"Hochspannungsladung" von Bleiakkus

  • Wenns billiger sein soll, kann man sie direkt in China bestellen. Da gibts sie für die Hälfte. Ohne Steuer und ohne Zoll. Dauert dann natürlich sechs Wochen.


    Aber so viel Strom braucht man eigentlich gar nicht. Ich würde sogar davon abraten mit 5 oder noch mehr Ampere Ausgleichsladungen durchzuführen, weil dabei immer die Gefahr eines thermal runaways besteht und da isses dann nicht so gut, wenn die Batterie mal durchgeht und dann 150W von der Leine gelassen werden. 8o


    Grüße, Tom

  • Bei diesem Produkt handelt es sich um eine Kombination aus Labor Schaltnetzteil (bis 30 Volt, 10 Ampere) und 12 oder 24 Volt Automatic Bleiakku Lader mit festen Ladeschlußspannungen. Das habe ich bisher noch nie für 50 Euro auf China Marktplätzen gefunden. In den letzten Monaten sind die Preise bei vielen chinesischen Anbietern im Durchschitt über 10% gestiegen, vor allem Speicher wie SD Karten, USB Sticks usw. wurden sogar erheblich teurer.

  • Diese Beschreibung erinnert mich stark an eine sulfatierte "Penner-Batterie", also eine Batterie die zwischen Herstellungsdatum und Verkauf sehr lange ohne adäquate Pflege im Regal rumgestanden hat. Sie ist dermaßen vorgeschädigt, dass sie Ihre Leistung nicht mehr bringt. Wenn ich überhaupt eine Batterie für die hier beschriebenen "Hochspannungsladung" vorschlagen würde, dann exakt so eine.


    Gerade neuen Batterien (also ohne nennenswerten Ladungsdurchsatz) kann sehr gut mit Entsulfatierung bzw. Pulsarbehandlung geholfen werden!


    Grüße, Torsten

    Servus Torsten,

    an eine Sulfatierung dachte ich damals auch. Sie hing dann tagelang am Pulser - keine messbare Besserung. Versuchen wir eine Hochspannunsgladung.


    Da wir gerade über die Netzteile sprechen: https://www.reichelt.de/laborn….html?&trstct=pos_2&nbc=1


    Das habe ich mir vor Jahren mal gekauft und nun darf es einfach mal eine Batterie laden :D

  • Bei diesem Produkt handelt es sich um eine Kombination aus Labor Schaltnetzteil (bis 30 Volt, 10 Ampere) und 12 oder 24 Volt Automatic Bleiakku Lader mit festen Ladeschlußspannungen. Das habe ich bisher noch nie für 50 Euro auf China Marktplätzen gefunden. In den letzten Monaten sind die Preise bei vielen chinesischen Anbietern im Durchschitt über 10% gestiegen, vor allem Speicher wie SD Karten, USB Sticks usw. wurden sogar erheblich teurer.

    DIESES Netzteil hab ich da auch noch nicht gesehen.


    Aber was ist daran das besonderes wegen der festen Ladeschlussspannungen? Wer will denn schon feste Ladeschlussspannungen? So ein Netzteil hat ja gerade den Riesenvorteil, in dieser Hinsicht variabel zu sein.


    Nur das Netzteile leider keinen Verpolungsschutz besitzen, den Ladegeräte immer mitbringen.


    Grüße, Tom

  • Dieses Multifunktionsgerät erzeugt im Lademodus wahlweise 14,4 oder 28,8 Volt Ladeschlußspannung, (prüft aber nicht die Spannungskompatibilität des zu ladenden Akkus), Weiters ist auch kein Verpolungsschutz integriert. Es schaltet bei Unterschreiten von 20% des eingestellten Ladestromes automatisch auf Erhaltungsladung (13,6 bzw. 27,2 Volt) Erhaltungsladespannung (bei 1% des eingestellten Ladestromes) zurück.


    Eben eine nützliche Ergänzung zu klassischen Labornetzteilen und eine kompakte Gehäuseform, welche man komfortabel in den Motorraum legen kann.

