Beiträge von Tom

    50% Kapazität sind meiner Definition nach keineswegs enttäuschend, sondern stellen fast schon die erreichbare Obergrenze für einen reanimierten Akku dar.


    Man muss dazu wissen, dass ja selbst neue Akkus kaum je die aufgedruckten Kapazitätswerte erreichen. Meisten wird es sogar eher so sein, dass ein schwacher Akku auch nach reichlich Pflege und Liebkosungen kaum noch mehr als ein Viertel seiner ursprünglichen Kapazität zurück gewinnt. Weshalb es m.E. auch ziemlich unsinnig ist, zu viel Zeit und Liebe in angeschlagene Akkus zu investieren.


    Die Pflege sollte besser zu "Lebzeiten" einsetzen und, speziell im PKW, auf die Vermeidung unnötig hoher Ruheströme (hoher Ladungsdurchsatz, Sulfatierung) abzielen. Durch die Reduzierung der Ruhestromaufnahme von 100mA auf 30mA ist problemlos eine Verlängerung der Lebensdauer von 1 - 1,5 Jahren auf 6 - 8 Jahre zu erreichen. Das schafft man durch keine Pulser und keine Pülverchen.


    Grüße, Tom

    Ich bin da nach wie vor kritisch.


    Verbleiung wäre überdies nicht erstrebenswert, da Verbleiung beim Bleiakku die Verdichtung der negativen Platten beschreibt. Dadurch steigt nur der Innenwiderstand, weil der hochporöse Bleischwamm sich durch häufige Ladungswechsel in dichtes Blei verwandelt. Dadurch entsteht ein ähnliches Problem wie bei Sulfatierung, nämlich die Bildung voluminöser Partikelverbünde mit relativ kleiner - und damit relativ inaktiver - Oberfläche. Ergo: It's not a feature, it's a bug...


    Grüße, Tom

    Das wäre sicher eine gute Idee. :D Aber hier geht es ja um den Desulfatierungserfolg eines alten Akkus und nicht um neue. Und der Desulfatierungserfolg ist nun mal nur über eine Kapazitätsmessung zu ermitteln. Nach drei Wochen Gasung braucht nman jedenfalls nicht den Umweg über das spezifische Säuregewicht zu gehen. Das würde sowieso nur eine relative Aussage ermöglichen. Also richtig entladen und dabei messen, wie viel man rausholen konnte. Dann bist Du wirklich klüger.


    Grüße, Tom

    Ich will Dich ja nicht demotivieren, aber mir fällt da noch das Phänomen der krankhaft erhöhten Selbstentladerate ein. Dann würdest Du die eingeladene elektrische Energie nur in Knallgas und Wärme verwandeln, aber keine entnehmbare Kapazität schaffen.


    Wie schaut's denn aus mit einem Kapazitätstest? DER ist doch die ultimative Messlatte. Akkus, welche nur endlos Strom fressen, braucht die Welt nicht wirklich.


    Aber Kapazität, die ist immer hochwillkommen. :thumbsup:


    Grüße, Tom

    Ich vermute jetzt mal, dass Du die Anzeige des Absaar-Dreheisen"mess"werks zur Ermittlung der 3A-Ladestrom heranziehst. Die ist natürlich mit Vorsicht zu genießen. Ferner vermute ich, dass sich Ladestrom- und Entladestromimpulse in etwa die Waage halten. Man könnte also auch einen 1.000µf-Kondensator als Akku anschließen und würde vermutlich auf ganz ähnliche Messwerte kommen.


    Nur was jetzt der eigentliche Grund Deines Jubels ist, hab ich noch nicht verstanden. ;)


    Grüße, Tom

    22:00 11,75 V bei 3 A - gegen den senkrechten Frontalangriff eines Thyristors ist ein Akku eben wehrlos (ist kein Kraut gewachsen)
    22:30 bei 11,76 V gehe ich zu Bett und lasse mich überraschen, was der Morgen bringt.-

    Mensch Maddin, der hat's hinter sich. Recycling wirkt Wunder... -|-


    Grüße, Tom

    Zitat

    P.S. Hat jemand einen Tipp, wie man ein altes Dreheisen-Instrument aus dem Winterschlaf wecken kann? (Vielleicht hat es auch das Duschen nicht gemocht...?()

