Beiträge von Tom

    Wenn da ein Relais klackert, ist es einerseits der Lebensdauer des Relais nicht förderlich und andererseits nervig. Sonst aber nicht weiter schlimm. Wenn es also nicht weiter stört, würde ich da keinen unmittelbaren Handlungsbedarf sehen. Und das Relais wird sicher ein paar Jahre lang klackern können, bevor es den Löffel abgibt. -|-


    Grüße, Tom

    Das Problem der intermittierenden Ein- und Ausschaltung liegt an der spannungsabhängigen Schaltweise des in der Box integrierten Schaltrelais. Ich kenne das von meinen Trenn-MOSFETs her, wenn die mit Ladestromquellen verbunden sind, welche die Last des abgeforderten Stroms nicht bringen können, wie typischerweise auch Solarpaneele, bei Dämmerung. Das Problem lässt sich leider nicht extern lösen, sondern die Steuerung des Schaltrelais müsste verändert werden. Was in der Praxis aber kaum machbar sein dürfte.


    Genau: Da sitzt ein 5V-Spannungswandler drin, der vermutlich einen eher niedrigen Wirkungsgrad aufweist. Es kann aber auch sein, dass der Boxhersteller schlicht kaum Kühlung für den Wandler vorgesehen hat und das Gehäuse sich an dessen Position deshalb auffällig erhitzt. Ob das andere Boxen besser können weiß ich nicht.


    Ich selbst verwende für unsere kleine Internetanlage bestehend aus Fritzbox, Hardware-Firewall, Webserver und externe Festplatten eine 12V-Solarspeisung mit 3S7P-LiPo-Speicherbatterie, die bei leerer Solarbatterie normal aus dem öffentlichen Stromnetz gespeist wird. Hier werden auch ein DC/DC-Wandler und ein 230V/12V-Netzteil verwendet, die aber mit Blick auf optimale Wirkungsgrade speziell ausgewählt wurden und sich deshalb trotz eines Leistungsdurchsatzes von ca. 50W und 100W in der Lastspitze nur kaum merklich erhitzen. Das Geheimnis solcher Wandler sind Synchrongleichrichter in Form IC-gesteuerter MOSFETs, die statt der sonst üblichen einfachen Schottkydioden verwendet werden. Da der Schaltungsaufwand von Synchrongleichrichtern gegenüber Schottky-Dioden aber deutlich höher ist, glaube ich aber eher nicht, dass es im Handel Power-Stations mit dieser Technik gibt. Aber vielleicht könnte man ja moderne wirkungsgradstarke Technik nachrüsten. :whistling:


    Grüße, Tom

    Dann wäre meine Empfehlung, wenigstens noch einen wirksamen Equalizer nachzurüsten, der, wenn die Batterie nicht permanent mit höherem Strom durchgezykelt wird, die schwächste Zelle effektiv zu entlasten hilft, weil er immer wieder Ladung aus den stärkeren Zellen in die schwache Zelle umlädt, was deren Lebensdauer sehr zugute kommt. Es stellt sich nur die Frage, ob eine solche Nachrüstung der (verschlossenen?) Batterie möglich ist. Wenn ja, solltest Du das unbedingt versuchen, falls nicht schon geschehen. Die üblicherweise eingebauten passiven Balancer verbraten ja einfach nur Leistung der Zellen mit der höchsten Spannung, was diesen Effekt nicht leisten kann.


    Grüße, Tom

    Eher nicht. Allerdings gibt es drei Probleme:

