Beiträge von Tom

    Alle Zellen unter 1V?? Das ist aber sehr ungewöhnlich. Dann muss die Lagerzeit seit der Herstellung wirklich sehr erheblich gewesen sein, oder sie weisen allgemein eine hohe Selbstentladerate auf.


    Ich habe hier Zellen, teilweise sogar Zellen fragwürdiger Herkunft (Aliexpress...), die stehen schon seit fünf Jahren bei mir und haben noch immer deutlich mehr Spannung als 3V von den anfänglichen 3,3V Lagerspannung. Daher ging ich davon aus, dass die 2,5 Jahre Lagerzeit der Zellen von denen du berichtet hast, nicht diesen unangenehmen Effekt haben könne, die Zellen so tief zu entladen.


    Willst du die Zellen denn einzeln verwenden? Üblicherweise werden aus größeren Zellbeständen ja immer Batterie mit Reihenschaltungen aus mehreren Zellen gebaut und da ist es dann wichtig, die auffällig gewordenen Zellen wenigstens entsprechend zu kennzeichnen, damit man später noch weiß, welche das waren.


    Ich würde zunächst mal alle Zellen parallelschalten und einer langsamen Aufladung bis Ladeschluss unterziehen, um überhaupt wieder vernünftige Verhältnisse herzustellen, um daraus Batterien aufzubauen.


    Grüße, Tom

    Hallo Alex,

    gegen normale Sulfatierung hilft Laden mit erhöhter Spannung, bei schwerer Sulfatierung muss ein Ladestrom-Pulser ran. Wenn aber nicht Sulfatierung, sondern normaler Verschleiß die Ursache des Kapazitätsabfalls ist, hilft weder das eine noch das andere. Um heraus zu finden was genau die Ursache ist, würde ich als erstes eine längerfristige Ladung bei 15,5V mit dem Ladewutzel ö.ä. versuchen. Verbessert sich damit die Kapazität der Batterie merklich, dürfte Sulfatierung zumindest einen großen Anteil an dem Leistungsabfall haben und das Problem wird durch regelmäßige Ladung mit dem Ladewutzel zu lösen sein. Gerade bei Fahrzeugen, die nur selten bewegt werden, kommt man mit regelmäßiger aber randvoller Aufladung (mit normalen Ladegeräten nicht zu schaffen) meist sehr lange hin.


    Grüße, Tom

    Man sieht normalerweise alles, was man auch über Bluetooth in der App sieht. Mit dem einen Unterschied, dass die Aktualisierungen nicht im Abstand weniger Sekunden von selbst kommen, sondern einzeln per Betätigung eines "Aktualisieren"-Buttons angefordert werden müssen. (Ich kenne allerdings nur die Android-App und die Windows-Konfigurationsprogramme, Apple-Smartfons mit iOS verwende ich nicht).


    Die Konfigurierung der über die (Android-)Smartfon-App zugänglichen Punkte ist über WLAN vollumfänglich ebenso möglich. Da besteht kein Unterschied.


    Das BMS läuft mit der Daly-Firmware bei der Betriebsart Fernüberwachung natürlich permanent, denn sonst käme man über WiFi ja nicht mehr dran.


    Es ist ein Fehler, wenn man instinktiv davon ausgeht, dass augenscheinlich baugleiche Geräte unterschiedlicher Marken immer in allen Punkten gleich seien. Das ist bei Daly-BMS meiner Erfahrung nach nicht so. Jeder Daly-OEM-Kunde kann sich die technische Ausstattung der georderten BMS in weiten Bereichen so auswählen, wie er das haben möchte. Und natürlich kann man sich auch sein eigenes Logo aufdrucken, oder die Kühlkörper in den buntesten Farben lackieren lassen. Ich bestelle Daly-BMS immer in Vollausstattung bzgl. der zur Verfügung stehenden Schnittstellen (außer der Parallel-Schnittstelle, die ich für weitgehend nutzlos halte) und speziell für mich konfektionierte Anschlusskabel, aber stets mit der normalen Daly-Firmware. Das sichert die volle Kompatibilität mit der anschließbaren Hardware, ist allerdings auch nicht gerade die billigste Lösung. Wie andere OEM-Kunden das machen, müsstest Du mal bei denen erfragen.


    Grüße, Tom

    Meiner Erfahrung nach bilden LiFePO4-Zellen bei Tiefentladungen erst einen inneren Kurzschluss aus und dann einen fetten Bauch. Wenn das bei Dir noch nicht der Fall ist, hast Du vielleicht Glück gehabt. Ob "Glück" hier das richtige Wort ist, muss man doch hinterfragen, denn für welche Anwendung als Einzelzelle will man solche tiefentladenen und dann später doch noch reanimierten Zellen zukünftig noch verwenden? Im Verbund mit anderen in Batterien wohl eher nicht mehr... :rolleyes: Immer daran denken: Das sind keine Bleizellen, die eine Tiefentladung einfach mal so wegstecken. Daher: Schmeiss wech den Schrott.


