Wenn alte und unbekannte Batterien einen bemerkenswert hohen und gleichmäßigen Elektrolytstand aufweisen, werde ich instinktiv misstrauisch: Da könnte jemand schon mal vor mir kräftig nachgefüllt haben, sieht jedenfalls fast so aus. Bei solchen Exemplaren steht dann in der Tat zu befürchten, dass sie bei längeren Ladeversuchen, besonders bei höheren Strömen, durch Gasblasenbildung und steigende Temperaturen überlaufen. Mit dem Power-Pulsar kann das übrigens nicht passieren, da die 2 bis 3W effektive Ladeleistung weder eine merkliche Gasblasenbildung, noch eine Temperaturerhöhung zulassen. Daher laufen mit dem Pulsar auch unter ungünstigsten Verhältnissen keine Batterien über.
Okay...dann wird es wohl so gewesen sein - oder es handelt sich um eine "Penner-Batterie", die schon beim Händler aufgrund längerer Lagerdauer sulfatiert ist. Weil wie gesagt die Platten noch wie neu aussehen. Bisherige unter die Lupe genommenen Batterien mit Zellenstopfen waren die Platten fast immer etwas "ausgefranst", hier ist alles völlig glatt.
Nun stelle ich mir folgende Frage: Ist dieses nachfüllen "irreversibel", also muss die Batterie zwangsläufig überlaufen (und damit während dessen auch Knallgas freisetzen) oder regelt sich der Elektrolytstand bei langsamer Aufladung von selbst irgendwie?
Ansonsten kommen mir Deine Schilderungen über Strom- und Spannungsverläufe und insbesondere das Verhalten bei Belastung einer in Regeneration befindlichen Batterie sehr bekannt vor. Man muss sich immer klar machen, dass es sich bei den üblichen 12V-Batterien um sechs in Reihe geschaltete Einzelzellen handelt. Behält man das im Kopf, wird einem schnell klar, dass da allermeistens nur eine einzige Zelle wegen notorischer Arbeitsunlust querschlägt, die dann z.B. bei Belastung sofort vom Laststrom umgepolt wird und dadurch den starken Spannungseinbruch hervorruft. Da kann die ganze Batterie längst blubbern wie Spongebob, Schrott bleibt Schrott.
Momentan ist sie das leider auch - Schrott. Da der Innenwiderstand unnatürlich erhöht ist (waren bei 1,18g Säuredichte was um die 50 Milliohm und ebenfalls 50A (EN) wenn ich mich recht entsinne). Aber jetzt steht sie bei etwas über 40 Milliohm, 65A (EN) und bei 1,20g Säuredichte. Bis Voll-Ladung ist also noch etwas Luft und dass sie die Belastung mit dem 100A Prüfer gehalten hat, also der Zeiger nicht weiter gefallen ist macht noch etwas Hoffnung, dass es sich noch bischen zum guten hin entwickeln könnte. Mein "dankbarster" Regenerationskandidat ist von mal ursprünglichen 25 Milliohm und 200A (EN) auf bereits ziemlich praxistaugliche 10 Milliohm und 400A (EN) gefallen/gestiegen. Von daher bieten die Innenwiderstandstester zumindest einen Anhaltspunkt zur Batterigesundheit - den man aber für sich allein nicht für voll nehmen darf - soviel ist mir mittlerweile auch klar geworden.
Man kann den Power-Pulsar (genauso wie z.B. auch den Megapulse) zusammen mit einer geeigneten Ladestromquelle zusammen an die zu regenerierende Batterie anschließen. Das bringt den Vorteil mit sich, dass in Phasen, wo die Batterie auch mal zwischenzeitlich in der Lage ist größere Ladungsmengen in kürzerer Zeit aufzunehmen diese Ladung dann auch in entsprechend kurzen Zeiträumen eingeladen wird, während man wegen des sehr niedrigen Effektivladestroms des Pulsars von nur 0,1A schon mal ziemlich lange darauf warten muss. Also da lohnt es sich bisweilen durchaus, mit etwas mehr Effektivstrom zu arbeiten. Der Ladewutzel (oder ein ähnliches regelbares Netzteil) erscheint mir hier...geeignet.
