Das mag bei älteren bzw. technisch einfachen Autos funktionieren, ich habe als Schüler und Student die nicht wartungsfreien Bleiakkus geliebt, da man dort mehr Möglichkeiten der Optimierung hatte. So konnte man sie bewusst auch mal "kochen" lassen, um die Säure umzuschichten und durch Blasenbildung Ablagerungen an den Platten nach unten rieseln zu lassen.
Jedoch gibt es bei zumindest bei modernen Motorrädern überhaupt nicht die Möglichkeit, Batterien mit zu öffnenden Stopfen einzusetzen. Die Leistungsdichte der neueren Technologien scheint höher zu sein, außerdem lassen sich die Batterien damit erheblich schräger einbauen. Die Yuasa YTZ10S meines Motorrads hat folgende Maße: 150x87x93 (LxBxH), besitzt eine Kapazität von 8,6 (10HR) bzw. 9,1 (20HR) und liefert einen Kaltstartstrom von 190 Ampere. Sie darf 40 Grad nach links oder rechts gekippt (nicht relevant), 40 Grad nach vorne gekippt oder 90 Grad nach hinten gekippt (relevant, da sie gekippt verbaut ist) eingebaut werden. Ich kenne keinen konventionellen Bleiakku mit zu öffnenden Stopfen, der nur annähernd diese Spezifikationen erfüllt.
Und gerade bei den neueren Technologien ist es eben doch wieder komplexer und da versagen die günstigen Hersteller (bzw. nehmen minderwertigere Komponenten). Meine Motorradbatterie hielt 6 Jahre, obwohl ich sie total schlecht behandelt hatte. Ich ließ sie im Winter eingebaut, das Motorrad sprang nach der Winterpause sofort ohne Nachladen an! Das schaffen konventionelle Bleiakkus aufgrund der viel höheren Selbstentladung definitiv nicht. Hätte ich den Bleiakku nicht so behandelt, hätte er noch viel länger gehalten; ich wollte aber wissen, was so geht.