"Hochspannungsladung" von Bleiakkus

  • Was ist das für ein Motor? Oldtimer? Wieviel ccm? Die 55-er ist normalerweise im Fahrzeugbetrieb keine Dieselbatterie, außer es ist ein Kleindiesel.

    Piaggio Ape Classic, 436 ccm. Also ja, das ist wohl ein Kleindiesel ;)


    Batterien haben einen "Schwappschutz". Das ist entweder dieses hineinragende "Rohr" oder dieser Plastewinkel "L". Bis zu diesem Punkt (Unterkante) darf der Flüssigkeitsspiegel stehen. Das Überlaufen passiert erst im Gasungsbereich, wenn die Gasbläschen die Flüssigkeit verdrängen und sich dadurch das Volumen ausdehnt. Bei 15,2 V passiert das normalerweise noch nicht.


    Allerdings ist zu beachten, wie Tom schon ausführte, daß Ladeschlußspannung (17...17,5 V) und dementsprechend auch die Gasungsspannung (15,8 V) mit zunehmendem Batterie-Alter fallen. Und das kann durchaus 1 V betragen. Dann gast sie bei 15,2 V schon reichlich und läßt die Säure überlaufen.

    Ich hab bis zum Start dieser hineinragenden "Röhren" aufgefüllt. Leider war an der Batterie kein eindeutigeres Zeichen bis wohin ich befüllen muss. Aber dann sollte das ja passen. - Ansonsten werde ich es einfach mal morgends starten und dann den ganzen Tag über immer mal wieder beobachten. Und Nachts dürfte dann ja eigentlich nichts mehr passieren wenn es davor gut gegangen ist.


    Egal: 15,2 V ist zarter für die Batterie, dauert etwas länger. 15,6 V dürfte bei dieser älteren Batterie schon zu einer Gasung führen, wodurch sich Säure und destil. Wasser besser vermischen. Bei dieser offenen Batterie wäre die historische Stromladung der beste Weg: Konstantstromladung mit 2,5 A bis die Ladespannung innerhalb 2 Stunden nicht mehr ansteigt, bzw. wieder etwas zurück geht. Dann ist die Batterie voll.

    Aber meine 4 Ampere sind zu viel oder? Sonst könnte ich ev. eine sehr hohe Spannung einstellen und damit deiner vorgeschlagenen Konstantstromladung recht nahe kommen oder?


    Für solche Dieselmotoren sind "kapazitive" Batterien sinnvoller, statt "Hochstrombatterien". Also letztlich eine Batterie mit hoher Kapazität nutzen. Die 55-er ist ja noch die alte Standardbatterie (baugleiche Hochstromtype heute: 60 Ah) und für einen Kleindiesel nicht schlecht.

    Also lieber eine normale blei-säure Batterie mit 65 oder 70 Ah statt eine AGM Batterie mit 60 Ah? Oder wie meinst du das?


    Hier bietet sich die moderne LiFePO4-Technik als Alternative zur klassischen Blei-Starterbatterie an, weil die das oben genannte Problem nicht kennt.

    Dafür hat man aber doch bei der (günstigeren) LifePO4 Akkus das Problem, das eine Ladung bei Minusgraden schädlich ist. Wobei man die möglichen Zyklen mit einer Starterbatterie ja eh nicht ansatzweise ausnutzen wird und es somit wohl keine Rolle spielt.

  • Aha, ein Dreirad mit 0,5 Liter Diesel. Wohl ein Vorkammermotor. Ich mag diese, weil sie schön weich gehen. Die Direkteinspritzer nageln gern. Die kleinen Kubota haben auch Serienmäßig eine 45 Ah - Batterie drin. Also reicht die 55-er normalerweise aus. Ich würde eine neue Batterie kaufen, z. B. die Panther P65 (65 Ah). Diese hat, wenn ich mich recht entsinne, Öffnungsschrauben und das magische Auge, wodurch man schnell sieht, in welchem Ladezustand die Batterie ist. Oder die Banner "Starting Bull" 56219 (62 Ah) oder 57212 (72 Ah). Auch diese hat unter dem Etikett Schrauben.


