Ultimatron Lithium Batterie, 100Ah gibt keinen Strom mehr Schutzmodus "Lock"

Als erstes: Könnte es sein, dass es sich hier um eine App-Inkompatibilität mit der Batterie handelt? Mir fällt jedenfalls das gegenüber meiner installierten "Ultimatron-France"-Version 1.2.8 (Android) abweichende Aussehen der "Schutz"-Seite auf.

Ferner fällt mir der hohe Ladezustand der gemonitorten Batterie von 100% auf, obwohl die zweite parallelgeschaltete Batterie nur 44% Ladung und eine stark abweichende Spannung aufweist. Was ist das eigentlich für eine "Verbindungs"-App im grauen Design, die beide Batterie zugleich anzeigt? Die sieht mir irgendwie gar nicht nicht nach Ultimnatron aus, obwohl hier anscheinend die Batterie-Seriennummern angezeigt werden.

Ein Fehler ist auf der (Ultimatron-)App auch nicht erkennbar, denn außer dass die Batterie voll aufgeladen ist, ist alles in Ordnung. Was das Wort "Lock" in der Spalte "Schutz" zu bedeuten hat, vermag ich nicht zu sagen. Das kenne ich nicht (daher auch die Versionsfrage oben) und kann seine Bedeutung daher nicht zuordnen.

Für mich sieht das ganze nach einem externen Fehler aus. Ich vermute, dass beide Batterie nicht "hart" parallel geschaltet sind, sondern dass hier noch ein weiteres Gerät eine Rolle spielt, welche die Parallelschaltung vornehmen soll, aber nicht so arbeitet, wie gewünscht. Darauf weisen die stark unterschiedlichen Batteriespannungen hin, die es ja nicht geben könnte, wenn die Batterie wirklich parallel zusammengeschaltet wären.

Das der "Ladeschalter" bei der vollen Batterie ausgeschaltet ist ("Ladezustand OFF"), wundert mich darüber hinaus nicht, denn die Batterie ist ja voll. Du könntest trotzdem mal nachschauen, ob sich der Ladeschalter manuell wieder einschalten lässt, denn so hoch, dass das BMS die Ladung beenden musste, sind weder Batterie- noch Zellenspannungen.

Bin gespannt was wir hier noch zutage fördern.

Grüße, Tom

Hallo Marco,

was ist denn rausgekommen bei dir?

Wir haben eine neue 150Ah Ultimatron und nach 3 Wochen zeigt sie nun auch Lock an.

Bekommen noch Strom raus, aber keinen mehr rein. Ganz blöd da wir gerade mit dem Camper unterwegs sind.

Da die Temperatur mit 17°C angezeigt wird und auch kein Fehler bei Überstromladung notiert ist, mache ich mich jetzt mal wieder unbeliebt, weil ich diese Kinderfrage stelle: Hat da vielleicht jemand den Ladezweig abgeschaltet (zu erreichen unter "Entlade- und Ladesteuerung Schalter")?

Du glaubst nicht, wie oft dieser "Fehler" reklamiert wird...

Grüße, Tom

Hallo Tom,

danke dir erstmal. Der Schalter lässt sich nicht aktivieren, daran hatte ich natürlich auch schon gedacht.

Ich habe nun aber auch nochmal entladen deaktiviert und alles getrennt, jetzt konnte ich beides aktivieren und sie lädt wieder.

Trotzdem erscheint aber noch die Meldung Lock, bisher erkenne ich aber keine Fehlfunktion.

Grüße Björn

Eine Verriegelung wegen Überströmen lässt sich meistens nur durch kurzzeitiges Abklemmen der Batterie wieder lösen. Weshalb da aber immer noch "Lock" angezeigt wird, ohne dass ein Fehler vorliegt, ist in der Tat mysteriös.

Grüße, Tom

Danke Tom, ich konnte es richten.

Ich habe die Batterie komplett abgetrennt und wieder angeschlossen, jetzt geht wieder alles.

