Wechselrichter defekt?

  • Hallo Tom.

    Viele Grüße aus Norwegen ;)

    Habe ein Problem mit meinem Edecoa Wechselrichter. Glaube ich jedenfalls. Habe seit ca. drei Jahren einen 1500/3000W Wechselrichter. Dazu eine ganz einfache 800W Kaffeemaschine. Hat bisher immer wunderbar geklappt. Heute früh gab es während des Betriebs einen Knall und mir ist ein Alko in der Maschine explodiert. Naja Altersschwäche, dachte ich. Eine neue kleinere 600W Maschine gekauft, die allerdings nach zwei Minuten Betrieb dasselbe Problem bekam. Knall, und wahrscheinlich auch ein Alko hoch gegangen. Ich habe jetzt mal die Leerlaufspannung am 230V Ausgang gemessen. Passt bestens. Allerdings habe ich festgestellt, das die Spannung sehr stark schwankt. Aller fünf bis zehn Sekunden bricht sie ganz kurz bis auf 110V ein . Teilweise zeigt die Anzeige am Multimeter sogar nur einen Wert von 045V an. Sollte die Spannung nicht stabil bei 220-230V sein? Hast Du evtl eine Idee was der Fehler sein könnte?

    Danke schon mal im voraus.

    VG Silvio

  • Hallo,

    die Spannung sollte natürlich in etwa konstant sein. Du kannst ja mal eine Glühlampe anschließen, dann kannst du die Konstanz der Netzspannung anhand der Lampenhelligkeit sehr gut sehen. Mit einem Digital-Multimeter ist die Spannungskonstanz natürlich nur sehr schlecht zu messen, denn die Anzeige des Messgerätes springt in solchen Fällen ja nur wild hin und her. Es sollte allerdings wirklich eine Glühlampe sein, also keine LED- oder Energiesparlampe, denn die beiden letzteren besitzen eine Regelelektronik, welche Spannungsschwankungen teilweise selbst ausgleichen können.


    Und was ist da in der Kaffeemaschine explodiert? Ein Alko?? :/ Ein Elko ist wohl gemeint, also ein Elektrolytkondensator, richtig? Das dürfte eigentlich nur bei einer grob falschen Ausgangsspannung des Wechselrichters passieren, oder wenn eine Halbwelle völlig fehlt.


    Grüße, Tom

  • Elko natürlich. Den hat es völlig zerlegt. Mit der Glühlampe kann ich erst zu Hause probieren. Bis dahin werde ich meinen Kaffee händisch aufbrühen. Würde mich dann nochmal melden wenn ich den Test gemacht habe. Danke für die schnelle Antwort.


    Grüße Silvio

  • Hallo Tom.

    Wieder zurück aus dem Urlaub, habe ich gleich einmal deinen Tipp mit der Glühlampe ausprobiert.

    Hat alles super funktioniert. Die 60W Glühlampe leuchtet schön hell ohne ein flackern oder pulsieren.

    Das Multimeter zeigt mir unter Last dann auch wunderschöne 225V. Keine Ahnung warum also beide Elko den gleichen Abgang gemacht haben. Ich habe mir jetzt paar Ersatzbauteile bestellt und werde die Maschine nochmals testen. Vielleicht war es ja doch nur Zufall, das beide das gleiche Fehlerbild hatten.

    Sollte das allerdings auch nicht funktionieren, kann es ja nur noch an einem Defekt des Wechselrichters liegen. Wäre das denn reparabel wenn, wie du oben schreibst, eine Halbwelle fehlen würde?

    Viele Grüße Silvio

  • Reparabel ist alles, es stellt sich halt nur die Frage, in wie weit Reparaturen an Geräten wirtschaftlich sind, die so kompliziert und zugleich so billig sind, wie Edecoa-Wechselrichter. Dort fällt auch immer ein sehr hoher Anteil an Arbeitszeit an, weil sie konstruktiv so gar nicht für Reparaturen gebaut wurden, sondern für eine möglichst rationelle Fertigung. Aber wenn eine 60W-Lampe ohne zu flackern leuchtet und die Ausgangsspannung 225V beträgt, sehe ich auch das Problem nicht. Ich würde eher annehmen, dass das Kaffeemaschinenproblem seine Ursache nicht im Wechselrichter findet.


    Grüße, Tom

  • Grüße,

    habe heute meine Kaffeemaschine repariert. Am heimischen Netz funktionierte sie einwandfrei. Als ich sie jedoch wieder im Wohnmobil am Wechselrichter angeschlossen habe ist der Elko wieder explodiert. Dabei hatte ich die Maschine noch nicht einmal angeschaltet. Ich habe jetzt die ganze Elektronik rausgeschmissen und mal direkt angeklemmt, da funktioniert es allerdings. Nur bin ich mir nicht sicher ob der Wechselrichter nicht doch mal das zeitliche segnet und sich evtl mit einem kleinen Feuerchen verabschiedet. Also ich werde mich wohl oder übel nach einem neuen Wechselrichter umsehen müssen.

  • Wenn Elkos explodieren, ist entweder die angeschlossene Spannung zu hoch, oder sie sind verkehrt herum angeschlossen, also verpolt eingebaut.