    Aber meine 4 Ampere sind zu viel oder? Sonst könnte ich ev. eine sehr hohe Spannung einstellen und damit deiner vorgeschlagenen Konstantstromladung recht nahe kommen oder?

    Naja, man sagt zwar 10 % der Kapazität als Ladestrom, ab Gasung sind aber 5 % besser. Den Strom kannst Du nicht einstellen? Dann müßtest Du halt mit der Spannung den Ladestrom einstellen und regelmäßig kontrollieren, daß dieser Ladestrom gehalten wird (durch Nachstellen der Spannung) und dabei eben immer die Spannung messen.



    Also lieber eine normale blei-säure Batterie mit 65 oder 70 Ah statt eine AGM Batterie mit 60 Ah? Oder wie meinst du das?

    Genau. Warum für die Gartenarbeit den feinsten Anzug mit Schlips und Kragen anziehen?


    Dafür hat man aber doch bei der (günstigeren) LifePO4 Akkus das Problem, das eine Ladung bei Minusgraden schädlich ist. Wobei man die möglichen Zyklen mit einer Starterbatterie ja eh nicht ansatzweise ausnutzen wird und es somit wohl keine Rolle spielt.

    Den letzten Absatz im obigen Threads hat Tom unter meinem Account verfaßt und stammt nicht von mir. Dabei hat er meinen Beitrag völlig überschrieben. Ich habe meine Ausführungen wieder zurück geholt und Tom`s Darlegungen fairerweise im Schluß mit angehängt. Vermutlich ein Versehen von Tom.


    Lion-Batterien werden heutzutage sehr euphorisch betrachtet, weil sie neu sind. Man feiert die Vorteile und hält sich bei den Nachteilen gentlemanmäßig kühl zurück. Das ist bei neuen Produkten immer so. Für mich sind es ganz normale Batterien mit halt anderen Vor- und Nachteilen gegenüber den Blei- und Nickelkadmium-Batterien. Ihr Einsatz rechtfertigt sich dort, wo ein Vorteil überwiegt, wie z. B. beim Elektroauto auf Grund des Gewichts. Im Wohnmobilbereich sind auch Vorteile zu erwarten.

    Als Starter im Motorrad: Na, ja. Im Auto kann ich leider keinen Sinn erkennen.


    Suzuki soll die Lion im Motorrad abgelehnt haben und der Deutschlandweite Batteriehändler "Panther" hat die Batterien wieder aus seinem Sortiment genommen. Bemängelt wird die geringe Kapazität, weshalb sie auch gegenüber den Lion-Antriebsbatterien so sehr leicht sind. Sie liefern zwar einen sehr hohen Anfangsstrom, wenn das Motorrad aber mal nicht gleich anspringt, sind sie schnell erschöpft. Das liegt aber nicht an der Lion-Batterie als solches, sondern an deren sparsamen Aufbau.


    Rainer

  • Nanu - keine Ahnung wie das passiert ist. Aber gut, dass Du's gemerkt und korrigiert hast. Sorry dafür.


    Der Vorteil von LiFePo4-Starterbatterien wird immer dann sichtbar, wenn Starterbatterien stark zyklisch belastet werden und Batterien auf Bleibasis dann schnell ausfallen. Dann können LiFePO4-Starterbatterien ihre Vorteile voll ausspielen. Z.B. im Taxi.