    1. Die Batterie-Gesamtspannung anzuheben erscheint mir hier eher ungünstig, da es bei der maximalen Entladetiefe ja insbesondere auf die Einzelzelle ankommt. Wenn man die Gesamt-Batteriespannung für die Abschaltung zugrunde legt, wird die schwächste Zelle regelmäßig am tiefsten entladen, also am stärksten zyklisiert, was die schwächste Zelle gegenüber den stärkeren Zellen schneller verschleißen lässt. Und da die Gesamtkapazität einer Batterie aus einer Reihenschaltung von Einzelzellen immer von der Zelle mit der geringsten Kapazität bestimmt wird, wirst Du den Effekt der maximalen Lebensdauerverlängerung auch nur durch Begrenzung der Lade- bzw- Entladetiefe der Einzelzellen optimal verlängern können.
    2. Die Tiefe der Entladung hat einen deutlich geringeren Einfluss auf die Lebensdauer der Zellen als die Höhe der Aufladung! Soll heißen: Es bringt eher wenig, die Entladetiefe zu begrenzen, als den Ladeschluss nach kleineren Spannungswerten hin zu begrenzen. Zumal ich den maximal zulässigen Entladeschluss bei der Grundeinstellung des BMS schon von 2,2 auf 2,5V erhöht habe, was den zusätzlichen Schonungseffekt bei noch höherem Entladeschluss noch kleiner ausfallen lässt. Es wäre bei dem Wunsch einer Lebensdauerverlängerung also wirksamer, den Ladeschluss zu begrenzen. Leider steigt die Spannung der Zellen zum Ladeschluss hin deutlich steiler an, als der Spannungsabfall bei der Entladung, was zwar gut ist, um Fehlabschaltungen durch Spannungsabfälle (am Innenwiderstand von Zellen und Zellenverbindern) bei hohen Entladeströmen zu verringern, aber die Möglichkeiten der Erkennung des optimalen Abschaltpunktes durch Messung der Zellenspannungen leider eng begrenzt.
    3. Genau der letzte Punkt soll hier noch einmal genauer betrachtet werden, denn diese zu frühen Fehlabschaltungen sind ein sehr oft zu beobachtendes Ärgernis bei der Benutzung von LiFePO4-Batterien, weil die Verwender dabei fälschlicherweise oft von einem Zellen- oder BMS-Defekt ausgehen, aber nicht verstehen, dass die Spannungsgrenzen gerade beim Ladeschluss einfach sehr eng gefasst sind. Das liegt eben daran, dass nach oben hin der Ladeschluss zeitlich sehr schnell erreicht wird, besonders wenn höhere Ladeströme fließen. Die Folge sind dann schlecht geladene Zellen und eine vermeintlich schlechte Batteriekapazität. Das liegt einfach an der Steilheit der Spannungskurve beim Ladeschluss (rechts in der Grafik):


      Die Spannung steigt dann so schnell an, dass die Abschaltung durch das BMS viel zu schnell erfolgt.

      Um dieses Problem zu lösen, sollte man daher besser den SOC (State Of Charge -> Ladezustand) zur Erkennung des Ladezustands heranziehen, was bei Antriebsbatterien in Elektroautos üblicherweise auch so gemacht wird. Das muss das BMS aber einerseits unterstützen (was die Daly-BMS leider nicht können) und zugleich muss der Ladezustand, da er nicht direkt messbar sondern nur indirekt saldierbar ist, auch regelmäßig neu kalibriert werden, was nur durch regelmäßige randvolle Aufladungen möglich ist. Gerade die würden aber durch eine SOC-basierende Ladungsabschaltung verhindert: Man kommt ja gar nicht mehr auf 100% SOC. In der Folge wird der Batteriebetrieb in der Handhabung deutlich erschwert, weil man regelmäßig den Ladeschluss manuell durch Konfigurationsänderung des BMS erhöhen, dann randvoll aufladen und die Konfigurationseinstellung danach wieder vermindern muss. Aber wer macht das schon alle paar Aufladungen?

    Je geringer die Lade- und Entladeströme sind, desto besser funktioniert die von der Zellenspannung abgeleitete Erkennung des richtigen Abschaltpunktes. Was im Umkehrschluss leider bedeutet, dass es bei hohen Strömen dann zuweilen gar nicht mehr richtig funktioniert, so dass man dann oft doch reumütig wieder zur Grundeinstellung zurückkehrt. -|-


    Probiere es halt aus, wie es bei Dir funktioniert. Aber vergiss nicht, dass die Einstellung des Abschaltpunkte manuell verändert wurde, damit Du bei später auftretenden Problemen deren Ursache korrekt erkennst und Dir durch passende Veränderung der BMS-Konfiguration selbst helfen kannst.