Eine Frage, während der Fahrt wird sie über den Ladebooster (Schaudt mit Lithiumkennung) geladen, wenn sie voll ist dann erscheint häufig COV, muss ich mir da Gedanken machen?

COV heißt "Cell Over Voltage" und bedeutet im Bereich der Vollladung nichts weiter, als dass die erste Zelle die Ladeschlussspannung erreicht hat. Dann gilt die Batterie als voll aufgeladen. Die Meldung COV tritt jedes Mal auf, wenn die Batterie voll aufgeladen ist. In sofern stellt sie keine Fehler-, sondern nur eine simple Statusmeldung dar, die es bei anderen BMS in ganz ähnlicher Weise gibt und die auch dort immer wieder zu Unsicherheit bei den Anwendern führt, weil sie oft fälschlich als Fehlermeldung angezeigt wird.

Grüße, Tom

Prima, dann bin ich beruhigt. Mal schauen ob der Fehler mit dem Lock nochmal auftaucht.

Müsste ich in der App bei Vollladunng nicht wenigstens für kurze Zeit mehr wie 13,5V Spannung sehen?

Ja, eigentlich schon. Zumal mir die Zellenspannungen ja recht gut ausgeglichen erscheinen. Allerdings kann das auch täuschen, denn die Batterie ist auf den Bildern ja nur etwa zu gut 2/3 geladen und da liegen die Zellenspannungen auch bei schlecht balancierten Zellen fast gleich hoch. Denn erst am Ende der Vollladung zeigt sich, wie gut die Zellenbalance wirklich ist.

Andererseits zeigt der Zyklenzähler erst 2 volle Zyklen an. Da würde es mich dann doch wundern, wenn die Zellen dann schon gut balanciert wären. Falls hier ein Problem liegt, würde ich eine langsame Aufladung über mehrere Tage mit einem sehr leistungsschwachen Ladegerät empfehlen, damit der integrierte Balancer genug Zeit bekommt seine Arbeit zu verrichten. Danach ist die Zellenbalance meist viel besser.

Grüße, Tom

Alles klar, ich werde es weiter beobachten. Derzeit lädt sie halt immer über den Booster.

Das Landstrom Ladegeräte muss ich noch gegen ein passendes tauschen, meint hat keine Lithium Ladelinie.

Hallo Tom,

ich habe nun das Ladegerät getauscht und gleich eine Victron Smart Shunt verbaut.

Eine Frage, welche Spannung hat die Batterie bei Vollladung? 13,6V?

Welche Zellendifferenz wäre denn normal, bzw. welche Abweichung wäre nicht mehr normal?

Grüße Björn

Zitat von Scoty81

Hallo Tom,

ich habe nun das Ladegerät getauscht und gleich eine Victron Smart Shunt verbaut.

Eine Frage, welche Spannung hat die Batterie bei Vollladung? 13,6V?

So in etwa. Kann aber auch mehr sein, je nachdem, wie unterschiedlich die Zellenspannungen im oberen Ladungsbereich sind.

Zitat

Welche Zellendifferenz wäre denn normal, bzw. welche Abweichung wäre nicht mehr normal?

Die Frage aller Fragen. Obenrum gehen die Zellenspannungen immer sehr stark auseinander, weil eine Zelle eben die erste ist, die voll aufgeladen ist. Das ist völlig normal. Im mittleren Bereich liegen die Spannungen dann wieder sehr nahe beieinander. Ebenso normal. Ich möchte es aber vermeiden hier absolute Spannungswerte zu schreiben, sonst kann ich mich bald vor Supportanfragen nicht retten, weil irgendwer dann doch mal 1mV mehr hat und in helle Panik ausbricht.

Grüße, Tom

Das verstehe ich natürlich!

Gegenfrage, 3.540V zu 3.338V bei geladener Batterie ist ok, oder?