    Über das Taxi bin ich ja erst zu diesem Gewerbe gekommen, denn wir mussten in dem Taxiunternehmen, in dem ich gute fünf Jahre im Werkstattbereich beschäftigt war, die Starterbatterien immer nach jeweils 3 bis 5 Monaten austauschen, weil sie verschlissen waren. Ich hatte seinerzeit mit einem speziell für diesen Zweck entwickelten Lichtmaschinenregler experimentiert, der mit sehr hoher und temperaturkompensierter Ladespannung arbeitete. Das allein hat die Lebensdauer der Taxi-Batterien zwar schon beinahe verdoppelt, was aber leider zu wenig war, um ihn sinnvoll zu vermarkten.


    Erst viel später sind dann die ersten LiFePO4-Starterbatterien auf dem Markt erschienen und mit diesen hielten Stadt-Taxen, jedenfalls wenn sie sie im Dauerbetrieb liefen, problemlos 5 Jahre durch. Dann rechnen sich selbst teure LiFePO4-Batterien, wenn man nicht nacheinander 10 Starterbatterien auf Bleibasis verschleißt, sondern nur eine LiFePO4-Batterie, schon weil die ganzen Pannen und Ausfallzeiten durch platte Batterien wegfallen. Die kosten nämlich viel mehr als die reinen Batterien.


    Im Privat-PKW, der nur morgens und abends benutzt wird, machen LiFePO4-Starterbatterien kostenmäßig keinen Sinn. Zwar verwende ich selbst eine im Smart, mit dem ich auch gern zum Modellflugplatz fahre und dort dann meine Antriebs-Akkus aus der Starterbatterie lade, aber allein dafür eine teure LiFePO4-Starterbatterie anzuschaffen lohnt sich eigentlich nicht.


    Die Winterproblematik, also dass LiFePO4-Batterien bei Kälte nicht geladen werden sollten, weil sie dabei schnell Kapazität verlieren, spielt im Taxi auch keine Rolle, weil die Batterie dort stets warm ist. Was bei normalen Fahrzeugen ja nicht der Fall ist, wenn sie die Nacht über stehen und auskühlen. Weshalb es zwar möglich ist, LiFePO4-Batterien als Versorgungsbatterien für Standheizungen zu verwenden, nur dass sie dabei leider auch nicht länger halten wie gute zyklenfeste Gel-Batterien. Die kosten aber leider fast dasselbe wie gleich große LiFePO4-Batterien. -|-


    Einen teilweise entscheidneden Vorteil haben LiFePO4-Starterbatterien gegenüber Starterbatterien auf Bleibasis noch, den ich gerne erwähnen möchte:


    Die Ladezeit nach dem Motorstart!


    Da ich im Smart einen Batteriemonitor betreibe, der mit seiner LED-Anzeige im Dauerbetrieb allein rund 50mA aufnimmt, hatte ich mit normalen Starterbatterien immer Probleme wegen des hohen Ladungsdurchsatzes und den niedrigen Dauerentladeströmen. Niedrige Dauerentladeströme haben bei Bleibatterien nämlich die unangenehme Folge, dass sie unweigerlich sofort zur Sulfatierung führen, die dann wiederum nur mit hoher Ladespannung und langen Ladezeiten beseitigt werden kann (sehr ähnlich den Problemen, die auch in Taxis auftreten, wo ja permanent Strom benötigt wird). Bei Starterbatterien auf Bleibasis stellt sich nach dem Motorstart zunächst ein höherer Ladestrom ein, der aber nach wenigen Sekunden auf geringe Werte absinkt und bei dem dann die Aufladung natürlich sehr lange dauert, so dass die Batterie in der Praxis kaum je wieder voll wird, außer man fährt länger als 30 Minuten.


    Mit der LiFePO4-Batterie steigt der Ladestrom nach dem Start nahezu auf das verfügbare Maximum und sinkt dann aber nach kaum ein bis zwei Minuten wieder auf Null. Dann ist die LiFePO4-Batterie randvoll!