  • Hallo,

    ich schreibe seit einiger Zeit über die Problematik der neuen Ca/Ca-Batterie. Kann hier nachgelesen werden:

    http://wiki.w311.info/index.php?title=Batterie_Heute


    Auch im Wikipedia schreibe ich derzeit den Artikel Starterbatterien um, weil dort teilweise allerhand Mist drin stand.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Starterbatterie


    Über Wikipedia/Weblinks bin ich auf diese interessante Seite gestoßen. Der Tom ist auf dem richtigen Weg, ein paar kleine Abstriche würde ich noch machen wollen (später). Im Moment schreibe ich über Ladeverfahren und Ladegeräte. Die heutigen Automatikladegeräte unterstützen hauptsächlich die Industrie und den Handel: Was lange hält (Batterie) bringt kein Geld.


    Rainer


  • Das Problem bei den heutigen Starterbatterien liegt in der Nichtbeachtung der veränderten technischen Parameter der zwischen 1996 und 2010 eingeführten neuartigen Blei-Calcium-Batterie.


    Was Tom hier mit seinem Ladewutzel macht, ist weder ein „Hochspannungsladen“ noch ein „Überspannungsladen“, es ist auch kein Wundermittel, sondern schlicht und einfach die Beachtung der technischen Parameter einer modernen Starterbatterie, wozu alle Ladegerätehersteller nicht in der Lage sind (außer AGM) und die Automobilindustrie sich immer noch schwer tut. Ich stelle hier mal eine Vergleichstabelle der alten und neuen Batterie ein. Man sieht, daß sich die Parameter bei Ladung um 1 V nach oben verschoben haben.


    Das Thema Gitterkorrosion wird hier im Forum übertrieben dargestellt. Die Gitterkorrosion stellt sich ein, wenn eine Batterie nach Volladung über Stunden weiter geladen wird. Der Strom weiß dann nicht mehr wohin und die normale Elektrolyse (Aufladen) geht weiter in dem Angreifen des Gitters. Außerdem wird die Energie in Wärme umgesetzt.


    Zitat

    Jahr für Jahr werden noch gebrauchsfähige (Auto)-Batterien&Akkus unnötig aussortiert.

    Etwa 50 % der vermeintlich defekten Auto-Batterien.


    Zitat

    Das muss nicht sein - einige davon sind noch verwendbar!

    Na ja, der Handel mit gebrauchten Batterien ist mein zweites Standbein.


    Rainer

  • Hallo Rainer,


    Unterschiede beim Ladespannungsbedarf sehe ich zwischen den verschiedenen Bleiakkusystem (Flüssig/AGM/Gel/Panzer/Antimon/Kalzium...) keine, wenn man mal davon absieht, dass man Zellen mit flüssigem Elektrolyten auch durchaus mal - kontrolliert - gasen lassen sollte (damit die unvermeidliche Säureschichtung aufgehoben wird) und dass es auch noch stark abweichende Bleisysteme wie Blei/Zinn-Zellen (z.B. Hawker Genesis) gibt, die völlig andere Ladespannungs-Bedürfnisse haben. Weshalb aber normale Bleisysteme wegen einer geringen Kalzium-Beimischungen (statt wie zuvor üblich Antimon als Bleihärtungszuschlag) plötzlich eine insgesamt höhere Ladespannung erfordern sollten, ist mir nicht einsichtig. Da solltest Du unbedingt eine Erklärung nachreichen.


    Wie an anderer Stelle beschrieben, geht es bei der Ladung im großen und ganzen hauptsächlich darum, den optimalen Kompromiss zwischen Sulfatierungsneigung zum einen und Korrosionsneigung zum anderen zu finden. Eins von beiden ist ja üblicherweise der Grund, weshalb Batterien nach längerer Verwendung ausfallen.


    Dass es im normalen Fahrzeugbetrieb von Starterbatterien bei PKW-üblichen Ladespannungen zwischen 13,5 und 14,5V und überwiegenden Ladephasen von jeweils unter einer Stunde praktisch nie zu Gitterkorrosion als Ausfallursache kommt, braucht nicht zu überraschen: Die Ladespannung ist zu gering und die Ladezeit ist fast schon jämmerlich zu nennen. Insofern wäre es in der Tat vorteilhafter, deutlich gesteigerte Ladespannungen im PKW einzusetzen, eben weil bei PKW-Starterbatterien wegen der kurzen Ladephasen die Neigung zur Sulfatierung sowieso stark überwiegt. Das ist aber unabhängig von der Gitterlegierung (ausdrückliche Bei/Zinn-Legierungen ausgenommen, s.o.).


