Den Kollegen neben mir "aufladen"

  • Hallo zusammen und vielen Dank für die Möglichkeit, hier ein wenig Know-How aufzubauen!


    Wollte folgendes Problem mit der Saftschubse lösen, habe aber aufgrund der Daten zu selbiger beschlossen, dass mein Plan nicht funktionieren wird:


    Habe einen ausgebauten Bus mit ner 80 Ah Gel-Batterie im Aufbau. Da ich Solar auf dem Dach habe, ist meine Batterie "immer" voll.
    Ich bin öfter mal mit einem Kumpel unterwegs, der einen T6-California hat. Ebenfalls mit ner 2ten Batterie im Aufbau. Kapazität unbekannt, aber wahrscheinlich etwas unter meiner - er macht immer sehr viel früher schlapp :D
    Unser Plan war nun, die beiden Busse über (die vorhandenen) 12-V-Steckdosen des Aufbaus miteinander zu verbinden um ihn an meinem - an sonnigen Tagen vorhandenen - Solarüberschuss teilhaben zu lassen. Die Saftschubse ist wg. der geringen Strombelastbarkeit ausgeschieden.


    Hast du, Tom, oder ein anderer berufener Geist, eine elegante Idee zum Problem? Einfach ein Kabel mit nem Lastwiderstand basteln? Oder geht's eleganter?


    Viele Grüße


    Marty


    Edit: Wenn ich mir den Battery-Mythbusters No.3 so durchlese, habe ich mir (als Myth-Anhänger) das Hirn umsonst zermartet. Also einfach zusammenhängen und gut is? ?(


  • Edit: Wenn ich mir den Battery-Mythbusters No.3 so durchlesen, habe ich mir (als Myth-Anhänger) das Hirn umsonst zermartet. Also einfach zusammenhängen und gut is? ?(

    Jup... Genau so ist es.
    Vernünftige Kabel verwenden, Kontrollieren ob in den Steckdosen keine Rückstromsicherungen (Dioden) eingebaut sind.
    Allerdings.... wenn keine Sonne Scheint zieht dein Kumpel dann auch deine Batterie mit leer !!

  • Vernünftige Kabel verwenden, Kontrollieren ob in den Steckdosen keine Rückstromsicherungen (Dioden) eingebaut sind.

    Vernünftige Kabel? Bei geschätzten 8-10 m. 10 qmm? Mehr? Weniger?


    Sind die Dioden direkt an den Dosen? Sehe ich die, wenn ich die Dose rausziehe? Oder ist der Hinweis, dass sich die Batterie über die 12V-Dose laden lässt, bereits ein Hinweis darauf, dass keine Rückstromsicherung verbaut ist?

    Allerdings.... wenn keine Sonne Scheint zieht dein Kumpel dann auch deine Batterie mit leer !!

    :thumbsup: Hehe - ist bekannt! Wird natürlich kontrolliert und bei Bedarf auf Ego-Modus umgeschaltet :whistling:



    Vielen Dank für die erste Ostermontagsmeinung, Bandit1973!



    Und dann noch was aus der Hirn-Zermarter-Abteilung: Schaden die 40 A, die dem Mythbuster exemplarisch zu entnehmen sind, meinem/unseren Gel-Akkus? Die sollen ja keine hohen Ströme abkönnen. Sind 40 A (C 1/2) für einen Gel-Akku ein "hoher" Strom?

  • Der benötigte Kabelquerschnitt hängt vom maximalen Strom und den dabei maximal tolerierten Spannungsabfall über dem Kabel ab. Ein dünnes 0,75mm²-Kabel scheidet hier wohl aus, denn da fällt bei wenigen Ampere Strom über 10m locker schon mal 1V ab. Dann wird natürlich nichts geladen, weil ein Bleiakku schon eine gewisse Ladespannung braucht, um überhaupt Ladung aufnehmen zu können. Also wird man wenigstens so 4 bis 6mm²-Leitung verwenden. Bei 5 oder 6m Leitungslänge ist der Spannungsabfall bei einem Strom von 10A dann zu vernachlässigen.


    Was die Angst vor hohen Strömen bei AGM- oder GEL-Akkus angeht, kann ich Dich beruhigen: Sie schaden diesen nicht. Jedoch weisen AGM- und GEL-Akkus höhere Innenwiderstände auf als Akkus mit flüssigem Elektrolyten, weshalb sie sich auch nicht so gut als Starterbatterien eignen, wo zum Starten ja viel Strom bei gleichzeitig hoher Spannung zur Verfügung stehen muss. Das ist aber auch schon alles.


    Grüße, Tom

  • Ich denke mit 6mm²-Leitung kommst Du ganz passabel hin.


    Erst wenn besonders hohe Anforderungen an Ladegeschwindigkeit und vielleicht zusätzliche Versorgung von leistungsstarken Verbrauchern gestellt werden, würde dickeres Kabel Vorteile bringen. Soweit ich die Problemstellung verstanden habe, ist das aber nicht der Fall.


    Grüße, Tom

  • Hmmm....
    Ich widerspreche Tom nur ungern, aber in dem Fall halte ich 6mm² einfach für unterdimensioniert.
    bei 20m Leitungslänge sollte 6mm² nur noch mit 8A belastet werden, um zu grossen Spannungsabfall zu vermeiden.
    GuckstDU


    Wenn ihr die Verbindung herstellt wenn beide Batterien vollständig geladen sind, mag das noch hinhauen.
    Wenn ihr aber erst anschliesst wenn dein Kumpel schon in nöten ist, wrd das nix mehr.
    Der Spannungsabfall wird dann schon so gross sein, dass seine Batterie nicht mehr geladen wird!


    kurz durchgerechnet....
    20m 6mm² Kupfer
    bei 10A und 13,8V Nennspannung
    kommen beim Kumpel nur noch 13,2V an!!!!