    Grüße, Tom

    Häufig passen die großen 302er nicht an den Ort, wo man seine Batterie aufbauen möchte. Dann sind die 105er oft eine gute Lösung, weil man die im Extremfalls so richtig flach an die Wand nageln kann. Oder man kann Batterien aufteilen, also eine Hälfte links und eine rechts montieren, um das Gewicht zu verteilen. Usw. Bei den Bleibatterien ging das in der Regel nicht so gut, weil die fast alle deutlich größeren waren und in mehrzelligen Kästen zusammengefasst. Besonders günstig bei den LiFePO4 ist, dass man sie auch liegend montieren darf, was auch senkrecht sehr flache Konstruktionen ermöglicht. Das war mit Bleibatterien in dieser Form kaum möglich.


    Grüße, Tom

    Hallo,


    ich gehe nach wie vor davon aus, dass die Ursache der unterschiedlichen Zellenspannungen keine „Zellendrift“ ist, sondern der normale Anstieg der Zellenspannung bei fast oder ganz voll geladenen Zellen. Der Spannungsunterschied ist meist auf Zellen mit unterschiedlicher Kapazität, oder unterschiedlichen Ladezuständen zurückzuführen. Ganz besonders stark wirkt sich aus, wenn Zellen sich im Bereich des Ladeschlusses oder des Entladeschlusses befinden, weil dann die Spannungsänderungen sehr stark ausgeprägt sind. Ihre Zellen 1 und 4 sind wegen ihgrer hohen Spannung erkennbar im Ladeschluss, deshalb liegt deren Spannung auch sehr deutlich oberhalb der Zellen 2 und 3.


    160mV über BMS Ein- und Ausgang gemessen ist relativ viel, jedoch müsste ich den fließenden Strom kennen, bei dem dieser Spannungsabfall auftritt und den haben Sie mir leider nicht mitgeteilt. Wenn kein Strom über das BMS fließt, sollte auch kein Spannungsabfall von mehr als maximal 1 bis 2mV messbar sein. Allerdings ist die Art, wie Sie die Spannung gemessen haben nicht sinnvoll. Die am BMS abfallende Spannung muss natürlich zwischen B- und P- des BMS gemessen werden und nicht zwischen B- und Batterie-Plus bzw. P- und Batterie-Plus. Hier wird ein unnötig hoher Messoffset mit "eingemessen", der die Beurteilung unmöglich macht.


    Leider weiß ich nicht, welche weiteren Informationen ich den beiliegenden Bildern entnehmen soll, außer dass Ihr Monitor vermutlich mehrmals zu breit ist wie meiner, denn ich kann die riesigen Bilder in Originalauflösung nur durch quälendes Querscrollen im Outlook ansehen (die Bilder wurden zum Posten im Forum deutlich verkleinert).


    Dass die Abschaltungen aufgehört haben, liegt daran, dass Sie auf meinen Hinweis hin brauchbare Abschaltspannungsschwellen eingestellt haben. Vorher waren viel zu niedrige Abschaltspannungsschwellen eingestellt, die aus nachvollziehbaren Gründen zu ständigen Abschaltungen führen mussten, weil sie ständig erreicht wurden.


    Ich möchte diesen Dialog nicht länger als wirklich erforderlich weiterführen, weil der Erkenntnisgewinn durch Ihre viel zu geringen Texthinweise nur minimal ist, ich die Bilder kaum sinnvoll ansehen und deshalb auch kaum sinnvoll bewerten kann und das Studium der eMails und das Verfassen der Antworten relativ viel Zeit kostet. Jetzt ist es 22.30 Uhr und ich sitze hier und kümmere mich um Ihre eMail, die vermutlich weder Sie noch mich wirklich weiterbringt, denn dass die Abschaltspannungen viel zu gering sein würden, hatte ich Ihnen ja schon mehrfach geschrieben. Erkenntnisgewinn für Sie und mich: Leider Null.


