Batterien - AGM, Blei Säure - Welcher nutzbare Inhalt? Welche Ladeendspannung?

  • DIese Säureschichtung ist echt eklig, weil man schon einige Klimzüge anstellen muss, um sie zu beseitigen. Da gibt es heute regelrechte Pumpensysteme, die den Elektrolyten umpumpen. Früher hat man auch schon einfach mal Luft durchgeblasen, das geht auch. Nur dass man dann gleichzeitig den Bleischlamm mit hochreisst und in den Zellen verteilt.


    Übrigens könnte ich mir vorstellen, dass die schwere Säure unten im Schlammraum Dein eigentliches Problem ist. Denn die bleibt meist da unten liegen, auch von oben die Platten blubbern. Über Osmose und leichtes schaukeln während der Fahrt sollte sich eine zu starke Säureschichtung aber langsam wieder ausgleichen.


    Grüße, Tom

  • Genau. Ich messe die Säüredichte, siehen oben.
    Verzeih mir, dass ich nicht die exakten Dichtewerte hingeschrieben habe
    - tut der Grundaussage aber ja keinen Abbruch.. Vor dem versuch war sie
    bei 1,27, nach dem Versuch bei 1,18. So besser für Dich verständlich?

    Das hatte ich dann wohl einmal überlesen - aber deswegen ja auch meine Nachfrage, weil du es einmal so und einmal so geschrieben hattest (als wenn sich nicht die Säuredichte sondern die Säure an sich verändern würde. Lassen wir weitere Diskussionen dazu - ist ja jetzt geklärt ;)

    Ja, weiss ich - man liest ja mit und ich habe selber hier eine Reihe "Automatiklader", die sich da ungünstig verhalten. Ich will um Gottes Willen das CTEK jetzt auch nicht verteidigen, aber eine 8h Absorptionsphase bei 14,4 Volt mit von 5A abnehmender Stromstärke ist doch weitaus besser als das sofortige Abschalten bei Erreichen der Zielspannung. Dass das CTEK 5 bei größeren oder stark sulfatierten Akkus dann nicht reicht - stimmt.

    Stimmt. Wie gesagt das Teil gehört definitiv zur besseren Kategorie von Automatikladern. Wobei so ein CTEK aber auch Probleme mit tiefentladenen Batterien hat - das möchte ich der Vollständigkeit halber bloß mal erwähnen - und diese dann einfach nicht lädt. Ich habe hier gerade eine 110 Ah Versorger-Batterie, die es mal völlig leergezogen hat. Die Ladekurve - bevor es zum desulfatieren kommt - war soweit okay (mittlerweile hängt sie über 60 Stunden dran und nimmt noch immer geringfügig Ladung auf) Auch testweises abklemmen und prüfen war okay - nur weil es meine erste Versorgerbatterie ist, war ich schon ein wenig erschrocken, wie stark die Spannung unter dem 100 Ampere-Lastwiderstand einbrach - dann stand die Nadel aber rocksolide und bewegte sich null. Jedenfalls war das große 25 Ampere CTEK scheinbar nicht in der Lage, diese Batterie wieder zu laden (oder es war ein Bedienfehler, weil haben nicht alle größeren CTEKs auch die Stromversorgung zum unterbrechungsfreiem wechseln der Batterie? Damit sollte über kurz oder lang jede Batterie, die sich wiedererwecken lässt auch wiederzuerwecken sein :D )

    Zitat von »Torsten«


    Deine Antwort wirft jedoch eine weitere Frage auf: Was meinst du mit "langsame Entladung"? Dir ist bewusst, dass der Entladestrom immer in Relation zur Batteriekapazität eingestellt werden muss? So sind zum Beispiel 2 Ampere Last auf einer 12 Amperestunden Motorradbatterie sehr viel, bei einer 90 Amperstunden fassenden großen Nassbatterie aber sehr wenig (und demnach sehr langsam).
    Yepp, ist bekannt. 1/20C wars in dem Fall, wenn ich mich recht erinnere.


    C/20 würde ich mal nicht als langsam bezeichnen, sondern als "normal"
    (da es ja auch seit Jahren oder gar Jahrzehnten schon die übliche Angabe
    der Hersteller ist, um die aufgedruckte Batteriekapazität zu
    ermitteln). Da kann man sich jetzt drüber streiten, was tatsächlich
    langsam ist, aber ich dachte da eher in Richtung 5 Watt Glühlampe oder
    so für die "langsame" Entladung.

    Wenn Du den anderen Thread gelesen hast, hast Du dort auch die Antwort auf deine Frage gelesen: Ich zitiere mal Sinngemäß aus dem Varta Handbuch für Bleiakkumulatoren: "Nach Desulfatierung durch "überladen" muss unbedingt eine langsame Entladung mit anschliessender gründlicher Volladung erfolgen, um die volle Kapazität wiederzugewinnen". Der Sinn dahinter soll der sein, dass man durch das langsame Entladen größere Kirstallstrukturen bekommt, die dann kontakt zu sonst losem PlattenMaterial bekommen und dadurch dieses wieder reaktivieren können. Soweit die Theorie - Tom sieht das auch so und hier und da findet man Publikationen, die das Stützen - und so weit ich mit meinen Versuchen bin, bestätigt sich das auch.


