Nachrüstung Zweitbatterie Fahrzeug mit Seilwinde

  • Guten Tag!


    Ich habe hier einen RAM Pickup der werksmäßig mit einer Seilwinde, einer klassischen 80Ah Batterie und einer 220A Lichtmaschine ausgerüstet ist, die Seilwinde welche sinnvollerweise nur mit laufendem Motor betrieben wird braucht nach Aussage einiger Spezis bis zu 400-450A.


    Folgende Änderungen sind für die Zukunft geplant:


    • Ersatz der Startbatterie durch eine größere, baulich sind 105/110Ah kein Problem macht hier eine AGM Batterie sinn?
    • Nachrüstung einer zweiten Batterie wahrscheinlich gleichen Typs unter der Kabine um mehr Puffer für die kurzzeitig auftretenden Ströme der Winde und eine gesicherte Stromquelle für leichtes Campingzubehör zu haben, Kühlbox, etwas LED Licht etc.
    • Eventuell noch eine Leerlaufanhebung für Winchvorgänge um den von der Lichtmaschine erzeugten Strom (im Leerlauf wohl kam mehr als 40-60A) zu erhöhen

    In Nordamerika hat jemand die Laderegelung bei Nachrüstung einer Zweitbatterie hiermit erledigt https://www.bluesea.com/produc…ual_Control_-_12V_DC_500A


    Soweit ich die Beschreibung verstanden habe wäre die Laderegelung der Zweitbatterie mit dem Trenn-MOSFET kein Problem, allerdings ist die Frage wie man eine kurzzeitige (5-10min) Zusammenschaltung beider Batterien für einen Winchvorgang erreichen kann.
    Vielen Dank für die Hilfe

  • Die Winde wird nur soviel Strom brauchen wenn sie maximal belastet wird.
    Der Durchschnittliche Strombedarf wird wohl niedriger sein.
    Eine 100Ah AGm leistet da schon gute Dienste.


    Eine Verbindung der Batterien nur bei Windenbetrieb (5-10 Minuten) halt ich für Kontraproduktiv.


    Da die Winde sowieso nur bei laufendem Motor benutzt wird, sollten die Batterien zusammengeschaltet werden solange der Motor läuft.
    Damit ist auch die Ladung BEIDER Batterien gewährleistet.
    Für die 2. Batterie (Stromquelle für leichtes Campingzubehör zu haben, Kühlbox, etwas LED Licht etc.)
    würde ich keine reine Starterbatterie verwenden. Hier wäre eine Traktionsbatterie im Vorteil.
    Wenn die LiMa genug liefern kann und die Hauptbatterie ebenfalls genug Reserven hat, wäre sogar zu einer reinen Versorgerbatterie zu raten.


    Für mich wäre da der 300A MosFet die einfachste und zuverlässigste Lösung.
    Ob die LiMa im Leerlauf wirklich so wenig leistet müsste per Messung Verifiziert werden.
    Wenn dem so ist, wäre eine Drehzahlanhebung natürlich Sinnvoll.

  • Hallo,


    ein Trenn-MOSFET ist bei dieser hohen Strombelastung einer Winde nicht anwendbar. Ich weiß wie die Winden teilweise rangenommen werden, da wird im ganzen Fahrzeug das Licht dunkel. Ich würde daher empfehlen, eine möglichst große und auch etwas zyklisierbare Starterbatterie zu verwenden, oder auch deren zwei welche ganz einfach parallel geschaltet werden. Hieraus wird die Winde dann direkt versorgt. Leerlaufanhebung macht ebenfalls Sinn, sie stellt den maximalen Lichtmaschinenstrom auf Dauer zur Verfügung und begrenzt die Leistung, welche den Batterien entnommen wird.


    Für das Campingzubehör würde ich eine externe Batterie vorsehen, die mit der Winde nichts zu tun hat. Das vereinfacht den Aufwand der Abtrennung zur Primärelektrik ganz ungemein. Auß0erdem ist eine autarke Versorgung der Winde ja auch gar nicht notwendig.


    Das gezeigte Trenn-Relais regelt aber keinen Ladestrom, sondern schaltet ihn ganz normal und extern gesteuert ein bzw. aus.


    Grüße, Tom

  • Also macht es für diese Anwendung durchaus sinn zwei Batterien mit hochstromfähigem Trennrelais zu kombinieren?


    Wenn Ja sind dann eine Kombination von Nassbatterie und AGM sinnvoll und möglich?


    edit: Die Lichtmaschine hat im Leerlauf übrigens eine Ladespannung von 14,6V

  • Also macht es für diese Anwendung durchaus sinn zwei Batterien mit hochstromfähigem Trennrelais zu kombinieren


    Wobei ich jetzt gerade nicht verstehe, warum die Batterien getrennt werden sollen. Warum? Der Motor läuft doch sowieso immer, wenn die Winde benutzt wird.


    Zitat

    Wenn Ja sind dann eine Kombination von Nassbatterie und AGM sinnvoll und möglich?

    Technisch kein Problem, lassen sich einwandfrei parallel betreiben, da beide völlig gleichartige Anforderungen stellen.


    Grüße, Tom


  • Wobei ich jetzt gerade nicht verstehe, warum die Batterien getrennt werden sollen. Warum? Der Motor läuft doch sowieso immer, wenn die Winde benutzt wird.


    Technisch kein Problem, lassen sich einwandfrei parallel betreiben, da beide völlig gleichartige Anforderungen stellen.


    Grüße, Tom

    - Batterien sollen nur bei ausgeschaltetem Motor getrennt werden um die Zweitbatterie auch als Campingbatterie zu nutzen und dabei nicht die Startbatterie zu entladen.


    - weil überall von erhöhten Ladespannungen für AGM gesprochen wird


    Lichtmaschine macht übrigens 14,6V im Leerlauf an der Batterie gemessen

  • Achso, ich nahm an, dafür sollte eine dritte Batterie Dienst tun.


    Dann muss aber wenigstens das oben genannte Trenn-Relais und entsprechend dicke Leitungen eingesetzt werden, weil die fließenden Ströme teilweise enorm sind (500A + X).


    Die angeblich erforderliche hohe Ladespannung für AGM-Akkus ist ein gern erzähltes Internet-Märchen.


    Siehe auch Battery-Mythbusters No.2: Brauchen AGM-Akkus eine deutlich höhere Ladespannung, weil sie sonst nicht voll werden? :whistling:


    Grüße, Tom

  • Danke für die Infos und den Lesestoff, ich wollte erstmal mit einem Zweibatteriesystem klarkommen und schauen ob das für meine Anwendung reicht. Falls nicht kann ich ja immer noch ein seperates plug and play System a'la National Luna auf die Ladefläche packen


    Ich dachte nun an das IBS-DBS System da deren Relais nach eigenen Aussagen 200A dauerhaft und 500A kurzzeit kann, Zweitbatterieverkabelung 2-3m mit 35mm² oder 50mm². Das könnte sich dann so rechnen 200A kurzzeit aus jeder Batterie und den Rest (evtl 50A) vom Generator.

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