Da bin ich mir noch nicht ganz sicher, ob das wirklich so sinnvoll ist. Bisher habe ich es immer so gehandhabt, dass ich ein paar Tage regeneriert habe und dann paar Stunden Ladespannung drauf gegeben habe. Hat die Batterie in der Zeit Strom gezogen hat sich der Aufwand gelohnt. Falls nicht, dann eben nicht. Aber diese Methodik hat den Vorteil, dass man nicht zeitgleich zwei Geräte für eine Batterie "blockt".
Für mich stellt sich vor allem die Frage, wie hoch bei der "2-Geräte-Regeneration" die Ladespannung eingestellt werden sollte? Der Pulsar schafft ja je nach Batterie ziemlich unterschiedliche Klemmenspannungen, meist ist diese aber bereits nach kurzer Zeit auf über 14,00 Volt (vorausgesetzt der zu behandelnde Prüfling wurde vorher konventionell richtig satt vollgeladen). Ich habe nun folgende Beobachtung gemacht:
Fügt man eine Spannungsquelle (Netzteil) hinzu und regelt diese auf praktisch unbegrenzte Zeit verträgliche 13,5 Volt hinab, dann passt sich der Pulsar dieser Spannung an. Das heisst auch wenn ohne Spannungsquelle die Klemmenspannung bei zum Beispiel 14,20 Volt war dann bleibt diese mit Spannungsquelle von 13,50 Volt auch dort - sprich der Pulsar hat die Spannung nicht über diesen Wert hinaus erhöht.
Zurück zur Ladespannung: Ich habe einen Kandidaten (nominal 110Ah), der auf 2 Volt tiefentladen war, aber bereits konventionell nach einiger Zeit lange (über 60 Stunden) nennenswert Strom angenommen hat und mittlerweile schon weit über 5 Wochen bepulst wird (da die Klemmenspannung immer noch ansteigt, habe ich diese fortgesetzt) mit aktuell nunmehr 14,20V Klemmenspannung über den Pulsar. Das oben genannte Experiment hat gezeigt, dass es nicht sinnvoll war die Spannung auf 13,50V hinab zu setzen. Es floss auch kein Strom (lt. Batteriemonitor). Daher habe ich die Spannungsquelle gestern abend mal versuchsweise auf 14,40 Volt heraufgesetzt und gleichzeitig den Pulsar wieder angeschlossen. Im Ergebnis zieht die Batterie jetzt dauerhaft zwischen 0,15Ah und 0,20Ah. So wurden mittlerweile schon über 1Ah an Ladung hinzugefügt. Ist zu erwarten, dass der Stromfluss bei dieser doch recht hohen Spannung irgendwann gegen 0,00Ah wandert? Bzw. ist zu erwarten, dass die Batterie Schaden durch Gitterkorrosion nehmen wird, wenn ich diesen Prozess mehrere Tage fortsetze? Sollte ich gar noch höhere Spannung anlegen? (das würde ich aber ungern tun, da hier kein destilliertes Wasser nachgefüllt werden kann und die Batterie bereits mit 14,40V vor sich hin gast bzw. vernehmbare Geräusche von sich gibt).
Übrigens steigt die Klemmenspannung einer an den Power-Pulsar angeschlossenen Batterie kaum über 14,5V hinaus, da der Pulsar intern keinerlei Effektivladestrom (also Gleichstrom) mehr abgibt, wenn 13,5V Klemmenspannung erreicht werden. Das was die Klemmenspannung der Batterie dann doch noch weiter steigen lässt, sind die Hochspannungsimpulse. Aber die brauchen wir ja nun mal und ohne sie geht es nicht.
Den Absatz verstehe ich nicht so wirklich
Bedeutet dies, dass eine Batterie mit einer Pulsar-Klemmenspannung über 13,5V keinerlei Strom mehr durch diesen zugeteilt bekommt?
Grüße, Torsten