Hallo,
wenn es sich um Einzelzellen handelt, wäre zunächst von Interesse, ob der Schwächeanfall sich nur auf einzelne Zellen bezieht, oder mehr oder weniger alle Zellen gleichermaßen betrifft. Meist sind nur ein oder zwei Zellen wirklich betroffen. Dann kann man leicht gezielt dort ansetzen. Meistens wird ein Austausch dieser Zellen die nachhaltigste Methode sein, um der Batterie wieder zur alten Leistung zu verhelfen.
Man kann auch mit Dauerladung oder Pulsern arbeiten, aber auch das sollte sich bei zugänglichen Zellenverbindern zur Vermeidung unerwünschter Nebenwirkungen auf die betroffenen Einzelzellen beschränken. Es macht ja keinen Sinn die ganze Batterie zu kochen, nur weil ein oder zwei Zellen schwächeln.
Die Spannung ist beim Laden unbedingt zu begrenzen und sollte 2,5V pro Zellen wenn überhaupt nur kurze Zeit überschreiten, ansonsten kommt es zu lebhaften Gasungserscheinungen. Auch die Gitterkorrosion nimmt sonst schnell rasante Formen an. Es liegt auf der Hand, dass bei dem Versuch die gesamte Batterie mittels erhöhter Spannung zu kurieren, einzelne Zellen eine eher geringe Spannung aufweisen und andere dann zwangsläufig eine ungesund hohe. Daher der Hinweis, am besten die Zellen einzeln zu behandeln.
Wenn man die Spannung begrenzt, braucht man den Strom nicht weiter zu begrenzen. Die Akkus regeln ihn selbst. Nur in dem Fall, wo einzelne Zellen Kurzschlüsse o.ä. aufweisen und so die Spannung der Batterie künstlich nieder halten, müsste natürlich der Strom begrenzt werden. Ich empfehle hier 1 bis 5% der Nennkapazität als Ladestrom zu verwenden. Der beste Wert hängt von der Fähigkeit der Einzelzellen, die bei Überladung entstehende Wärme an die Umgebung abzugeben, ab.
Die Spannung muss ab Beginn der Ladung kontinuierlich steigen. Wenn bei Ladung mit konstanten Strom die Spannung zurückgeht, ist etwas faul!
Der Power-Pulsar kann auch 24V-Batterien pulsen und auch, wenn die Kapazität deutlich höher als 200Ah ist. Nur dauert es dann natürlich länger. Wenn ich normalerweise ein bis zwei Wochen Bepulsung empfehle, würde ich hier zu drei bis vier Wochen raten. Eine vor- und nachherige Ladung mittels Netzteil oder Ladegerät empfiehlt sich zusätzlich, um die Zellen wirklich randvoll zu packen.
Pulsen bringt nur dann Erfolge, wenn es sich bei dem Leiden des Akkus um Sulfatierung handelt. Alle anderen Defektarten kann Pulsen nicht beseitigen.
Dann sollte sich eine Kapazitätsprüfung anschließen, bei der aber sämtliche Zellen auf Spannungslage kontrolliert werden müssen, um zu verhindern, dass die schwächsten Zellen zum Ende hin ungesund tief in der Spannungslage absinken oder gar umpolen.
Man merkt, die Sache macht doch einige Arbeit. Die mach sich nach Möglichkeit dadurch begrenzt, indem man vor Beginn der Kur den Schrott der Einzelzellen aussortiert und gegen intakte ersetzt. Die so neu gebildete Batterie ist dann eine gute Ausgangsposition für eine weitere Pflege.
"Überholung" von Bleiakkus meint den Austausch von Platten, Separatoren und Elektrolyt. Hier wird also nur das Gehäuse wiederverwendet. Für uns Hobbybastler ist das leider kein gangbarer Weg.
Grüße, Tom