    Grüße, Tom

  • Dein Echo habe ich erwartet, weil ich mich im obigen Beitrag dazu bedeckt gehalten habe. Taxi war ein Riesen Problem – auch bei uns. Ich hatte nur einen einzigen Kunden, der meine Hinweise beachtete und einigermaßen über die Runden kam. Für die anderen „taugten“ meine Batterien nichts. Sie kauften die billigsten Batterien und kamen so wenigstens finanziell über die Runden und ich mußte mich nicht mit vermeintlichen Garantieansprüchen herum ärgern.

    Hier bringt die Lion-Batterie natürlich Vorteile.


    Auch für den Kurzstreckenfahrer wäre sie ebenfalls von großem Vorteil. Das hatte ich ja von Dir erfahren. Schade, daß sich das in der Praxis nicht so einfach umsetzen läßt (Preis und Kaltstart).


    Bei Starterbatterien auf Bleibasis stellt sich nach dem Motorstart zunächst ein höherer Ladestrom ein, der aber nach wenigen Sekunden auf geringe Werte absinkt und bei dem dann die Aufladung natürlich sehr lange dauert, so dass die Batterie in der Praxis kaum je wieder voll wird, außer man fährt länger als 30 Minuten.

    Das ist das Riesenproblem der Kalziumbatterie, was mich doch sehr freut. Auf Grund der hohen Lebensdauer der heutigen Starterbatterien von 8...12 Jahren entstünde ohne dieses Problems ein ziemlicher wirtschaftlicher Schaden, denn die Umsätze würden stark einbrechen und ich müßte mich um ein zusätzliches Geschäftsfeld kümmern.


    Rainer

  • Aha, ein Dreirad mit 0,5 Liter Diesel. Wohl ein Vorkammermotor.

    Ne, ist kein Vorkammermotor, das Ding nagelt wie blöd ... ! :D



    Ich würde eine neue Batterie kaufen, z. B. die Panther P65 (65 Ah). Diese hat, wenn ich mich recht entsinne, Öffnungsschrauben und das magische Auge, wodurch man schnell sieht, in welchem Ladezustand die Batterie ist. Oder die Banner "Starting Bull" 56219 (62 Ah) oder 57212 (72 Ah). Auch diese hat unter dem Etikett Schrauben.

    Was hälst du von den Varta und Exide Batterien? Oder haben die keine Schrauben (um ggf. nachfüllen zu können?!) und sind somit etwas "minderwertiger"?



    Dann müßtest Du halt mit der Spannung den Ladestrom einstellen und regelmäßig kontrollieren, daß dieser Ladestrom gehalten wird (durch Nachstellen der Spannung) und dabei eben immer die Spannung messen.

    Danke, das werde ich probieren!


    Was ich nicht verstehe: mir wurde von verschiedenen "Leuten vom Fach" gesagt man darf nicht einfach eine größere Batterie einbauen weil die dann nicht mehr vollständig von der Lichtmaschine geladen werden kann. Mir erscheint das zwar nicht logisch weil ich ja immer noch die gleich Menge Strom entnehme wie bei einer kleineren Batterie aber nun gut dacht ich die werden es schon wissen. Was sagt ihr denn dazu? Eine 72 Ah Batterie ist ja schon erheblich größer als das 55 Ah Original. Falls das hilft: Meine Lichtmaschine hat ca. 330 Watt wovon abzüglich Beleuchtung noch etwa 220 Watt zur Verfügung stehen zum Aufladen ... Allerdings fahren wir eben nur Kurzstrecken (mit maximal 5 Minuten Fahrzeit).

  • Varta/Exide sind auch gute Batterien, aber bei Varta eben völlig verschlossen. Bei Exide kenne ich mich mit den Garnituren nicht so aus.


    220 W sind 15 A, das dürfte keine Probleme machen. Aber mit 5 Minuten Fahrzeit liegst Du voll im Kurzstreckenbetrieb und mußt eh regelmäßig extern nachladen.


