Sterckeman Starlett 440CP mit Nordelettronica NE213: Booster?

  • Moin liebe Leute,
    seit ein paar Wochen befasse ich mich mit WoWa-Batterien und wie man sie unterwegs (und auch im Ruhezustand) geladen hält und bin dann unweigerlich auf diese Seiten hier gestoßen.
    Sehr beeindruckend, wie vielfältig und widersprüchlich die technischen Beschreibungen und Meinungen im Netz sind! Beeindruckt hat mich aber Tom's Fachwissen, was er hier ausführlich und überzeugend darlegt und seine Haltung als Gewerbetreibender vs. Forumsmoderator und -helfer! Da kann ja nix mehr schief gehen. :thumbup:
    Zur Ausgangslage:
    Wohnwagen Sterckeman Starlett 440CP, Bj. 2014 mit 12V 45W/3,6 A Kompressorkühlschrank, Zugfahrzeug Berlingo XTR 115 FUP mit Euro 5, 13-polige Steckdose mit extra gelegtem Dauerplus. Im WoWa ist das sog. Autark-Paket verbaut: Ladegerät Nordelettronica NE213 und eine Banner AGM mit 105Ah.


    Das NE213 soll ja einiges können, aber in der Bedienungsanleitung (klappt irgendwie nicht, ein pdf hochzuladen??) steht nun: "... Achtung: In diesem spezifischen Fall den Verbrauch auf ein Minimum reduzieren, um Probleme beim Starten des Fahrzeugs zu vermeiden. ...", also brauche ich doch mindestens ein Trennrelais?
    Nach einiger Recherche im Netz scheint es Sinn zu machen, zusätzlich einen Booster einzubauen, um die Ladespannung an der AGM-Bordbatterie hochzuhalten (14,4 V?) und damit gleichzeitig das Trennrelais zu haben.
    Wir haben nicht den großen Anspruch, autark zu sein, ich möchte aber gerne unterwegs die Batterie zuverlässig geladen wissen, weil der (tolle große 150L) Kompressor-Kühlschrank (ausschließlich 12V) unterwegs seinen Strom von der Batterie nimmt. Lt. Vorbesitzer soll die Batterie für mind. 6-7 Std. reichen aber ich möchte vermeiden, dass die Batterie unterwegs, z.B. auch auf auf Fähren unter 50% Kapazität geht.
    Meine Fragen sind daher: Brauche ich einen Booster? Welcher von Tom's Boostern kommt für meine Zwecke in Frage? 5A oder 10A?
    Und wie wird er angeschlossen (ein befreundeter KFZ-Meister und Wohnwagenexperte hilft mir beim Einbau)? Welche Auswirkungen hat der Booster auf das Ladeverhalten des NE213? Wird die Spannung durchgereicht?
    Oder was muss ich noch weiter beachten?


    Also, mir geht Einiges durch den Kopf und würde mich über Vorschläge und Überlegungen freuen :)
    Gruß
    Timm

  • Hallo Tim,


    Ich habe bei mir ein sehr ähnliches Setup und das funktionniert bestens. Ich kann nur sagen, dass der Ladebooster ein absolut fantastisches Gerät ist (welches man auch als Ladegerät verwenden kann, wenn der WoWa gerade mal nicht gebraucht wird).


    In deinem Fall würde ich die 5A version nehmen, wenn Du nicht sicher bist, dass im Zugfahrzeug die AHK-Stechdose mit ausreichendem Querschnitt verkabelt ist. Bei der 10A Version kann das Zugfahrzeug mit bis zu etwa 20A belastet werden, bei der 5A-Version nur mit max 10A.


    Um das gerät ein/auszuschalten brauchst du dann entweden Zundungsplus (D+) auf deiner AHK (Kontakt 10), oder Du verbindest die Steuerleitung vom Lade-Booster mit Dauerplus über einen Schalter.


    Nun zum Einbau: Laderegler im Aussenbereich (im Fahrtwind) anbringen, dann die 4 Kaben anschliessen, fertig. Innerhalb einer Stunde ist das erledigt.


    Nur zum eingebauten Ladegerät kann ich nicht viel sagen, da ich das Teil nicht kenne.


