besserer Laderegler für Autobatterie und Zweitbatterie

  • Hallo,
    habe - wie wahrscheinlich viele - das Problem, daß im Winter bei überwiegend Kurstreckenfahrten udn häufiger Nutzung der Standheizung die Batterie schnell schlappmacht (Skoda fabia 2 Jahre alt).
    ich habe vor 2-3 Jahren mal einen Artikel gelesen, in dem getestet wurde, daß die "normalen" Regler, mit die Batterie nicht optimal und nicht vollständig laden. damals wurde ein adnerer besserer regler empfohlen ...finde aber diesen Artikel nciht mehr. Egal, bin heir geladnet, udn bitte deshalb hier um Hilfe:
    Ich würde mir gerne im Winter eine zweite Batterie gönnen, die die Standheizuung versorgt (nachträglich eingebaut), und die über einen entsprechenden Regler geladen wird, genauso wie die Starterbatterie ordentlich geladen werden sollte. Ich will dafür aber nicht merhere hundert EUR für einen Sterling Regler ausgeben (den hab ich schon gefunden) - wenn nicht notwendig.
    Was können Sie mir raten?
    Herzlichen Dank!
    Andreas Lerner

  • Hallo,


    eine Zweitbatterie ist für diesen Fall immer die beste Lösung. Man verwendet vorzugsweise eine Batterie, die zyklenfester ist, als normale Starterbatterien. Also AGM- oder Gel-Batterien. Damit lassen sich die Probleme bei Standheizungsbetrieb und Kurzstreckenverkehr meistens sehr gut lösen. Wunder darf man allerdings auch nicht erwarten: Wenn man regelmäßig eine halbe Stunde heizt und dann nur fünf Minuten fährt, lässt sich auch mit dem besten Regler die entnommene Ladung nicht wieder einladen. Das liegt daran, dass sich Bleiakkus generell nicht schnellladen lassen. Soweit Heiz- und Fahrzeit sich aber einigermaßen gleichen, wird das einwandfrei funktionieren.


    Zum Laden der Batterien ist das folgende wichtig:


    Bleibatterien brauchen gewisse Ladespannungen, abhängig von Temperatur und Nutzungsschema, die sich nicht unbegrenzt unter- oder überschreiten lassen, ohne das Probleme auftreten. Die normale Ladespannung beträgt zwischen 13,8 und 14,7V. Diese Spannung muss also vom Lichtmaschinenregler überhaupt erst einmal bereitgestellt werden. Allerdings sollte aber diese Spannung schließlich auch an der Batterie anliegen und nicht nur an der Lichtmaschine! Das setzt meist zusätzlich noch einigermaßen verlustarme Kabel, Stecker und Sicherungen zwischen Lichtmaschine und Zweitbatterie voraus. Gerade bei weit von der Lichtmaschine entfernt montierten Zweitbatterien wird das aber häufig nicht ausreichend berücksichtigt. Entsprechend hoch ist der Spannungsabfall und entsprechend niedrig ist die Ladeleistung.


    Fazit:

    • Lichtmaschinenregler prüfen! Die Limaspannung sollte zwischen 13,8 und 14,7V betragen. Am besten bei erhöhter Leerlaufdrehzahl an der Starterbatterie nachmessen. Bei tiefen Temperaturen und bei hoher Zyklisierung wird eine höhere Spannung benötigt, bei Wärme und Erhaltensladung eine niedrigere. Wenn dieser Punkt vom Regler erfüllt wird, braucht hier meist nichts verändert zu werden. Falls nicht, sollte man sich einen zur Lichtmaschine passenden Regler mit einer geeigneteren Regelspannung besorgen. Die meisten Regler lassen sich in verschiedenen Ausführungen beschaffen. Es gibt sogar einstellbare Regler. Solche Leuchtdiodenmonster wie die Sterling-Regler halte ich aber für ein unsinniges Spielzeug."IUoU-irgendwas-Ladekennlinien" sind im Auto völlig sinnlos. Sie sind für Tischlader gemacht, bei denen eine Batterie über viele Stunden ans Ladegerät angeschlossen ist. Nur hier macht es Sinn, bestimmte "Ladeprogramme" zu absolvieren. Sowas funktioniert bei den im Praxisalltag auftretenden Kurzstreckenbetrieb natürlich nicht.
    • Immer ausreichend dicke Kabel verwenden! Gute Kabel kosten wenig und beseitigen schon mal die allermeisten alltäglichen Batterieprobleme. Aufgrund des Leiterwiderstandes fällt an stromdurchflossenen Leitern immer eine Spannung ab. Der Leiterquerschnitt sollte daher abhängig vom maximalen Lichtmaschinenstrom und der Kabellänge festgelegt werden. Üblich sind Querschnitte zwischen 16 und 35mm².
    • Verlustarme Sicherungen vorsehen! Werden längere (Plus-)Kabel verwendet, müssen diese gegen Kabelkurzschlüsse mit Sicherungen abgesichert werden. Logischerweise müssen beiden Seiten des Kabels dicht an den Batterie-Pluspolen Sicherungen angebracht werden. Ich empfehle ANL-Kabelsicherungen zwischen 100 und 200A.

