ZitatBezüglich des Laders BC-1210 und dem Anschluss an der Zusatzbatterie hätte ich noch eine Frage.
Würde der Trenn-Mosfet bei Anschluss des Laders an der Zusatzbatterie die Batterien trotzdem zusammenschalten?
Oder macht er das nur wenn Eingangsseitig (von der Starterbatterie her) eine Spannung größer den 13,3 Volt anliegt?
Nein, nur bei Anschluss an die Starterbatterie. Aber genau da liegt ein Problem:
Der Trenn-MOSFET schaltet sich je nach Spannung an der Eingangsklemme (Starterbatterie) ein oder aus. Steigt die Spannung dort über 13,3V, schaltet sich der Trenn-MOSFET ein. Sinkt die Spannung dort unter 13,1V, schaltet sich der Trenn-MOSFET ab. Soweit alles im grünen Bereich, jedenfalls wenn man den normalen Betrieb mit der Fahrzeuglichtmaschine beachtet.
Anders stellt sich die Situation dar, wenn deutlich leistungsschwächere Ladegeräte verwendet werden und die Zweitbatterie weitgehend entladen ist. Dann passiert nämlich folgendes:
- Motor steht. Starterbatteriespannung etwa 12,5V -> Trenn-MOSFET ist aus
- Ladegerät wird an die Starterbatterie angeschlossen. Spannung der Starterbatterie steigt langsam an
- Spannung an der Starterbatterie erreicht 13,3V -> Trenn-MOSFET schaltet sich ein
- Aktiver Trenn-MOSFET vergleicht die Spannungen an Eingang (Starterbatterie) und Ausgang (Zweitbatterie) und stellt fest: Eingangsspannung > Ausgangsspannung. Trenn-MOSFET schaltet die Verbindung durch
- Ein Ladestrom fließt von der Starterbatterie/Ladegeräte-Kombination über den Trenn-MOSFET zur Zweitbatterie
- Die Spannung der Starterbatterie/Ladegeräte-Kombination sinkt schnell unter 13,1V, weil die Zweitbatterie mehr Strom aufnimmt, als das Ladegerät liefern kann
- Trenn-MOSFET erkennt: Eingangsspannung < 13,1V. Trenn-MOSFET schaltet sich ab
- Verbindung zur Zweitbatterie wird vom Trenn-MOSFET wieder unterbrochen
- Durch die wegfallende Last der Zweitbatterie steigt die Spannung von Starterbatterie und Ladegerät sofort wieder an
- Spannung > 13,3V: Trenn-MOSFET schaltet sich ein
- u.s.w. u.s.w...
Und so entwickelt sich fortan ein lustiges Wechselspiel an -> aus -> an -> aus usw. Aus diesem Grund empfehle ich, ein Verhältnis von 1:4 zwischen Ladestrom der Lichtmaschine (in A) - bzw. einen Ladegerät, was aus Sicht des Trenn-MOSFETs dasselbe ist - und dem Zweitakku (in Ah) nicht zu überschreiten. Wird die Ladestromquelle im Verhältnis zur Größe des Zweitakksu zu klein, ergibt sich zunehmend ein instabiles Schaltverhalten des Trenn-MOSFETs. Daher mein Hinweis auf die Leistung des Ladegerätes.
Nun ist die Leistung des Laders BC-1210 nicht gerade klein, aber mit 10A liegt der Strom doch sehr deutlich unter der o.g. Empfehlung, wenn nicht gerade eine besonders kleine Zweitbatterie verwendet wird. Es ist also beim Anschluss des Laders an die Starterbatterie - zumindest für die erste Zeit - mit einem Wechselschalten des Trenn-MOSFETs zu rechnen. Wenn das nicht weiter stört, ist es kein Problem. Es hört auch sofort auf, wenn die Zweitbatterie so weit aufgeladen ist, dass ihre Klemmenspannung 13,1V überschreitet. Die Ladezeiten verlängern sich dadurch natürlich. Dem Ladegerät BC-1210 selbst macht das aber nichts aus, da es kein kompliziertes Ladeprogramm "fährt" sondern eine normale IU-Kennlinie besitzt.
Weil die Verwender von diesem (eigentlich vorhersehbaren) Verhalten aber regelmäßig verblüfft bis erschrocken sind, weise ich schon mal vorsorglich darauf hin.
Grüße, Tom