Ultimatron bei Frost und Bluetooth auslesen

  • Hallo zusammen,


    3 Fragen:


    1. Ich betreibe eine private Stromversorgung im PV-Inselmodus - d.h. 4 Solarpanels laden via Victron Solarregler eine Ultimatron 12V200Ah LiFePo. Was passiert, wenn der Akku strengem Frost ausgesetzt wird? Aus den Ultimatron - Infos werde ich nicht ganz schlau - unterbindet das eingebaute BMS das Laden bei "frostiger" (unter 0°C) Akkutemperatur oder muß ich selbst dafür sorgen?


    2. Wenn der Ultimatron Akku leer ist - schaltet das BMS dann komplett ab - sinkt also die Klemmenspannung auf 0V ?


    3. Hat schon irgendjemand mal versucht, mit einer eigenen App via Bluetooth Daten (SOC, Temp, Spannung, Ladung/Entladung...) des internen BMS ausgelesen?


    Danke und Gruß

    Emil

    :)

  • Hallo,


    wenn die Temperatur 0°C unterschreitet, schaltet das BMS der Ultimatron-Batterie den Ladezweig ab. Entladung bleibt dagegen weiterhin möglich, soweit die Batterie nicht komplett entladen ist. Wird die Entladeschlussspannung unterschritten, schaltet das BMS auch den Entladezweig ab, so dass die Batterie am Ausgang hochohmig wird. Die Ausgangsspannung sinkt dann auf Null Volt ab.


    Grüße, Tom

  • Hallo Tom,


    in meiner Recherche bin ich aufmerksam geworden, als du im Vergleich "Ultimatron vs. Liontron-(Arctic)" darauf aufmerksam gemacht hast, dass das BMS den Ladestrom bei zu niedrigen Temperaturen nur ein- und ausschalten, aber leider nicht herunterregeln kann. In dem Beispiel mit der Liontron-Arctic schreibst du, dass das BMS in einem solchen Fall für die Erwärmung der Zellen sorgt (spezifisch für die Arctic) und dann jedoch den vollen Ladestrom auf die Zellen schaltet, was von dir als problematisch angesehen wird.

    Ich plane eine 150Ah Ultimatron in meinem Bus zu verbauen welche über ein Victron Orion TR Smart & einen Victron MPPT Laderegler geladen werden soll und frage mich, ob das BMS in der Ultimatron ausreichend ist, um die Zellen zu schützen oder ob noch weiter Teile benötigt werden? Habe schon von Temperatursensoren vom Orion TR Smart & MPPT Laderegler an die Batterie gehört, aber nur im Zusammenhang mit Batterien ohne BMS. Oder wäre z.B. auch ein zusätzliches Battery Protect Gerät ratsam, um zugleich vor Unterspannung/Überspannung zu schützen? Im Handbuch der Ultimatron steht, dass dies alles vom eingebauten BMS geregelt wird, aber jetzt bin ich verunsichert, ob es dies auch ausreichend tut. Es wäre natürlich schön, wenn das BMS das alles ausreichend kann.


    Es wäre doch schön, wenn der teure LiFePo-Akku ein paar Jahre halten würde :)

    Danke & LG

    Hanna

  • Bei Betrieb einer LiFePO4-Batterie im Kraftfahrzeug und dem Wunsch, diese Batterie auch über die Lichtmaschine des Fahrzeugs zu laden, ist in jedem Fall ein Ladewandler zur Begrenzung des maximalen Ladestroms erforderlich. Mit Blick auf die bekannte Ladestrom-Empfindlichkeit von Lithium-Batterien bei Kälte wäre es von Vorteil, wenn eine möglichst an die Batterietemperatur linear angepasste Ladestrombegrenzung vorhanden wäre. Da dies aber nur mit gewissen Schwierigkeiten so umzusetzen ist, dass es für die vielen verschiedenen Anwendungsfälle und Batteriekapazitäten gleichermaßen gut funktioniert, wird man nicht umhin kommen, mit gewissen Kompromissen leben zu müssen. Dabei handelt es sich nicht um ein technisches Problem, sondern eher um ein Anwender-Problem: Dem Anwender würde die Einstellung einer geeigneten Ladekurve im Ladewandler selbst obliegen, mit der seine Batterie bei einer gegebenen Temperatur geladen werden soll. Aber nachdem wir von der Industrie schon seit vielen Jahren mit Ladegeräten versorgt werden, die extra Ladekurven auch für blaue, grüne, gelbe und rote Batterien anbieten (IUoUxyz...:rolleyes:), sollte dies im Grunde kein unlösbares Problem sein. Bisher müssen wir uns mangels besserer technischer Umsetzungen aber noch mit Kompromissen begnügen.


    Eine harte Ladestromabschaltung bei Kälte ist ein solcher Kompromiss. Eine in die Batterie integrierte Heizung, bei der die Vorheizzeit bis zum Beginn der Ladung erst mal 30 Minuten Fahrzeit verschwendet und wo dann die Batteriezellen außen heiß und innen trotzdem noch kalt sind, ist auch ein Kompromiss. Sicherlich wird die Entwicklung zukünftig noch viele Verbesserungen bringen, sei es im Rahmen von Ladewandlern mit temperaturabhängig linear gesteuertem Ladestrom, oder bei neuartigen Batteriezellen, welche diese Kälteempfindlichkeit nicht mehr im selben Maße aufweisen, wie heutige LiFePO4-Zellen (z.B. die Thundersky-Winston LiFeYPO4-Zellen).


    Bis dahin sollte man das Problem nicht überbewerten. Es hilft schon viel, wenn man um das Kälteproblem überhaupt weiß und dann schon bei der Montage z.B. durch externe Beheizung des Batterieraums im Wohnmobil geeignete Vorkehrungen trifft. Oder bar extremer Kälte den Ladestrom durch das BMS eben hart unterbrechen lässt. Mit einem gewissen Verlust an Lebensdauer muss man bei jeglicher Nutzung einer Batterie immer leben, das liegt in der Natur der Sache.


    Grüße, Tom

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