Hallo Dennis,
KFZ Mechaniker welche nicht wirklich die große Ahnung von Elektrotechnik haben, tauschen eher vorsorglich zahlreiche noch brauchbare Starterbatterien, weil sie auch gar keine Möglichkeit haben deren aktuelle Qualität oder mögliche Resthaltbarkeit zu prüfen. Weil aber ältere und misshandelte Bleiakkus meistens an überdurchschnittlich hoher Selbstentladung leiden, wären solche Energiespeicher niemals für Schönwetterfahrzeuge unter klassischen Betriebsbedingungen geeignet. Weil aber an meinem privaten Fuhrpark überwiegend nur Schrottbatterien zum Nulltarif oder für kleines Geld zum Einsatz kommen, ist permanente Erhaltungsladung beim Parken unbedingt Pflicht, sonst wären regelmäßige Probleme bis zu Totalausfällen irgendwie an der Tagesordnung.
Noch vor 15 Jahren war permanente Erhaltungsladung mit handelsüblichen konventionellen Netzteilen auf lange Sicht zu teuer, weil diese sich im Durchschnitt 3 Watt oder noch mehr Wirkleistung aus dem öffentlichen Energienetz bei Leerlaufbetrieb gönnten. Aktuelle kleine Sperrwandler der 50 Watt Klasse mit lückender Bertiebsart und energiesparendem Burstmode im Leerlauf bzw. unterem Teillastbetrieb, verbrauchen ohne Last am Ausgang nur durchschnittlich 0,3 Watt Wirkleistung. Das verursacht in 365 Tagen nur noch max. 65 Cent Energiekosten statt mit älterer Netzteiltechnik mindestens 6 Euro bei dauerhaftem Leerlaufbetrieb. So rechnete sich das ganze bei kleinen Motorradbatterien mit ungefähr 4 bis 5 Jahren Nutzbarkeitsdauer erst gar nicht, weil man solche Energiespeicher für 15 bis 25 Euro neu erwerben konnte. Dann kam noch der schlechtere Wirkungsgrad von lineargeregelten Netzteilen und die früher aus Unwissenheit viel zu hohe Erhaltungsladespannung von 13,8 Volt dazu, welche üppigen elektrischen Energieverbrauch und auch mörderische Plattenkorrosion verursachte und das ganze völlig kontraproduktiv machte. Mit bescheidenen 13,4 Volt Ausgangsspannung und einen guten Wirkungsgrad >60% im kleinen zweistelligen Milliamperebereich, lohnt sich das ganze sogar bei billigen Bleiakkus unter 10 Euro Einstandspreis. Immerhin werden bei permanent max. 0,5 Watt Wirkleistung (inkl. max. 10 bis 15 mA Erhaltungsladestrom) nicht mehr als 1 Euro elektrische Energiekosten pro Jahr verursacht.
Trotzdem reichen derart kleine Erhaltungsladeströme noch zum überleben für schlechte Motorradbatterien, welche schon üppige Selbstentladeraten von bis zu 100% pro Monat verursachen. Der alte Honda CN 250 ist zusätzlich mit einem Mäusekino ausgestattet, welches permanent knapp 2 mA für die LCD Uhr und Speicherung des Tageskilometerzählers verbraucht. Unter diesen Bedingungen muss man davon ausgehen, dass die werksseitig installierte 12 Volt 10 Ah AGM Batterie nach einer Winterpause von 5 Monaten garantiert durch langsame Tiefentladung zerstört wird, wenn man sie nicht in der zwischezeit mehrmals nachlädt.
Informationen im Zusammenhang mit unterschiedlichen Kälteprüfstromnormen findet man unter anderem auf "folgender" Seite. Kostengünstige IMAX B6 habe ich auch schon an mehrere Landwirte für lanwirtschaftliche Maschinen wie Mähdrescher, selten genützte Traktoren, Bagger usw. ausgeteilt. Lädt man deren Starterbatterie mit Hilfe eines kompakten 12 Volt 5A Tischnetzteiles langsam mit 3 Ampere Ladeestrom, dann dauert es auch recht lange bis dessen Mindestladestrom bei 14,7 Volt Ladesschlußspannung, auf ca. 0,2 bis 0,3 Ampere absinkt und die automatische Abschaltung erfolgt. Solche Maschinen parken bei landwirtschaftlichen Betrieben häufig noch in alten Nebengebäuden ohne elekrische Installatien. Für peramente Erhaltungsladung ständig ein langes Verlängerungskabel am Boden zu verlegen wäre nicht wirklich praktikabel. Am IMAX B6 bleibt nach dem Ende der Ladung die Lademenge gespeichert, so dass der Anwender auch nachrechnen kann wie lange es dauert, bis wieder 20 bis max. 30% der Nennkapapazität nachzuladen sind. Mit diesen Modellbauladern der 10 Euro Klasse habe ich zwar erst ca. zwei Jahre persönliche Erfahrungen, erhielt aber bisher nur positive Rückmeldungen von deren Anwendern. Auch der obligatorische Startversuch als Hochstromprüfung nach solchen Langsamladungen hat bisher immer hervorragend geklappt, falls deren Starterbatterien nicht schon länger völlig tiefentladen und klinisch tot waren.
