Wenn der Ladestrom nicht weiter sinken will, obwohl die Batterie aufgrund von Ladedauer und Ladestrom voll sein müsste, handelt es sich meist um die Selbstentladung der Batterie, die den Restladestrom ohne Ladung aufzubauen in Wärme und Wasserzersetzung umsetzt. Denn die Selbstentladerate steigt mit dem Ladungdurchsatz einer Batterie (also der Menge an Ladung, welche die Batterie im Laufe ihres Lebens gespeichert und wieder abgegeben hat) zwangsläufig an. Die Gründe sind Elektrodenvergiftung durch Wanderung von Legierungszusätzen von den positiven zu den negativen Elektroden, wo diese dann die Gasungsschwelle herabsetzen und noch einige weitere unerwünschte elektrochemische Nebenreaktionen auslösen. Aus diesem Grund steigt der Restladestrom bei Bleiakkus nach längerer Betriebsdauer unvermeidlich an.
Grüße, Tom
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Ich meinte, Deine Batterien sind alte Opa`s und da trifft das zu, was Tom zuvor ausgeführt hat. Da Du Solarladung machst, gibt es ja nun zunehmende Unterbrechungen in der Dunkelphase, also keine Dauerladung. Deshalb würde ich das so weiterbetreiben und nach ein paar Wochen abschalten und dann die Batterien trennen. Alle paar Tage die Leerlaufspannung messen, wobei man an dem zeitlichen Abfall dieser den ungefähren Zustand der Batterie einschätzen kann. Außerdem siehst Du, welche Batterie eventuell schlechter ist.
Ich vermute, daß Deine Batterieanlage völlig überdimensioniert ist (was gut ist), denn als 12 V-Anlage dürfte es sich vermutlich nur um einen 2...3 Liter Diesel handeln. Damit hast Du reichlich Reserve und schwächelnde Batterien wirken sich erst sehr spät aus. Wenn Deine 440 Ah Batterie altersbedingt nur noch 100 Ah hat, springt der Diesel immer noch gut an.
die Frage wie viel sich die Batterie bei 14.8V gönnen darf
Das kann man nicht so einfach sagen. Bei der Stromladung wird die vom Anwender gewünschte Energie in die Batterie reingepreßt. Deshalb ist sie die beste Nachlademöglichkeit. Bei der Spannungsladung nimmt sich die Batterie, was sie „denkt“. Mit der Stromladung zwinge ich die Batterie in 12 Stunden voll zu sein. Bei der Spannungsladung muß ich warten, bis „Madame“ fertig „seien“ und das dauert Tage. Der Vorteil ist wieder, daß die „liebliche“ Stromaufnahme der Batterie sehr gut tut.
ich gehe davon aus dass die Batterie eben noch nicht genug voll ist
Das ist durchaus möglich.
dass bei 14.8V der Strom bei soweit möglichem kompletten Sulfat Abbau unter 1A sinken wird.
Schwer einzuschätzen – siehe Tom sein Beitrag.
weniger als 0.5A bei 14.8V fliessen
Glaube ich nicht – siehe wieder Toms Beitrag.
Rainer.
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Ach so 😂 ich dachte das ist ein Zellen typ…
Die Batterien werden auch zum betreiben von kaffeemaschine und kühlschrank verwendet während dem Tag. Dazu brauche ich max etwa 40ah also etwa 10% die ich direkt wieder auflade wenn sichs madam dann auch nimmt (220A alternator bei 15V)
Ich konnte noch messen wie viel die Batterie bei den alktuellen 19C aufnimmt, und zwar 5A bei 15V. (Ich hatte den Motor für 30 Minuten am laufen ohne verbraucher) daher weis ich jetzt dass noch 5A aufgenommen werden. Ich werde vorerst weiterladen bis wenn dann einmal erreicht die 0.5A auf Erhaltung (13.5V) umgeschalten werden. Wenn nicht wird das bischen Sonne im Winter die Batterie auch nicht killen.
Ich lasse die Einstellungen so über Winter und berichte dann im Frühling was passiert ist. Über Winter stelle ich die remote Überwachung ab (altes Handy) das braucht auch minim Strom.
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Die Batterien haben folgende Prägung:
Batterie 1:
H7B817171 0016
529089Batterie 2:
H7B817171 0026
529089
@AFA_Autobatterien, was liest du aus der Prägung?
Im Anhang die Säuremessung, diese ist erfolgt nachdem für ca. 4 Tage nicht genügend Sonne vorhanden war. Die Lehrlaufspannung ist dadurch auch auf 12.52 Volt gesunken.
Eine ungenaue Ablesung der Säure ist inklusive.
Nach dem ablesen habe ich noch etwas Batterie Wasser nachgefüllt, war aber noch genügend vorhanden.
Die Batterien stehen etwas schräg, Richtung Steuer (ca. 1cm tiefer).
