Leerlaufspannung eines voll geladenen Blei-Akkus

  • Hallo,
    die Suche spuckte leider zu viele Beiträge aus und bei den ersten gelesenen war nicht das dabei, was ich wissen wollte!
    Wie ich hier im Forum schon gelernt habe ist eine hohe Leerlaufspannung einer "wartungsfreien", weil nicht mit Wasser nachfüllbaren Starterbatterie kein Qualitätsmerkmal, sondern eher das Gegenteil dessen. Soweit so schlecht. Trotzdem bin ich Verfechter davon, dass eine derartige Batterie noch sehr gut als Starterbatterie eingesetzt werden kann, wenn diese bei anlegen einer großen Last (wie dem bekannten 100A-Prüfer) nicht weiter und weiter fällt sondern die Nadel nach einigen Sekunden auf der Anzeige "steht/stehenbleibt" UND der Kälteprüfstrom bei den gängigen Innenwiderstandsmesser wie zum Beispiel dem CBT 12 von Novitec (und den vielen baugleichen Geräten) für den Einbau im beabsichtigten KFZ zufriedenstellende Werte aufweist.


    Um die Eignung und evtl. das Alter besser einschätzen zu können, würde mich interessieren ab welchem Zeitraum nach Volladung man nun wirklich von einer Leerlaufspannung sprechen kann? Dass eine Starterbatterie ein paar Minuten nach dem abklemmen noch weit über 13 Volt anzeigt, dürfte auch bei ziemlich neuwertigen Batterien der Fall sein. Also wie viele Stunden müssen vergehen, bis sich diese Leerlaufspannung auf den normalen Wert eingepegelt haben dürfte?

    Jahr für Jahr werden noch gebrauchsfähige (Auto)-Batterien&Akkus unnötig aussortiert. Das muss nicht sein - einige davon sind noch verwendbar!

  • 30 Minuten ohne äußeren Stromfluss sollten ausreichend sein, damit sich die unterschiedlichen Dichtekonzentrationen zwischen Elektrolyt und Aktivmaterial weitestgehend ausgleichen können.


    Grüße, Tom

  • 30 Minuten nur?!


    Ist das nicht ein bisschen sehr kurz? Ich messe ja in meinem Auto immer die Spannung (früher tatsächlich durch anklemmen mit dem Multimeter, jetzt komfortabel mit Bluetooth-Batteriewächter), bevor ich losfahre. Bei den jetzigen milden Temperaturen liegt dieser Wert einige Tage nach Benutzung häufig bei ca. 12,45 Volt bis 12,35 Volt (Ja ich fahre nicht täglich, sondern habe häufiger auch mal mehrere Tage Standzeit bis zur nächsten Inbetriebnahme).


    Nach kurzer Fahrstrecke (ca. 10km) und Kurz nach ausschalten des Motors sinkt die vorhandene Oberflächenspannung bei meiner Fahrzeugbatterie recht schnell auf ca. 12,90 Volt ab. In der Regel dauert es aber mindestens 10 weitere Stunden, bis dieser Wert dann auf ca. 12,60V fällt. Nach rund 24 Stunden ist dann meist der ursprüngliche Wert von 12,45V wieder erreicht. Von da an verlangsamt sich der Spannungsabfall, bedingt durch den unvermeidlichen Ruhestrom und die Selbstentladung auf ein paar Hundertstel Volt/Tag, bis ich entweder eine längere Strecke fahre oder den Wagen ans Ladegerät anklemme.


    Während der Fahrt wird meist nicht viel Energie ergänzt, da eine sehr potente/stromhungrige Anlage mitläuft - was in Verbindung mit dem seltenen Kurzstreckenbetrieb die zusätzliche Gelegentliche Verwendung eines Laders unumgänglich macht (im Winter habe ich durchschnittlich alle zwei Wochen nachgeladen).


    Bei der beschriebenen Batterie handelt es sich um eine für meine Zwecke sicherlich unterdimensionierte 44Ah/360A (EN) Noname Batterie mit Kalziumlegierung, welche aber nicht älter als 4 Jahre ist und laut Mini-Tester gute Werte (zuletzt eben jene 360CCA) liefert.


    Edith: Wenn also selbst unter - wenn auch geringer - Last der Ladungsausgleich bis die Oberflächenspannung weg ist mehrere Stunden dauert, dann muss es doch bei einer vollgeladenen und abgeklemmten Batterie ohne Last auch Stunden dauern? Oder sitze ich hier einem Denkfehler auf ? ?(

    Jahr für Jahr werden noch gebrauchsfähige (Auto)-Batterien&Akkus unnötig aussortiert. Das muss nicht sein - einige davon sind noch verwendbar!

  • Yuasa sagt z.B., dass man die Spannung der Batterie "20 - 30 Minuten" nach erstmaliger Befüllung(!!) messen soll. Das ist schon eine ganz andere Ansage, als nur die Ruhespannung nach einer vorhergegangenen Aufladung zu messen. Aber es stimmt natürlich, dass die Batteriespannung in einem normalen PKW-System auch innerhalb von mehreren Stunden nach der Aufladung noch immer merklich absinkt, der Ruhestromverbrauch des Fahrzeugs bei hierdurch bedingter abnehmender Elektrolytdichte führt zu diesem Effekt. Das ist aber keine korrekte Messung der Batterie-Leerlaufspannung, sondern bei deren Messung muss die Batterie natürlich für längere Zeit frei von allen Stromflüssen sein. Kannst Du ja mal selbst eine Spannungskurve über mehrere Stunden aufzeichnen, wenn überhaupt keine Last anliegt. Gute Batterien mit geringer Selbstentladerate sollten nach 30 Minuten nur noch gering in der Ruhespannung absinken. Bei verschlissenen Batterien sieht das natürlich ganz anders aus.



    Grüße, Tom

  • Ja, das ist natürlich korrekt. Bei der beschriebenen Verwendungsart, eingebaut im Fahrzeug findet natürlich keine Leerlaufspannung statt. Insofern war der Beitrag falsch geschrieben. Dieser sollte nur dazu dienen, meine Ungläubigkeit über die nur 30min zu veranschaulichen (wenn eine Last anliegt und es selbst mit Last dauert, bis die Batterie nach absinken der Oberflächenspannung die vorherige Spannung wieder "annimmt" muss es ohne Last doch auch eine ganze Weile dauern)!


    Da ich aber vermutlich nicht in den Genuss kommen werde eine neuwertige Batterie auf dieses Verhalten hin zu untersuchen, kann ich etwaige Vergleichswerte zur Zeit wie lange eine Beruhigung dauert (ab der für eine sehr lange Zeit kein weiteres absinken der Spannung ansteht, ehe irgendwann die Selbstentladung derlei tut) bestenfalls noch mit älteren Batterien welche aber nachfüllbar sind beobachten :S

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