Lichtmaschine/Regler verhält sich merkwürdig.

  • Hallo, meine Lichtmaschine/Regler Kombination verhält sich seit einiger Zeit recht Merkwürdig.


    Ich fahre ein etwas älteres Fahrzeug somit sind relativ wenig Verbraucher am Bordnetz, jediglich die Motorsteuerung würde ich als Elektronik beschreiben, alles andere ist mehr oder weniger simple KFZ Elektrik auf dem stand der 70er Jahre. Mir ist aufgefallen das die Bordnetzspannung beim Bremsen (ca. 60W Bremslicht) unzulässig einbricht (Radio geht aus, Lichter werden dunkeler). Somit hatte ich einen Lichtmaschinendefekt vermutet, da ich sowieso eine stärkere Lichtmaschine für Zusatzbelechtung haben wollte habe ich eine neue Lichtmaschine gekauft.


    Der neuen Lichtmaschine lag ein Messprotokol bei, dass die Spannung 14,5V beträgt und über die Drehzahl ansteigend der maximale Strom bei um die 140A liegt, somit sollte alles in Ordnung sein, eingebaut und naja es tut sich nichts, die Ladekontrolleuchte erlischt zwar aber die Spannung steigt nicht. Ich habe auch den Strom von Ladekontrolleuchte nach D+ gemessen, liegt um die 250mA solange der Motor nicht läuft und danach bei ca -100mA da im Kombiinstrument noch ein weiterer Widerstand in Richtung Masse anliegt um im Falle des abreißens der Erregerleitung die Lampe etwas glimmen zu lassen. Unabhängig von der Drehzahl blieb die Spannung etwa bei 13V unter größerer belastung brach die Spannung aber under die Ruhespannung der Batterie ein.


    Ich habe den Lichtmaschinenregler getauscht weil ich einen Defekt vermutete, hiernach funktionierte die Lichtmaschine auch einige Zeit ca 2 Wochen und 300km, danach habe ich wieder einen neuen Regler eingebaut der dann auch 6 Wochen und ca 1500km funktioniert hat, außer als einiges an Feuchtigkeit in die Lichtmaschine aufgrund von großen Pfützen in die Lima eingedrungen ist, jedoch kam die Funktion ca 30 Minuten später von alleine zurück. Nun habe ich die Batterie leider Tiefentladen und danach nur notdürftig wieder Aufgeladen, so dass es bis zum Motorstart reicht, danach übernimmt die Lima den rest, jedoch funktioniert es wieder nicht.


    Nun kommt das Interessante, bei geringen Verbauchern steigt die Spannung langsam bis zu der Regelspannung, langsam heißt hier bis zu 5 Minuten bei Leerlaufdrehzahl, beim erhöhen der Drehzahl bricht die Spannung eher weiter ein als sich zu erhöhen, vermutlich weil die Einspritzdüsen und die Zündung dann mehr Energie benötigt. Wenn die Spannung dann die Regelspannung von 14,2V erreicht hat und die Motordrehzahl erhöht ist kann ich auch weitere Verbraucher zuschalten. Bei abfallender Drehzahl kann die Lima den benötigten Strom nicht liefern, soweit ist das in Ordnung, jedoch steigt beim erhöhen der Drehzahl die Spannung nicht wieder an sondern bleibt niedrig bis alle Verbraucher wieder Abgeschaltet sind, danach steigt die Spannung in 1-2 Minuten wieder an und bei erhöter Drehzahl ist die Lichtmaschine auch wieder Belastbar. Das Verhalten ist auch bei abgezogener Ladekontrolleitung das gleiche.


    Ich weiß bei dem Problem nicht weiter, B+ und B- ist richtig mit massiven Kabeln angeschlossen, Der Hilfsgleichrichter ist zwar etwas mit den 100mA belastet jedoch ist die Spannung an D+ nahezu identisch mit B+, somit würde ich einen überlasteten Hilfsgleichrichter ausschließen. Große Frage ist ob irgendetwas mit der Lima nicht stimmt oder die Regler einfach Schrott sind.


