Beiträge von AFA-Autobatterien

    Hallo Tom,


    alles richtig. Ich schreibe hier im Vergleich zur Li-Ionenbatterie auch nur über Pz- bzw. GroE-Platten. Über Gitterplatten brauchen wir nicht zu reden, nicht umsonst werden sie auch als „Kleintraktionsbatterien“ bezeichnet, was die meisten leider nicht beachten. Wenn man dann solche Sachen liest, braucht es einem nicht zu wundern:


    https://www.ebay.de/itm/201603…zeLZ%7Ctkp%3ABFBMpLKVw5Vi


    Eine Blei-Gitterplattenbatterie (auch AGM/GEL) kann man nun mal nicht mit LiFePo4 vergleichen, das wären Äpfel und Birnen.

    Wohnmobil und Motorrad empfehle ich meinen Kunden, als bessere Alternative, immer LiFePo4. Das Problem in meiner Region (Brandenburg) ist, daß das Geld sehr fest im Portmonaise klebt und bei mir die Blei-Kleintraktionsbatterie (Naß) 80/60 Ah (20/5 h) 110 Euro und die entsprechende LiFePo4 690 Euro kosten. Das sind also 6 Bleibatterien und bei 3 Jahren Lebensdauer 18 Jahre mit Bleibatterien, die die LiFePo4 vermutlich nicht schafft. Die Entscheidung zur Bleibatterie (auch wenn technisch nicht sinnvoll) ist also ganz leicht.

    Durch klassischen Großhandel sieht es im Internet zwar etwas besser aus, aber immerhin: 95 Euro zu 500 Euro.

    Motorrad: Die altbekannte YTX9-BS kostet 29 Euro, die LiFePo4 75 Euro. Das geben die Leute noch eher aus.


    Grüße, Rainer

    Naja, es kommt auf die Anwendung an. Starter machen etwa 100 Zyklen mit. Sie eignen sich für Bereitschafts-Parallelbetrieb „falls“ mal ein Stromausfall kommt. Bleibatterien kann man zu 80 % entladen, Lion-Batterien nur zu 60 %. Ab 50 % kommt es zur Säureschichtung, was auch beachtet werden sollte. Also, nicht zu tief entladen.


    Man kann die Zellen auch aufbohren, einen entsprechenden Verschluß einfügen und erhält so die Möglichkeit Wasser nachzufüllen.


    Lion-Batterien haben genau so Macken, wie Bleibatterien, nur baut man zum Gegensteuern eben ein BMS ein, während die Bleibatterie „nackig“ kommt. Ich muß immer lachen, wenn die Werbung titelt: „LiFePo4-Batterien können zu 100% entladen werden, Bleibatterien nur zu 50 %“. Abgesehen davon, daß man eine Bleibatterie zu 80 % entladen kann, würde sie, mit den gleichen Parametern und BMS ausgerüstet wie die LiFePo4 ebenfalls 100 % entladefähig sein.


    Keine Bange, sobald das nächste Batteriesystem auf den Markt kommt (vielleicht Feststoffbatterie), ist die LiFePo4 so ein Mist aber auch. Trotzdem hat die LiFePo4 ihre Berechtigung, z. B. in PV-Anlagen, Wohnwagen, Starter (nur Motorrad), Fahrrad, usw.


    Entsprechende Bleibatterien machen 2-3 T Zyklen und haben innerhalb dieser Zyklen eine Lebensdauer von 20 – 25 Jahren. LiFePo4 schaffen ebenfalls diese Zyklenzahl, aber ob die versprochenen bis 10 T Zyklen wirklich geschafft werden und bei welcher Lebensdauer, darüber gibt es keine praktischen Erfahrungen.


    Rainer


    Aus diesem Löchlein entgast die Batterie. Und wenn sie häufiger entgast, fehlt Wasser. Der Elektrolytspiegel sinkt, die Säure wird aggressiver und die Elektroden, die kein Elektrolyt mehr bekommen, können nicht mehr atmen = Kapazitätsverlust. Ansonsten, hast Du schon richtig festgestellt, eine Starterbatterie ist nur zum Starten und zur Notbeleuchtung bei Motorausfall gedacht. Nicht mal für die Standheizung.

    Für wenige Zyklen geht sie aber auch und die Ladesspannung sollte nicht über 15 V liegen.


    Rainer.

    Sollte man dann generell so weit mit der Spannung runter, dass es kein Gasen mehr gibt

    Dann ladet man wartungsfrei, ohne Wasserverbrauch, benötigt aber viel Zeit für die Aufladung einer leeren Batterie. Hierzu hat sich eine Ladespannung von 14,8 V als sehr optimal herausgestellt. Die Ladedauer geht aber über Tage, am besten 1 Woche (bei leerer Batterie).


    ist ein gewisses Gasen tolerierbar?