    Aber vielleicht kannst Du Deine abweichende Meinung ja auch physikalisch begründen. Ladespannungen von 17V für sechszellige Bleiakkus - egal welcher Technologie - würden meiner Ansicht nach relativ schnell zu Ausfällen wegen Gitterkorrosion und auffällig hohem Wasserverbrauch führen, darüber hinaus erhöht sich die Gefahr des 'thermal runaways' deutlich, besonders bei hohen Temperaturen. Auch Kalzium-legierte Zellen sind davor nicht gefeit.


    Grüße, Tom

  • Hallo Tom!


    Zitat

    eine insgesamt höhere Ladespannung erfordern sollten, ist mir nicht einsichtig.


    Mir auch nicht. Deswegen tun sich ja alle so schwer, insbesondere die Automobilindustrie. Warum das so ist, wissen nur die früheren Laboranten bei ehemals VARTA, die das herausgefunfen haben (Ca-Legierung).


    An eine Minimierung des Wasserverbrauchs arbeiten die Hersteller schon seit Jahrzehnten. Damals hieß es in der Pflegeanleitung: "Im Sommer alle 14 Tage und im Winter alle 4 Wochen den Flüssigkeitsstand in der Batterie kontrollieren." In den 1960-ern (?) hat man herausgefunfen, daß das Antimon für den Wasserverbrauch zuständig ist. Daraufhin wurde der Antimonhaushalt schrittweise von 12 auf 2 % gesenkt. Heraus kam die Type "Wartungsarm" (1970-er) und "Wartungsfrei" (1980-er). Damit war dieses Problem gelöst. Das nächste war die niedrige Standzeit von nur 3 Monaten. Statt Antimon Kalzium einzusetzen, mit unter 1 %, brachte den Durchbruch - Standzeit 12-15 Monate. Als Nachteil eben dieser höhere Spannungsbedarf der Ca/Ca-Batterie.



    Zitat

    den optimalen Kompromiss zwischen Sulfatierungsneigung zum einen und Korrosionsneigung zum anderen zu finden


    Der Abstand zwischen beiden ist so groß, daß er kaum eine Rolle spielt. Ich schrieb es schon mal:


    Zitat

    Die Gitterkorrosion stellt sich ein, wenn eine Batterie nach Volladung über Stunden weiter geladen wird. Der Strom weiß dann nicht mehr wohin und die normale Elektrolyse (Aufladen) geht weiter in dem Angreifen des Gitters. Außerdem wird die Energie in Wärme umgesetzt.

    Ich lade also mit der Stromladung (Konstantstrom 10 % der Kapazität) bis die Batterie voll ist. Ergibt eine Spannung (altersabhängig) bis 17-17,5 V. Nun lade ich 10 Stunden weiter - ergibt Gitterkorrosion.


    Zitat

    Insofern wäre es in der Tat vorteilhafter, deutlich gesteigerte Ladespannungen im PKW einzusetzen, eben weil bei PKW-Starterbatterien wegen der kurzen Ladephasen die Neigung zur Sulfatierung sowieso stark überwiegt.

    Genau. Wie die rechte Grafik zeigt, liegt man unterhalb 15 V im Ladeerhaltungsmodus mit C/100. Richtig wäre 15 V (entspricht etwa 14 V bei Blei-Antimon).


    Zitat

    Ladespannungen von 17V für sechszellige Bleiakkus - egal welcher Technologie - würden meiner Ansicht nach relativ schnell zu Ausfällen wegen Gitterkorrosion und auffällig hohem Wasserverbrauch führen,

    Ja klar. Die Ladeschlußspannung einer Ca-Batterie liegt bei 17-17,5 V bei der Stromladung. Diese wird nur angewendet als eine einmalige, jährliche Volladung (vor dem Winter). Und das geht nur bei offenen Systemen. Darunter fallen einige VW-Batterien, die Banner "Starting Bull" und hier und da andere Typen. Diese haben noch Schrauben zum Öffenen (sind generell unter einem Aufkleber versteckt).


