Hallo Herr B.,
da alle Bleiakkus unabhängig von ihrer Bauform (flüssig/Gel/AGM) gleichartig geladen werden können, kann auch mein Ladebooster alle Bleiakkus laden.
Bitte denken Sie bei Anschluss Ihres Kühlschranks an einer externen Speiseleitung, dass vermutlich auch die Minusleitung Ihres Anhängers und Ihres Zugfahrzeugs auch nur 2,5mm²-Querschnitt aufweist. 20A Stromaufnahme des großen Ladeboosters UND 10A des Kühlschranks wären dann grenzwertig viel. Ansonsten wäre eine getrennte Versorgung von Ladebooster und Kühlschrank natürlich möglich.
Über Ladekennlinien wird leider auch viel Blödsinn geschrieben. Bleiakkus werden definitionsgemäß mit Konstantspannung (U-Kennlinie) geladen. In Verbindung mit einer in der Ladestromquelle (zum Schutz derselben vor schädlichem Überstrom) integrierten Ladestrombegrenzung (I-Kennlinie) wird dann mit „IU“-Kennlinie geladen: Zunächst wird der Ladestrom auf das für die Ladestromquelle erträgliche Maximum begrenzt und dann, wenn der Akku seinen Strom weit genug reduziert hat, so dass die Ladestromquelle nicht mehr vor Überstrom geschützt werden muss, wird mit Konstantspannung weiter geladen. So arbeitet z.B. jede Fahrzeug-Lichtmaschine eines PKWs. Funktioniert seit über 100 Jahren bei der Ladung der Starterbatterien völlig problemlos.
Nur in dem Fall, wo an einem zu ladenden Bleiakku keine (gleichzeitig eingeschalteten) Verbraucher angeschlossen sind, können auch Ladeverfahren wie z.B. IUoU, IUoUo o.ä verwendet werden. Da dieser Fall in Kraftfahrzeugen aber üblicherweise nicht gegeben ist, weil an den zu ladenden Akkus regelmäßig eben auch Verbraucher angeschlossen sind, ergeben die genannten Ladeverfahren keinen Sinn. Wenn entsprechende Ladegeräte von der Industrie dennoch in großer Zahl angeboten werden, dann liegt das nicht daran, dass dieses Ladeverfahren im Fahrzeug nun besonders sinnvoll wäre, sondern eher daran, dass sich diese Lader einfach besser verkaufen. „IUoU“ verhält sich im Bereich Ladegeräte zu „IU“ sehr ähnlich wie 2GHz Taktfrequenz im PC-Bereich zu 1GHz. Mehr ist da oft = besser. Es ist jedoch erheblich wichtiger, dass die Ladespannung korrekt zur Temperatur und zum Nutzungsschema des Akkus passt, und der angegebene Maximalstrom vom Lader auch tatsächlich erreicht wird. Beides ist bei Ladern aus dem preissensiblen Consumer-Bereich leider nicht wirklich üblich. Erinnert ein wenig an die Leistungsinflation bei HIFI-Verstärkern der Achtziger Jahre, wenn 2 x 150W draufstanden aber (unverzerrt) nur 2 x 30W rauskamen. Macht ja nix, das merkt ja keiner…
Der Ladebooster schaltet sich nicht automatisch ein oder aus. Das ist aus Gründen der Schaltsicherheit leider technisch nicht möglich. Ich empfehle daher, den Booster an den Zündungsplus-gesteuerten Anschluss der Anhängersteckdose anzuschließen, damit er sich zwar automatisch einschaltet, wenn der Motor gestartet wurde, aber nicht die Starterbatterie leernuckelt, wenn der Motor nicht arbeitet. Sollte Ihre Steckdose einen solchen Anschluss nicht bereithalten, empfehle ich, ihn über eine einfache Relaisschaltung nachzurüsten. Die Anleitung meines Ladeboosters geht auf dieses Thema gesondert ein.
Viele Grüße!
Thomas Rücker