Unterschiedliche Ladezustände, IUoU-Ladekennlinie, BMS-Probleme usw.

  • Hallo Herr Rücker,


    die Lieferung ist heute eingetroffen - super, hab mich mega gefreut, meine Bastelbude ist eröffnet :-)


    Vielen Dank für die superschnelle Lieferung, 1a. Macht alles einen sehr wertigen Eindruck, werde Ihren Shop auf jeden Fall weiterempfehlen.


    Nun hätte ich noch ein paar Fragen ;-)


    1. die Zellen haben folgende Ladestände: 3,41V, 3,41V, 3,39V und 3,36V. Der maximale Unterschied ("Drift") beträgt also 50mV. Ist das ein Problem für den Balancer, muss der Ladestand evtl. vor dem Zusammenbau angeglichen werden?


    2. Zum Laden der Batterie über Landstrom ist das original in unserem Wohnmobil verbaute Schaudt-EBL 119 vorgesehen. Dieses verfügt nur über die Batterie-Einstellungen Blei-Säure/ Blei-Gel (14,4V) und AGM (14,7V). Klar ist, dass ich auf 14,4V einstellen muss. Jedoch lädt das EBL nur mit einer IUoU-Ladekennlinie. Ist das okay für die Batterie oder wird unbedingt ein spezielles Ladegerät benötigt?


    3. Für die Ladung während der Fahrt habe ich einen Schaudt-Ladebooster W 121525 angeschafft, den ich noch verbauen werde. Dies hatte ich aus folgenden Gründen für sinnvoll erachtet: unser Fahrzeug (Euro 6) verfügt vermutlich über eine "intelligente" Lichtmaschine, mit dem Booster ist ein geregelter Ladestrom gegeben. Des Weiteren verfügt der Booster über eine Einstellung, die speziell für LiFePo-Batterien geeignet ist. Außerdem (und da streiten sich die Geister) soll es, sobald das Fahrzeug gestartet wird und das Trennrelais anzieht, zu hohe Entladeströme von der LiFePo-Batterie in Richtung Starterbatterie geben, wenn letztere relativ leer ist - das wird durch den Booster verhindert. Der Booster begrenzt auch den Ladestrom auf 25A. Ist das aus Ihrer Sicht ausreichend oder wäre es zwingend notwendig, ggfs. höhere Ladeströme zur Verfügung zu stellen?


    Vielen Dank schon mal im Voraus,


    mit freundlichen Grüßen


    Robert B.

  • Hallo,


    Sie können unbesorgt sein, denn nur 50mV Spannungsunterschied zwischen den Zellen ist ein hervorragend geringer Wert. Kein Wunder, da alle Zellen bei mir vor der Auslieferung angeglichen werden. Sie können Sie also völlig problemlos direkt zusammenschalten.


    Die Ladung von LiFePO4-Akkus ist noch einfacher zu bewerkstelligen als die von Bleiakkus, da bei LiFePO4-Akkus keine besonderen elektrochemischen Effekte wie z.B. Sulfatierung zu berücksichtigen sind. Daher spielt die Ladekennlinie keine Rolle, soweit die zulässigen Strom- und Spannungsgrenzen von LiFePO4-Akkus nicht überschritten werden. Allerdings sollten Sie auf die maximalen Ladeströme achten, besonders bei niedrigen Temperaturen. Mehr ist nicht notwendig.


    Genau aus diesem Grund sind Trennrelais sind für LiFePO4-Batterien auch nicht zu empfehlen. Allerdings aus dem entgegengesetzten Grund wie von Ihnen erwähnt: Weniger sind hohe Entladeströme das Problem, als hohe Ladeströme. So kommt es bei den üblichen Anwendungen von LiFePO4-Batterien in Fahrzeugen nicht selten vor, dass leere Zweitbatterien mit LiFePO4-Zellen über Trennrelais mit vollen Starterbatterien verbunden werden. Dabei fließen dann natürlich schnell sehr hohe Ströme von der Starter- zur LiFePO4-Zweitbatterie, die den LiFePO4-Akkus ernsthaft schaden können. Das sollte auf jeden Fall eine Möglichkeit vorgesehen werden, den Ladestrom zur LiFePO4-Batterie zu begrenzen. Der Ladebooster tut genau dieses. Nebenbei stellt er eine saubere Ladespannung im gewünschten Bereich zur Verfügung und sorgt so dafür, dass möglichst immer der maximal zulässige Ladestrom zur LiFePO4-Batterie fließt, um die Ladezeiten kurz zu halten. Der Ladestrom für LiFePO4-Batterien soll maximal auf etwa 50% der Kapazität begrenzt werden, das sind also für die 90Ah-Batterie 45A und für die 280Ah-Batterie 140A. Geringere Ladeströme verlängern die Lebensdauer der LiFePO4-Batterien, aber sie verlängern natürlich auch die erforderlichen Ladezeiten.