    Sprühöl, Pressluft und Geduld. :D


    Grüße, Tom

    Jedem Ladeimpuls einen Entladeimpuls hinterher zu schicken, mag ja auf den ersten Blick interessant klingen, führt bei Bleiakkus aber letztlich nur zu unnötig hohem Ladungsdurchsatz und damit zwangsläufig auch zu hohem Verschleiß. Eine solche Ladetechnik gab es mal für NiCd-Akkus, dort nannte sie sich "Reflex"-Ladeverfahren und hatte den Hintergrund, die bei der Schnellladung von NiCd-Akkus unvermeidlich auftretenden H- und O-Gasbläschen schnellstens in Wasser zu rekombinieren, damit der Gasdruck innerhalb der Zelle nicht zu hoch ansteigt. Dort funktionierte das sogar (Elektrolyt: Kalilauge). Nachteilig ist dort aber auch der unnötig hohe Ladungsdurchsatz, wenngleich dieser beim NiCd-Akku lange nicht so schädlich auf die Lebensdauer wirkt, wie beim Bleiakku (letzterer hält am längsten, je weniger Ladung umgesetzt wird).


    Grüße, Tom

    OK, liest sich, als würde Sulfatierung nur an der negativen Platte stattfinden. Ich glaube mich aber zu erinnern, dass das typische weiße Pulver sich an sämtlichen Platten einer total sulfatierten Batterie befand. Natürlich weiß ich nicht ob das weiße Pulver tatsächlich Bleisulfat war (es könnte sich auch um Spuren vom letzten Columbienurlaub handeln).


    Zum Thyristorlader: Ich krieg die Geschichte von weiter vorne jetzt nicht mehr aus dem Gedächtnis zusammen, aber was soll an einer Halbwellenladung schlecht sein?


    Grüße, Tom

    Der Novitec-Gründer ist ja wohl ein Insider?

    Frag ihn doch mal. :whistling:


    Im Übrigen glaube ich nicht, das die Kunden nur nach Preis kaufen. Viele tun das sicherlich. Worauf sollten sie auch sonst schauen?


    Viele aber auch nicht! Ich bekomme z.B. immer wieder Anfragen nach meinen persönlichen Akku-Empfehlungen. Wenn die Dinger nicht so schwer wären, würde ich damit handeln.


    Ich selber kaufe auch nur selten die billigsten Akkus. Manchmal schon, aber meistens ist mir der Preis egal. Ich schaue lieber nach Spezialisten: Optima, Moll und Gel-Akkus wie Sonnenschein.


    Grüße, Tom

    Ich glaube das es derweil an der Zeit ist, die guten, alten Novitec-Werbeblildchen mit grobem und feinem Bleisulfat (wenn die überhaupt wirklich Bleisulfat zeigen und nicht vielleicht eher Graphitabrieb von einem Bleistift oder sogar ein und dasselbe in verschiedenen Vergrößerungsstufen...) durch neue REM-Aufnahmen zu ersetzen. Dann sollte man zumindest reproduzierbare Strukturen erkennen. Kann man vielleicht aus einem luftleer gepumpten Zimmer, einem alten Röhrenfernseher und einer überzähligen GoPro-Hero-2 ein Behelfs-REM basteln?


    Da gibt es nun seit über 100 Jahren Heerscharen von Bleiakkuherstellern - aber keine zugehörigen Labormitarbeiter, die zu solchen Fragen belastbar Auskunft geben könnten. :wacko:


    Grüße, Tom

    Entschuldige, aber das war eine entweder/oder-Frage. Das "Ja" hilft mir nicht. ^^


    Falls sich das Ja auf die zweite von mir genannte Möglichkeit bezieht: Weshalb sulfatiert Deiner Ansicht nach nur die negative Elektrode? Mir fällt dazu bisher kein hinreichender Grund ein.


    Grüße, Tom

    An dieser Stelle fehlen mir schlicht Kenntnisse und Möglichkeiten, um Deine Forschungen nachzuvollziehen. Es liest sich aber sehr interessant. Die Welt bewegt sich nur dann fort, wenn völlig Unverdrossene lustig ihren Theorien nachkriechen. Und am Ende steht dann immer ein Erkenntnisgewinn für alle, weshalb ich das auch so liebe.


    Nur am Rande: Du schriebst weiter vorn, das ja nur die negative Elektrode sulfatiert. Bleisulfat bildet sich natürlich an beiden Elektroden als Entladeprodukt, bis sich nach der totalen Entladung aus einer positiven Bleidioxid- und einer negativen Bleielektrode schließlich zwei Bleisulfat-Elektroden gebildet haben. Oder meintest Du, dass sich nur an der negativen Elektrode nach längerer Standzeit die gefürchteten, übergroßen Bleisulfatkristalle bilden, an der positiven das Bleisulfat dagegen nicht verklumpt?