    Wenn du das nächste Mal den Elko austauscht, dann bau mal einen mit 250V Spannungsfestigkeit ein. Wäre interessant zu erfahren, ob der Fehler dann noch immer auftritt.


    Grüße, Tom


    Edit:


    Was für ein Wechselrichter ist das genau? Ein Sinus-Wechselrichter, oder ein Trapez-Wechselrichter?


    Zur Versorgung von elektronischen Geräten eignen sich generell nur Sinus-Wechselrichter!

  • Das ist ein Sinus Wechselrichter. Hat ja auch fast drei Jahre gut funktioniert. Vielleicht ist durch das Gerüttel oder Vibration im Fahrzeug im Wechselrichter etwas kaputt gegangen. Wer weiß.


    Der 1500/3000W, den hast du auch bei dir im Shop, habe ich gerade gesehen.

  • Die EDECOAs die ich im Shop anbiete, sind alle Sinus-Wechselrichter.


    Wahrscheinlich geht der Kondensator wegen Überspannung kaputt.


    U.U. ist beim Wechselrichter wirklich die Regelung nicht in Ordnung, so dass es kurzzeitig zu erheblichen Spannungsspitzen kommt. Das müsste man mal mit einem Oszilloskop überprüfen. Dann wüsste man, ob der Wechselrichter die Ursache ist.


    Grüße, Tom

  • Die kleine Platine ist nicht vollständig abgebildet, möglicherweise befindet sich dort auch ein Kondensatornetzteil worauf der gelbe X2 Kondensator hindeuten könnte?


    Ich hatte schon mehrmals Fehler mit sehr schlechten X2 Kondensatoren in Netzfilterschaltungen von diversen altgedienten Schaltnetzteilen, welche folglich hochfrequent zu schwingen begangen. Das ging in mindestens einem Fall sogar so weit, dass die netzseitige Filterdrossel zwischen beiden X-Kondensatoren gnadenlos abbrannte!


    PS: Ich vermute in diesem Fall irgendwo unerwünschte Resonanzprobleme und würde mal die Versorgungsspannung mit einem Oszilloskop analysieren.

  • Stimmt, absolut nachvollziehbar. :P

    Sinus-Wechselrichter sind letztlich ja auch nur PWM-gesteuerte Trapezwechselrichter mit nachgeschalteter fetter Filterdrossel, damit hinterher sowas ähnliches wie ein Sinus herauskommt. Nicht auszuschließen, dass die Schaltfrequenz des Wandlers bzw. der PWM doch irgendwie an den Ausgang gerät und dann das Kondensatornetzteil der Kaffeemaschine sprengt.


    Ich habe selbst mal ein kleines Gerät ("Futtertaste") für die Aquaristik "konstruiert", wo der Timer mittels 555er und Nulldurchgangssteuerung mit Triac aus genau so einem Kondensatornetzteil gespeist wurde. Wenn man sowas zeichnet, denkt man natürlich keine Sekunde daran, dass da vielleicht irgendwann mal nicht nur 50Hz, sondern ggf. auch noch überlagerte 50kHz eingespeist werden.

    Auf sowas muss man ja erst mal kommen! :motz:


    Grüße, Tom

  • An Kondensatornetzteilen ohne Z-Dioden für höhere Betriebsspannungen (beispielsweise einfache LED Leuchtmittel) werden häufig Elkos für 400 Volt Spannungsfestigkeit installiert, damit diese bei möglichen Ausfällen einer einzigen LED in Reihenschaltung, nicht mit üblen Gerüchen in die ewigen Jagdgründe gehen!



    Solche Leuchtmittel kann man auch wunderbar als extrem energiesparende 24h Notbeleuchtung zweckentfremden, indem man über die Lichtschalterkontakte einen kleinen Kondensator parallelschaltet!



    Solche Sparschaltungen arbeiten bei mir und zahlreichen Bekannten, schon seit annähernd 100000 Betriebsstunden zuverlässig.

  • Da habt ihr ja noch schön ohne mich weiter diskutiert 😉 Also wenn du auf das Bild klickst, sollte das eigentlich größer werden. Ansonsten ist auf der Platine weiter nichts. Über dem gelben x2 Kondensator ist nur noch ein Relais verbaut das vermutlich die Heizschlange ansteuert. Das Problem ist, die Platine der alten Kaffeemaschine ist so ziemlich identisch mit der Platine der neuen Maschine. Bei beiden ist ja das gleiche Fehlerbild, der Kondensator explodiert. Das heißt, ich würde den Fehler eher am Wechselrichter suchen. Ich vermute mal, das das mit der Sinus Kurve nicht mehr richtig funktioniert. Ich habe jetzt eine Maschine umgebaut. Ohne Elektronik. Nur einen Schalter, 6A, und der schaltet die Heizspirale direkt. Da funktioniert alles bestens. Muss die Maschine dann aber auch wieder selbst ausschalten. Nur werde ich das so wahrscheinlich nicht betreiben. Das ist mir dann doch etwas zu heiß, nicht das mir der Wechselrichter mal noch mit einem kleinen Feuerchen abraucht =O

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