    Oder sammle halt deine eigenen Erfahrungen damit. :P


    Grüße, Tom

    Man kann einzelne Zellen parallelschalten, aber natürlich auch größere Batteriesysteme. Auch wenn diese einzeln mit BMS ausgerüstet sind. Man sollte dann aber den Hinweis mit den beim Zusammenschluss gleichen Spannungen beherzigen und auch die Verkabelung so symmetrisch wie möglich ausführen, damit sich die Lasten symmetrisch auf die parallel geschalteten Batterien verteilen.

    Grüße, Tom

    Doch, man kann Batterien gleicher Spannungen auch dann problemlos miteinander parallel schalten, wenn sie unterschiedliche Kapazitäten aufweisen. Sie verhalten sich in Parallelschaltung dann wie eine einzige Batterie mit der Gesamtkapazität aller parallel geschalteten Batterien. Sollte also ohne Schwierigkeiten funktionieren.

    Sofern es sich um Lithium-Batterien handelt, sollte man aber darauf achten, dass die im Moment der Parallelschaltung in etwa die gleichen Spannungen aufweisen, da Lithium-Batterien bei größeren Spannungsunterschieden recht hohe Umladeströme entwickeln können, die dann wiederum zu Problemen führen können. Z.B. könnten einzelne BMS wegen Überstrom abschalten und die Batterien kommen dann ggf. nicht mehr von selbst in den Parallelverbund zurück.


    Wenn es aber nur Unterschiede bis maximal 0,3V sind, macht das nichts.


    Grüße, Tom

    LiFePO4-Zellen werden von den Herstellern mit der "Lagerladung" von ziemlich genau 3,3V, was etwa 30% Ladezustand entspricht, geliefert. In diesem Zustand ist der Verschleiß beim Lagern minimal und die Zellen sind so auch jahrelang lagerfähig. "Leer" dürfen LiFePO4-Zellen aber nie werden, andernfalls blähen sie sich auf wie Fußbälle. Zugleich entwickeln sie dann sehr oft innere Kurzschlüsse. Solche "leeren" Zellen sind daher in der Regel komplett schrottreif und natürlich auch nicht mehr zu verkaufen.


    Grüße, Tom

    Hallo Marlon,

    wenn es sich um hochwertige Zellen handelt, ist eine so lange Lagerung unkritisch, da die Selbstentladerate von LiFePO4-Zellen nur etwa 3% pro Monat beträgt. Die Rate ist allerdings temperaturabhängig: Bei hohen Temperaturen entladen sich die Zellen schneller, bei niedrigen langsamer.


    Schwieriger ist es bei Batterien mit BMS, weil hier das BMS einen kleinen Dauerstrom aufnimmt, der deutlich oberhalb des Selbstentladestroms der Zellen liegt. Da ist meist schon nach einem Jahr ein bedenklicher Entladezustand erreicht, soweit die Batterien nicht schon vorher ziemlich leer waren. Dann würde es noch schneller gehen und könnte auch durchaus zum Defekt der Zellen führen.


    Grüße, Tom

    "Das wäre mir neu." Um es mal mit Loriot zu sagen... :doing:


    Smartfons verwenden Lithium-Ionen-Akkus, die - zumindest meiner Kenntnis nach - nicht mit einer spürbaren Verlängerung ihrer Lebensdauer auf Bepulsung mit Ladestrom ansprechen.


    Grüße, Tom

    Druckluft-Kompressoren nehmen beim Anlaufen sehr hohe Leistungsspitzen auf. Zugleich stellen sie eine sehr komplexe Last mit hohem Blindleistungsanteil dar, mit der Wechselrichter kaum umgehen können. Man muss mindestens den Wechselrichter stark überdimensionieren, damit er mit dem hohen Blindleistungsanteile zurecht kommt und selbst dann darf die Leistungsspitze beim Anlauf des Kompressors nicht zu hoch sein. Es hängt auch von Ausführung und Einstellung des Wechselrichters ab. Viele Wechselrichter bringen nicht die erforderlichen Schutzschaltungen zur Verhütung von Überlast mit. Die schaffen es dann zwar wie beschrieben solche Kompressoren zu starten, brennen dann aber relativ schnell durch. Sind entsprechend feinfühlige Überlast-Schutzeinrichtungen vorhanden, reicht die Leistung dann wiederum oft nicht aus, dass solche Kompressoren sicher anlaufen.