    Bei einer geschlossenen Batterie ist Gasung tolerierbar, wenn die Ladung nach Banner-Vorschrift: „24 Stunden laden mit 16 V“ oder nach Rücker-Vorschrift: „24-48 Stunden laden mit 15,6 V“ erfolgt. Diese Prozedur sollte natürlich nicht regelmäßig erfolgen, sondern nur als Auffrischung bei Mangelladung. Kann man vor dem Winter machen und auch gleich feststellen, ob die Batterie noch gut ist. Denn Batterien sterben nicht im Winter, sondern im Sommer (Hitzetod) und fallen dann im Winter aus, wenn sie Leistung bringen müssen.


    Vielleicht hat Deine P60 09 noch die alte Garnitur und damit Zellenöffnungen. Dann kannst Du sie mit 3 A Konstantstrom solange laden, bis die Spannung innerhalb einer Stunde nicht mehr ansteigt. Dann ist sie optimal aufgeladen und Wasser kann ja nachgefüllt werden.


    Die vorgeschriebene Ladespannung 15,4 V (Nassbatterien) und Gasungsspannung 15,8 V beziehen sich auf neue Batterien. Die Gasungsspannung gibt an, ab welcher Spannung die Batterie anfängt eine festgelegte Menge Wasser zu verbrauchen. Gasung setzt aber schon bei niedrigerer Spannung ein. Je älter und zyklisch belasteter eine Batterie ist, um so weiter bewegen sich diese Werte nach unten: Die übliche Ladeschlußspannung von 17,5 V beträgt dann nur noch 15,5 – 16 V, auch die Gasungsspannung (also Wasserverbrauch) kann bei 14,8 V liegen.


    Besser ist es, sich nicht allzuviel Gedanken über die Batterie zu machen und sie einfach zu nutzen, bis sie kaputt ist. Anschließend wird einfach eine Neue gekauft. Wer so handelt, erhält meinen verbindlichsten Dank!


    Rainer.

    Eine Ausgleichsladung ist eine verlängerte Ladezeit, um alle Zellen und alles "ungeladene" Material mit Sicherheit vollständig aufzuladen.


    Boost-Ladung (ich kann kein Englisch, nur Russisch) kommt von "boost" = "Schub", also stärkere Ladung.


    56 Ah ist eine typische VARTA-Bezeichnung für eine Starterbatterie. Das ist zwar die billigste und schnellste, aber schlechteste Lösung. Zum einen eine schlechte (niedrige) Zyklenzahl, außerdem Säureschichtung mit Sulfatierung, wenn sie nach einer Entladung nicht in die Gasung getrieben wird. Deswegen lieber AGM.


    Rainer

    Ja, ich nutze dieses preiswerte Gerät für meine 48 V 400 Ah (5h) Notstrombatterie in Bleiausführung:



    Da es nur addiert, egal wie die Stromrichtung ist, mußte ich zwei Geräte einsetzen, für Entladen und Laden (oben).


    Zwar weiß ich gar nicht, ob es 48V-Bleibatterien gibt

    Kompakte Batterien gibt es hauptsächlich nur in 6/12 V, was sich aus der Fahrzeugbranche durchgesetzt hat. 24 V Blei war mal eine spezielle Ausführung (für Militär), aber heute gibt es Lion auch in 24 V.


    Stecken nun mehrere Einzelzellen fest eingebaut in einem Batteriegehäuse, ist die ganze Batterie schrottreif, sobald die erste Zelle die Grätsche macht.

    Deswegen waren früher alle Batterien so aufgebaut, daß man Zellen reparieren oder tauschen konnte. Mit dem Aufkommen der PP-Batterie ging das dann nicht mehr, aber die Batterien sind heute preiswert, außerdem von guter Qualität, weshalb man sie eben bei Störungen einfach weg wirft.

    Größere Batterien mit höheren Spannungen werden aber immer noch mit der Möglichkeit eines Zellentausches gebaut (z. B. Gabelstapler).

    Ich habe selbst noch 10 Jahre lang an Hartgummibatterien Zellen repariert oder Gehäuse gewechselt. Als Vertragspartner der "Grubenlampe" in Zwickau mußten wir auch Garantieleistungen übernehmen.


    Rainer

    Ja klar funktionieren Mischanordnungen auch. Beide haben Vor- und Nachteile. Aber in Anbetracht der Überwachung der einzelnen Batterien, so wie vom Kollegen abgefragt, wäre die Reihenschaltung wegen der separaten Batterieüberwachung günstiger.