    Ich hoffe ich konnte Ihnen weiterhelfen.


    Grüße, Tom

  • Hallo Herr Rücker,


    ich schon wieder :-)


    Habe die Batterie wie in Ihrer Anleitung vorgegeben aufgebaut - den Stecker des Balancer-Kabels vom BMS abgesteckt, anschließend die Kabel genau gemäß Vorgabe angeschlossen (hatte sie sogar vorher idiotensicher beschriftet). Anschließend am BMS eingesteckt und den ersten Test gestartet mit einer 12 V-Kühlbox (5A / 60W) und es passiert: genau nichts. Kühlbox abgeklemmt, nachgemessen: zwischen dem dicken schwarzen Minuskabel des BMS und dem Plusanschluss der Batterie liegen nur 9,9 V an. Unter Last, sobald ich die Kühlbox anschließe, fällt die Spannung auf 0,02 V ab. Die Kühlbox habe ich natürlich an einer anderen 12 V Stromquelle getestet, funktioniert.


    Das BMS ist auch nicht in der Bluetooth-App auffindbar.


    Watt nu, würde der Rheinländer fragen 😂


    Mit freundlichen Grüßen,

    Robert B.

  • Hallo,


    offenbar hat das BMS die Batterie abgeschaltet. Wenn die Batterie – oder auch nur eine einzige Zelle – nicht gerade Unterspannung aufweist, brauchen Sie nur kurz einen Ladestrom anzulegen, dann wird das BMS einen Reset ausführen, sich aktivieren und die Batterie wird normal funktionieren. :)


    Grüße, Tom

  • Hallo Herr Rücker,


    bester Support ever - Sie scheinen ja nie Feierabend zu machen! Keine Sorge, ich gewöhne mich nicht dran und erwarte auch nicht, dass Sie innerhalb weniger Minuten zu den außergewöhnlichsten Zeiten antworten ;-)


    Hat genauso funktioniert wie Sie das beschrieben hatten. Wird allerdings der Balancer-Stecker abgeklemmt, passiert das sofort wieder. Ist kein Problem, muss man nur wissen - normalerweise fummelt man an den Kabeln ja nicht rum, wenn die Batterie einmal eingebaut ist. Die wichtigste Hürde ist also schon mal genommen.


    Was aber jetzt noch nicht funtkioniert ist die Bluetooth-Verbindung. Habe die App sowohl auf Android als auch unter IOS probiert. Auch sämtliche Tricks, die ich dazu gelesen habe, ausprobiert (Batterie unter Last setzen, ans Ladegerät hängen, ...), das BMS wird nicht gefunden. Haben Sie dazu noch eine Idee?

    Die chinesische Anwendung für Windows 10, die ich von Ihrer Homepage heruntergeladen habe, findet das BMS auch nicht - egal welche Port-Einstellungen ich für den USB-Serial-Port wähle.


    Danke schon mal im Voraus :-)


    Mit freundlichen Grüßen


    Robert B.

  • Hallo,


    ich kenne mangels Apfelfon nur die Android-App und die funktioniert zumindest bei meinem Sony Xperia mit Android 8.1.0 einwandfrei. Bei einem älteren Samsung Galaxy mit Android 5.1.1 aber nicht. Könnte eine alte Android-Version bei Ihnen die Ursache sein?


    Unter Windows funktioniert bei mir nur die Windows-Software Sinowealth BMS-Tool.msi in der folgenden COM-Einstellung:


    IC Name: SH367306

    Comm PortNo.: COM7

    Baud Rate: 9600

    Data Bit: 8

    Parity: None

    Stop Bit: 1


    Wobei die COM-Port-Nummer wird wohl auf jedem PC eine andere sein dürfte. Schauen Sie nach einstöpseln des USB-Adapters mal im Geräte-Manager nach ‚Anschlüsse (COM & LPT)‘. Dort trägt sich der USB-Adapter des BMS bei mir als ‚USB-SERIAL CH340 (COM7)‘ ein und unter dieser Nummer isser dann auch ansprechbar. Aber wie gesagt: Die COM-Port-Nr. dürfte je nach PC-Schnittstellen-Bestückung variieren. Sie können auch mal in die Einstellungen dieses Adapters gehen und prüfen, ob dort folgendes eingetragen ist:


    Bits pro Sekunde: 9600

    Datenbits: 8

    Parität: Keine

    Stoppbits: 1

    Flusssteuerung: Keine


    Ich hoffe ich konnte Ihnen weiterhelfen.


    Grüße, Tom

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