Verkabelung und Absicherung

  • Hallo zusammen,



    ich "strauchel" gerade etwas bzgl. Wahl der Verkabelung und insbesondere der Absicherung des TrennMOSFETs.


    Zum Kabeldurchmesser: Zwischen den Batterien und dem MOSFET habe ich 35mm² genommen. 35mm² ist laut dem was man im Netz findet i.O. (Berechnung: 2m Länge, 120A, sehr geringer Verlust: 1% = 35mm²). Es gibt aber auch Tabellen die behaupten, durch 35mm² sollte nicht mehr wie 85A fließen. Ein 50mm² wäre also für den 120A TrennMOSFET anzuraten. Ist aber halt kaum noch zu verlegen.


    1. Frage: Ist ein 35mm² hier die richtige Wahl? (Ich vermute mal ja)




    Zur Absicherung. Man liest hier im Forum von 200A Sicherungen zwischen Erstbatterie und MOSFET sowie zwischen Zweitbatterie und Verbraucher. Das ist über dem was die Kabel eigentlich können. Ich habe mal 150A gewählt.


    2. Frage: Sind 150A hier i.O.?




    Zur Platzierung der Sicherung. Wo legt man idealerweise die große Sicherung auf der Verbraucherseite hin. Es soll ja ein Kurzschluss des Pluspols abgesichert werden. Ist eher sinnvoll die Sicherung zwischen MOSFET und Pluspol-Zweitbatterie zu platzieren oder eher (sowie gezeichnet) zwischen Pluspol-Zweitbatterie und Verbraucher.


    3. Welchen Sinn hätte es die Sicherung, nicht wie gezeichnet zwischen Pluspol-Zweitbatterie und Verbraucher zu setzen sondern zwischen MOSFET und Pluspol-Zweitbatterie.


    Danke im Voraus


    Beste Grüße


    Andi


  • 35mm² ist in der Tat der Standarddurchmesser, den ich empfehle. 35mm² sind für praktisch so gut wie alle Fälle leistungsstarker 12V-Verkabelungen bei Strömen bis 300A geeignet, noch einigermaßen gut zu verlegen und kostengünstig. 50mm²-Anacondas hab ich nie benutzt. Dann schon lieber zwei 25mm²-Strippen parallel verlegen. Aber 35mm² reichen praktisch immer aus.


    Zitat

    Zur Absicherung. Man liest hier im Forum von 200A Sicherungen zwischen Erstbatterie und MOSFET sowie zwischen Zweitbatterie und Verbraucher. Das ist über dem was die Kabel eigentlich können. Ich habe mal 150A gewählt.


    2. Frage: Sind 150A hier i.O.?


    Im Grunde isses Wurscht, ob man 150A oder 200A nimmt, der Unterschied ist sehr gering. Auch ist die Frage, wie viel Strom ein bestimmter Leitungsquerschnitt denn eigentlich "vertragen kann" nur zu beantworten, wenn man die Eckdaten wie Umgebungstemperatur, maximal zulässige Leitungserwärmung, Wärmeabgabe der Leitung an die Umgebung und natürlich maximal zulässiger Spannungsabfall beachtet. Es gibt da keinen in Fels gehauenen Wert, den man irgendwelchen Tabellen entnehmen könnte. Der für uns maßgebliche Wert bei der Ladung von Bleiakkus in 12V-Systemen ist daher immer der maximal zu tolerierende Spannungsabfall unter der Last des Ladestroms. Mehr als 0,5V sollten unter der Bedingung des maximal gewünschten Ladestroms nicht abfallen, sonst wird der gewünschte Ladestrom kaum erreicht. Mit der Frage, welche Temperatur die Kabel maximal erreichen dürfen befassen wir uns im Grunde gar nicht, weil dazu schon Spannungsabfälle erforderlich wären, die für unsere Anwendung jenseits von Gut und Böse liegen. Die Strippen werden im regulären Betrieb ja nicht mal handwarm.


    Die Sicherungen sollen im Kurzschlussfall auslösen und wenn man größere Bleiakkus mit dicken Kabeln kurzschließt fließen locker einige Kiloampere. Da fliegen also auch 500A-Sicherungen sofort weg. Man sollte (Schmelz-)Sicherungen aber nicht unnötig klein dimensionieren, weil es sich um widerstandsbehaftete Bauteile handelt. Betreibt man sie nahe ihrem Nennstrom, erhitzen sie sich deutlich. Einerseits wirkt diese Erhitzung lebensdauerminderd, andererseits ist der Spannungsabfall dieses Widerstands unerwünscht, denn bei der Bleiakkuladung können wir keine Spannungsabfälle gebrauchen.


    Zitat

    Zur
    Platzierung der Sicherung. Wo legt man idealerweise die große Sicherungauf der Verbraucherseite hin. Es soll ja ein Kurzschluss des Pluspols abgesichert werden. Ist eher sinnvoll die Sicherung zwischen MOSFET und Pluspol-Zweitbatterie zu platzieren oder eher (sowie gezeichnet) zwischen Pluspol-Zweitbatterie und Verbraucher.


    3. Welchen Sinn hätte es die Sicherung, nicht wie gezeichnet zwischen Pluspol-Zweitbatterie und Verbraucher zu setzen sondern zwischen MOSFET und Pluspol-Zweitbatterie.

    Da die (Haupt-)Sicherungen zur Absicherung der Batterien gegen Kabelkurzschlüsse gedacht sind, ist es logisch, dass sie sich so dicht wie möglich an den Batterie-Pluspolen befinden müssen, um die nicht abgesicherte Kabellänge (also die zwischen Pluspol der Batterie und der Sicherung) zu gering wie möglich zu halten.
    Sicherungen in der Unterverteilung haben andere Aufgaben und sitzen daher auch an anderen Stellen in Richtung der Verbraucher.


    Grüße, Tom

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