    Rainer

  • Was ich nicht verstehe: mir wurde von verschiedenen "Leuten vom Fach" gesagt man darf nicht einfach eine größere Batterie einbauen weil die dann nicht mehr vollständig von der Lichtmaschine geladen werden kann. Mir erscheint das zwar nicht logisch weil ich ja immer noch die gleich Menge Strom entnehme wie bei einer kleineren Batterie aber nun gut dacht ich die werden es schon wissen. Was sagt ihr denn dazu? Eine 72 Ah Batterie ist ja schon erheblich größer als das 55 Ah Original. Falls das hilft: Meine Lichtmaschine hat ca. 330 Watt wovon abzüglich Beleuchtung noch etwa 220 Watt zur Verfügung stehen zum Aufladen ... Allerdings fahren wir eben nur Kurzstrecken (mit maximal 5 Minuten Fahrzeit).

    Bei Fahrzeugen mit bordeigenem BMS (ab Euro 5) kann das zutreffen, weil das BMS die Batteriekapazität kennen muss, um richtig arbeiten zu können. Bei Fahrzeugen mit normaler analog arbeitender Lichtmaschine stimmt das aber nicht. Die Lichtmaschine bietet eine Ladespannung an und die Batterie nimmt sich dann den Strom, den sie zum Laden braucht. Eine größere Batterie nimmt sich dann eben länger Strom, jedenfalls wenn sie zuvor entsprechend entladen wurde. Aber das hast Du ja auch selbst schon erkannt.


    Grüße, Tom

  • Hallo Tom,

    Nachdem ich dein Ladewutzel bekommen habe und den auf meine Motorradbatterie und 2 Autobatterien losgelassen habe, kann ich die von dir beschriebene Effekte bestätigen. Mit dem Einsatz des Ladewutzels hätte mir in der Vergangenheit den Kauf einiger Bleiakkus ersparen können. Ich hatte noch einen totgeglaubten Motorradbatterie im Keller und dieser habe ich nun zu neuem Leben erweckt. Ich bin mehr als zufrieden mit dem Ladewutzel. Dabei habe ich noch folgendes festgestellt: Ich verfüge über mehrere halbprofessionelle Umweltmessgeräte, worunten VOC-Messgeräte. Besonders beim Laden (15,8V) meiner Autobatterie (Banner Powerbull P60 09, 60 Ah/CCA 540A) übersteigt die VOC-Konzentration im geschlossenem Raum die Messkapazität meines Messgerätes (60'000 ppb). Das ist zweifelsohne ungesund, besonders wenn man dies in der Wohnung macht. Weiter deutet dies eindeutig auf Gasentwicklung hin. Dabei stelle ich keine Temperaturerhöhung des Akkus fest. Was heiss wird ist der Ladewutzel selber (stellenweise bis 70°C).
    Viele Grüsse, Frans

  • Nun 2 Stunden nach Ladebeginn hört man (Ohr am Batteriegehäuse) das Gasen (Blubbern) der Batterie deutlich und die Temperatur des Batteriegehäuses liegt stellenweise 1-2° über die Umgebungstemperatur. Auch die Temperatur des Ladewutzels ist auf 72°C gestiegen. Ich habe die Spannung deshalb von 15,8V auf 15,0V gesenkt. Das Blubbern ist etwas leiser geworden. Schwierig zu sagen, ob die Spannungsreduktion nötig/sinnvoll/genug war und ob das Gasen der Batterie ein Alarmzeichen ist oder ob man das nicht so schwer nehmen sollte?

  • Da die Gasungsschwelle mit zunehmendem Alter der Batterie und der Höhe deren bisherigen Ladungsdurchsatzes absinkt, lassen sich besonders alte Batterien, sowie solche, die schon einen hohen Ladungsdurchsatz hinter sich haben, schlechter mit dem Wutzel regenerieren als jüngere und weniger benutzte Zellen.