    Grüße
    Bálint

  • Hallo,


    hier besteht der Verdacht, dass die Kabelverbindungen zwischen Lichtmaschinenausgang B+ und Batterie-Pluspol, bzw. zwischen Lichtmaschinengehäuse und Fahrzeugchassis schadhaft sind. Auch das Batterie-Minuskabel kann fehlerhaft sein. Dies zu ermitteln geht nur über Messungen.


    Hier geht man am besten so vor, dass man den Motor im Leerlauf laufen lässt und


    • die Batteriespannung misst (sollte mindestens 13,8V im Motorleerlauf sein, soweit man nicht gerade alle Verbraucher eingeschaltet hat).


      Dann


    • die Spannung zwischen Lichtmaschinengehäuse und Batterie-Minuspol messen. Hier dürfen auch bei erhöhter Motordrehzahl nicht mehr als maximal(!) 0,5V abfallen, eher nur 0,1 - 0,2V. Wenn es mehr ist, ist mit der Masseleitung zwischen Lichtmaschine und Batterie etwas faul!

    Nicht selten ist dann das Motor-Massekabel beschädigt, gerade bei einem älteren Fahrzeug mit höherer Laufleistung. Oder die Anschraubpunkte zwischen Motor bzw. Getriebe und Massekabel, oder zwischen dem Masekabel und der Karosserie sind oxidiert.


    Es kann aber auch vorkommen, dass die Lichtmaschine keine ausreichenden Kontakt zum Motorblock hat. Das klingt vielleicht unwahrscheinlich, weil die Lichtmaschine meist an mehreren Stellen direkt mit einem Metallhalter am Motorblock angeschraubt ist, ist mir aber selbst schon einmal passiert: Da war ein sehr deutlicher Spannungsabfall von mehreren Volt zwischen Lichtmaschinengehäuse und Motorblock messbar. Kurzes Lösen und wieder anschrauben einer einzigen Halterschraube reichte aus, um sofort wieder einwandfreien Kontakt herzustellen. Ursacher: Oxydation zwischen Lichtmaschine und Motorhalter. -|-


    Wenn die bisherigen Messungen noch nichts auffälliges gezeigt haben, kann es eigentlich nur noch am B+-Kabel der Lichtmaschine liegen. Hierzu bei laufendem Motor zwischen "B+"-Anschluss der Lichtmaschine und Pluspol der Batterie messen. Spätestens hier müsste ein deutlicher Spannungsabfall messbar sein. Dabei darauf achten, dass die Lichtmaschine meistens nicht direkt mit dem Batterie-Pluspol verbunden ist, sondern oft noch dem Umweg über den Anlasser nimmt. Sollten hier Probleme messbar sein, kann der Fehler also auch unten an den dicken Kabelanschlüssen des Anlassers zu finden sein.


    Erst wenn bis hierher keine Auffälligkeiten feststellbar waren, müsste die Lichtmaschine selbst einer genaueren Prüfung unterzogen werden. Es könnte ein Problem mit den Schleifringen des Lima-Läufers, bzw. den Kohlebürsten des Reglers vorliegen: Schleifringe eingelaufen? Kohlebürsten abgenutzt oder abgebrochen?
    Auch die Diodenplatte der Lichtmaschine kann Fehler durch kurzgeschlossene oder offene Dioden aufweisen. Bei kurzgeschlossenen Dioden wird die Lichtmaschine schon nach kurzer Betriebszeit auffallend heiß. Offene Dioden wird man dagegen nur bei einer Messung mit Oszilloskop aufspüren können.
    Wenn tatsächlich die Diodenplatte defekte Dioden aufweist und sich dieser Schaden gar wiederholt, liegen wahrscheinlich zeitweilige Unterbrechungen zwischen Lichtmaschine und Batterie vor, so dass die Lichtmaschine zeitweilig nicht mit der Batterie verbunden ist und während dieser Zeiträume Überspannungsimpulse produziert, welche die Dioden defekt werden lassen.
    Viel Erfolg bei der Fehlersuche.
    Grüße, Tom

  • Hallo Tom,


    vielen Dank für die schnelle Antwort.