    Ich habe zufällig gerade Versuche mit einem 230V-E-Auto-Ladegerät an einem 3,5kW Edecoa gemacht und war von den Socken, dass sich noch nicht mal das Ladegerät ohne Last starten lies, obwohl der Wechselrichter mit 3,5kW deutlich mehr als die maximale Leistung des Ladegerätes zur Verfügung stellte. Erst mit einem fetten 5kW-Sini-Wechselrichter funktionierte es dann. Man muss also wirklich stark überdimensionieren, damit solche Verbraucher sicher versorgt werden können.


    Grüße, Tom

    Wenn ich vier Jahre mit Wettbewerberprodukten gearbeitet habe, kann ich Dir diese Frage vielleicht beantworten. -|-


    Es liegt aber bei weitem nicht immer am BMS bzw. an dessen Hersteller. Ich bin jedenfalls immer wieder geschockt, mit was für Konfigurations-Fehlleistungen manche Kundenreklamationen mich erreichen. Der mit Abstand beliebteste Fehler ist der, dass man die Lade- und Entladeschluss-Spannungsschwellen (fast) auf dieselben Spannungswerte setzt, um die Akkus zu schonen.


    Dann hat man natürlich Spaß. 8o


    Grüße, Tom

    Hallo, solche Fälle habe ich bei meinen Kunden leider auch regelmäßig und sie verursachen massive Kosten durch Support, Fehlersuche und Ersatzlieferungen. Die Liste der möglichen Ursachen ist leider lang und nicht mal wirklich hilfreich:


    • Abstürze oder Fehlfunktionen aufgrund von Verarbeitungsmängeln
    • Firmwaremängeln
    • Feuchtigkeit
    • Hitze
    • Kälte
    • Störspannungen
    • Impuls-Überspannungen (E-Motoren, Wechselrichter oder Transformatoren)
    • den absurdesten Konfigurationsfehlern
    • schlecht verarbeiteten Balancer-Kabeln und Zellenverbindern,
    • Falschbehandlung


    Früher hatte ich Bedenken, dass mich die Kosten für Akku- und Batterie-Ersatzlieferungen auffressen würden. Heute weiß ich, dass die Ausfallraten und Kosten bei defekten oder unzuverlässigen BMS ungleich höher sind.


    Was mich am meisten wundert ist, dass unerwartet viele Daly-BMS offenbar mit nicht wirklich zur Hardware passender Firmware ausgeliefert werden! :motz: Solche Fehler sind von mir nicht als solche zu erkennen - trotz reichlich Erfahrung!


    Erst wenn ich mich mal wieder mit Daly wegen der Kostenübernahme kostenloser Ersatzlieferung am Boden wälze, kommt dann oft das Angebot, mal eben eine neue Firmware zu schicken, welche das Problem dann meist still und leise löst. Und ich gucke dann immer wie ein Schwein ins Uhrwerk und frage mich, warum ich mich erst Stunden über Stunden mit solchen Problemen herumschlagen musste.


    Grüße, Tom

    Hallo Ewald,

    bei LiFePO4-Starterbatterien darf genau diese Abschaltung bei Überspannung einer Zelle wegen der Empfindlichkeit der Drehstrom-Lichtmaschinen bei ungedämpften Betrieb (also wenn keine Starterbatterie die Überspannungsimpulse dämpft) nicht erfolgen. Deshalb verwendet man dort entsprechend modifizierte BMS. Vielleicht solltest Du, bei Bedarf, dem Dämpfungskondensator noch eine Leistungs-Zenerdiode zuschalten, damit die Spannung ohne Last nicht durch die Decke geht. Sowas hatte ich sogar selbst mal im Programm, seinerzeit um Bleibatterien vor Überladung zu schützten (lief bei mir unter Überladeschutz). Mit einem kleinen Kühlkörper verbraten diese Dinge recht problemlos bis zu 50W und schützen Batterie und Bordnetz vor Fehlfunktionen und Schäden.


    Grüße, Tom


    (Btw: Ein paar von diesen Dingern habe ich sogar noch liegen...)

    Da der Strommess-Shunt des BMS auch Kurzschlussströme im kA-Bereich aushalten und messen können soll, bringt das zugleich das Problem mit, dass kleine Ströme nur noch schlecht aufgelöst werden können. Dieses Problem ist bei allen BMS in ähnlicher Weise vorhanden.