Neuere LED Retrofit Leuchtmittel für 230 Volt Netzspannung, werden vor allem bei höheren Nennleistungen überwiegend mit LED Treibern in Form von kleinen Schaltnetzteilen realisiert, welche sich häufig auch "dimmbar" schimpfen. In erster Linie geht es wahrscheinlich um den wesentlich höheren Leistungsfaktor von über 0,9 im direkten Vergleich zu max. 0,5 bei Leuchtmitteln mit einfachen Kondensatornetzteilen. 230 Volt LED Filamemt Lampen mit 2 bis max. 5 Watt Nennleistung sind überwiegend noch mit so ähnlichen Kondensatornetzteilen ausgerüstet.
Schaltet man vor der Phase noch einen kleinen Kondensator in Reihenschaltung vor, kann man solche einfachen LED Leuchtmittel beinahe beliebig herunterdimmen, obwohl das offiziell von Herstellern niemals so vorgesehen war. Geht man dabei auf wenige Milliampere herunter, dann steigt naturgemäß auch die kapazitive Blindleistung und auf der anderen Seite sinkt wiederum der Leistungsfaktor Cos Phi. Weil sich unsere zu zahlenden Energiekosten aus drei Gruppen inkl. Messpreis zusammensetzen, habe ich in diesem Zusammenhang gegenüber dem Energieversorger kein schlechtes Gewissen, immerhin geht es dabei auch nur um wirklich sehr kleine Blindleistungen. Einen riesiegen magnetischen Ringkerntransformator für den Kilowattbereich mit 400 Volt Primärwicklung an 230 Volt permanent im Leerlauf zu versorgen, wäre stattdessen wirklich gemein gegenüber Energieversorgern. Aufgrund von sehr niederohmigen Spulen und möglicher Kernmagnetisierung weit unterhalb der Sättigungskennlinie, ergeben solche Betriebsarten eine niedrige (zu bezahlende) Wirkleistung und richtig dicke Blindleistungen zur Magnetisierung des großzügigen Ringkeines, aus geglühtem dünn lamellierten weichmagnetischem Blechband. Auch bei klassischen Glimmlampen welche über die Jahrzehnte ohnehin kaum noch sichtbar leuchten, kann man mit energiesparenden HV LED mit der Zeit viel elektrische Energie sparen.
Anstelle von ursprünglich 1,5 mA pro Glimmlampe verringert sich die Stromaufnahme von den abgebildeten zwei antiparallelgeschalten SMD HV LED auf 0,15 bis max. 0,17 mA und die Lichtausbete ist trotzdem noch mindestens 5 mal besser als an klassischen Glimmlampen welche ungefähr 10 mal mehr Strom ziehen.
PS: Als klassisches Beispiel für Beleuchtungsanwendungen ohne Netzt oder Solarenergieversorgung, kann man kleine Grableuchten in weitgehend geschlossenen Laternen sehen. Dafür hat sich ein kleines quadratischen Modul aus 9 stück roten Piranha LED in Parallelschaltung bestens bewährt. Diese versorge ich mit einem gemeinsamen Vorwiderstand mit insgesamt 1 mA an zwei Stück in Reihe geschalteten 1900 mAh Eneloop Akkus. Aufgrund der niedrigen Stromaufnahme bringen die guten Eneloops inkl. ihrer bescheidenen Selbstentladung ca. 2000 mAh bis zur Entladeschlußspannung von ungefähr 0,9 bis 1 Volt pro Zelle. Weil beim allmählichen Absinken der Betriebsspannung auch die LED Stromaufnahme unter 1 mA absinkt, reicht ein Akkutausch alle drei Monate. Das funktioniert in jedem Fall schon mehrere Jahre problemlos, obwohl klassische NiMh Akkus früher gar nicht für solche Betriebsbedingungen geeignet waren.
Glühlampen verwende ich überwiegend nur noch als Leistungswiderstände und zum prüfen von permanenterregten Wechselstromgeneratoren. Als 12 Volt 10 Watt Bremslichtersatz, haben sich solche kompakte LED Filament Leuchtmittel mit integrierten Boost Converter gut bewährt.
Leuchtet sogar nach einem harten Aufschlag noch einwandfrei.