Kannst du mir sagen was ich beim Victron Smart Shut als Spannung bei Aufgeladen konfigurieren soll? Im Internet ließt man was von 14.2 - 14.4V aber mein BMS sagt eigentlich immer max. 13.6V

Es ist wirklich schwer zu beantworten. Wenn man eine Batterie mit selektierten und top ausgeglichenen Zellen hat, wie es z.B. mit einem Equalizer bei sehr langen Ladezeiten zum Ausgleich möglich ist, dann kann man durchaus 14,4 bis 14,6V Batteriespannung erreichen. Die fallen dann aber auch ohne Last recht schnell auf 14V oder darunter ab, weil einerseits die Selbstentladerate in diesem hohen Spannungsbereich größer ist und andererseits, weil bei einer Batteriespannung von 14V kaum noch Ladung aufgenommen werden kann und die Spannung beim Weiterladen sehr schnell ansteigt. Die Kennlinie einer LiFePO4-Zelle ist eben so überhaupt nicht nicht linear, sondern zu den Enden (gemeint sind Entladeschlussspannung und Ladeschlussspannung) äußert unlinear. Im mittleren Ladungsbereich, also etwa zwischen 10 und 90% Ladezustand ändert sich die Zellenspannung dagegen fast überhaupt nicht - was im Betrieb eine tolle Sache ist! Nur leider geraten die meisten technischen Laien gerade in den Endbereichen bei der Betrachtung der dann zunehmend stark abweichenden Zellenspannungen in Angst und Schrecken, obwohl das bei dieser Art von Batterien eben völlig normal ist.

Als Ladeschlussspannung bei vierzelligen LiFePO4-Batterien wird üblicherweise ein Bereich von 14,1 bis 14,6V angenommen. "Voll" werden die Batterien aber auch mit 13,8V, nur dass die Ladezustandskontrolle des BMS dann bei vielen BMS-Typen noch nicht auf 100% Ladezustand schaltet. Ab einer Batteriespannung von 13,8V kann man davon ausgehen, dass die Batterie zu 98% voll ist. Die restlichen 2% lassen sich nur bei sehr langzeitig angebotener Ladespannung mit zugleich auf 1A vermindertem Ladestrom einladen, damit das BMS die Ladung nicht ständig abschaltet, wenn die vollste Zelle an die oberste zulässige Spannungsgrenze stößt.

Grüße, Tom

Also bei mir geht die Batterie immer bei 13.6V auf COV und schaltet ab, mehr habe ich noch nicht gesehen. Habe zwar ein Lithium Ladegeräte kann da aber nichts einstellen. Ich denke damit bekomme ich sie dann eben nicht 100% voll.

Dann ist der Zellenausgleich nicht besonders. ich weiß jetzt nicht genau, ab welcher Zellenspannung Ultimatron die Ladung beendet, aber wenn Du fast 200mV Spannungsunterschied hast, dann wird klar, dass die Gesamtspannung aller vier Zellen eben kaum je 14,4V erreichen kann, wenn vielleicht drei Zellen etwa 200mV weniger haben als die mit der höchsten Spannung von 3,54V, weil dann eben 0,6V fehlen.

Der "Trick" wäre, das Cellbelancing längere Zeit lang arbeiten zu lassen, bis die Zellen besser ausgeglichen sind. Ich schrieb es schon: Für längere Zeit eine Ladespannung von 14,6V anbieten, bei gleichzeitiger Strombegrenzung auf 1A. Denn da der eingebaute passive Balancer nur dann arbeitet, wenn Ladestrom fließt, darf der Strom eben nicht zu hoch sein, wenn man besonders exakt angeglichene Zellenspannungen haben möchte. Denn die Angleichung dauert ja eine Weile.

Grüße, Tom

Danke Tom, jetzt habe ich es auch verstanden!

Ja, drei Zellen liegen ganz nah beisammen bei 3.330mV und eine hat eben 3.540mV.

Ich habe erst den 2. Zyklus und ich habe sie leider am Anfang nicht ganz entladen da ich es überlesen habe. Ich denke ich werde die nun einfach mal komplett entladen und dann wieder voll laden, mal schauen ob die Abweichung dann weniger wird!

Danke für deinen Support auch wenn ich die Batterie nicht bei dir erworben habe!

Grüße Björn