    Wenn der Wutzel 70°C heiß wird, dann fließt ein zu hoher Ladestrom. In solchen Fällen sollte man die eingestellte Spannung vermindern, um den Ladestrom zu verringern, was den Ladewutztel wie auch die Batterie schont. Es gibt Fälle,m wo die Gasungsschwelle der Batterie schon so niedrig liegt, dass die Gasung schon bei weniger als 15V beginnt. In solchen Fällen rate ich dazu, nicht mehr mit hoher Spannung zu arbeiten, da der Verschließ der Batterie dann zu hoch ansteigt und auch die Gefahr besteht, dass der Ladewutzel überlastet wird.


    Grüße, Tom

  • In der Regel sieht man Gasung ja nicht, wenn das Batteriegehäuse nicht gerade klarsichtig ist und weil zu Beginn der Ladung die Spannung noch weit unterhalb der Gasungsschwelle liegt, so dass es dann noch nicht zur Gasung kommt. Dann geht man weg und nach ein paar Stunden gerät die Spannung, besonders bei alten Batterien,m in die Gasungsschwelle und steigt dann nicht mehr weiter, wodurch der Ladestrom dann langanhaltend zu hoch bleibt. Das ist wegen der kleinen Leistung des Laders normalerweise kein Problem, nur dass der Lader selbst ab einem gewissen Dauerstrom zu heiß wird und dann kaputt gehen kann. Wenn man merkt, dass der Lader heißer als 50°C wird, sollte man die Spannung vermindern.


    Noch besser wäre es, wenn man ein Netzteil verwendet, welches neben einer Spannungsanzeige auch eine Stromanzeige besitzt, weil man dann nicht umständlich und langwierig über die spürbare Erwärmung des Netzteils auf den Strom und damit eine eventuelle Überlast zurückschließen muss, sondern den Strom einfach direkt ablesen und diesen meistens sogar auf einen gewünschten Wert begrenzen kann. Aber dieser Luxus ist bei dem kleinen Ladewutzel aus Preisgründen nicht enthalten. Er ist aber trotzdem sehr praktisch, schon weil er so kompakt und leicht ist und immer zur Hand. :)


    Grüße, Tom

  • Sollte man dann generell so weit mit der Spannung runter, dass es kein Gasen mehr gibt

    Dann ladet man wartungsfrei, ohne Wasserverbrauch, benötigt aber viel Zeit für die Aufladung einer leeren Batterie. Hierzu hat sich eine Ladespannung von 14,8 V als sehr optimal herausgestellt. Die Ladedauer geht aber über Tage, am besten 1 Woche (bei leerer Batterie).


    ist ein gewisses Gasen tolerierbar?

    Bei einer geschlossenen Batterie ist Gasung tolerierbar, wenn die Ladung nach Banner-Vorschrift: „24 Stunden laden mit 16 V“ oder nach Rücker-Vorschrift: „24-48 Stunden laden mit 15,6 V“ erfolgt. Diese Prozedur sollte natürlich nicht regelmäßig erfolgen, sondern nur als Auffrischung bei Mangelladung. Kann man vor dem Winter machen und auch gleich feststellen, ob die Batterie noch gut ist. Denn Batterien sterben nicht im Winter, sondern im Sommer (Hitzetod) und fallen dann im Winter aus, wenn sie Leistung bringen müssen.


    Vielleicht hat Deine P60 09 noch die alte Garnitur und damit Zellenöffnungen. Dann kannst Du sie mit 3 A Konstantstrom solange laden, bis die Spannung innerhalb einer Stunde nicht mehr ansteigt. Dann ist sie optimal aufgeladen und Wasser kann ja nachgefüllt werden.


    Die vorgeschriebene Ladespannung 15,4 V (Nassbatterien) und Gasungsspannung 15,8 V beziehen sich auf neue Batterien. Die Gasungsspannung gibt an, ab welcher Spannung die Batterie anfängt eine festgelegte Menge Wasser zu verbrauchen. Gasung setzt aber schon bei niedrigerer Spannung ein. Je älter und zyklisch belasteter eine Batterie ist, um so weiter bewegen sich diese Werte nach unten: Die übliche Ladeschlußspannung von 17,5 V beträgt dann nur noch 15,5 – 16 V, auch die Gasungsspannung (also Wasserverbrauch) kann bei 14,8 V liegen.