    Gern bin ich bereit Ihnen bei Problemen mit bei mir gekauften Artikeln weiterzuhelfen, aber ich bitte darum, dass Sie mir bei der Analyse des Problems behilflich sind und insbesondere meine Fragen möglichst direkt beantworten. Wenn Sie statt dessen einfach nur Bilder schicken, wenig erklären und auf Anfrage keine korrekte Auskunft geben, bringt das eher wenig. Es tut mir leid, dass ich das so schreiben muss.


    Grüße, Tom

    Also:


    Ihre Zellen „driften“ nicht, sondern die erste (vermutlich die schwächste) Ihrer vier Zellen ist nahezu voll und deren Spannung geht dadurch beim Laden stark nach oben, bis das BMS die Ladung unterbricht. Das ist soweit völlig normal. Wenn Sie das in weniger ausgeprägter Form haben möchten, dann empfehle ich einen Equalizer zu verwenden. Zwar wird auch der den o.g. Effekt des Ansteigens der Spannung an einer fast vollen Zelle nicht unterdrücken können, aber die Zellen sind dann insgesamt über die Zeit deutlich besser balanciert, als mit dem passiven Balancer des BMS allein, was den Effekt abmildert.


    Die Lade-Abschaltspannungen aber im BMS so stark zu verringern, wie es in dem Bild der App zu erkennen ist (13,3V), ist aber falsch. Damit wird jedes BMS nur noch wild ein und ausschalten, so lange Ladestrom anliegt. Das ist technisch unvermeidlich und ein oft gesehener Anfängerfehler.


    Grüße, Tom

    Hallo,


    es ist schade, dass Sie mir keine wirklich verwertbaren Daten geliefert haben, außer dem App-Bild, aber meine Fragen dazu nicht beantwortet haben. Stattdessen ein Video von einem auf der Seite liegenden Messgerät, ohne dass ich wissen könnte, was da denn genau unter was für Bedingungen gemessen wurde. So kann ich die Ursache des Problems aus der Ferne nicht ermitteln.


    Haben Sie meine Hinweise zur Konfiguration verfolgt?


    Wenn Sie der Meinung sind, dass das BMS defekt ist, dann schicken Sie es mir bitte zur Überprüfung zurück. Ich wollte nur unnötigen Arbeits- und Kostenaufwand wegen einer möglicherweise falsch eingestellten Konfiguration vermeiden.


    Grüße, Tom

    Hallo,


    ich habe mir nun das Video des auf der Seite liegenden Messgerätes angeschaut, dessen Anzeigen zwischen 0,00V und 13,45V schwankt. Nur leider verstehe ich nicht was genau Sie da gemessen haben und was mir das eigentlich sagen soll.


    Nachdem ich Sie schon zwei Mal auf den richtigen Weg zur Lösung dieses Problems bringen wollte, was aber leider nicht gelungen ist, sage ich jetzt mal ganz deutlich, was meiner Meinung nach bei Ihrem BMS falsch ist:


    Es ist die Einstellung der Zellenspannung Schutzabschaltung Max. und der Gesamtspannung Schutzabschaltung Max.!


    Das BMS selbst hat Ihnen diese Informationen über seine Statusmeldungen auch schon gegeben, Sie haben sie nur nicht als Fehler erkannt.


    Die von mir empfohlene Standard-Einstellung – mit der all meine 4S-BMS ausgeliefert werden - lautet bei LiFePO4-Akkus:



    Bei Ihrem BMS sind (mindestens) diese beiden Spannungswerte deutlich zu niedrig eingestellt und deshalb schaltet das BMS beim Versuch zu laden auch ständig den Ladestrom ab, weil die eingestellten Spannungsgrenzen schon bei normalem Laden im unteren Ladezustandsbereich überschritten werden (siehe die App-Bilder, die Sie mir geschickt haben).


    Abhilfe: Stellen Sie einfach die Standard-Ladeschlussspannungen so ein, wie ich sie im Bild rot umrandet habe und das Problem wird sofort beseitigt sein. 😊


    Grüße, Tom

    Hallo,


    Sie können z.B. bei Youtube ein Video hochladen und mir dann den Link schicken.