  • Ich denke, dass wahrscheinlich mehr als 13,8 V anliegen, wenn das Solarpanel liefert. Das wären laut Ladekennline des Ladereglers 14,7 V (max.Ladung) bis 13,8 V (Erhaltungsladung; 20°C).
    Und ich geh runter auf 8m einfache Kabellänge...


    Für mein Verständnis: Wenn's mal wirklich so ist, dass 13,8 V (oder 13,7 oder 13,6 oder ...) bei mir rausgehen, aber beim Kumpel nur 13,2 V ankommen - wo "sind" dann die 0,6 V? Wird das Kabel dann eine Rasenheizung und lutscht langsam aber gemütlich meine Batterie leer? Denn dann müsste ich über Nacht abklemmen. Denke ich. Ungefähr. Oder?

  • Ich denke, dass wahrscheinlich mehr als 13,8 V anliegen, wenn das Solarpanel liefert. Das wären laut Ladekennline des Ladereglers 14,7 V (max.Ladung) bis 13,8 V (Erhaltungsladung; 20°C).
    Und ich geh runter auf 8m einfache Kabellänge...


    Für mein Verständnis: Wenn's mal wirklich so ist, dass 13,8 V (oder 13,7 oder 13,6 oder ...) bei mir rausgehen, aber beim Kumpel nur 13,2 V ankommen - wo "sind" dann die 0,6 V? Wird das Kabel dann eine Rasenheizung und lutscht langsam aber gemütlich meine Batterie leer? Denn dann müsste ich über Nacht abklemmen. Denke ich. Ungefähr. Oder?

    1. 14,7V wirds nur spielen wenn die Batterien Rappelvoll sind, und kein Strom verbraucht wird (abhängig von deiner Solar-Leistung)
    2. Jup, genau in der "rasenheizung" sind die "verlorenen Volt" Allerdings eben nur wenn Strom durch das Kabel fliesst.


    wenn kein Strom verbraucht wird, und beide batterien den gleichen Ladestand haben, wird hier natürlich auch nix verbraten, also auch die Batterien nicht leergelutscht.

  • Zitat

    wenn kein Strom verbraucht wird, und beide batterien den gleichen Ladestand haben, wird hier natürlich auch nix verbraten, also auch die Batterien nicht leergelutscht.

    So ist es. Das gute alte Ohmsche Gesetz: P = U x I Leistung entsteht erst bei fließendem Strom und gleichzeitig vorhandener Spannung.


    Grüße, Tom

  • Hallo Forum,

    mir geht es (noch) nicht um einen Kollegen im Nachbar-WoMo, sondern um das Backup meiner eigenen WoMo-Solaranlage.

    Thema:
    Meine AGM-Bordbatterie mit ca. 90 Ah reicht bei diesigem Wetter oder Stellplatz im Schatten max. 2 Nächte für den rein elektrischen Kompressor-Kühlschrank mit ca. 45 Watt und einem Solarmodul von ca. 100 Wp.

    Idee:

    Eine Powerbank (hier die Yeti 1000X mit 90 Ah Lithium-Akku) als Standby über Nacht an die Bordbatterie klemmen, damit morgens noch der Champagner (oder die Butter) gekühlt ist.

    Problem:

    Die Yeti 1000X hat einen geregelten Ausgang von 13,3 Volt/30 Ampere. Falls die Bordbatterie schon down ist bei Tiefentladung von 10,4 Volt (Abschaltschwelle des Kühlschranks), ergeben sich demnach 2,9 Volt Differenzspannung. Da die Yeti 1000X bei 30 A abschaltet, wäre ein Leistungs-Schutzwiderstand von min. 83 mOhm in der Leitung zur Bordbatterie notwendig.

    Hat jemand Erfahrung mit der simplen Parallelschaltung von Batterien als Standby? Was ist zu beachten?

    Wäre eine Leistungsdiode sinnvoller, um ggf. Rückströme bei Tageslicht via Solarmodul in die Powerbank zu vermeiden?

    Vielen Dank an Euch für eine Antwort oder Anregung.

  • Hallo,


    zur Beantwortung dieser Frage sind genaue Kenntnisse über den inneren Aufbau der Yeti-Box erforderlich. Über die verfüge ich leider nicht. Deshalb empfehle ich, in dieser Frage mal den Hersteller oder Verkäufer der Box anzusprechen. Die sollten genaueres wissen.


    Grüße, Tom

  • Falls die Bordbatterie schon down ist bei Tiefentladung von 10,4 Volt (Abschaltschwelle des Kühlschranks)

    lässt du die AGM Batterie immer so leersaugen? damit schädigst du diese und sie wird nicht lange halten

    besser die powerbank vorher schon anschließen, dann wird zuerst diese entladen und erst danach der Bleiakku

  • Hallo Tom und PSY,


    Danke für die schnellen Antworten.

    Natürlich passiert mir eine Tiefentladung der AGM-Bordbatterie nur unter widrigsten Umständen, also selten.

    Sobald ich die Yeti-Powerbank habe (gegen Ende Oktober), berichte ich gern über Erfahrungen und Realisierung.

    Die Powerbank zusammen mit 200 Wp Faltmodul ist als Insel-Notfall-Lösung (Kleinstelektronik, Kommunikation, Notlicht) für das Haus gedacht und natürlich aufgrund geringer Packmaße auch für das Wohnmobil.

    Wen es interessiert: https://www.goalzero.com/shop/…m-portable-power-station/


    Gruß, Harald

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