    Besser ist es, sich nicht allzuviel Gedanken über die Batterie zu machen und sie einfach zu nutzen, bis sie kaputt ist. Anschließend wird einfach eine Neue gekauft. Wer so handelt, erhält meinen verbindlichsten Dank!


    Rainer.

  • Och ich weiß nicht ... hatte jetzt Zeit für die "Spielereien"... Zeitvernichtung pur


    meine Batterien Varta silver (keine AGM) und eine Blue Dynamik blubbern bei 15,5 V ganz schön. Ladestrom ca. 1 A


    Habe nach ca. 1 h wieder abgebrochen....

  • Die vorgeschriebene Ladespannung 15,4 V (Nassbatterien) und Gasungsspannung 15,8 V beziehen sich auf neue Batterien. Die Gasungsspannung gibt an, ab welcher Spannung die Batterie anfängt eine festgelegte Menge Wasser zu verbrauchen. Gasung setzt aber schon bei niedrigerer Spannung ein. Je älter und zyklisch belasteter eine Batterie ist, um so weiter bewegen sich diese Werte nach unten: Die übliche Ladeschlußspannung von 17,5 V beträgt dann nur noch 15,5 – 16 V, auch die Gasungsspannung (also Wasserverbrauch) kann bei 14,8 V liegen.


    Besser ist es, sich nicht allzuviel Gedanken über die Batterie zu machen und sie einfach zu nutzen, bis sie kaputt ist. Anschließend wird einfach eine Neue gekauft. Wer so handelt, erhält meinen verbindlichsten Dank!


    Rainer.


    Danke! Mein Ohr Sensor sagt, meine Gasungsspannung liegt bei ca. 15 V


    Und danke dann vor allem für deinen 2 Tipp :)


    p.s. werde aber ab und zu mit 14,7 V nachladen. Da geht stets noch viel in die Batterie und der Ladestrom geht bis auf 80 mA runter. Dann is sie wirklich voll!!

  • "Voll" ist ein bei Bleibatterien ziemlich relativer Begriff. Wichtiger ist, die Sulfatierung soweit es geht zurückzuführen.


    Sulfatierung besteht bekannterweise aus entladenen Bleisulfatpartikeln, die, wenn sie längere Zeit ungeladen bleiben, immer weiter anwachsen und in der Folge immer höhere Spannungen benötigen, um wieder in Blei, Bleidioxid und Schwefelsäure aufgespalten zu werden. Wenn eine ältere Batterie durch Elektrodenvergiftung eine so stark verminderte Gasungsschwelle aufweist, dass man ohne merkliche Gasung gar nicht an das Spannungsniveau herankommt, welches benötigt wird, um die gröbsten Sulfatpartikel wieder aufzulösen, dann gibt es noch genau drei Möglichkeiten:


    1. Man lebt mit der Minderkapazität durch Sulfatierung.

    2. Man gibt die verschlissene Batterie ins Recycling.


    oder


    3. Man dreht die Ladespannung trotz Gasung hoch und nimmt die Gasung billigend in Kauf. -|-


    Grüße, Tom

  • Hallo miteinander.


    Habe diesen Thread schon des längeren mitverfolgt. "For Science" sag ich immer :) :)


    Ich arbeite mit Bleibatterien für die Nachteinspeisung.

    Ja, mir ist bewusst: ungeeignet (Ich weiss über die ganze Thematik Bescheid), da ich allerdings jemand bin, der der Mieswirtschaft nicht ein Vermögen in den Hals steckt für Batterien die sowieso nicht von dauer sind und mal platt sind und ich zu 12V 225 AH Batterien recht günstig bis gar umsonst komm, nehm ich halt was ich kriegen kann .