    Trotzdem bin ich kein Freund kombinierter Parallel/Reihenschaltungen. Drei 48 V-Batterien wären mir (gefühlt) lieber. Macht eine „Zelle“ (= Batterie) Ärger, schalte ich diese eine 48 V-Batterie raus, warte sie während die anderen beiden inzwischen weiter werkeln können. Ich habe zur Notstromversorgung, wie schon geschrieben, nur eine Batterie aus 24 Zellen PzS 400 Ah im Keller zu stehen.



    Rainer.

    So Überwachungsbedürftig wie die Lithiumbatterien sind Bleibatterien nicht. Bei Blei macht man nicht soviel Wind, wie bei Lithium. Du hast also immer 2 parallel und diese dann in Reihe geschalten? Das wäre ungünstig, weil sich die parallelen gegenseitig beeinflussen. Besser, Du schaltest so in Reihe, daß Du 3 Batterien a 48 V erhältst, die dann parallel geschalten werden. Dadurch könntest Du theoretisch jeder einzelnen Batterie ein Voltmeter gönnen, um sie zu überwachen (12 Stück oder 12 x umschalten oder Spannungswarner bei Unterspannung).


    Ob sich hier ein Lithium-BMS einsetzen läßt, kann ich nicht beurteilen – die U ist ja vierfach höher. Ich arbeite nur mit Blei- und Stahlakkus, die brauchen so etwas nicht. Meine Batterien laufen mehr im Bereitschafts/Parallelbetrieb und dafür eignen sich die Lithium nicht. Andererseits, wenn Du Deine 48 V - Batterie in regelmäßigem Einsatz hast, ist halt Lithium wieder besser oder wenn es Blei sein soll, dann (O)PzS.


    Rainer.

    Nach althergebrachter Sitte rechnet man mit Ah (Stromarbeit), was ausreichend ist. Etwas genauer wird es mit Wh, weil die Spannung zusätzlich multipliziert wird, die sich ja bei der Entladung etwas ändert.

    Die Stromarbeit entsteht aus einem elektrischen Stromfluß (in A) während einer bestimmten Zeit (hier in Stunde = h definiert), also Ah (Amperestunde), ausgedrückt als einfache Formel:


    W = I · t


    (W = elektrische Arbeit, I = Stromfluß, t = Zeit). Genauere Werte erhält man, wenn die Spannung noch hinzugerechnet wird. Dann erscheint die allgemein bekannte Formel für die elektrische Arbeit:


    W = U · I · t


    Kenngrößen sind demnach die Amperestunden (Ah), also der fließende Strom innerhalb einer Zeit, die die elektrische Arbeit einer Batterie definiert und natürlich die Spannung, die einen Stromfluß erst ermöglicht.

    Neben der Angabe der Kapazität in mAh, die auf Grund der rein von der Zahl ausgedrückten Kapazität hoch erscheint, mußte man mit der Einführung der LiFePo4-Batterie in der Motorradsparte mit ähnlichem Trick arbeiten:


    Die z. B. sehr bekannte und weit verbreitete Motorradstarterbatterie YTX9-BS (DIN: 50812) hat 8 Ah. Ihre LiFePo4-Schwester nur 3 Ah, auf Grund der höheren Stromleistung einer LiFePo4:


    Blei: 8 Ah 110 A

    LiFePo4: 3 Ah 180 A 36 Wh


    Tatsächlich ist die LiFePo4 schnell erschöpft, aber mit der hohen Stromleistung reißt sie die Karre radikal durch und das Motorrad springt an. Beide Batterien sind allerdings bei Startproblemen am Motor schnell erschöpft. Suzuki lehnt LiFePo4 ab. Das liegt aber nicht an der Batterietechnologie, sondern an dem Geiz, eine höhere (leider auch teurere) Kapazität anzubieten. Was keiner weiß:


    Wer die Typen YTX9-BS, YTX12-BS, YTX14-BS, YTX16-BS und YTX20CH-BS in seinem Motorrad verbaut hat, sollte die LiFePo4 LTX20CH-BS einbauen, die alle in der kleinen Garnitur YTX9-BS angeboten werden.


    https://www.idealo.de/preisvergleich/OffersOfProduct/5381581_-ltx20l-bs-shido.html?gclid=CjwKCAjwov6hBhBsEiwAvrvN6IVX-43vBWqYhSj5XxBRv7-0TloqN1vp9QUeP-VY3PMnFC38pPqi-BoCue4QAvD_BwE


    Während man in USA nur auf den Strom schaut und mit Ah nichts anfangen kann, ist es in Europa genau anders herum. Will der Kunde nun von Blei auf LiFePo4 umsteigen, würde er über die geringe Kapazität von 3 Ah stolpern („Nee, das ist mir zu heikel!“). Also müssen die Hersteller tricksen und multiplizieren einfach die Ah mit der Spannung und schon ergibt sich ein hoher (vor allem unbekannter/ungewohnter) Wert und der verwirrte Kunde ist zufrieden.