    Man muß natürlich nicht bis zur Ladeschlußspannung einer Batterie gehen, sondern kann Spannungsbegrenzt unterhalb der Gasungsspannung (15,8 V) laden, z. B. mit 15,4 V. Deswegen ist Dein Ladewutzel so erfolgreich und berühmt. Stell Dir mal vor, alle Ladegerätehersteller würden das auch so machen - der volkswirtschaftliche Schaden wäre groß.


    Die letzten 10 Jahre mit Ca/Ca-Batterien haben gezeigt: Rund 50 % der Batterien fallen auf Grund ungenügender Ladung aus und könnten mit einer 48-Stunden Ladewutzel-Behandlung wieder in Betrieb gehen. Rund 40 % der Batterien fallen auf Grund ungenügender Ladung aus und sind permanent geschädigt. Rund 10 % der Ausfälle sind anderer Ursache, z. B. Zellenschluß, Produktionsfehler, usw.


    Zitat

    Unterschiede beim Ladespannungsbedarf sehe ich zwischen den verschiedenen Bleiakkusystem (Flüssig/AGM/Gel/Panzer/Antimon/Kalzium...) keine


    Falsch! Zwischen Antimon und Kalzium auf Grund der Spannungsdifferenz Ja. Oder Du mußt der Kalzium eine längere Ladezeit gönnen.


    Naß/AGM/GEL, alle auf Ca, würden zwar das gleiche Ladeverhalten zeigen, aber die AGM wird mit Säureverarmung betrieben (deswegen auch 1,30-er Säure und höhere Leerlaufspannung). Sie gast auch bei 15,8 V, darf es aber absolut nicht. Das bißchen Säure wäre schnell weg. Schon die heißen Sommertage im Motorraum bekommen ihr gar nicht. Nun könnte man 15,4 V sagen, wie bei der nassen Kollegin. aber selbst das wäre nicht gut. So ist man noch einen 4-Schritt weiter zurück gegangen und legt die Spannungsgrenze auf 14,8 V fest, wo wirklich nichts mehr passieren kann. Diese magische Zahl "14,8" hat sich in den letzten Jahren stark eingebürgert.

    Auch die Ladegerätehersteller bieten 14,8 V für die AGM an, sind aber so doof, darauf hinzuweisen, daß Naßbatterien nur mit 14,4 V zu laden sind (CTEK).


    Eine AGM mag eine leichte Überladung überstehen, aber eine Gel kann man nur einmal überladen, dann ist sie 100 % Schrott! Bei der Gel entsteht zwischen Elektrode und dem Gel ein Luftspalt und die Elektrode kann nicht mehr atmen. Eine AGM kann man wieder regenerieren: Aufschrauben oder aufbohren und das Vlies mit Wasser anreichern, anschließend eine Ladung mit dem Ladewutzel bei 15,4 V, stehen lassen und ev. erneut mit Wasser anreichern.


    Panzer und Großoberfläche ist ein etwas anderes Thema.


    Durch diese Unterspannung von 14-14,4 V in vielen Autos ist der Abstand zur Gasungsspannung natürlich enorm und 10 Jahre alte Batterien zeigen immer noch mit Säure gut bedeckte Plattenblöcke.


    Rainer


  • Vielen Dank für Deine interessanten Ausführungen: Man wird alt wie eine Kuh - oder so... :thumbup:


    Leider ist bei einigen Versuchen mit der "Hochspannungsladung" an alten, kaputten Batterien relativ oft (immerhin 5 von etwa 15 Batterien, mit denen ich bisher experimentiert habe) ein Zellenschluss aufgetreten. Bei alten, schrottreifen Batterien hilft es also leider nicht so gut, die richtet man damit eher hin. Das dürfte wohl auch der Grund sein, weshalb Ladegerätehersteller so extrem konservative Ladespannungen vorsehen: Die wollen einfach nicht in Haftung genommen werden, wenn Batterien einen Zellenkurzen kriegen und die restlichen Zellen dann ob der heftigen Überladung zu kochen beginnen und Säure rausdrücken, die dann die Umgebung beschädigt.