    Gruss


    Denis

  • Hallo Denis,
    vielen Dank erstmal, das hilft mir schon weiter bzw. bestätigt mich.
    Aber muss der Booster unbedingt draußen angebracht werden?
    Er sollte schon in der Nähe von Batterie und Ladegerät sein, welches auch Kühlung benötigt und sich unter der Sitzgruppe im Kasten befindet.
    Mal ne ganz doofe Frage: Wenn ich den Aussendurchmesser des Dauerplus-Kabels messe, kann ich dann ungefähr auf den Querschnitt schließen (ja, weiß man nicht, wie stark die Isolierung ist)?
    Hochladen der Bedienungsanleitung klappt leider nicht, Server-Error/Forbidden.
    Gruß
    Timm

  • Also der Lade-booster muss nicht unbedingt draussen montiert werden, allerdings wird das Gerät bei Vollast mehr als nur handwarm. Deshalb muss dann unbedingt für ausreichende Kühlung gesorgt werden (zB Kühlkörper und Lüfter mit Thermo-Compound-Kleber and das Gerät kleben)


    Wenn du im WoWa schon eine zwangskühlung für andere Geräte hast, kannst Du den Ladebooster natürlich auch dort anbringen.


    A propos Kabelquerschnitt:


    Aussendurchmesser 2-3 mm => etwa 1.5qmm
    Aussendurchmesser 3-4 mm => etwa 2.5qmm
    Aussendurchmesser 4 mm => etwa 6 qmm


    Für den 10A-Ladebooster brauchst Du mindestens 6qmm, für den 5A booster reicht auch 2.5 oder 4qmm.


    Du kannst auch einfach mal nachsehen, was für eine Sicherung du für diese Leitung zuständig ist. Wenn Du eine 10A Sicherung hast, solltest Du den 5A Ladebooster kaufen. Erst bei einer 20A (oder mehr) Sicherung kannst Du die 10A-Variante verwenden, sonst brennt Dir die Sicherung immer durch. Aber bitte nicht nur die Sicherung gegen eine Stärkere austauschen! Brandgefahr!


    Kannst Du mir die Anleitung per PM schicken?


    Gruss


    Denis

  • Hallo,


    um es gleich klar zu sagen: Ich habe die Beschreibung des NE213 nur kurz überflogen und bin nicht wirklich schlau daraus geworden. Es scheint sich um eine Art Elektroblock mit Trennrelais und Netzladegerät zu handeln. Weshalb es aber die Spannungsbegrenzung des Laders auf 12,6V gibt, verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Inwiefern dieses System mit der Anwendung harmoniert, vermag ich nicht zu sagen. Der Hersteller sollte näheres wissen.


    Die MicroCharge-Ladebooster sind auf jeden Fall für die Anwendung hinter AHK-Steckdosen optimiert, das würde also passen. Die 5A-Version erhitzt sich bei Volllast um etwa 27°C gegenüber der Umgebungstemperatur, die 10A-Version wird noch etwas wärmer. Deshalb ist etwas Luftbewegung kein Fehler. Das ist nun mal der Nachteil, wenn man auf aktive Kühlung mittels Lüfter verzichtet: Die Wärme muss vollständig über das Gehäuse abgegeben werden.


    Ich muss zugeben, dass sich die 10A-Version auch als thermisch etwas empfindlicher gezeigt hat, besonders wenn die Außentemperaturen hoch sind und nur dünne Kabel mit hohen Verlusten verlegt wurden. Der Booster muss dann sehr stark pumpen, was den Wirkungsgrad senkt und die Wärmeentwicklung verstärkt. Weshalb ich in den meisten Fällen die 5A-Version empfehle, die reicht auch fast immer aus.


    Grüße, Tom

  • Schlimmstenfalls kann man ja einen zweiten Ladebooster nachrüsten, falls einer nicht reichen sollte.


    Bei mir habe ich auch den 5A booster installiert, wenn aber der Kühlschrank schon 4A braucht (bei mir ist das auch der Fall), bleibt nicht sehr viel übrig, um zusätzlich noch die Batterien zu laden. Aber es geht schon.


    Am liebsten wäre mir eine 7A-Ladebooster-Variante :)


    D.

  • So... ich habe mir nochmal die Bedienungsanleitung auf Englisch durchgelesen, dort ist es etwas klarer beschrieben:


    1) Wenn das Gerät am 230V Netz hängt, funktionniert das als Festspannungsquelle (12,7V, max 19A). Damit können sämtliche 12V-Verbrauchen im Wowa versorgt werden.
    2) Wenn eine Zweitbatterie angeschlossen ist, funktionniert das Gerät als IUoU-Ladegerät (I unbekannt, wahrscheinlich auf 19A begrentzt; U0=14,4V, U=13,8V)
    darüber hinaus:
    - Wenn ein Zugfahrzeug angeschlossen ist (AHK), benutzt das Gerät das Fahrzeug bzw- die Lima als Stromquelle für alle WoWa-verbraucher (deshalb auch der Hinweis, das die Starterbatterie u.U leergesaugt werden kann)
    - Wenn das Zugfahrzeug nicht angeschlossen ist (AHK stecker getrennt), werden die Verbraucher über die Zweitbatterie (Servicebatterie) betrieben.