    Diese Batterien werden alle 3 Jahre grundsätzlich in diversen LKW erneuert. Ich hamster da welche ab. (Die funktionieren noch, haben halt 3 Jahre am Buckel meistens)

    Ich lade diese Batterie grundsätzlich täglich mit 18A bis auf 15,2 V.

    Mir ist generell aufgefallen das sie gefühlt ne Ewigkeit braucht um von ca 15V auf 15,2V zu kommen (Kann durchaus 10 Stunden dauern) haut dann aber hin.


    Ich entnehm ihr momentan für 8 Stunden 70 Watt- Dann fällt die Spannung zuweit ab, wo ich sicherheitshalber abschalte (11,7 Volt ist absolutes minimum- Sie wird 4 STunden später sofort nachgeladen). Lynchen will ich die Batterie auch nicht.


    Hab mir mein Labornetzteil geschnappt, Die Kappen der Batterie entfernt (Meine kann ich noch aufmachen, ist eine Varta) Dort mal 15,5 V eingestellt, Ladestrom 10A. und 24 Stunden hängen lassen. Die Gute hat dannach noch immer 2,5A genukkelt


    Eben Testhalber auf 16V gestellt- Sie zieht dort 5,5 A Strom (Was vermutlich wieder ewig dauert bis das weniger wird).


    Blubbert brav herum,ab und an glukkert sie auch - Temperatur behalt ich im Auge : ist Warm aber in meinen Augen unkritisch.

    Möchte euch auf dem laufenden halten ob es etwas bringt.


    Der Fun Fact: Vom Rechnen her:

    Müsste die Batterie bei 12V und 225AH eine Kapazität von 2700 Wattstunden haben


    Ich entnehme ihr 90 Watt (Umwandlungsverluste von 20 W miteinberechnet - Der Wechselrichter) für 8 Stunden wären 720 Wattstunden

    Ich weiss das man eine Blei nur bis maximal 50% entladen SOLLTE - also bei 2700 Wattstunden wären das Auge mal Pi 1350.


    Nach meiner 720 Wattstunden "Tortur" ist die batterie allerdings leer. Was für mich heisst das sie die hälfte Ihrer Kapazität verloren hat

    Daher wage ich momentan dieses Laden mit erhöhter Spannung, geöffneten Flüssigkeitsdeckeln, und beobachten der Temperatur.

    (Bitte etwaige Irrtümer meinerseits gerne Berichtigen)


    Ich hab dieses Ladeequipment und einen Spannungsmesser in "Smart" ausführung- Ich kann also über längerem Zeitraum in einem Diagram in der Hausautomation beobachten, wann das Ladegerät anfängt weniger Strom zu nehmen. Ich komm da immer zu einem Punkt, wo es nichtmehr "weniger" wird. Das kleinste was ich gesehen habe war bei Batterie/Ladespannung 15,2 V ca 1,8 A



    Grüße einstweilen: Joachim

  • Ich weiss das man eine Blei nur bis maximal 50% entladen SOLLTE

    Man kann sie bis 80 % entladen (im Gegensatz zur Lithium-Ionenbatterie von nur 60%). Je tiefer man jedoch einen elektrolytischen Speicher regelmäßig entlädt, umso weniger Zyklen schafft er. Gehen wir von "SOLLTE" aus, dann nicht unter 90 % entladen.


    3 Jahre alte LKW-Batterien haben schon viel hinter sich. Das merkst Du an der gefallenen Gasungsspannung. Mach keine Spannungsladung, sondern Stromladung mit 10-12 A. Steigt die Spannung innerhalb von 1-2 Stunden nicht mehr an, ist sie voll.

    Regelmäßig Flüssigkeitsstand kontrollieren. Spannungsladungen bringen hier einfach nichts, insbesondere wegen der Säureschichtung.


    Rainer.

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