    Das war es dann eigentlich schon. Eine ordentliche Installation und eine gute Zweitbatterie werden dann für ungetrübten Genus des beheizten Fahrzeugs sorgen.


    Grüße, Tom

  • Hallo Tom,
    danke für die ausführliche Antwort und Fortbildung!


    Ich habe momentan ein Voltmeter im Auto, das über die Zigarettendose die Bordspannung mißt; also nicht direkt an den Batt.-Polen, aber für den Alltag immerhin:


    Gestern abend sank beim Fahren die Bordspannung nie unter 14,2V (ab 2000 U/min drehzahlunabhängig), auch nicht bei allen Verbrauchern: Fernlicht, Bremse, Radio, Standheizung, Blinker Scheibenwischer.


    Heute früh Spannung vor dem Anlassen 12,2 V.


    Steigt nach dem Losfahren 14,7 V, sinkt dann schnell auf 14.4..14,5 Volt; nach 2 Km Stop and Go steigt sie dann nur noch auf max. 14.2 V, um nach 5 min Autobahn wieder auf 14,5 zu sein.


    Dann hatte ich heute TÜV; d.h. alle Lichter im Stand geprüft etc.; danach stieg die Bordspannung nur mit Licht während des Fahrens nicht über 14.1 V! unabhängig von der Zahl der Verbraucher.


    Spannung nach dem Abstellen 13.2 V.


    Die Batterie hat sicherlich gelitten, weil mehrfach tiefentladen. Ich werde sie jetzt erst mal mit so einem Batterie-revival-Gerät von Conrad übers Wochenende behandeln. ...


    Reicht denn diese Ladespannung dann aus? Sie erfüllt zwar die Kriterien, die Du angegeben hast, aber ich habe halt trotzdem Probleme.


    Wahrscheinlich werde ich ja eine neue Batterie brauchen.


    Die Frage ist, ob ich dann eine GelBatterie kaufe, oder ob ich eine zweite Batterie nur für die Standheizung und das Radio einbaue...oder macht es Sinn, zuerst einen einstellbaren Regler zu kaufen?


    Danke noch mal für die Hilfe!


    Andreas

  • Hallo Andreas,


    die Spannungswerte sind völlig in Ordnung. Wenn die Lichtmaschinenspannung eh schon bis auf 14,7V ansteigt, dann ist nach oben hin gar keine Luft mehr, um mittels einstellbarem Regler die Ladespannung noch höher zu drehen. Also führt ein neuer Regler hier keinesfalls weiter.


    Allerdings entspricht die Spannung am Zigarettenanzünder in der Regel nicht der Spannung an der Batterie. Hier würde ich zunächst mal kontrollieren, welcher Wert denn dort wirklich anliegt.


    Die Ausgabe für den Revitalisierer von Conrad kannst Du Dir sparen. Der arbeitet mit Entladeimpulsen. Kannst es aber auch probieren und Erfolg oder Misserfolg dann hier posten. Dann hätte die Ausgabe wenigstens einen Sinn.


    Bei Standheizungsbetrieb hilft nur eine zyklenfeste Zweitbatterie! Aber das macht zugegeben etwas Arbeit wegen der Strippenzieherei. Wer das vermeiden möchte, kauft sich eine AGM-Starterbatterie, oder eine Saftschubse. In beiden Fällen ist es aber nicht zu vermeiden, dass die Starterbatterie manchmal eben doch komplett entladen ist.


    Grüße, Tom

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