Zweite Batterie einbauen

  • Hallo Tom
    Ich baue mein Transporter zu einem Campingbus um. Nun will ich eine zweite Batterie (AMG) einbauen. Ich werde wie folgt vorgehen:
    Ich werde die Starterbatterie über eine Sicherung und über ein Trenn-Mosfet mit der 2. Batterie verbinden. An der zweit Batterie werde ich nun meine zusätzlichen Verbraucher anschliessen. Ist es Sinnvoll zwischen 2. Batterie und den Verbrauchern eine Tiefenentladungsschutz (Battery Protector) einzubauen? Oder ist dies nicht nötig? Gibt es da noch was was ich unbedingt beachten sollte ausser der sinnvollen Dimensionierung des Materials?


    Gruss Elias

  • Hallo Elias,


    je nach Art der Verbraucher kann es günstig sein, einen Entladeschutz einzusetzen, um die Akkus gegen Tiefentladung zu schützen (z.B., wenn man nur eine Kühlbox daran betreibt). Allerdings darf man sich nicht zu viel davon versprechen. Ein Entladeschutz, der bei Unterschreitung einer fest eingestellten Akkuspannung wie z.B. 11,5V abschaltet, taugt in der Praxis allein nicht viel. Die geeignete Abschaltspannung hängt nämlich von der Höhe des Entladestroms ab, aber der wird von keinem mir bekannten Entladeschutz berücksichtigt. Es empfiehlt sich daher, einen Entladeschutz anzuschaffen, der sich wenigstens auf die im speziellen Anwendungsfall geeignete Abschaltspannung einstellen lässt. Einfach nur irgendwas mit dem Namen Entladeschutz zwischen Akkus und Verbraucher zu schalten, führt meiner Erfahrung nach zwar oft zu allen möglichen Fehl(ab)schaltungen und Dreckeffekten, aber leider nur selten zu wirklich verlängerter Akku-Lebensdauer.


    Ich selbst frickle schon seit geraumer Zeit an einem zuverlässig funktionierendem Tiefentladeschutz herum, der die Stromaufnahme bei der Höhe der Abschaltspannung berücksichtigt und gleichzeitig selbst fast keinen Eigenverbrauch aufweist, aber es wird sicher noch eine Weile dauern, bis dieses Gerät wirklich ausgereift und lieferbar ist. Und dann, so fürchte ich, wird es wegen des erheblichen Entwicklungs- und Schaltungsaufwands leider auch nicht wirklich billig sein. Aber wenigstens wird es die Akkus sicher schützen können. Ist ja auch schon was... ;)


    Das Sicherungen an den Pluspolen von Starter- und Zweitakkus montiert werden sollten, um Brände bei Kurzschlüssen vorzubeugen, hat sich inzwischen ja schon herumgesprochen. Ansonsten gibt es außer ungeeigneten Kabelquerschnitten eigentlich nicht viel, was man falsch machen könnte.


    Viele Grüße!


    Thomas Rücker

  • Hallo,


    damit sind allgemein zu kleine Leitungsquerschnitte gemeint. Wer bei vorne liegendem Motor hinten einen Zweitakku einbaut und dann eine 5m lange 6mm²-Leitung verlegt, braucht sich nicht zu wundern, wenn die Zeit bis zur vollständigen Aufladung des Zweitakkus nun wenigstens doppelt so lang ist, als es wirklich nötig wäre. Grund ist einfach der zu hohe Spannungsabfall zwischen Lichtmaschine und Zweitakku, gerade bei den (möglichen) hohen Strömen in der Anfangsphase der Aufladung. Es macht eben einen riesigen Unterschied, ob bei hohen Strömen noch 14V hinten ankommen, oder nur 13,5V, oder gar noch weniger... Allerdings bringt es auch nichts, einen Zweitakku, der (vorn am Motor) direkt neben der Starterbatterie platziert werden soll, über ein 30cm kurzes Stück 50mm²-Anaconda anzuschließen. Auf die kurze Entfernung fällt so oder so kaum ein Spannungsabfall an.


    Meine Empfehlung:


    Bei einer 100A-Lichtmaschine und einem 100Ah-Zweitakku kommt man bis etwa 3m-Leitungslänge gut mit 25mm²-Kabel aus. Bis 6m empfehle ich dann 35mm²-Strippen. Bei noch größeren Leitungslängen darf es dann auch 50mm²-Leitung sein. Ab einer Lichtmaschinenleistung von 120A bietet sich allgemein 35mm²-Kabel an, auch bei kürzeren Leitungslängen. Wenn man nur eine 55A-Lichtmaschine im Fahrzeug hat, kommt man auch mit 16mm²-Kabeln aus.


    Letztlich geht es hier weniger um die Frage, ob eine Leitung mit zu geringem Querschnitt überlastet wird (daß ist im PKW schon bei Querschnitten ab 10mm² praktisch ausgeschlossen), sondern einzig darum, den Spannungsabfall zur Erzielung möglichst hoher Ladeströme so gering wie möglich zu halten. Dem letzten Milivolt muß man dabei aber auch nicht hinterherkriechen, so dass man sich Übertreibungen mit Kabelstärken getrost verkneifen kann. Das wäre dann mehr Show als Nutzen.


    Viele Grüße!


    Thomas Rücker

  • Danke für die schnelle und ausführliche Antwort.Jetzt weiß ich auch wieso das bei mir nicht so geklappt hat. ?( Mir wurde von andere Stelle ein 6mm Querschnitt als ausreichend empfohlen, das ich auch gemacht habe und mich über mangelnde Heizleistung oder gar nicht startender Standheizung wunderte. Werde das auf 35 mm ändern da meine Lima 130 A liefert. 8o Nochmals Vielen Dank :thumbsup: Zur Trennung vom Hauptnetz benutze ich Ihren Trenn-MOSFET 12V/120A Artikelnummer 1013 den Ich vor einem Jahr bei Ihnen gekauft habe. :)

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