    Grüße, Tom

    Hallo,


    bei Deiner Akribie hielte ich es für eine gute Idee, statt des simplen Laders mal einen richtigen Computerlader zu verwenden, der es vermag, in Kontakt mit der heimischen all-purpose-machine PC zu treten. Dann könnte man nämlich wunderbare Diagramme auf Verläufe und Zusammenhänge untersuchen und müsste nicht dauernd in der Küche auf den Knien herumrutschend das Multimeter ablesen und die Messwerte dann mit einem Bleistift zu Papier bringen. Sowas muss auch gar nicht mal teuer sein, erweitert aber die analytischen Möglichkeiten des Verwenders nahezu bis ins Kolossale. Auch ist die Verwendung solcher PC-Anbindungen keineswegs auf die reine Abbildung von Akku-Lade- und -Entladedaten beschränkt, sondern mit etwas veränderter Messwertaufnahmehardware kommen noch ganz andere Möglichkeiten hinzu.


    So ist mir neulich z.B. mein Quadrocopter wegen Empfängerausfalls "entflogen". Wie es Vorschrift ist, befand sich meine Adresse an dem Teil, so dass ich ihn mir (nach ungezieltem Crash in einer 5km entfernten Hausfassade) bei der Polizei wieder abholen konnte. Da ein "Unilog" mit ihm unterwegs war, konnte ich mir hinterher wenigstens die Telemetrie des Fluges genauer anschauen (siehe Bild).


    Ähnliche Möglichkeiten gibt es bei einer Vielzahl von Akku-Ladegeräten, die entweder direkt an den PC angeschlossen werden können, oder über den Umweg einer Speicherkarte ihre Daten einer späteren Auswertung zugänglich machen.


    Man kann dadurch z.B. auch detailliert untersuchen, in wie weit sich das Verhalten des Ladegerätes auf den Akku auswirkt, wo man bisher immer nur schauen konnte, wie sich die Klemmenspannung entwickelt, ohne aber genau zu wissen, wie viel Ladestrom in diesem Moment, oder auch vorher, eigentlich geflossen ist. Ohne dieses Wissen kann man im Grunde nicht viel über den Akku selbst sagen.


    Grüße, Tom


    Datenloger: Unilog 2 mit 80A-Shunt
    PC-Software: Log-View 2.7.5

    Ich kannte mal einen, der hat aus reinem jugendlichem Übermut einen 19er-Ring/Maul quer auf die Pole einer rumstehenden (alten) Batterie gelegt. Erst hat's geknallt und der Schlüssel hatte sich mit den Polen verschweisst, nach 2 Sekunden fing der Schlüssel dann an zu leuchten, nach 5 Sekunden bog er sich in der Mitte, der Schwerkraft folgend, durch. Schließlich rutschte er von den Polen auf den Deckel und schmolz sich durchs Gehäuse. Kurze Zeit später schlenderte dieser Jemand, fröhlich pfeifend Unschuld heuchelnd, durch die Werkstatt. Kurz darauf hub dann Geschrei seitens eines Gesellen an, weil sich Schwefelsäure über den Werkstattboden ergoss und seine Batterie definitiv unbrauchbar geworden war.


    Aber das machte ja nix, denn ich war inzwischen aus seinem Dunstkreis raus beim Frühstück... :huh:


    Grüße, Tom


    PS: Ich glaube nicht, dass niedliche 5kA schon ausreichen, um einen Hazet-19er-Ring/Maul binnen 2 Sekunden zum leuchten zu bringen.

    DER SPIEGEL berichtet in Ausgabe 6/2014 auf Seite 128 unter dem Titel 'Sanierung unerwünscht - Wie der ADAC eine Technik zur Batterieerhaltung boykottiert', über die Ursachen von Batterieausfällen in Kraftfahrzeugen und über eine Untersuchung der Technischen Universität Wien aus dem Jahre 1999, in der sich - angeblich - 80 ausgemusterte Batterien durch eine 15 tägige Bepulsung sämtlich(!) regeneriert hätten und zu mehr als 'drei Viertel' wieder eingesetzt werden konnten.