    Interessant, das mache ich instinktiv so. Nur mit dem Unterschied, dass ich NACH einem Zyklus (also voll laden, Desulfatieren, paar Tage stehen lassen, C/20 bis auf 11,0 Volt entladen, gründlich voll laden bis 0,0x Ampere Stromaufnahme) danach keinen weiteren Kapazitätstest mache um die Batterie nicht zusätzlich zu stressen. Hmm sollte ich vielleicht mal bei einem Prüfling in Erwägung ziehen, der mir nicht so wichtig ist und schauen ob sich da wirklich nennenswert was ändert :S

    ...ergo probiere ich das Ganze (Starterakku 42Ah in dem Fall) jetzt mit höheren Endspannungen: Also powerpulser laaaange (2 Wochen, Batterie vorher gründlich vollgeladen, Zustand relativ gut, 70% Kapazität, 75% Starterverhalten) dran, 1/20C leersaugen, dann mit 20A (mehr kann ich nich aktuell) volladen bis 15,5V, dann abnehmende Stromstärke, bis 0,1A erreicht... Dann mal schauen...

    Jetzt muss ich aber doch nochmal was konkret nachfragen: Was meinst du mit 70% Kapazität und 75% Starterverhalten ?(


    20 Ampere ist doch super! Ich denke mal es macht wenig Unterschied, ob die Batterie mit 10 Ampere, 20 Ampere oder 30 Ampere nach einer vorherigen Entladung geladen wird. Wenn eine Starterbatterie "okay" ist, und vorher mit C/20 entladen wird (bis zu welcher Spannung entlädst du da eigentlich?), dann könnte sie - zumindest für kurze Zeit - genausogut 120 Ampere, was die stärksten Werkstattlader leisten - ziehen. Für große Stapler/Landmaschinenbatterien macht so ein Riesenteil schon Sinn...nur hat der Privatanwender meist keinen solchen Kasten zuhause, der dann ein 15kg Klotz sein wird und bestimmt auch gut 4-stellig kostet.

    Jahr für Jahr werden noch gebrauchsfähige (Auto)-Batterien&Akkus unnötig aussortiert. Das muss nicht sein - einige davon sind noch verwendbar!

  • Zitat

    Jetzt muss ich aber doch nochmal was konkret nachfragen: Was meinst du mit 70% Kapazität und 75% Starterverhalten ?(

    Die Batterie hat ja die Fähigkeit, einen gewissen Maximalstrom zum Starten des Motors zu liefern. Ist bei den meisten als CCA angegeben, in meinem Fall nach ENG. Mit einem China-08/15 Digitalmessgerät wie zum Beispiel so einem hier:
    https://www.amazon.de/ANCEL-Ba…hvtargid=pla-831273162936
    kann man messen, wie stark die Batterie beim Belasten einknickt, ergo wie viel Cold Cranking Amps sie liefern kann.
    Die Messung ist gerade bei so billigteilen natürlich mit Vorsicht zu geniessen und natürlich prüft so ein Leichtgewicht nicht wirklich, wie viel Ampere bei so einem Startvorgang wirklich möglich sind - die leiten das ab durch eine Vergleichsmessung (Spannungsabfall unbelastet und dann belastet). Das Exemplar, dass ich hier habe, habe ich an diversen naglneuen Starterbaterrien geteset und es liefert zumindest bei meinen Akkus Werte, die grob in der Hausnummer dessen liegen, was auf der Starterbatterie verzeichnet ist.
    Zusätzlich habe ich noch so ein analoges Ding mit einem dicken Heizwiderstand drin, dass ich zum Vergleich ranziehe. So was:
    https://www.amazon.de/GYS-TBP-…Cautomotive%2C160&sr=8-29
    Das ist einfach ein Zeigerinsrument, dass die Spannung misst, ein Schalter und ein dicker Heizstab und dicke Kabel... Der Heizstab hat einen sehr geringen Widerstand - betätigt man den Schalter, wird der Heizstab vom Akku schön aufgewärmt - bei einer 45Ah Starterbbaterie dauert es nur sekunden, bis merklich Wärme zu vernehmen ist, kurze Zeit später fängt das Ding sogar an zu glühen :)
    Die Anzeige stimmt auch so Pi mal Daumen mit dem überein, was auf einer neuen, guten Starterbatterie aufgedruckt ist...


    Mit beidem bewaffnet plus ein bischen Erfahrungswerte messe ich, wie gut das Startervermögen dieser Autobatterie ist - und nehme das als Vergleichswerte zwischen meinen Hobby-Desulfatierungs-Ladeversuchen..


    Die 70% Messung entspringen in dem Fall einer 5 Jahre alten Autobatterie, die das Auto, aus dem sie stammt, noch prima starten konnte, auch noch bei Minusgraden.


    Kapazität: 1/20C Entladen.... Über die Sinnhaftigkeit bei einer Starterbatterie die Kapazität zu messen und die Schädigung einer solchen Prozedur für den Akku hat Tom hier schon viel geschrieben - mir gings ums Forschen.... Von den aufgedruckten 45Ah kamen ca 30Ah bei 1/20C aus dem Akku, Endspannung hab ich nicht mehr im Kopf, ich meine es waren 1,9Volt pro Zelle, da mag ich mich irren... Oft geht es hier auch eher im Größenordnungen denn um einen total fixen Wert... Dass eine Starterbatterie für Zyklenanwendungen nix ist, ist klar, ich wollte mit den beiden Werten oben nur untermauern, dass der Testakku eben nicht völlig im Eimer ist.

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