    Ich habe aber eine Frage, die vermutlich eher zur Lösung des Problems führt, als wenn Sie mir Videos schicken:


    Warum zeigt das BMS in den mitgeschickten Screenshots bei 3,35V Zellenspannung und 13,3V Gesamtspannung die Status „Spannung hoch“ und „Zellenspannung hoch“?


    Grüße, Tom

    Hallo,


    ja, sowas dachte ich mir schon. Da wird kein Defekt vorliegen, sondern eine Fehlkonfiguration.


    Würden Sie mir bitte auch noch die Konfigurationsparameter als Screenshots schicken?


    Grüße, Tom

    Hallo,


    um einer ggf. unnötigen Überprüfung des BMS vorzubeugen, vorab noch ein paar Fragen:


    1. Wie lauten die Statusmeldungen des BMS, wenn das Problem auftritt?

    2. Welche Werte haben die Zellenspannungen bei Auftreten des Problems?

    3. Haben Sie eventuell die Konfiguration des BMS verändert? Falls ja, nennen Sie mir bitte die veränderten Parameter.


    Ich bitte deshalb um diese Antworten, da die von Ihnen geschilderten Effekte durchaus nicht unüblich sind, wenn bestimmte Konfigurationsdaten des BMS abgeändert wurden. Sollte meine Vermutung zutreffen, wäre es ja unangenehm, wenn unnötige Kosten durch Ausbau, Versand, Überprüfung, Rückversand und Wiedereinbau entstünden.

    Grüße, Tom

    Hallo,

    solche Schwierigkeiten mit der App-Anzeige kommen leider öfter vor. Die Ursachen sind ganz verschieden:

    • Probleme mit dem Smartfon (anderes testen)
    • Probleme mit der Daly-Smart-BMS-App (schauen ob es ein Update gibt, oder andere App ausprobieren, z.B. SmartBMSUtility)
    • Probleme mit der App oder den Rechten, die man der App bei der Installation zugewiesen hat (BT-Modul, GPS, Speicher, usw.)
    • Funkstörungen (mit dem Smartfon näher an den BT-Transceiver rangehen)
    • BT-Transceiver defekt
    • UART-Schnittstelle des BMS defekt

    Dass eine vierzellige LiFePO4-Batterie schon bei einer Gesamtspannung von 13,8V die Ladung beendet, ist nicht ungewöhnlich, weil einzelne Akkuzellen meist schon eher an die obere Grenze der zulässigen Ladespannung stoßen, als die Gesamt,Batteriespannung. Sei es, weil die Zellen untereinander schlecht ausbalanciert sind, oder weil die Zellen sich in der Kapazität stärker voneinander unterscheiden. Und dann schaltet das BMS natürlich den Ladestrom ab und die Ladung wird beendet.


    Grüße, Tom


    Mit schöner Regelmäßigkeit kontaktieren mich Kunden, die meinen wahlweise, dass entweder ihr BMS, oder ihre Akkuzellen defekt seien: Das BMS schaltet beim Laden immer in schneller Folge aus und wieder ein und das sei doch sicher nicht in Ordnung so. Dann bitte ich meist um ihre BMS-Konfigurationsdaten und stelle dann regelmäßig fest, dass die oberen Abschaltschwellen für Zellen- und Gesamtspannung so niedrig gelegt wurden, dass schon kleine Ladeströme im unteren SOC-Bereich ausreichen, die Spannung in Bereiche zu heben, die dann seitens des BMS pflichtgemäß zur Abschaltung des Ladestroms führt. Der Sinn dahinter ist der, die Zellen nicht bis 100% aufzuladen, sondern vielleicht nur bis auf 80%, um damit dann eine längere Lebensdauer der Zellen zu erreichen. Das ist so einer der typischen Fälle, wo der Versuch einer Lebensdauerverlängerung durch Begrenzung der Zyklisierung als erstes mal zu unerwarteten Fehlfunktionen der Batterie und zweitens in der Folge zu völlig sinnlosem Support- oder Reklamationsaufwand beim Händler oder Einbauer führt. :rolleyes:


    Deutlich wesentlicher für die Lebensdauer der teuren LiFePO4-Batterien als solcherart missglückte BMS-Konfigurationsideen erscheint mir aber folgendes:


    Mich erreichten in letzter Zeit schon mehrfach ungewöhnliche Anfragen von Kunden und zwar ging es um LiFePO4-Batterien, zum Teil um Batterie-Bausätze mit Daly-BMS, teilweise aber auch Fertigbatterien verschiedener Hersteller. Immer ging es darum, dass die Kunden sich so etwa ein Jahr lang nicht um die Batterie gekümmert haben und dann nach Anlegen von Ladestrom keine Aufladung mehr erfolgt. Wenn das passiert, klingelt bei mir natürlich das Telefon und ich habe ratlose Kunden dran: Sie hätten die Batterie entweder vor der Einlagerung überprüft oder aufgeladen, oder während der Lagerung immer wieder mal nachgeladen und nun plötzlich geht gar nichts mehr und die Batterie lässt sich auch nicht mehr aufladen.


    Wenn ich die Batterien dann untersuche, stellt sich in der Tat meistens heraus, dass sie mindestens so weit entladen sind, dass das BMS den Entladestrom abgeschaltet hat. Das ist zunächst mal ungefährlich und auch nicht schädlich für die Batterie.


    Es ist aber auch schon vorgekommen, dass nur noch Zellenspannungen von deutlich unter 2V oder gar 1,5V zu messen waren. Das nennt sich dann Tiefentladung und ist bei allen Zellen die auf Lithium-Basis arbeiten (Lithium-Ionen, Lithium-Polymer, LiFePO4, NMC usw...) potentiell tödlich! Wenn es sich um prismatische Zellen handelt, werden diese dabei auch meist grotesk aufgebläht und sprengen nicht selten das Batteriegehäuse. Solche Zellen sind definitiv schrottreif!


    In den meisten Fällen ergab die Rekonstruktion des Vorgefallenen folgendes:


    Die mehr oder weniger geladene LiFePO4-Batterie wird normal aktiviert und angeschlossen im Wohnmobil zurückgelassen und entlädt sich dann langsam aber sicher durch die fast immer vorhandenen Ruheströme der Wohnmobilinstallation. Irgendwann ist die erste Akkuzelle an ihrer Entladeschlussspannung angekommen und das BMS unterbricht dann die weitere Entladung. Soweit können die Kunden das in der Regel auch noch nachvollziehen, wenngleich die meisten steif und fest behaupten, ihr Wohnmobil würde keinen Ruhestrom verbrauchen, denn es sei ja alles aus. Misst man aber mal genau nach, kommt man durchaus auf Dauerentladeströme bis zu 250mA, meisten aber so um 50mA. Die Stromverbraucher können ganz verschiedene Baugruppen sein, die man zunächst als schleichende Stromverbraucher gar nicht auf dem Schirm hat: Ladegeräte, Ladebooster, Elektroblöcke, Anzeigeeinheiten, Wechselrichter o.ä. Jedes davon verbraucht ein klein wenig Strom und in der Addition kommt es dann schnell zu den genannten Werten. Die Folge ist wie gesagt, dass das BMS der LiFePO4-Batterie die weitere Entladung sperrt und die Batterie abschaltet. Im Grunde ist diese Dauerentladung auch gar nicht das Problem, da das BMS der Lithium-Versorgungsbatterien die Entladung ja bei drohender Tiefentladung abschaltet. Es kann also kein weiterer Entladestrom durch äußere Verbraucher mehr entnommen werden.


    Problematisch sind hier eher drei andere Punkte:


    1. Die Selbstentladung von Akkuzellen: Da die Zellen im nahen Leerzustand kaum noch Restenergie enthalten, sollten sie in diesem Zustand nicht länger als höchstens ein paar Wochen verbleiben, da die Selbstentladerate von Akkuzellen im entleerten Zustand natürlich nicht auf Null zurückgeht, sondern mehr oder weniger normal weiterläuft.
    2. Der Strombedarf des BMS: Auch das BMS selbst benötigt weiterhin Strom, auch wenn es in einen Ruhemodus schaltet. Es entnimmt der Batterie weiterhin Strom.
    3. Der Strombedarf des Equalizers: Dasselbe gilt für eventuell vorhandene Equalizer, welche immer direkt an dem Akkuzellen angeschlossen werden. Hierbei ist das BMS natürlich nicht in der Lage, deren Entladestrom abzuschalten, da das BMS ja erst "hinter" dem Equalizer geschaltet ist. Deshalb besitzen Equalizer üblicherweise auch eine eigene automatische Abschaltung, wenn ein bestimmter Zellenspannungswert unterschritten wurde. Aber auch hier gilt: Zwar vermindert sich der Strombedarf von Equalizern bei einer solchen automatischen Abschaltung erheblich, aber er geht ebenfalls nicht auf Null zurück. Ein gewisser Restentladestrom muss aus technischen Gründen immer fließen.

    Das bedeutet, dass die Entladung auch einer abgeschalteten LiFePO4-Batterie lustig weitergeht, wenn auch langsamer, als durch die abgeschaltete äußere Entladung. Da sich im Zustand der Abschaltung aber kaum noch Energie in den Zellen befindet, kann es dennoch relativ schnell gehen, bis Tiefentladung einsetzt: Ein paar Wochen bis Monate reichen hierfür je nach Selbstentladerate der Zellen, Strombedarf des BMS und des Equalizers locker aus.


    Es kommt aber noch schlimmer:


    1. Wird eine Lithium-Batterie mit BMS, das auch eine Ladezustandsanzeige enthält, längere Zeit sich selbst überlassen, zeigt die Ladezustandsanzeige typischerweise einen unzutreffenden und viel zu hohen Wert an. Der Anwender kümmert sich dann meistens nicht mehr weiter um die tatsächliche Aussagekraft des SOC und geht - fahrlässig - davon aus, dass die Batterie gut geladen und dementsprechend zunächst vor Tiefentladung geschützt ist. Was leider oft nicht zutrifft und vom Anwender auch schnell erkannt werden könnte, wenn er nebenbei mal einen Blick auf die Batterie- oder Zellenspannungen wirft:

      Wenn die Zellenspannungen sich im Bereich bis 3,2V bewegen und die der Gesamtbatterie deutlich unter 13V liegt, ist ein Ladezustand von 90% oder mehr definitiv unplausibel!
    2. Wenn man bei einer Lithium-Batterie, welche so weit entladen ist, dass das BMS die Entladestromrichtung abgeschaltet hat, ein Netzladegerät anschließt, passiert in der Regel: Nichts. -|-

      Warum ist das so? :/

      Netzladegeräte müssen in der richtigen Polarität an Batterien angeschlossen werden (Plus an Plus, Minus an Minus), sonst brennen sie wegen Falschpolung durch! Um das zu verhindern, besitzen Netzladegeräte üblicherweise einen so genannten Verpolungsschutz. Das ist eine kleine im Ladegerät enthaltene Zusatztelektronik, die vor dem Einschalten des Ladestroms erst einmal schaut, ob sie die Spannung der angeschlossenen Batterie in der richtigen Anordnung messen kann (Plus an Plus, Minus an Minus). Misst sie eine Spannung oberhalb von 9V in der richtigen Polarität, wird der Ladestrom aktiviert und die Batterie wird geladen. Misst sie die Spannung der Batterie in der falschen Polarität, bleibt der Ladestrom aus.

      Wenn das BMS einer LiFePO4-Batterie aber die Entladestromrichtung abgeschaltet hat, um eine weitere Entladung zu verhindern, misst der Verpolungsschutz eines Ladegerätes üblicherweise gar nichts, oder zumindest eine zu geringe Spannung, so dass der Verpolungsschutz des Ladegerätes nicht überwunden wird und die Ladung entsprechend auch nicht gestartet wird. Die meisten Ladegeräte zeigen dies aber nicht unmissverständlich an, sondern fabulieren nur irgendwas von "Batterie voll", was bei vielen Ladern einfach die (unsinnige) Grundaussage ist, wenn kein Ladestrom fließt. Wenn der Kunde Glück hat, bemerkt er diesen Haken mit dem Ladegerät. Wenn er Pech hat oder keine Lust hat dem Ganzen nachzukriechen, merkt er es nicht und geht fälschlicherweise davon aus, dass die Batterie normal geladen wurde.