    Der Artikel erwähnt dabei erstaunlicherweise auch noch direkt die Firma Novitec des Herrn Klaus Krüger, sowie und ein 'etwa 70,- Euro' kostendes 'Wunderding' im Zigarettenschachtelformat. Diese Beschreibung passt m.E. einzig zum Produkt 'Novitec Megapulse'. Ferner gründet sich der Artikel auf die Aussage eines 'ADAC-Meisters', der 'namentlich nicht genannt werden will', in welcher dieser darstellt, dass seiner Ansicht nach das Pulserverfahren zur Wiederbelebung von Bleiakkus sehr geeignet sei und der 'Megapulse' 'spielend' zu einer Verdoppelung der Batterielebensdauer führe. Der Artikel impliziert, der ADAC hätte ein Interesse daran, dass die Starterbatterien seiner Mitglieder nicht übermäßig lange halten.


    Von dem himmelschreienden Blödsinn, dass Pulser Bleisulfatkristalle lt. Spiegel-Artikel angeblich 'von den Platten rütteln', schreibe ich jetzt lieber nichts, sonst wird es für den SPIEGEL peinlich... ;(


    Nun bin ich mit meinem 'Power-Pulsar' u.a. auch ein Wettbewerber der Firma Novitec, was jede kritische Aussage von mir zum 'Megapulse' zwangsläufig in ein zweifelhaftes Licht stellt, da dem Menschen das Hemd bekanntlich näher ist als die Hose. Dennoch komme ich als Experte in Sachen Bleiakkutechnik nicht umhin, festzustellen, dass die erwünschte bleisulfatlösende Wirkung von Ladestrompulsern wie meinem Power-Pulsar, oder auch dem 'Novitec-Megapulse' immer in unmittelbarem Zusammenhang mit einer ausreichend langen Einwirkungsdauer zusammenhängt. Dieser unbestreitbare Zusammenhang wurde auch wiederholte Male in diesem Forum behandelt und konnte in der Praxis stets nachgewiesen werden. Das bedeutet, dass zur Wiederherstellung der Betriebsfähigkeit sulfatierter Bleiakkus zwingend eine Bepulsung über wenigstens mehrere Tage bis Wochen bei gleichzeitiger Zuführung von Energie in Form eines Ladestroms erforderlich ist. Diese Forderung ist aber gerade bei der von Novitec empfohlenen Verwendungs- und Anschlussweise des 'Megapulse' nicht erfüllt, da dieser der Einfachheit halber nur der Fahrzeugbatterie parallel geschaltet werden soll und zwar


    • ohne jede Rücksicht auf die Dauer eines zur Verfügung stehenden Ladestrom (Motorlaufzeit)


      und


    • ohne Rücksicht auf eventuelle negative Wirkungen der Impulse auf die Fahrzeugelektronik.


    Meiner persönlichen Erfahrung nach ist der 'Novitec Megapulse' ein durchaus wirksamer Pulser - wenn man ihn nur richtig verwendet! In der vom Hersteller empfohlenen Anwendungsweise (einfache dauerhafte Parallelschaltung zur Starterbatterie) ist er dagegen nutzlos. Ferner ist seine 'online-Verwendung' im Fahrzeugnetz auch noch mit einer potentiellen Gefahr für gegenüber Überspannung empfindliche Bauteile der Fahrzeugelektronik verbunden, weshalb ich persönlich dringend davon abrate, solche Störenfriede fest ins Bordnetz einzubauen.


    In Verbindung mit einem einfachen Bleiakku-Ladegerät, welches mit Konstantspannung arbeitet (z.B. einen kleinen 12V-Steckerlader für Bleiakkus), kann man ihn sehr schön in einem wirklich nützlichen Pulser verwandeln und dann damit - natürlich außerhalb der Fahrzeugelektrik - die Starterbatterie wirkungsvoll regenerieren, wenn man sie über einige Tage oder Wochen daran angeschlossen lässt.


    Dann hat man im Prinzip eine einfachere Ausführung meines 'Power-Pulsar'... 8)


    Bedenklich erscheint mir aber, dass - mal wieder - sachlich eindeutig Falsches über Bleiakkus und Akkupulser von einem sonst seriösen Magazin verlautbart wird. Außer für 'Novitec' dürfte sich der Nutzen dieser Berichterstattung auf ein lächerliches Minimum reduzieren. Und das bei 100.000 verkaufte 'Megapulse' in etwas über 10 Jahren, von denen geschätzte 99% für den Verwender ohne jede positive Wirkung verpuffen.


    Das finde ich: SCHADE, SCHADE, SCHADE! :thumbdown: Herr Krüger: Das können Sie doch besser.


    Grüße, Tom