Beiträge von Peter.claas

    Hallo Tom,


    Die Spannung sinkt mit abnehmender Kapazität infolge Entnahme. Zwar haben LiFePo4- Batterien eine flache Kennlinie, aber die BMS kommen mit einer Voreinstellung von 10,5 V. Ich würde das auf 10,55 erhöhen, aber das ist dann die Spannung bei weitgehender Entladung. Daher gehe ich als Laie davon aus, dass dieser untere Wert der Bemessungswert für die Kabelauslegung ist und nicht der Nennwert, also 12 V.

    Hallo Tom,


    Hier ist vielleicht eine weitere Spur. Fraron liefert wie unten folgt Kabel, die bis nur 125 °C zugelassen sind. Das Kabel auf dem BMS hat, wie geschrieben, 200°C. Das könnte ein Indiz sein, dass das Dali- 2AWG- Kabel eine höhere Dauerstrombelastbarkeit hat als die Kabel in besagten Normen und Lehrbüchern.


    Nochmal wegen „gesunder Menschenverstand“: Dali hat vermutlich zig- oder Hunderttausende BMS geliefert. Es ist nicht plausibel, eine mangelhafte Auslegung der Kabel anzunehmen. Ich würde aber gerne „WISSEN“, warum diese Auslegung in Ordnung ist.


    Varianten-ID: 14090

    SGX Batteriekabel 34mm², AWG2, rot

    Temperaturbereich -40° bis +125°C

    Hallo Tom,


    Vielen Dank für Deine Antwort. „Der gesunde Menschenverstand“ und eine lebenstüchtige Herangehensweise sollten helfen. Dem Laien bleibt, da er grundsätzlich auf sich alleinegestellt ist, zunächst das einschlägige Regelwerk und sich darin einzuarbeiten ist schon eine Herausforderung. Will man die Werte in den Regelwerken, Normen und Lehrbüchern nicht anwenden, hilft der „Gottvaterblick“. Wer ihn aufgrund Ausbildung und Praxiserfahrung hat, kann möglicherweise wissen, dass es auch anders geht und etwas anderes tun, als in den Normen steht, und dabei wissen, warum es fachlich vertretbar ist. Das ist bei mir aber nicht der Fall. Also bleiben zunächst die Tabellenwerke und die sind für mich sehr komplex. Hat man etwas verstanden, findet man gleich das nächste Thema und weiter geht es. Ich stimme Dir aber wegen des gesunden Menschenverstandes zu. Allerdings sollten Laien die Normen einhalten und trotzdem Hand an die Kabel legen und die Temperatur checken.


    Mein Wechselrichter hat 2 kW, also 167 A bei 12 V. Allerdings sinkt die Spannung in der Batterie auf bis zu 10,55 V, sodass die Nennspannung nicht relevant sein dürfte. Rechne ich mit 10,55 V, dann sind es 189 A. Die Dauerstrombelastbarkeit wird bei mir nicht unbedingt dem tatsächlichen Strom entsprechen. Es werden nur kurzfristig und selten die 2 kW des Wechselrichters benötigt. Meistens ist es weniger. Dennoch sollte es nicht zu Problemen kommen, wenn mal 30 Minuten lang 167 bis 189 A fließen.


    Danke auch für Dein Foto. Mir ist aufgefallen, dass das Kabel die Aufschrift 200°C trägt. Das erscheint hoch. Ist das ein Spezialkabel mit höherer Dauerstrombelastbarkeit also die Kabel die wir verwenden? Das Kabel ist auch extrem flexibel, was auch auf ein Spezialkabel hinweisen könnte.


    Beste Grüße: Peter

    Ich montiere gerade meine neue Batteriebank, bestehend aus 4x prismatische LiFePo4- Zellen zu je 3,2 V mit 300 Ah, ergibt einen Akku zu 300 Ah und 12 V. Der Hersteller ist CATL. Dazu habe ich ein Dali BMS s4 und 250 A. Dieses Gerät hat zwei Kabel. Beide sind 2AWG, also etwa 33mm2 Leiterquerschnitt. Ich habe verschiedene Quellen gefunden, die für 2AWG eine Dauerstrombelastbarkeit von maximal 170 A bei einer Umgebungstemperaturen von bis zu 30°C und freier Einzeladerverlegung ausweisen. Für Temperaturen von mehr als 30°C und bis zu 70°C wird ein Reduktionsfaktor von 0,71 ausgewiesen. Das ist bei mir der Fall, ich gehe von bis zu 45°C aus. Damit wäre die Dauerstrombelastung des Dali BMS 121 A, nicht 250. Das ist ein Unterschied von mehr als 100%. Jetzt stellen sich folgende Fragen:

    1. Ist das Dali BMS 4s 250 A unter meinen Umfeldbedingungen physikalisch betrachtet betriebssicher, auch ohne den deutschen, einschlägigen Normen zu entsprechen, weil es technisch gut gemacht ist?

    2. Gibt es ein einschlägiges Regelwerk, das den Betrieb dieses BMS eben doch zulässt?

    3. Habe ich technisch etwas übersehen?

    4. Wäre der Einsatz dieses BMS unter den geschilderten Bedingungen aus fachlicher Hinsicht ausgeschlossen?

    5. Wäre der o. G. Einsatz grobe Fahrlässigkeit?

    6. Welche Dauerstrombelastbarkeit kann aus fachlich fundierter Hinsicht, nicht aufgrund „gesundem Menschenverstand“ angesetzt werden, um beides zu erlangen: a) technische Betriebssicherheit und B) Ausschluss grober Fahrlässigkeit?


    Ich bin Laie und erneuere gerade die Stromversorgung auf meinem Segelboot. Ich fahre mit dem Schiff weit raus und ein Kabelbrand wäre das Letzte, das passieren sollte. Eine Reduktion der Anlage auf 121 A scheidet aus, weil dann mein gesamtes Energiekonzept nicht mehr funktionieren würde. Habe Wechselrichter und die benötigen zumindest 200 A.


    Vielen Dank für Eure Hinweise und beste Grüße!