Schonendes Entladen eines Bleigel Akkus

  • Hallo beisammen. dieses Forum macht einen sehr guten Eindruck. Viel Kompetenz und daher breite ich mal meine Geschichte kurz aus.


    Ich möchte in einem Wohnwagen mit ca. 200 Wattpeak PV einen GEL Solar Batterie 100Ah - 12V benutzen um nachts etwas Licht, ein zwei mobile Endgeräte und den Kühlschrank zu versorgen.
    Soweit gelesen und Verstanden ist das deutlich komplizierter als gedacht.


    Folgender Stand hat sich bei mir herausgebildet.


    1. Ich habe im Laderegler einen programmierbaren Tiefentladungsschutz.
    2. Der Kühlschrank saugt kräftig (knappe 10 A) und damit ist eine Bewertung der Restkapazität im Lastfall reine Schätzung.


    Jetzt habe ich mir gedacht ich setze einen weiteren Tiefentladungsschutz (TES) vor den Kühlschrank ein.


    Dieser nur für den Kühlschrank zuständige TES schaltet z.B. bei 12,2 V Restspannung ab.
    Der TES vom Laderegler bei 11,8.
    Wird in der Nacht der erste TES bei 12,2 V den Kühlschrank wegschalten, erholt sich die Batterie (Wiedereinschaltschwelle z.B. 12,7V) und ein reeller Messwert der Batteriespannung liegt dann vor.
    Die anderen (kleinen Verbraucher bleiben an der Batterie und verändern zwar die Spannung, jedoch weit weniger als der fette Kühlschrank.
    Sollte noch genügend Saft im Schrank sein, spring der Kühlschrank wieder an.
    Ist das ein Weg um die Batterie nicht total zu quälen und ein einigermaßen funktionierendes System zu bekommen oder eher Holzweg ?
    Es kann auch sein, dass ich damit ein Relaisgeklappere erzeuge, weil jedesmal der, wenn der Kühlschrank wieder dazukommt, die Spannung unter diei Schwelle huscht.



    Vielen Dank für Euer Feedback.


    Grüße Jürgen

  • Hallo Jürgen,


    Du hast Dich offenbar länger mit dieser Problematik beschäftigt, weil Du die verbreiteten Fallen bereits beschrieben hast. Eine "ideale Lösung" für den Fall des Tiefentladeschutzes gibt es leider nicht, denn stets sind Kompromisse notwendig. Selbst der Bleiakkus als solcher ist ja schon ein Kompromiss. Kein Wunder, wenn sich da Fragen nach der geeigneten Abschaltspannung diverser Verbraucher ergeben. Üblicherweise geht man an die Sache recht pragmatisch heran, ohne daraus eine Wissenschaft zu machen. Andernfalls käme man schnell von Höxchen nach Stöxchen.


    Wichtig ist es, die Abschaltspannung in ein geeignetes Verhältnis zur Stromentnahme zu setzen. Es soll verhindert werden, dass der Ladezustand tiefer absinkt als zulässig bzw. gewünscht. Wenn man Entladestrom, Akkutyp, Akkukapazität und gewünschte Restkapazität definiert, kann man daraus die passende Abschaltspannung ableiten. Ob es dafür eine passende Formel gibt weiß ich ehrlich gesagt nicht, aber mit ein paar Versuchen kann man sich dem Problem ganz gut nähern.


    Allerdings halte ich es - außer bei Hochstromentladungen - für keine gute Idee, die bei Entlastung durch sich ausgleichende Säure in den Akkuplatten langsam wieder ansteigende Akkuspannung als Signal zu verwenden, die Entladung nun fröhlich weiter zu betreiben. Da dürfte nämlich nicht wirklich noch viel zu holen sei. Dann lieber die Abschaltspannung gleich tiefer ansetzen. Vielmehr sollte man den Tiefentladeschutz dahingehend auslegen, dass die nach Entlastung wieder ansteigende Akkuspannung eben nicht zur Wiedereinschaltung der Verbraucher führt. Also quasi eine Selbstverriegelung, bis wieder ein gewisser Mindest-Ladezustand erreicht wurde. Von einer Notschaltung jetzt mal abgesehen, die natürlich immer möglich sein sollte.


    Da ein guter Tiefentladeschutz wie beschrieben den Entladestrom berücksichtigen soll, kann man als Notlösung, wenn nur eine einfache Spannungssteuerung vorliegt, natürlich auch mit mehreren parallel betriebenen Schutzschaltungen arbeiten, wo unterschiedliche Abschaltspannungen eingestellt sind. So sollte sich das von Dir beschriebene Problem lösen lassen. Nur bitte an die Selbstverriegelung denken, sonst bekommst Du zwangsläufig Blinklichter.


    Ich denke inzwischen, dass ein vernünftiger Tiefentladeschutz als neues Produkt ein lohnendes Projekt für die Zukunft sein kann, weil es m.W. nichts wirklich überzeugendes am Markt gibt. Von einigen recht teuren Batteriecomputern mal abgesehen.


    Grüße, Tom

  • Normalerweise haben solche Kühlschränke einen Tiefentladungsschutz integriert.


    Das ist auch gleich die nächste Stolperfalle.
    Wenn der Kühlschrank mit dünnen Kabeln angeschlossen ist, viewlleicht noch über Zigarettenanzünder-Dose,
    Kann beim Einschalten die Spannung soweit abfallen dass er trotz voller Batterie, nicht anläuft.

  • Hi Bandit,


    meiner nicht. Das ist ein Wohnwagen Kühlschrank 12V 230 V und Gas der etwa halb so alt ist wie wir.


    Ich muss jetzt auch erstmal vor Ort sehen, was die Panels so bringen. Wenn´s nicht reicht, hör ich halt lauter Radio.


    Thxs


    Jürgen

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