Sollte ich noch weiter so viel laden wie möglich mit 14.8V, damit ich auf 1.28 Säure Dichte komme, oder mache ich damit bei den alten Batterien mehr Gitterkorrision als Sulfat Abbau?
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Die Batterien wurden 2018 im Stammwerk in Hannover gebaut. Ob Du die anderen Zellen auch noch auf 1,27 bekommst, müßte man mit einer Ausgleichsladung versuchen (geht aber nicht, da kein Netz). Alte Batterien erreichen aber nicht mehr 1,28 und auch die Leerlaufspannung liegt niedriger. Deshalb starten die Batterien immer noch, zumal bei Dir überdimensioniert. Noch mal meine Frage: Wieviel Liter hat Dein Diesel oder kW der Anlasser?
Die Batterien stehen etwas schräg, Richtung Steuer (ca. 1cm tiefer).
Macht nix.
Sollte ich noch weiter so viel laden wie möglich mit 14.8V, damit ich auf 1.28 Säure Dichte komme, oder mache ich damit bei den alten Batterien mehr Gitterkorrision als Sulfat Abbau?
Das läßt sich aus der Ferne schlecht beurteilen. Es werden Dendriden da sein, über die sich der überschüssige Strom ausgleicht. Sulfatabbau macht sich am besten mittelst der Gasung, wobei die Gasblasen das Sulfatsalz absprengen. Bei einer normalen Ladung befreit sich, auf Grund der Stromrichtung, die Minuselektrode gut vom Salz. Man könnte die Batterie umpolen und dann auch die Pluselektrode befreien. Aber, ob das der Lebensdauer immer zuträglich ist?
Laß die Batterien an der Solaranlage. Kannst ja nach Weihnachten noch mal messen gehen.
Rainer.
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Danke für die Infos, dann wurden die Batterien nur 2 Jahre im Lastwagen verwendet seit 2020 sind sie bei mir im Schiff verbaut.
Ich gehe aber von mindestens einer Tiefentladung aus bevor ich sie verbaut habe.
Es Handelt sich auch um ein Opa um ein ca. 50 Jähriger Indenor Motor mit 1.9L Hubraum. Der wird 1Minute vorgewärmt mit 30A und anschliessend mit ca. 210A gestartet innerhalb von ca. 5 Sekunden.
Zum Starten reicht das aktuell allemal, da reicht auch eine ältere 72Ah Batterie zudem eine zusätzliche Manuell umschaltbare Batterie im Fall der Fälle als Reserve vorhanden ist.
Der Stress für die Batterien sind eher Tagsüber der Kühlschrank 5A während ca. 6 Stunden, Kaffeemaschine ca. 100A während jeweils 1-2 Minute(n), Staubsauger 70A, u.s.w.)
Die Ladespannung für diese Batterie mit diesem Nutzungsverhalten mit
Alternator 15V 0.5h-3h direkt nach gebrauch
Solar Laden 14.8V bis weniger als 0.5A aufgenommen werden
Solar Erhaltung 13.5V
passt oder soll ich korrigieren?
Das Solarpanel ist angeschlossen, falls ich mal vorbei gehe werde ich den Laderegler per Bluetooth auslesen. Alles andere ist per Physikalischem Drehschalter abgehängt.
Das Schiff ist eingewintert und nicht ohne weiteres begehbar bis im Frühling.
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passt oder soll ich korrigieren?
Das läßt sich Fachgerecht aus der Ferne nicht so einfach sagen. Ich persönlich würde die Batterien mit 24 V 10 A so lange laden, bis innerhalb von 4...5 Stunden die Säuredichte und die Spannung nicht mehr ansteigen. Die Spannung wird sich auch umkehren und die Batterien werden handwarm. Dann sind sie voll. Dabei wird die Säuredichte nicht mehr 1,28 erreichen und die Spannung keine 17 V (neue Batterie). 16...15 V sind möglich.
Jetzt einen Computer ran (keinen Europäischen, nur China) und Du siehst immer, was raus und rein geht.
Gut, geht bei Dir nicht...
Andere Möglichkeit: Im regulärem Betrieb in Abständen die Säuredichte messen (2...3 Zellen reichen). Dann erkennst Du recht genau den Ladezustand und mußt ggf. nachladen. Nachladen mit DLM 15...15,4 V, je nach Bedarf.
Wird das Schiff täglich genutzt, kann man zuerst nach einer Woche (um sich einzupegeln) und dann je nach Ladezustand 14 Tage, 4 Wochen, usw. prüfen.
Rainer.
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AFA danke für deine Expertise. Das Schiff wird maximal Wöchentlich benutzt.
Einen Computer hab ich schon dran, aber nur mit induktiver Strommessung, das ist so ungenau dass ich's nicht recht brauchen kann. Insgesamt lade ich aber ganz sicher zumindest rechnerisch deutlich mehr als 120% nach. Ich berichte dann im Frühling wie viel die Batterie noch aufnimmt.
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