  • Freue mich sehr, dass du dich/ihr euch damit so intensiv beschäftigt, danke!


    Kannst du vllt. was dazu sagen, was Tom geschrieben hat:

    um es gleich klar zu sagen: Ich habe die Beschreibung des NE213 nur kurz überflogen und bin nicht wirklich schlau daraus geworden. Es scheint sich um eine Art Elektroblock mit Trennrelais und Netzladegerät zu handeln. Weshalb es aber die Spannungsbegrenzung des Laders auf 12,6V gibt, verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Inwiefern dieses System mit der Anwendung harmoniert, vermag ich nicht zu sagen. Der Hersteller sollte näheres wissen.


    Wenn der Booster 14,4V an das NE213 gibt, was macht das Gerät damit?
    Macht es dann überhaupt Sinn, den Booster einzusetzen? (Abgesehen vom integrierten Trennrelais, was ich ja brauche)
    Gruß
    Timm

  • Ich denke, Tom hat die deutsche Version gelesen, und die ist in der Tat kaum zu verstehen.

    Zitat

    Wenn der Booster 14,4V an das NE213 gibt, was macht das Gerät damit?

    Wie ich es verstehe (eng. Version), werden die 14,4V aus dem Auto zu den Verbrauchern 1:1 durchgegeleitet, die Zweitbatterie im Wowa wird dagegen mittels IUoU Ladeverfahren geladen, bis die AHK-Kupplung getrennt wird. Dann werden die Wowa-Verbraucher über die Zweitbatterie betrieben, es sei denn, Du versorgst den Wowa mit 230V Netzstrom.


    Garantieren kann ich Dir das aber auch nicht, da ich den NE213 nicht kenne. Wenn Du aber im Grossraum Saarbrücken/Trier wohnst, kannst Du gerne vorbeikommen und dann können wir das Ganze testen.


    übrigens: genau dieses Verhalten wollte ich in unserem Wowa haben und habe es dann aus separaten Baugruppen selbst zusammengebaut: der Ladebooster (das Teil ist wirklich genial) lädt während der Fahrt die Wowa Batterien (ca 150Ah) und versorgt gleichzeitig den 4A-Kühlschrank, am Campingplatz kann ich dann entweder 230V einspeisen (nur wenn's kostenlos ist), dann versorgt ein 13,8V 10A Netzteil den Wowa und hält die Batterien geladen (besser wären 14 bis 14,4V, aber ich hatte nur dieses Netzteil rumliegen), oder (wenn Netzstrom kostenpflichtig ist) versorge ich alles mit den Wowa-Batterien. Für 230V-verbraucher (Laptop-ladegerät, usw.) habe ich eine alte USV fest eingebaut und so umgabaut, dass ich im Wowa 12V => 230V umwandle. Dem Ladebooster macht's nix aus, was man alles im Zweitbatteriestromkreis anstellt.


    gruss
    Denis

  • Hallo Denis,
    jetzt wird mir schon sehr viel klarer, mit meinen Worten fasse ich nochmal zusammen:
    Der Booster bringt die Spannung und den Strom, der über das Dauerplus vom Auto kommt (bei mir leider nur 1,5mm²) auf 14,4 V (an der Dose habe ich schon nur 14,1V gemeseen) und liefert 5A.
    Damit kann das Ladegerät den unterwegs laufenden Kühlschrank mit 3,6A versorgen und lädt die Batterie mit dem verbleibenden Strom, wobei es unklar bleibt, was genau das Ladegerät damit elektrisch macht.
    Wenn ich die Zündung ausschalte, trennt das integrierte Relais die Dauerplusleitung, der Kühlschrank läuft nur noch über Batterie, sofern keine 230V anliegen.


    Damit kann ich also ordern :thumbup: , werde noch den Batteriemonitor dazu nehmen.


    Leider wohne ich in Hamburg, da wird das mit dem Testen leider nichts :( , hätte mir gefallen.


    Jetzt muss ich nur noch sehen, wo die Leitungen von der AHK ankommen, scheint nicht so komfortabel mit einer übersichtlichen Verteilung wie bei anderen WoWas zu sein, dann sollte es leicht fallen, den Booster anzuschließen.


    Vielen Dank nochmal und liebe Grüße nach Trier!
    Timm

  • Handelt es sich bei den an der AHK gemessenen 14,1V um die Leerspannung oder Spannung unter Last (wenn Verbraucher über die AHK Strom ziehen)?


