Anfänger sucht Rat

  • Guten Morgen


    Folgendes Setup Vorhanden


    Goal Zero Boulder 200 / 200W Monochristalines Panel

    Voc 21V


    Lader Regler victron 100/20


    Batterie ??? Was macht Sinn mehr als 200Ah LIFEPO4 wohl nicht oder weil ich mit den 200W mehr auch nicht geladen bekomme oder ?


    Inverter

    VOLTIMA VSI102 Sinus-Inverter 1000W/12V Sinus-Wechselrichter

    In der Anleitung steht mind. 160Ah


    Was Denkt ihr bitte um Hilfe


    Luke

  • Hallo Luke,


    die 200W sind die Spitzenleistung, die wirst Du in unseren Breiten kaum erleben. Wenn es so trübe ist wie jetzt und heute bei uns in Niedersachsen (Nieselregen), kommen da nur noch 2 bis 5W effektiv raus. Aber natürlich kann man auch damit eine 200Ah-Batterie laden. Es dauert aber ziemlich lange, bis sie voll ist.


    Die Batterie sollte nach vorhandenem Budget und Bauraum und der benötigten Kapazität für die jeweilige Anwendung ausgesucht werden. Eine Lithium-Batterien wird es sicher in fast allen Fällen werden. Ein 1.000W-Wechselrichter braucht normalerweise keine 160Ah-Batterie. Vielleicht unter Volllast bei einer Bleibatterie, aber ganz sicher nicht bei einer Lithium-Batterie. Die Batteriehersteller geben den maximalen Entladestrom an, ebenso wie den Dauer-Entladestrom. Dieser sollte für einen 1.000W-Wechselrichter nicht unter 100A liegen. Dann passt es.


    Achja: Und ausreichend dicke Verbindungskabel zwischen Batterie und Wechselrichter sollte man haben, damit die Spannungsverluste unter hoher Last den Wechselrichter nicht in die Abschaltung wegen Unterspannung zwingen (25 - 50mm²). Ein leider viel zu oft gesehenes Problem.


    Grüße, Tom

  • Hallo Tom, ok


    Jetzt das Problem eine 100ah Batterie ist fast so teuer wie eine 200ah...


    Was wäre deine Empfehlung... ?


    und das mit dem Querschnitt ist natuerlich bekannt ich meine jeder der mal diese Dicken Laschen an einem Inverter der was kann gesehen hat weiss das sind laschen bis zu 95mm2 ...Je nach distanz auch notwendig...

  • Nein, natürlich nicht. Außer bei verdächtig billigen China-Exemplaren sind meiner Erfahrung nach alle Lithium-Batterien auf dem deutschen Markt einwandfrei und dauerhaft. Im Zweifel immer nach der Garantie schauen, die sagt ja viel über die Meinung des Herstellers bzgl. der Qualität seiner Produkte aus.


    Grüße, Tom

  • Guten Morgen Tom


    Ich habe mal ein paar Berechnungen gemacht zum Strom bei 200A also der Querschnitt bei ca. 0.95m sind so 25mm2 und wenn es länger wird dann schnell 50mm2 oder mehr... bei dem Wechselrichter den ich mir ausgesucht habe liegen genau 0.95m mit 25mm2 bei einer normalen last von bis zu 2000W


    Passt das so aus deiner erfahrung ?


    Grüsse

  • Hallo Luke,


    wenn Du mit dem knappen Meter hinkommst und das Kabel frei an der Luft liegt würde das im Normalbetrieb schon passen.


    Die "offiziellen" Tabellen zur Belastbarkeit von Kabelquerschnitten passen bei den im Wohnmobil typischen kurzzeitigen Spitzenbelastungen nur schlecht, dort wird immer von Dauerstrombelastbarkeiten ausgegangen und dann kommt man natürlich auf sehr große Kabelquerschnitte bei hohen Strömen. Wichtiger ist es m.E. zu schauen, wie viel Spannung bei einem gegebenen Strom über die erforderliche Kabellänge (1 x hin, 1 x zurück, also mit 2 x Leitungsweg rechnen...) abfällt und dann zu prüfen, ob der Verbraucher mit der um diesen Spannungsabfall verminderten Batteriespannung zurechtkommt.