    Zumindest die größeren Sonnenschein-Gel-Batterien lassen sich ganz gut mit Wasser nachfüllen, wenn man die Stopfen öffnet. Bei AGM geht das meistens auch ganz gut. Fraglich nur, ob sich die auf diese Weise künstlich geschaffene brutale Säureschichtung (Säure unten, Wasser oben) noch mal irgendwann "verläuft". Eine 120Ah-Sonnenschein (ich glaube A400) hat danach jedenfalls noch jahrelang sehr gute Dienste als Solarbatterie geleistet, obwohl sie zuvor fast völlig am Boden lag. Aber dann war nach einigen Jahren eben doch schlagartig "die Luft raus". Nichts hält ewig. -|-


    Danke nochmal! Ich hoffe, Du hältst uns weiterhin mit guten Infos und Erklärungen bei Laune. :) Obwohl, dieser Tage geht mit Bleiakkus eigentlich fast nichts mehr und alle Welt stürmt auf Lithium-Akkus zu. Dazu gibt es natürlich auch massig zu berichten, nur ist die Lithium-Technik in der Breite der Bastler und Tüftler noch viel zu wenig verbreitet, als dass man ein ansatzweise ähnliches Informationspolster besäße wie bei Bleiakkus. Das wird in Zukunft noch spannend...


    Grüße, Tom

  • Hallo Tom,


    habe in diesem interessantem Forum mal herumgelesen und auch meinen "Senf" dazugegeben.


    Leider ist bei einigen Versuchen mit der "Hochspannungsladung" an alten, kaputten Batterien relativ oft (immerhin 5 von etwa 15 Batterien, mit denen ich bisher experimentiert habe) ein Zellenschluss aufgetreten.


    Das ist aber völlig normal. Diese Batterien waren schon vorgeschädigt und wären ohnehin ausgefallen. Daran kannst Du Dich nicht orientieren.

    Ich habe kürzlich eine 17 Jahre alte Batterie reinbekommen, die hatte 11,8 V. Eine Ladung mit 14,8 V hat sie zuerst gut vertragen, aber nach 24 Stunden stieg der Strom immer mehr an - eine Zelle ausgefallen. Es ist eine 100 Ah und tat im Mercedes Benziner Dienst. Deshalb auch diese hohe Lebensdauer. Ich werde sie aufschneiden und fotografieren.


    Das dürfte wohl auch der Grund sein, weshalb Ladegerätehersteller so extrem konservative Ladespannungen vorsehen: Die wollen einfach nicht in Haftung genommen werden

    Das ist auch ganz stark meine Vermutung. Als ich bei Amazon (Ctek-Ladegeräte) meine Meinung äußerte, hielt sich Herr Ctek (offensichtlich der Kundendienst) zurück, obwohl er immer auf andere Probleme antwortet.

    Zumindest die größeren Sonnenschein-Gel-Batterien lassen sich ganz gut mit Wasser nachfüllen, wenn man die Stopfen öffnet. Bei AGM geht das meistens auch ganz gut. Fraglich nur, ob sich die auf diese Weise künstlich geschaffene brutale Säureschichtung (Säure unten, Wasser oben) noch mal irgendwann "verläuft".

    Mit Gel habe ich insgesamt schlechte Erfahrungen gemacht, ich verkaufe die Dinger deswegen auch nicht und weiche lieber auf AGM aus. Nachgefüllt habe ich mit Säure, da ja kein Wasser verloren geht. Das Gel ist aber wie fettig und die Hohlräume, sind sie von Gel umschlossen, nicht erreichbar.

    Bei AGM geht das besser, das Vlies saugt gut auf. Ich fülle immer zuerst mit Wasser auf, bis das Vlies satt ist. Dann Säure hinterher auf einen Level der Naßbatterie, laden bis 16 V, zuschrauben und die Batterie läuft wieder. Ist natürlich keine echte AGM mehr, die ja leicht unter Druck stehen (wegen der Wasserrekombi), aber als Starter bestens geeignet. Auch Säureschichtung ist kein Problem.

    dieser Tage geht mit Bleiakkus eigentlich fast nichts mehr und alle Welt stürmt auf Lithium-Akkus zu.

    Aber nur beim Thema Akku insgesamt. Starter werden wohl noch ein weilchen Blei bleiben. In der Sparte Motorrad gibt es inzwischen schon fast das gesamte Programm in Lithium. Die haben nur noch knapp über 30 % Kapazität der Blei, dafür kosten sie dann bis zum Dreifachen. So stimmt das Verhältnis wieder.