    Ich habe die Masseleitung geprüft sie verläuft direkt zwischen Motorblock und Batterie-. 0,008V Spannungsabfall zwischen Batterie- und Lichtmaschinengehäuse bei ca 15A Lichtmaschinenstrom.
    Ich habe die Ladeleitung geprüft sie verläuft direkt zwischen B+ und der Batterie+. 0,015V Spannungsabfall zwischen Batterie+ und B+, jedoch ist ein 200A 75mV shunt in die Leitung integriert. Daher der erhöhte Spannungsabfall bei 15A Lichtmaschinenstrom.


    Ich habe in der Lichtmaschine den Regler gestern getauscht. Die Schleifringe sind in Ordnung und die Kohlebürste ist jetzt auch neu, eventuell reicht der Kontakt nicht da noch nicht genug Laufleistung? Der andere Regler hatte auch erst 2000km Laufleistung und keine kaputten Kohlen.


    Die Lichtmaschine wurde nach 5min Laufzeit nicht heiß jedoch etwas wärmer als die ca 2°C kalte Umgebung. Ich habe kein Oszilloskop zur Hand jedoch könnte ich die Diodenplatte ausbauen und dann mittels Prüflicht und Labornetzteil die einzelnen Dioden in Durchlass und Sperrrichtung prüfen. Ist die so möglich? Mechanisch ist das Zerlegen kein Problem für mich.


    Die Verkabelung habe ich erst erneuert, nachdem ich diese neue Lima eingebaut habe, somit ist es durchaus möglich, dass es mit der alten Leitung zu Problemen gekommen ist welche die Dioden beschädigt haben.

  • Was soll ich sagen: Entweder liegen die Probleme in der Lima, oder außerhalb. Und wenn sie außerhalb nicht liegen...


    Die Dioden kann man nur im Betrieb mittels Oszilloskop prüfen, oder im komplett ausgebauten Zustand mit dem Ohm-Meter. Aber solange die sehr niederimpedante Wicklung noch angeschlossen ist, kann man passiv nichts sinnvolles daran messen.


    Grüße, Tom

  • Eine Möglichkeit gibt es noch....
    Hätt ich auch nie für möglich gehalten, ist mir in der Praxis aber schon untergekommen.
    Nimm beide Polklemmen mal mal ab und reinige sie, sowie die Batteriepole, mit einer Drahtbürste, und klemm sie ordentlich wieder fest!!


    Wenn da Oxidation dazwischen ist, hast du auch einen grossen Übergangswiderstand

  • Hallo,


    Ich interpretiere das Oszilloskopbild als Diodenfehler, dies ist jedoch anscheinend Falsch.


    Nach dem Zerlegen der Lima habe ich die Dioden einzeln mit einem Prüfstrom und Prüficht (21W) gemessen. Alle 3 Erregerdioden sind in Ordnung. Die 8 Leistungsdioden sind ebenfalls in Ordnung. Bei der Lima ist der Sternpunkt ebenfalls herausgeführt und mittels Dioden auf B+ und B- gelegt.


    Die Strator Widerstände sind 35mOhm nach Sternpunkt sowie 70mOhm zwischen den einzelnen Phasen.
    Der Rotorwiderstand beträgt 2,7Ohm.
    Widerstände jeweils mit 1A Prüfstom mittels milliOhmmeter gemessen.


    Das Problem scheint weder am Fahrzeug noch an der Lima zu liegen. So langsam gehen mir die Ideen aus was kaputt sein könnte.