    Bei 1,5qmm Kabelquerschnitt kannst Du die 10A-Variante des Ladeboosters nicht verwenden, dein Bordnetz würde dadurch überlastet werden. Die 5A-Variante ist aber in deinem Fall ideal. An der AHK ist Dauerplus Pol 9 (Masse dazu ist Pol13). Trennrelais sind im Ladebooster auch schon integriert. Falls bei dir Pol 10 verkabelt ist (Zündungsplus) kannst Du damit den Ladebooter aumomatisch ansteuern, wenn der Wagen läuft (Masse ist auch Pol 13). Wenn nicht, kannst Du es einfach mittels Schalter zwischen der blauen Leitung des Ladeboosters (Steuerplus) und Dauerplus an der AHK anschliessen und das Gerät so ein-/ausschalten.


    Das funktionsprinzig ist in der Tat wie folgt :
    1) Erst wird sichergestellt, dass fahrzeugseitig nie mehr als 9.6A gezogen werden (bzw 19.6A für die 10A-Variante)
    2) Ist Punkt 1 gegeben, wird der Ausgangsstrom auf max 5A limitiert (oder 10A für die 10A-Variante),
    3) Ist ebenso Punkt 2 gegeben, wird die Höchstspannung auf 14.1V begrentzt


    Oder andersrum:
    1) Es wird nie mehr als 9,6A aus dem Zugfahrzeug gezogen (kann aber auch weniger sein, falls im Wowa weniger verbraucht wird)
    2) Am Ausgang stehen nie mehr als 5A zur Verfügung (kann aber auch weniger sein, falls im Wowa weniger verbraucht wird)
    3) Am Ausgang kann die Spannung nie 14,1V überschreiten (kann aber auch weniger sein, falls im Wowa weniger verbraucht wird)


    Das heist in Extremfällen (sehr starker Spannungsabfall im Primärkreis + über 5A Verbrauch im Wowa) , dass zeitweise die Ausgangsspannung einsacken kann (ist ja klar, die Energie muss ja von irgendwo herkommen, und wenn das Zugfahrzeug diese nicht liefern kann, kann der Ladebooster diese auch nicht herzaubern.


    Ich denke, Du kannst den NE213 hinter dem Ladebooster anschliessen (Angaben ohne Gewähr), allerdings solltest Du Dir im klaren sein, dass du mit jedem Gerät Verluste hast (Wirkungsgrad). Den Ladebooster brauchst Du aber in jedem Fall, um den Strom im Auto aug 10A zu begrenzen.


    Der NE312 würde dann (nach meinem Verständnis) die Zweitbatterie mittels IUoU-Verfahren laden (erst begrenzung des Ausgangsstroms, dann begrenzung der Ausgangsspannung auf 14,4V, dann Reduzierung der Ausgangsspannung auf 13,8V, um die Batterie zu schonen. Und dann würde noch der NE213 wie Du gesagt hast, als Schaltzentrale zwischen 230V netz, Zugfahrzeug, Zweitbatterie und Wowa- Verbrauchern.


    Ein versuch ist es auf jeden Fall wert. Wenn es nicht geht, kannst Du immer noch den NE213 entfernen un ein einfaches 230V => 14V Netzteil (Mit Rückstromsperre - zb. relais) im Wowa einbauen (direkt an die Zweitbatterie). So habe ich es bei mir gemacht un es geht.


    Gruss


    Denis

  • Hallo Denis,
    zunächst muss ich noch ein bisschen lernen, richtig zu messen ;) , werde die Spannung an der Dose nochmals messen. 14,1 V war ohne Last und suche dann die Stelle, wo die Dauerplusleitung am NE213 eingeht und messe nochmals.
    Habe heute morgen den 5A-Bosster und den Batteriemonitor bestellt.
    Nun ging ich bisher davon aus, den Booster vor das NE213 zu setzen, du meinst, den Ausgangsstrom vom NE213 zu nehmen, anschl. Booster, dann in die Batterie?
    Hat das Trennrelais dann noch die gewünschte Wirkung? Denn das NE213 versorgt ja alles im WOWa.
    Also, ich bin, wie du vllt. schon gemerkt hast, nicht der Erfahrenste in Sachen Wohnwagenelektrik.
    LG
    Timm

  • nee also du musst schon wie folgt anschliessen:


    AUTO => AHK Stecker => Ladebooster => NE213 => Batterie


    Das Trennrelais vom Ladebooster kannst Du wie oben beschrieben entweder über AHK pol 10 steuern, oder mittels schalter. beim NE213 ist es ja dann egal, die Netze sind ja dann schon getrennt.


    D.

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