Hallo,
ich brauche Rat bei folgendem Problem:
Motorrad- Drehstromlichtmaschine mit Leistung 430 W. Defekt nach Spannungsabfall der Ladespannung und Erneuerung im letzten Jahr des Lima- Stators mit Wicklungen. Gleichzeitig Erzatz des Ladereglers und der AGM -Batterie durch Gelbatterie Exide Marathon L12V15 , angebllich besonders hochstromfähige Batterie. Nach 15 000 km dieses Jahr das Gleiche: Abfall der Ladespannung und verkohlte Wicklungen des Lichtmaschinenstators.
Im Forum des Motorrades ist das Problem bekannt. Dort herrscht die Meinung, durch zu starke Verbraucher (Zusatzbeleuchtung und Griffheizung) wird die Lima überlastet. Abhilfe schaffe eine geänderte Verkabelung, damit sämtliche Stromabnehmer sich ausschließlich über die Batterie bedienen und nicht direkt an der Lima. Diesen Umbau habe ich auch leztes Jahr ausgeführt, zusätzlich alle Kontakte überprüft und teilweise Masseanschlüsse mit völlig überdimensinierten vergoldeten Bauteilen aus der Hifi- Abteilung umgebaut.
Alles mit oben genannten Erfolg.
Meine Recherchen haben nun Folgendes ergeben: Drehstromlimas liefern immer den gleichen drehzahlabhängigen Strom, egal was als Verbraucher dranhängt. Der Tipp im Motorradforum ist daher unnütz.Der Kabelumbau wird zudem als Parallelverschaltung ausgeführt (um nicht wirklich etwas kaputt zu machen :-)), wobei natürlich der Strom nach wie vor den Weg des geringsten Wiederstandes nimmt.
Der Regler des Motorrades funktinioniert erstens als Diodengleichrichter um aus dem dreiphasigen Stromsalat Gleichstrom herzustellen und zweitens als Hochspannungskurzschliesser, der Spannungen hoher Drehzahlen in die Phasen der Lichtmaschine selbst kurzschliesst. Und da liegt meiner Meinung nach der Hase begraben. Dieses Hochspannungskurzdschliessen in die Lima zurück erwärmt nicht nur den Regler, sondern vor allem die Lima selbst und führt vermutlich zum Selbstgrillen der Lima. Nun war das sicherlich von Entwicklern nicht so gedacht. Es muss weitere Ursachen geben. Meine Vermutung ist die neue Batterie, die zwar besonders teuer aber villeicht bauartbedingt (Gel) einen zu hohen Innenwiderstand hat und zusätzlich einen Schutz vor zu hoher Ladespannung (gasungsladung) besitzt und deshalb Ladeströme hoher Drehzahlen nicht aufnehmen kann.
Mein neuer Lösungsansatz: neuer Stator für die Lima und Einbau einer Billig- Batterie: Klassische "offene" Nassbatterie, kaum noch zu bekommen. Die hat zwar nur 11 Ah statt die empfohlenen 12 Ah und man baut sich damit eine Knallgasfafrik unter den Hintern, aber die verträgt wenigstens die auftretenden Ströme.
Meine Frage: Ich verbaue jetzt wiederholt einen Stator aus dem Zubehörhandel, der nur ein Drittel des originalen Stators kostet. Mich interessiert natürlich, ob ich mit meiner obigen Ursachenforschung auf der richtigen Fährte bin oder ob vielleicht die mindere Qualität der verbauten Statoren meine Laune am Motorradfahren trübt. Die Qualität der Wicklungen und vor allem des verwendeten Isolierlackes / -harzes soll ja sehr entscheidendend für die Temperaturfestigkeit sein.
Eine Frage dazu: Sind die drei Phasen der Drehstromlima gleichwertig? d.h. egal wie an den Regler angeschlossen, oder gibt es da Vorschriften? Die Farbkennungen der Kabel passen nicht zwischen Original und Ersatzteil.
Weiterhin: Gibt es eine Möglichkeit, zwischen Regler und Lima eine Art spannungsabhängigen Drehstrohmverbraucher zu installieren?
Interressiert es den Regler eigentlich, welche Spannung die Batterie aufnehmen kann ? Ich habe irgendwo gelesen, dass der die Ladespannung einfach kappt, ohne eine Spannungsverträglichkeit der Batterie zu messen.
Wenn ein Konstruktionsfehler vorliegt, was die diversen Beiträge zu diesem Thema im entsprechenden Forum nahelegen, dann passt der Regler nicht zur Lichtmaschine, weil zuviel Kurzschlussregelung die Lima grillt.
Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar.
Joachim Nolte