    Grüße
    Bálint

  • Diesen Punkt in der Diagnose hab ich als Radio-Fernseh-Mokel oft genug erlebt: Defekte Baugruppe von oben nach unten und von links nach rechts durchgemessen, kein Fehler zu finden, aber trotzdem läufts nicht. :motz: Wenn man diesen Punkt erreicht hat, dann weiß man zumindest, dass man von wenigstens einer falschen Annahme ausgeht. Irgendein Teil muss DOCH defekt sein, obwohl man alle Teile als intakt ermittelt hat. Da hat es mir dann oft geholfen, die ganze Sache ganz simpel zu überschlafen. Ich weiß nicht wie oder warum, aber morgens hatte ich meistens einen Plan, wo ich mich verrannt hatte.


    Manchmal aber auch erst eine Woche später.


    In diesem Sinne: Viel Erfolg! Und schlaf mal drüber. Ich bin mir sicher, Du kommst drauf. 8o


    Grüße, Tom

  • Hallo,


    ich habe noch weitere Messungen durchgeführt bezüglich des Erregerstromes.


    Nach dem Start des Motors ist der erregerstrom bei 12,8V Batteriespannung ca 3,3A. Diesen hält der Regler auch solange die Ausgangsspannung die Regelspannung von 14,2V erreicht. Das erreichen der Spannung kann schon gerne 20sec in anspruch nehmen, während dieser Zeit zeigt die Lichtmaschine auch keinerlei Drehzahlabhängigkeit es sieht so aus al hätte die Lichtmaschine einfach kein elektromagnetisches Erregerfeld nur einen Restmagnetismus. Nach dem erreichen der Regelspannung funktioniert die Lichtmaschine und die Regelung, beim erhöhen der Drehzahl sinkt der Erregerstrom.


    Werden nun Verbraucher zugeschaltet bricht die Spannung ein und der Erregerstrom ist wieder Maximal, jedoch zeigt die Lichtmaschine wieder keine Abhängigkeit von der Drehzahl. Werden die Verbraucher nun abgeschaltet erholt sich die Spannung langsam wieder und die Spannungsregelung funktioniert wieder wenn die Batteriespannung die Regelspannung erreicht hat.


    3,3A bei 12,8V ist ein bischen wenig für den 2,7Ohm Rotor, rechnerisch wäre es 4,7A jedoch haben die Schleifringe einen Widerstand und somit geht dort etwas Spannung verloren und der Strom wird geringer. Ob dies jedoch das Problem ist kann ich nicht sagen. Interessant ist das in diesem Betriebszustand keine Drehzahlabhängigkeit vorhanden ist.


    Grüße
    Bálint

  • ich habe noch weitere Messungen durchgeführt bezüglich des Erregerstromes.


    Nach dem Start des Motors ist der erregerstrom bei 12,8V Batteriespannung ca 3,3A. Diesen hält der Regler auch solange die Ausgangsspannung die Regelspannung von 14,2V erreicht.

    Was bei einer 140A-Lima relativ schnell gehen sollte.


    Zitat

    Das erreichen der Spannung kann schon gerne 20sec in anspruch nehmen, während dieser Zeit zeigt die Lichtmaschine auch keinerlei Drehzahlabhängigkeit es sieht so aus al hätte die Lichtmaschine einfach kein elektromagnetisches Erregerfeld nur einen Restmagnetismus.

    Hast Du mal selbst gemessen, welchen Strom die Lichtmaschine abgibt? Weiter oben war von einem Messprotokoll die Rede, welches immerhin 140A auswies.


    Wenn der Motor aus der Starterbatterie gestartet wird und die Batteriespannung dann über 20 Sekunden wieder auf 14,xV ansteigt, so dass der Limaregler zu regeln beginnt (vorher ist er ja die ganze Zeit voll aufgesteuert), dann lädt die Lichtmaschine auf jeden Fall.


    Zitat

    Nach dem erreichen der Regelspannung funktioniert die Lichtmaschine und die Regelung, beim erhöhen der Drehzahl sinkt der Erregerstrom.

    Wie ich sage.


    Zitat

    Werden nun Verbraucher zugeschaltet bricht die Spannung ein und der Erregerstrom ist wieder Maximal, jedoch zeigt die Lichtmaschine wieder keine Abhängigkeit von der Drehzahl.