    Nehmen wir Dein Beispiel von 1m 25mm² Kupferkabel bei 200A. Dort beträgt der Spannungsfall 290mV. Da wir eine Plus und eine Minusleitung haben und auf jeder Leitung bei 200A 290mV abfallen, beträgt bei einer Batteriespannung von 12V die Spannung die dem Verbraucher noch zur Verfügung steht nur noch 12V - 2 x 290mV, also 11,48V. Nun hat eine Lithium-Batterie meist eine Spannung von etwa 12,8V und bricht in der Spannung auch unter Last kaum ein, so dass Dein Wechselrichter unter Volllast noch rund 12,3V bekommt. Das reicht gut aus, denn da bleibt noch genug "Luft" bis zum Unterspannungsalarm des Wechselrichters.


    Aber nehmen wir mal an, der Wechselrichter wäre 3m von der Batterie entfernt, so dass man 2 x 3M Kabel bräuchte. Dann würde sich auch der Spannungsabfall unter der Last von 200A verdreifachen, also 3 x 580mV = 1,74V. Dann "sieht" der Wechselrichter bei 12,8V Batteriespannung unter Volllast noch etwa 11V, was schon knapp wird. Sinkt die Batteriespannung auf 12V ab, sinkt die Spannung am Wechselrichter im selben Maße, nämlich auf nur noch 10,26V. Hier piept der Unterspannungsschutz schon vernehmlich! Man wird also bei längeren Kabeln schon deshalb dickere Querschnitte verwenden müssen, damit am Verbraucher unter hoher Last immer noch genügend Spannung ankommt.


    Bei einem 35mm²-Kabel würden bei 6m Kabellänge 1,22V bei 200A abfallen, was bei 12V-Batteriespannung immerhin noch 10,78V am Verbraucher ankommen lässt, Bei 50mm² würden nur noch 860mV verloren gehen, die Spannung am Verbraucher also noch 11,14V betragen.


    Grüße, Tom

  • Hallo

    Auswahl 100Ah oder 200Ah welche wer zu empfehlen wenn beide fast das gleiche kosten. Resp. Spricht irgendwas gegen eine 200Ah ?

    Platz ist da.

    Nochwas dazu:

    bei gleicher Bauweise hat die Zelle mit größerer Kapazität einen geringeren Innenwiderstand. Den Effekt kannst Du Dir so vorstellen, als hättest Du eine Ideale Zelle in Reihe mit einem Widerstand von der Größe des Innenwiderstandes.
    Damit wird klar: Bei den großen Strömen, die ein Wecheselrichter zieht, fällt über den Innenwiderstand eine signifikante Spannung ab. Die fehlt Dir evtl an dem Wechselrichter und er geht - wie bei dem zu kleinen Kabelquerschnitt - vorzeitig in die Unterspannungsabschaltung.


    Zudem: Die Lebensdauer einer Zelle wird in kompletten Kapazitätsdurchsätzen beschrieben. Also: 3000 Zyklen meint nicht "3000 mal am Lader", sondern meint "3000 mal die gesamte Kapazität geladen und entladen". Bei gleichem Verbraucher wird also die größere Zelle länger ihren Dienst tun.


    Und: Die mindeste Kapazität wird beschrieben von dem Verbraucherverhalten und dem Ladeangebot. Die Nutzungsdauer nach Datenblatt ist zwar beschrieben über ein Absinken der Kapazität um einen bestimmten Faktor. Aber die Wirtschaftliche Nutzungsdauer ist dann zu ende, wenn die Batterie nicht mehr ihre Aufgabe erfüllt.

    Beispiel: Du brauchst 45 Ah, damit Deine Verbraucher immer On sind. Bei einer 50 Ah-Batterie ist also das Leben zu ende, wenn sie auf 90% der Nennkapazität abgesunken ist. Bei einer 100 Ah-Batterie ist es erst zu ende, wenn sie auf 45% abgesunken ist.


    Fazit: Wähle die Batterie so groß, wie es geht.

    Aber vergleiche immer nur Zellen gleicher Bauart, die lediglich skaliert sind. Nicht irgendwelche Billigzellen mit bewährten Traktionsbatterien aus dem Automobilsektor.


    LG

    Kjell

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