Hallo,
ganz im Gegenteil: Ich sehe das nicht als Besserwisserei, sondern als ernstzunehmende Verbesserungsvorschläge aus Kundensicht. Würde ich mich solchen Wünschen verschließen, wäre die Pleite absehbar. Leider sind die geäußerten Wünsche entweder aus Kostengründen nicht zu empfehlen, oder es sprechen handfeste technische Gründe dagegen. Ich möchte kurz erklären, was ich meine und warum:
Der integrierte Gleichspannungswandler besitzt zwangsläufig einen Wirkungsgrad von weniger als 100%, in diesem Fall etwa 92%. Das ist schon ein bemerkenswert guter Wert, der nur durch unverhältnismäßig hohen Aufwand (z.B. MOSFET-Synchrongleichrichter) zu verbessern wäre. Also müssen bei Volllast etwa 5W Verlustleistung in Form von Wärme abgeführt werden. Zu diesem Zweck befindet sich innerhalb des Gehäuses ein recht großflächiger Kupferkühlkörper, der es ermöglicht, auch ohne direkten Kontakt zur Außenluft (Kostensenkung) die anfallende Wärme durch das Kunststoffgehäuse hindurch abzugeben. Ein externer Kühlkörper wie bei den Trenn-MOSFETs kostet inkl. Bearbeitung über 10,- Euro, die Montage der Leistungshalbleiter am Kühlkörper inkl. Anshluss an die Leiterplatte noch einmal wenigstens das Doppelte. Hinzu kommt, dass die Schaltregler-Taktfrequenz 120kHz beträgt, weshalb die Regler-Anschlüsse kurz sein müssen. Das spricht gegen die Montage des Schaltreglers am außenliegenden Kühlkörper und Verbindung mittels etwa 10cm langen Kabeln. Also bliebe nur, die zu Kühlenden Leistungshalbleiter auf der Leiterplatte zu belassen und statt der Verlagerung eine Wärmebrücke zum außenliegenden Kühlkörper zu verwenden. Das wäre in der Tat eine Möglichkeit. Supersimpel wäre die Verwendung eines etwas größeren Gehäuses, welches mit einem Lüfter ausgestattet wäre. Die Konkurrenz macht das teilweise so. Ich haue mir dabei immer auf die Schenkel, denn Trenn-MOSFETs und Saftschubsen werden in Kraftfahrzeuge eingebaut und da sind Lüfter nun wirklich das allerletzte, was der Kunde braucht. Statt dessen ist eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen Umwelteinflüsse (Wasser, Feuchtigkeit, Staub...) unbedingt erforderlich, andernfalls fallen die Geräte schon nach sehr kurzer Zeit aus.
Über die gewünschte höhere Wandlerleistung schrieb ich schon im anderen Thread, dass die Leistung irgendwo herkommen muss. Die vorhersehbare Folge einer höheren Wandlerleistung wäre, dass riesige Stützbatterien benötigt würden, oder, falls der Verwender das nicht berücksichtigt, dier Stützbatterien durch hohen Ladungsdurchsatz sehr schnell verschleißen würden. So hatte ich mir das allerdings nicht gedacht, denn letztlich soll der Kunde ja einen Vorteil aus der Geldausgabe ziehen können und den sehe ich bei den andernfalls unvermeidlichen Stützakku-Problemen nicht mehr.
Das Schaltgeräusch tritt nur dann auf, wenn die Spannung am Eingang der Saftschubse zum Zeitpunkt der Zuschaltung des Stützakkus unter 13,4V zusammenbricht. Das sollte aber unter normalen Umständen nicht passieren. Passiert es dennoch und dauert dieser Zustand länger an, ist entweder die Verkabelung zwischen Lichtmaschine und Saftschubse zu schwach ausgelegt (dünne Strippen, Spannungsabfall!), oder die Lichtmaschine selbst kann den hohen Anfangsladestrom des Stützakkus nicht aufbringen und lässt die Spannung zusammenbrechen. Auch am Stützakku angeschlossene zusätzliche Verbraucher, welche dort gleichzeitig beim Laden Strom abnehmen, verstärken dieses Problem oder führen erst dazu. Elektronisch wäre es nur durch völligen Verzicht auf das Schaltrelais zu lösen, was im Falle der Saftschubse aber einen besonders hohen Aufwand mit sich brächte, da sich der Preis des Gerätes dadurch locker verdoppeln (AUA) würde. Da der Umsatz der Saftschubsen bei einem Preis von mindestens 350,- Euro wohl gegen Null zurückgehen würde, lasse ich solche Experimente lieber bleiben und lebe mit den zweifellos vorhandenen Problemen.
Allerdings soll in einer zukünftigen Version unbedingt ein deutlich stärkeres Schaltrelais verbaut werden. Blöd nur: Ich hab noch kein geeignetes finden können! Gesucht ist ein Relais zur Printmontage (Flachstecker gingen aber auch), dass einen Umschaltkontakt besitzt, der im aktiven Zustand mindestens 120A und im Ruhezustand mindestens 5A durchleiten kann. Falls jemand etwas derartiges findet, möge er sich bitte melden.
Die Betriebssicherheit der ersten Version der Saftschubse war in der Tat zu gering. Die Standfestigkeitsprobleme wurden inzwischen aber gelöst. Da ich fehlerhafte Geräte auch noch viele Jahre nach Ablauf der gesetzlichen Sachmängelhaftungsfrist auf Kulanzbasis kostenlos instand setze und auf den neuesten Versionsstand bringe, beschränkt sich der Schaden des Kunden auf Aus- und Einbau.
Ich hoffe, dass meine mehrfach geäußerten und mit Herstellungskosten begründeten Bedenken nicht zu übel aufstoßen, aber die Elektronik-Branche ist leider eine derjenigen, wo der Preisdruck durch asiatische Hersteller extrem und brachial wirkt. Darum gibt's ja auch kaum noch Elektronikhersteller mit Fertigung in Deutschland und wenn doch, dann sitzen sie allesamt in sehr überschaubaren Nischen. Im Grunde müsste alles jedes Jahr um 5 - 10% billiger werden - bei steigenden Einkaufpreisen des Materials! Außer den Chinesen hat das aber noch keiner hinbekommen und wie die das machen, weiß ich ehrlich gesagt auch nicht.
Grüße, Tom