    Der Ladezustand kann bei LiFePO4-Batterien nicht aus der Höhe der Zellenspannung erkannt werden, weil sich diese zwischen 10 und 90% Ladezustand fast nicht ändert. So bleibt nur die Möglichkeit, hinein- und herausfließende Ströme zeitlich und von ihrer Größe her zu saldieren und so den mehr oder weniger bekannten Ladezustand dann herauf oder herunter zu rechnen. Das Ganze ist natürlich nur eine Schätzung, weshalb die Ladezustandsanzeige von LiFePO4-Batterien auch chronisch zu hoch bewertet wird. Sie zeigt zwar meistens richtig an, aber oft genug auch grob falsch. Es hängt immer von den Betriebsbedingungen ab. Wenn kleine Ströme, die nicht mehr sauber aufgelöst werden können, für längere Zeit fließen, kann man sich leicht überlegen, welchen Wert eine damit gespeiste Ladezustandserkennung hat. Da hält man sich dann besser an die Zellenspannungen, dann kann man den SOC deutlich besser erkennen. Das erfordert jedoch etwas Erfahrung.


    Den Zustand, dass alle Zellen zugleich den Ladeschluss erreichen, wirst Du nie erleben, weil die Zelle mit der kleinsten Kapazität naturgemäß immer die erste ist, die voll geladen ist. Und spätestens wenn man es doch mal geschafft hat, alle Zellen auf Ladeschluss auszugleichen, setzt das Grauen sofort wieder ein, wenn man sich dem Entladeschluss nähert. Sagte ich es schon? Die schwächste Zelle ist zuerst da... :P



    Besonders preisgünstige LiFePO4-Batterien erreicht man durch günstigen Zelleneinkauf (große Mengen, geringe Leistung, überzeichnete Kapazität, Grade B oder C), klein dimensionierte BMS, dünne Kabel, kein Bluetooth, dünnwandige Gehäuse, Verarbeitung mit wenig Aufwand, wenig Gewinn, wenig bis keinen Support, Fertigung in China. Will man von allem das Beste, wird es notwendigerweise teurer. -|-


    Grüße, Tom

    1. Lade ich einfach bis die App SOC 100% anzeigt ? Das Netzteil schaltet ja nicht ab.

    Wird über das BMS abgeschaltet ?

    2. Ich verstehe auch nicht warum die Batterie nach dem vollladen am Multimeter 12,97 Volt anzeigt ( die App 13,4 Volt )

    erst wenn eine Last anliegt geht die Spannung auf 13,3 oder ähnlich und hält die Spannung auch.

    3. Wenn die Batterien wieder verbaut sind, kann ich dann auch parallel verbunden auf dem Wege die Zellen ausgleichen ?

    Zu 1. Das BMS schaltet den Ladestrom ab, sobald die erste Zelle die maximal zulässige Ladespannung erreicht hat. Dann wird diese Zelle natürlich vom Balancer noch ausgeglichen, so dass deren Spannung schnell sinkt, bis dann das BMS die Ladung wieder zulässt und die Spannung der Zelle wieder steigt. Dann schaltet das BMS wieder ab und dieser Zyklus wiederholt sich dann noch viele Male. Auf diese Weise sollte nach einigen Tagen ein recht guter Zellenausgleich bei 100% Ladezustand möglich werden.


    Zu 2. Das BMS schwingt, es taugt nichts, oder hat ne Macke. -|-


    Zu 3. Geht auch, aber nicht so gut, wie einzeln am 1A-Netzteil, weil man den Ladestrom bei mehreren parallel geschalteten Batterien nicht mehr steuern kann. Hier fließt dann durch das wechselseitige Ein- und Ausschalten der BMS abwechselnd Entladestrom aus Batterie A mit der höheren Spannung als Ladestrom in Batterie B mit niedrigerer Spannung. Sollte aber über die Zeit auch funktionieren. Wichtig ist, dass immer Ladestrom angeboten wird und genügend Zeit zum Ausgleich.


    Grüße, Tom

    Ja, genauso ist es. Prüfe mal die Kapazitäten und dann melde dich wieder. Wenn sich das Gehäuse der Batterien nicht öffnen lässt, ist die Entladung und langsame Aufladung mit kleinem Strom die einziege Möglichkeit, das Problem zu beseitigen. Wobei: Meist beginnt das Zellbalanciung erst, wenn die Zellen 3,4V erreicht haben. Insofern braucht man also nicht bis zum Entladeschluss entladen, sondern nur bis etwas unter oder direkt bis 3,4V Zellenspannung. Das sind aber schon etwa 90% Ladezustand. Dann mit kleinem Strom aufladen. Dann Kapazität erneut prüfen, notfalls Prozedur wiederholen. Oder Gehäuse aufsägen und Equalizer einbauen...

    Grüße, Tom