    Toms Beschreibung bezieht sich auf verschlossene Batterien. Deine ist aber offen und da kannst Du normal laden, was von großem Vorteil ist: Mit den von Tom vertriebenen Geräten (besser das größere, kann man auch immer mal für alle möglichen Zwecke gebrauchen) lädst Du mit 4 A Konstantstrom so lange, bis die Batteriespannung innerhalb von 2 Stunden nicht mehr ansteigt (oder sogar fällt). Das sind dann bei einer neueren und intakten Batterie 17-17,5 V, bei einer älteren und schlechteren darunter (17-15 V). Die Batterie kommt dabei in die Gasung (15,8 V) und die Säureschichtung wird beseitigt, außerdem fällt das Sulfat gut ab. Auch eine Unterbrechung über Nacht tut der Batterie gut.



    Nachteilig ist die Gasung, die mit der einen Batterie zwar keinen Schaden macht, aber mit der besseren Hälfte (Frau, wenn vorhanden) gibt’s auf jeden Fall Ärger. Das wäre eine optimale Ladung, man erkennt auch sich anbahnende Fehler, die sich in einem Zellenschluß äußern. Ansonsten die Banner-Methode: 24 Stunden 16 V oder die schnelle Tomsche Methode: 48 Stunden mit 15,6 V oder meine langsame Methode: 4 Wochen mit 14,8 V.



    Die Automatikladegeräte kannste vergessen, sie laden die Batterie nur startfähig, nie voll. Das Ctek schaltet bei einer Unterschreitung des Ladestromes in Verbindung mit einer zeitlichen Überschreitung ab. Ich habe beim Ctek Ladeleistungen von 10 % (ansulfatierte Batterien) bis zu 80 % (neue Batterien) gemessen. Trotzdem kann man mit dem Gerät Batterien volladen, wenn man 1-2 Wochen das Ladegerät dran läßt, weil im Erhaltungslademodus mit 13,6 V eben auch geladen wird, allerdings sehr langsam. Hat das Ladegerät die Stufe „Supply“ schaltet man nach Aufleuchten der grünen LED auf Supply um, dann wird durchgängig mit 13,6 V geladen, denn im Ladeerhaltungsmodus macht das Gerät zwischendurch noch viele Spielchen mit Ladeunterbrechungen. Beim Ctek 7 kann man intern die Ladespannung höher stellen.



    Viel Erfolg, Rainer.

    Ich war mir nicht ganz sicher, in welcher Reihenfolge ich die Ringösen des Ladegerätes und den Sprengring und die Beilagscheibe platzieren soll.

    Normalerweise kommt zuerst der Kabelschuh (Ringöse), Unterlegscheibe, Federring und schließlich die Schraube (oder Mutter). Der Federring verhindert bei beweglichen Teilen (Auto) ein Lösen der Schraube (Mutter). Der Elektrik ist diese Reihenfolge völlig Wurst. Wenn Du die Schraube nur Handfest angezogen hast, gab es deswegen keinen guten Kontakt = Übergangswiderstand = Wärme.

    Laienhaft habe ich Erklärungsansätze - Leitfähigkeit und/oder Belastbarkeit der Beilagscheibe war wohl schlecht,

    Nein, nicht fest genug angezogen (demnächst bitte mit Schlüssel).


    Rainer.

    Dito!

    Bei den alten, noch selbständig arbeitenden Lichtmaschinen kann man den Regler "beschwindeln", indem man in D+ eine Diode einfügt. Dadurch entsteht ein Spannungsabfall und der Regler hebt die Ausgangsspannung an. Ist gut geeignet, um die alte Lichtmaschinenspannung von 14 V für Blei-Antimonbatterien auf 14,8 V für Blei-Calcium-Batterien anzuheben.


    Mit den ferngesteuerten Maschinen geht das wohl nicht ohne weiteres. Mein Ford Connect (Bj. 2007 mit schon Steuergerät für die Lima) brauchte 14 Tage, um mir anzuzeigen, daß die Lichtmaschine defekt ist. Ich hatte es über ein separates Voltmeter bemerkt, obwohl die Kontrollampe immer brav aus ging. Da ich neugierig war, wie lange mir das Auto den Lichtmaschinenschaden noch vorenthalten wollte, fuhr ich täglich bis zum 14. Tag auf Batterie, erst dann ging die Kontrollampe "plötzlich" nicht mehr aus.


    Rainer