      Wenn das passiert, schwebt die Lithium-Batterie spätestens in ernster Lebensgefahr, weil möglicherweise wegen eines überraschend geringen Ladezustands bei weiterer Lagerung nun unmittelbar eine tödliche Tiefentladung droht!

      Und das ist auch der Grund, weshalb man sich, zumindest bei LiFePO4-Batterien in Wohnmobilen, m.E. viel weniger Gedanken über esoterische Lebensdauerverlängerungen durch deutlich eingeschränkte Zyklentiefe machen und sich mehr um die effektive Verhinderung von potentiell tödlichen Tiefentladungen kümmern sollte.

    Man sieht:


    Es gibt wirklich ganz üble Fallen, durch die Lithium-Batterien überraschend schnell defekt werden können und die im täglichen Leben viel häufiger vorkommen, als das Erreichen des 5000sten Lade/Entladezyklus. Deshalb muss man darauf auch ganz besonders achten, andernfalls überleben die Zellen nicht mal die ersten 20 Zyklen! :P Und das wäre ja tragisch...


    Grüße, Tom


    EDIT: Hier noch ein Video, welches sich mit der Tiefentladung von Lithium-Ionen-Zellen beschäftigt:


    Da solltest Du mal schauen, ob es an den Zellenverbindern liegt, dem Übergangswiderstand zwischen Zellenpolen und Zellenverbindern, oder dem Innenwiderstand der Zellen. Wichtig ist, dass da keine Stahlscheiben oder etwas ähnlich schlecht elektrisch leitendes mit im Stromweg zwischen Zellenanschlüssen und Verbindern bzw. Kabelschuhen liegt.


    Die 302er CATL in den Bigblocks ziehe ich immer mit einer 1/4Zoll-Hazet-Drehmoment-Knarre an. Bei den 105Ah EVEs weiß ich das Drehmoment leider auch nicht so genau. Man muss da aber auch unterscheiden, ob die beiliegenden Standardschrauben verwendet werden und wenn ja, wie tief die in den Gewindegängen sitzen. Die kann man nur höchstens handfest anziehen, wenn sie nicht ausreißen sollen. Das ist Müll! Ich verwende für diese Zellen mit M4-Sacklochgewinden immer Gewindebolzen (Artikel-Nr. 1035), die bis zum Anschlag an den Boden des Sacklockgewindes geschraubt werden. Dann sollte ein Anzugsdrehmoment für die Bundmutter von etwa 5 - 7Nm möglich sein, ohne das Gewinde zu gefährden.


    Gefühl braucht es aber in jedem Fall, denn nur die wenigsten dürften eine brauchbare 1/4-Zoll-Drehmomentknarre haben, mit der man so kleine Drehmomente sicher handhaben kann.


    Grüße, Tom

    Hallo,

    eine Lithium-Ionen-Batterie, deren Nennspannung 36V beträgt, besteht aus 10 in Reihe geschalteten Zellen mit jeweils 3,6V Nennspannung. Da Lithium-Ionen-Zellen jeweils auf maximal 4,2V aufgeladen werden dürfen, ergibt sich somit eine maximale Batteriespannung von 42V. Das muss man bei Anschluss eines Gerätes berücksichtigen. Wenn das daran anzuschließende Gerät nur eine maximale Spannung von 36V zulässt, wird man es an eine solche Batterie also nicht ohne weiteres anschließen dürfen, wenn man nicht riskieren möchte, das Gerät zu beschädigen. Die Frage, ob ein Gerät bei Anschluss an eine höhere als die offiziell zugelassene Maximalspannung ohne Beschädigungsrisiko angeschlossen werden darf, kann ich naturgemäß nicht seriös beantworten. Bei einem Verstärker gehe ich aber nicht davon aus, dass er deswegen gleich ausfällt. Wissen tue ich es aber auch nicht. Also auf eigene Gefahr ausprobieren, oder, wenn man keinen "Mut zur Lücke" hat, lieber bleibenlassen.


    Grüße, Tom