    Das beschreibt exakt die Funktion der Lichtmaschine unter Maximallast: Der Regler gibt genau so lange "volle Pulle", bis die Ausgangsspannung den Sollwert erreicht. Ab dann beginnt der Regler den Erregungsstrom zu drosseln, damit die Ausgangsspannung den Sollwert nicht überschreitet. Also alles OK soweit. Nur: Was sind das für Verbraucher, die Deine Lichtmaschine so in die Knie zwingen? Kann es sein, dass, wenn dieses Szenario bei Motorleerlauf gemessen wurde, die Lichtmaschine eine deutlich zu niedrige Drehzahl aufweist? Es gab mal eine Weile, da hielt man es für "Kraftstoffsparend" den Lichtmaschinen übergroße Riemenräder zu verpassen. Da kann die Lima im Leerlauf kaum noch Strom erzeugen. Sowas hast Du da nicht zufällig drin?


    Zitat

    Werden die Verbraucher nun abgeschaltet erholt sich die Spannung langsam wieder und die Spannungsregelung funktioniert wieder wenn die Batteriespannung die Regelspannung erreicht hat.

    Normal, siehe oben.


    Zitat

    3,3A bei 12,8V ist ein bischen wenig für den 2,7Ohm Rotor, rechnerisch wäre es 4,7A jedoch haben die Schleifringe einen Widerstand und somit geht dort etwas Spannung verloren und der Strom wird geringer. Ob dies jedoch das Problem ist kann ich nicht sagen. Interessant ist das in diesem Betriebszustand keine Drehzahlabhängigkeit vorhanden ist.

    Das ist sogar eine ganze Menge! Immerhin gibt es noch den Spannungsabfall an der Reglerendstufe und meist sitzt dort ein Bipolartransistor, der auch noch eine Sättigungsspannung besitzt. Auch die Dioden des Hilfsgleichrichters besitzen eine Vorwärtsspannung und einen ohmschen Widerstand, die mit eingerechnet werden müssen. Also hier sehe ich kein Problem.


    Grüße, Tom

  • Hallo,


    ja bei einer 140A Lima sollte das relativ schnell gehen. Ich habe einen ähnlichen Batteriemonitor im Einsatz wie es ihn auch bei Ihnen zu kaufen gibt, jedoch messe ich damit zurzeit den Generatorstrom welcher jedoch ca 20A nach dem starten des Motors beträgt und dann langsam richtung 10A absinkt. Während dieser Zeit ist der Erregerstrom durchgehend maximal und auch der Strom ändert sich mit der Motordrehzahl nicht.


    Es ist richtig das die Spannung der Lima einbrechen sollte wenn ich für die gegebene Drehzahl die Maximalleistung überschreite und dann sollte auch der Erregerstom maximal sein.


    Jedoch sollte doch sobald sich die Drehzahl erhöht, die Maximalleistung der Lima erhöhen. Und dann sollte, wenn die angeforderte Leistung geringer ist, als die zur erhöhten Drehzahl gegebene Maximalleistung, auch wieder die Regelspannung einstellen. Genau dies passiert jedoch nicht, wenn ich die Lima einmal überlaste bleibt die Spannung dauerhaft gering. Und erholt sich erst wenn ich alle Verbraucher abschalte.


    Hier ist nichts weltbewegendes als Verbraucher nur das normale Fahrlicht mit ca 150W Nominalleistung. Die Übersetzung zur Motordrehzahl ist 1:2,05 somit beträgt die Limadrehzahl ca 1900 RPM im Leerlauf. Dies reicht Laut Messprotokoll - ich habe es gerade nicht zur Hand schon - für ca. 40A bei 14,5V.


    Ja die zusätzlichen Verluste sind zu erwarten und da bei Leerlauf ca 1A für 20A ausreichend ist, ist auch noch Spielraum nach oben.