    Die recht geläufige Motorradbatterie YTX9BS mit 8 Ah hat in Li nur 3 Ah. Deswegen sind die Dinger auch so leicht und man gibt lieber die Wattstunden an, das sieht für den Kunden nicht so doof aus: Also P=UxI, 3x12= 36 Wh. Die Angabe mit 3 Ah würde zu unnötigen Diskussionen führen und die Kunden vom Glauben abfallen lassen.

    Die Li bringt als Starter eine hohe Leistung, deshalb die geringe Kapazität. Im Bereich Antrieb&Beleuchtung ist die Kapazität gefragt und da werden die Dinger wieder schwerer.


    Inzwischen bietet Panther auch eine 70-er Starter an für, glaube zu meinen, über 500 Euronen. Ich verkaufe die 70-er Blei für 90 Euro. Bei guter Pflege hält sie 6-10 Jahre. Also hat sich eine Li-Starter in über 30 Jahren amortisiert???

    Danke nochmal! Ich hoffe, Du hältst uns weiterhin mit guten Infos und Erklärungen bei Laune.

    Bei Fragen einfach "afa-autobatterien(at)web.de" anfunken. Ich lese hier nicht immer mit und eine automatische Nachricht, wie in anderen Foren, schein es hier nicht zu geben.


    Rainer


    Werbung ist alles: Silber drin- muß doch gut sein. Calcium-Calcium-Technologie - wer weiß was das ist, aber 2x, das muß noch besser sein. Startet bis -50° - kann ja mal kalt werden im Winter. Made in EU - immer gut für den europäischen Gedanken. Und noch ein magisches Auge...

    Hersteller? Vielleicht Exide?

  • Servus,

    zwischenzeitlich ist die Kurzzeitbatterie annähernd tot. Von den 700A EN, die sie angeblich mal drücken sollte, kommen noch 325A bei 12,6V Leerlaufspannung - der Diesel will nach dem zehnten Anlassen nicht mehr. Dabei wurde sie nie tiefentladen und monatlich nachgeladen.


    5 Jahre hat sie auf dem Buckel und ist doch ein Kandidat für die Hochspannungsladung hier. Ich werde berichten, ob und was sich tut. Bei den derzeitigen Temperaturen um den Nullpunkt sollten 16 V Ladespannung ja nicht zuviel sein und sie wird vor der Garage geladen.


    Kann eigentlich jemand eine günstige Batterie um 60Ah empfehlen? Muss natürlich keine AGM sein. Vom Hersteller "Kurzzeit" kauf ich nix mehr.

  • Ich schau mich gerade nach einer neuen "Langzeit" um, weil ich in drei Fahrzeugen damit gute Erfahrungen gemacht habe. Im selten benutzten Kurzstrecken-Smart mit dem nachgerüsteten Batteriezerstörer (ein "Batteriemonitor" mit LED-Display, der permanent läuft und gut 20mA Ruhestrom aufnimmt), musste ich die Batterie regelmäßig "Ladewutzeln", sonst nahm sie nur wenig Ladung an und dümpelte bei niedriger Spannungslage herum. Jetzt im Winter isses natürlich nicht gerade besser geworden. Allerdings denke ich, dass der Winter ja nicht mehr so lange dauert und ich vielleicht erst zum nächsten Winter eine neue Batterie kaufen sollte. Einmal monatlich wutzeln reicht jedenfalls aus, um den kleinen Diesel auch im Superkurzstreckenbetrieb startfähig zu halten. Auf jeden Fall wird es wieder eine "Langzeit". Die hat herausschraubbare Stopfen, kostet wenig und ist m.E. auch nicht schlechter als die teuren Markenbatterien.


    Grüße, Tom

  • Kann eigentlich jemand eine günstige Batterie um 60Ah empfehlen? Muss natürlich keine AGM sein. Vom Hersteller "Kurzzeit" kauf ich nix mehr.

    Ich vertreibe auch Banner und habe damit gute Erfahrungen gemacht (obwohl heute jeder Batterien bauen kann - 90 % der Ausfälle gehen auf Pflege zurück). Die sogenannte "Starting Bull", für Dich Type 56219, hat noch Schrauben, die unter den Aufklebern versteckt sind. Die "Power Bull" hat eine Platte mehr drin und deshalb etwas mehr Leistung, dafür teurer. Auch hier habe ich in der Garnitur P6219 Verschraubungen vorgefunden, andere Garnituren waren verschlossen.


