck geeignet ist und freue mich bereits auf den Feedback.


    Grüsse, Stefan

  • Ja, mit diesem Wert hatte ich so in etwa gerechnet. Das ist eine genze Menge Strom, der da in eine Richtung marschiert und auf diesen Strom muss eine solche Anlage natürlich ausgelegt sein.


    Bei der Saftschubse ist das nur dadurch zu erreichen, dass man den Ladestrom künstlich begrenzt, um das Relais in der Saftschubse nicht zu überlasten. Das lässt sich ganz gut durch einen nicht zu großen Zweitakku in Verbindung mit einem bewusst dünnem Verbindungskabel erreichen. Bei der genannten 70Ah-Zweitbatterie und der Kabellänge von 2m dürfte ein 6 - 10mm²-Kabel das geeignetste sein, um den gewünschten Kompromiss zu erzielen.


    Mit Blick auf den (bösen) Kühlschrank als Verbraucher (böse deshalb, weil Kühlschränke einen außerordentlich hohen Energiedurchsatz mit sich bringen und da hat man ohnehin schon alle Hände voll zu tun, um die hoch belasteten Zweitakkus immer wieder voll zu bekommen) würde ich aber nur im Notfall zur Saftschubse greifen, denn mit einem Trenn-MOSFET und dicken Kabel lässt sich der Akku schnellstens wieder aufladen. Hier muss man entscheiden was wichtiger ist: Schnelle Aufladung bei hoher Last, oder eine Stützung des Bordnetzes.


    Fazit:

    • Hier wäre dann der 300A-Trenn-MOSFET erforderlich, weil der 120er doch ein ganzes Stück weit überlastet würde.
    • Bei Verwendung des Trenn-MOSFETs sollte vernüpnftigerweise der Kabelquerschnitt ausreichend hoch angesetzt werden: 35mm² sind nicht zu teuer, noch gut zu verlegen und sehr verlustarm.
    • Als Massekabel am Trenn-MOSFET kann ein 0,5 bis 0,75mm²-Kabel verwendet werden. Es fließen maximal 0,4A durch dieses Kabel.
    • Als Massekabel der Zweitbatterie wird logischerweise derselbe Querschnitt verwendet wie beim Pluskabel. Es fließt ja plus wie minus derselbe Strom und daher gelten ja auch dieselben Grundsätze.
    • Wenn man einen guten (niederimpendanten, also ein Punkt mit nur geringem Widerstand zum Minuspol des Starterbatterie) Karosseriepunkt erwischt, kann man sich das 35mm²-Kabel zurück zum Minuspol der Starterbatterie schenken.
    • Das Thema Sicherung ist ein sehr wichtiges. Abgesichert werden muss das Plus-Verbindungskabel, soweit auch nur eine geringe Gefahr besteht, dass das Kabel Kontakt zur Karosserie bekommen könnte (Unfall!). Andernfalls beginnt auch ein 35mm²-Kabel bei einem Kurzschluss ganz schnell zu glühen und zu qualmen und erstickt die Fahrzeuginsassen auf höchst unerquickliche Weise. Um das zu vermeiden, wird an beiden Enden des Kabels, also jeweils an den Batterie-Pluspolen, je eine Sicherung eingesetzt. Mit 200A-Sicherungen kommt man gemeinhin gut zurecht.
    • Auch ein von der Batterie abgehendes Pluskabel zu einer Steckdose sollte abgesichert werden, um qualmende Kabel sicher zu verhindern. Da hier kaum mehr als 20A fließen werden reichen Kabel von 2,5mm² und 30A-Sicherungen aus.
    • Wichtig ist bei dauerhaftem Anschluss von Ladegeräten immer, dass diese "rückstromsicher" sind. D.h., dass sie einerseits einen rückwärts eingespeisten Strom vertragen ohne kaputt zu gehen und andererseits, dass der Lader nur einen möglichst geringen Rückstrom aufnimmt, wenn keine Netzspannung anliegt. Den genannten Lade kenne ich leider nicht, so dass ich zu dessen Eignung keine Angaben machen kann. Mein BC-1210 ist z.B. rückstromsicher und nimmt etwa 2mA auf (eine LED glimmt dauerhaft ein wenig). Aber der schafft nur 10A.

    Grüße, Tom

    • Auch ein von der Batterie abgehendes Pluskabel zu einer Steckdose sollte abgesichert werden, um qualmende Kabel sicher zu verhindern. Da hier kaum mehr als 20A fließen werden reichen Kabel von 2,5mm² und 30A-Sicherungen aus.

    Hier muss ich kurz einhaken....


    Im Prinzip schon richtig, Aaaaber:
    gerade der Kühlschrank sollte NICHT auf diese Weise Verkabelt werden!


    Die Dinger haben nämlich 2 Schwerwiegende Probleme.
    1. einen sehr hohen Anlaufstrom des Kompressors und
    2. eine Unterspannungs-Abschaltung


    Das in Kombination verhindert bei zusammentreffen von dünnen Kabeln, Übergangswiderständen in Steckdosen und Sicherungen und teilentladener Batterie, zuverlässig das Anlaufen des Kompressors.


    Also, Kühlschrank immer mit "etwas" dickeren Kabeln (6mm²), so kurz wie möglich und ohne Steckdose dazwischen anschliessen, sonst gibts warmes Bier :thumbdown: :thumbdown:


    Sicherung kann man bei 6mm² auch grosszügiger Dimensionieren

  • Naja, gut zu wissen, dass der Anlaufstrom eines Kompressorkühlschranks hoch ist. Aber ich denke, dass 6mm² sind an dieser Stelle doch sehr konservativ empfohlen sind. Meiner Meinung nach wird ein 50cm kurzes Stück 2,5mm²-Leitung und eine 30A-Sicherung dem sicheren Kompressor-Anlauf kaum im Wege stehen. Dann schon eher miese Kontakte in der Steckverbindung.


    Grüße, Tom

  • Schon klar.
    Ich hab das schon durch am Boot (warmes Bier wegen mieser Kühlschrankverkabelung) :cursing: :cursing:
    selbst wenn man mit 50cm auskommt (was selten ist, dass der Kühlschrank so knapp an der Batterie oder dem Verteiler steht)
    muss man die Kabellänge noch doppelt rechnen (Plus UND Minusleitung)
    Leider haben Kühlschränke ab Werk schon Klingeldrähte zur Stromversorgung.
    Da sollte man sich nicht auch noch zusätzliche Fehler einbauen.
    Das nachträglich zu ändern, ist meist mit erheblich mehr Arbeitsaufand verbunden, als es gleich ordentlich zu installieren.
    Wenn die Leitungen kurz genug, und sicher verbunden sind, reicht natürlich ein 2,5mm²


    Aber ich bin nun mal einer der gern auf der sicheren Seite ist :D :D

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