    Grüße
    Bálint

  • Ich habe die Dioden gestern überprüft, alle waren in Ordnung. Durchgang mit 14V und 21W Leuchtmittel und Sperrspannung mit -14V. Das Licht hat immer geleuchtet wenn es sollte und hat nicht geleuchtet wenn es nicht sollte. Ich habe die Dioden auch ohne Leuchtmittel in Durchlassrichtung geprüft. Hier war der Spanungsabfall bei 1A Prüfstrom ca. 1V über die gesamte Messleitung da ich den Wert nur am Netzteil abgelesen habe.


    Eine neue Lima ist natürlich einfach und der Händler hat auch den Garantiefall schon akzeptiert jedoch würde ich trotzdem gerne wissen was das Problem ist.

  • Jedoch sollte doch sobald sich die Drehzahl erhöht, die Maximalleistung der Lima erhöhen. Und dann sollte, wenn die angeforderte Leistung geringer ist, als die zur erhöhten Drehzahl gegebene Maximalleistung, auch wieder die Regelspannung einstellen. Genau dies passiert jedoch nicht, wenn ich die Lima einmal überlaste bleibt die Spannung dauerhaft gering. Und erholt sich erst wenn ich alle Verbraucher abschalte.

    Das weist auf einen irgendwie gestörten Regler oder unerwünschte Schwingneigung hin. Welche Regler werden verwendet?


    Vielleicht kannst Du das Problem beheben, wenn Du einen Folienkondensator direkt zwischen B+ und Gehäuse klemmst, so wie man es früher oft zur Entstörung des Radioempfangs gemacht hat. Diese Kondensatoren (um 1µf) sind ja noch im Handel zu bekommen. Auch bei D+ kann man versuchsweise so vorgehen. Ich hab bei meinen Regler oft mit unerwünschten Schwingungsüberlagerungen zu tun gehabt, die von oft sehr langen Kabeln zwischen Lichtmaschine und Regler herrührten. Da halfen Kondensatoren, verdrosseln und besonders guter Massekontakt.


    Grüße, Tom

  • Hallo,


    das klingt vielversprechend. Es ist bereits ein Entstörkondnsator von Haus aus zwischen B+ und Masse, welche Kapazität und welchen Typ dieser hat weiß ich jetzt nicht.


    Ich habe verschiedene Regler genutzt. Zuerst den Regler der in der Lima verbaut war, dieser sieht aus wie ein gescheiter Spannungsregler, das Innenleben ist nicht zuerkennen da es ein geschlossenes und verschlossenes Metallgehäuse ist. Dieser hat jedoch schon im Neuzustand nicht funktioniert. Hiernach waren 2 diskret aufgebaute Regler im Einsatz. Diese Regler waren mir von Anfang an suspekt da nicht einmal ein Feuchtigkeitsschutz vorhanden war, nur eine Plastikkappe, darunter die Platine jedoch ohne Kühlung oder Schutzlack. Einer dieser Regler hat für gut 2 Monate funktioniert. Auf dem Tisch funktionieren alle Regler, schalten bei einer Spannung größer ihrer Regelspannung ab und darunter wieder ein. Einen Schaltplan von dem Regler habe ich nicht. Von den verwendeten Bauteilen sieht es so ähnlich aus wie in diesem Video https://www.youtube.com/watch?v=uk-4vsS_ZAc jedoch Negativ statt Positiv erregt.


    Ich könnte zumindest bei eingeschalteten Verbrauchen prüfen ob ganz ohne Regler, direkt mit D+ und Masse an den Kohlen, sich bei Überlastung zumindest der Strom Drehzahlabhängig ändert. (Achtung NICHT nachmachen, es können unzulässig hohe Spannungen auftreten!) Damit dürfte zumindest die Reglerelektronik aus dem Schwingkreis fallen.
    Zurzeit kann ich auch DF mit Masse kurzschließen, jedoch nur mit einem ca 2m langen Kabel, hier hat sich jedoch nichts getan bezüglich der Ausgangsspannung, nur wenn die Spannung vorher schon im Regelbereich war ergibt sich eine Überspannung, vorher passiert jedoch nichts.