    Der Hintergrund sind das Werkzeug zur Deckelproduktion. Dessen Anfertigung ist sauteuer. VARTA hat es sich geleistet (leisten können), Banner eben nicht oder nur bei einigen Garnituren.


    Was sind denn Langzeit- und Kurzzeitbatterien? Ist das das gleiche wie die tollen "Carbon Boost Batterien", "Silver-Calcium-Bat.",

    "Full Calcium-Power" oder "Ca/Ca-Technologie" ?


    Rainer


  • "Langzeit" ist eine Batteriemarke, die mir mal vor Jahren bei ebay auf den Fuß gefallen ist. Davon habe ich wie gesagt drei Stück in alltäglicher Verwendung. Die älteste ist nun viereinhalb Jahre alt und in einwandfreiem Zustand. Die zweitälteste müsste etwa vier Jahre alt sein, allerdings wie beschrieben durch hohen Dauerstrom bei wochenlangen Entladezyklen belastet. Die dürfte bald austauschreif sein. Die Dritte hab ich erst gut zwei Jahre im Strichachter, aber der fährt als Oldtimer naturgemäß sehr wenig und braucht auch keinen Ruhestrom.


    Diese "Langzeit"-Batterien dürften eine Marke der Firma SIGA Batteries GmbH, Mannheim sein.


    Grüße, Tom

  • Servus,

    die Marke nennt sich, wie bereits gesagt wurde, Langzeit. Da diese Batterie schon jetzt die Grätsche macht, macht sie für mich zur Kurzzeitbatterie. Meine anderen Batterien werden weit älter.


    Der Vertriebssupport brachte mich damals auf die Palme. Wenige Tage nach erhalt habe ich bereits reklamiert, dass die Batterie nicht im Ansatz die angegebenen Ströme liefert. Man redete sich heraus, behauptete sogar, ich würde die Batterie mit zu hoher Spannung laden. Blablabla. Angeblich kommt die Batterie aus Österreich.

  • naja die gleiche Erfahrung habe ich mit einer sündhaft teuren Moll m3 Plus K2 83075 75Ah gemacht

    miese Spannungslage bereits nach 2 Jahren , trotz Nachladung, läuft jetzt im 5. Jahr in einem sehr genügsamen Auto

    die Vorgängerbatterie war eine Arktis Qualitätsbatterie (ATU) und über 13 Jahre alt


    dann kauf ich lieber die nur halb so teure Langzeit

  • Die Batterie kommt wirklich aus Österreich, Fa. Banner. Der zweite österreichische Produzent, Bären-Batterie, ist schon lange tot.

    Wie gesagt, 90 % der Ausfälle gehen auf die Wartung zurück. Das ist nicht nur meine Berufserfahrung. Schuld ist aber nicht immer der Endkunde.


    Da die Batterie das einzige lebende Teil im Auto ist..., jedenfalls wird sie von den Werkstätten und Großhandel wie ein gewöhnliches Ersatzteil behandelt. Da werden Restposten, die sich im Laufe der Saison nicht haben verkaufen lassen, zu günstigen Preisen im nächsten Jahr angeboten, und dann stehen diese Batterie nochmals lange herum, ohne daß einer hinschaut. Der Kunde kauft dann eine ansulfatierte Batterie und wundert sich, daß die "neue" Batterie keine Leistung bringt. Bin ich mal im Großmarkt, weil ich eine Schraube oder so brauche, gehe ich gern mal gucken, was die Batterien kosten und wie alt sie sind. 2...3 Jahre alte Batterien sind keine Seltenheit.


    Fa. Moll war der einzige kleine (deutsche) Markenanbieter, der den amerikanischen Heuschrecken (Exide, Johnson Controls) in den letzten 20 Jahren widerstanden hat. Corona hat sie nun zur Strecke gebracht. Moll und Arktis sind Qualitätsbatterien, Arktis ist VARTA.

    ...trotz Nachladung,

    Automatiklader?


    Eine Batterie lebt, die will regelmäßig essen (Ladung bekommen)...


    Rainer.

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