    Wie könnte ich die Schwingung des Regelkreises messen? Eine Strommesszange habe ich dafür jetzt nicht.


    Grüße
    Bálint

  • Direkt mit dem Oszilloskop an DF messen, dann siehst Du die Reglerschwingung.


    Wenn Du Glück hast, dann weist die Erregerspule irgendwo im Stromkreis einen Haarriss mit entsprechend zeitweilig erschwertem Stromübergang auf.


    Aber als allererstes würde ich mal einen zur Lichtmaschine passenden NEUEN Regler beschaffen, der auch vertrauenerweckend aussieht und schauen, was dann passiert... :whistling:


    Grüße, Tom

  • Hallo,


    die Messung zur Reglerschwingung hat im Überlastbereich nichts ergeben, der Erregerstrom pulst genau mit dem Pulsen der Hilfsspannung D+. Im Regelbereich habe ich nicht gemessen, jedoch ist sobald der Regler im Regelbereich ist alles in Ordnung.


    Heute habe ich den Regler durch ein externes Netzteil ersetzt und selbst Regler gespielt, hierbei gibt es eine Interessante beobachtung. Wenn ich den Erregerstrom auf das maximal gemessene einstelle (3,4A) hat die Lichtmaschine wie bei dem internen Regler recht wenig Leistung, wenn ich nun den Erregerstrom auf ca 1,7A senke bringt die Lichtmaschine wieder Leistung, hier ist auch ungefähr das Maximum, ein senken oder heben des Stroms bringt abfallende Ausgangleistung. Wenn nur 1,7A Erregerstrom vorhanden ist reagiert die Lichtmaschine auch positiv auf Drehzahl änderung, höhere Drehzahl = höherer Ausgangsstrom bei gleichem Erregerstrom.


    Was passiert in der Erregerwicklung, dass bei zunehmendem Erregerstrom das Magnetfeld schwächer wird, ist hier eventuell wirklich ein Kurzschluss welcher ab einem bestimmten Strom/Spannung leitend wird?


    Der original Regler welcher auf dem Tisch einwandfrei funktioniert regelt auch den maximal möglichen Strom aus. Eventuell sucht der Regler selbstständig den optimalen Arbeitspunkt und diese Funktion ist irgendwie beschädigt? Es handelt sich um einen alte Reglertyp mit nur D+ DF und Masse.


    Grüße
    Bálint

  • Ich bin jetzt auch nicht der ausgewiesene Lichtmaschinenspezialist, sondern habe nur so einige Erfahrungen mit Lichtmaschinen, die ich in Verbindung mit dem MicroCharge-Regler gewonnen habe. Deshalb muss ich hier auch passen, weil ich so ein Symptom noch nie erlebt habe. Allerdings wüsste ich keine andere Ursache als einen Windungsschluss in der Erregerwicklung. Weshalb der aber nur bei Überschreitung von 1,7A Erregerstrom auftritt, kann ich auch nicht erklären.


    Wenn das Problem nur am Netzteil auftreten würde, würde ich annehmen, dass hier eine unbemerkte Schwingneigung einsetzt, mit dem Ergebnis einer Feldschwächung. Aber beim Regler UND beim Netzteil? Macht irgendwie keinen Sinn. Wenn der Erregerstrom (tatsächlich!) ansteigt, müsste sich in jedem Fall ein vergrößertes Feld ergeben und in der Folge auch ein erhöhter Ausgangsstrom der Hauptwicklung.


    Äh, nur mal so überlegt: Wäre es möglich, dass die Limawelle nicht 100% fest vom Riementrieb mitgenommen wird und ab einem bestimmten zu übertragenden Drehmoment zu rutschen beginnt? Das müsste sich, wenn schon nicht durch Geräuschentwicklung, so doch wenigstens durch eine auffallende Temperaturerhöhung an dem betreffenden Bauteil (Riemen, Riemenscheibe, Läufer) bemerkbar machen. So wäre zumindest die abfallende Leistung bei Überschreitung eines bestimmten Erregerfeldes erklärbar.


    Grüße, Tom

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