Hallo,
wenn sich Ihre Batterien beim Laden nicht merklich erhitzen, dann glaube ich auch nicht, das beim Laden Batteriesäure austritt (außer wenn das Gehäuse beschädigt ist). Wenn Bleiakkus so lebhaft gasen, dass es zum Mitreissen und damit zum Austritt von Batteriesäure kommt, erwärmen sie sich in jedem Fall spürbar, da ein erheblicher Teil der elektrischen Energie, die beim Überladen in die Batterien geleitet wird, gar nicht zur Wasserzersetzung (Elektrolyse) beiträgt, sondern als Verlustwärme frei wird. Das sollte man also schon merken, wenn man mal die Hand (am besten seitlich) an die Batterie hält. Bitte klären Sie diesen Sachverhalt noch einmal, damit wir einen vernünftigen Ausgangspunkt für die weitere Fehleranalyse bekommen. Auch sollten Sie in jedem Fall die Ladespannung während der Ladung mit einem genauen Messgerät nachmessen! Bei 12V-Systemen und Temperaturen zwischen 10 und 30°C sollte die Ladespannung (gemessen möglichst direkt an den Batteriepolen) zwischen 13,9 und 14,2V liegen, dann ist eine Überladung mit ihren negativen Folgen (überkochen) praktisch ausgeschlossen. Sollte sich die Batterie bereits bei dieser Spannung merklich erhitzen, ist sie definitiv defekt (Zellenschluss).
Um zu prüfen, ob es bei der auffälligen Substanz um Batteriesäure handelt, könnte man z.B. Lackmuspapier oder Messstäbchen aus dem Laborhandel verwenden, um den PH-Wert der Substanz zu ermitteln. Liegt er im stark sauren Bereich, dürfte es sich wohl um verdünnte Schwefelsäure handeln. Wenn nicht, ist weiterer detektivischer Spürsinn gefragt: Von Silikonöl bis Schneckenlaich ist mir auf Batterien aber schon einiges untergekommen...
Um was handelt es sich genau bei der von Ihnen erwähnten "Diodenplatte"? Wenn tatsächlich Halbleiter-Dioden als Stromverteiler verwendet werden, geht dort einiges an Ladespannung verloren. Dadurch vermindert sich die Ladespannung der Lichtmaschine derartig, dass sie nicht mehr zur Aufladung von Bleiakkus geeignet ist. Oft wird dann versucht, durch künstliche Erhöhung der Ladespannung diesen Spannungsabfall am Diodenverteiler auszugleichen, was leider aber nur bei oberflächlicher Betrachtung zum Ziel führt. Denn der Spannungsabfall an Halbleiter-Dioden ist leider kein fester Wert, sondern hängt insbesondere auch sehr vom durchfließendem Strom ab: Ist der Ladestrom hoch, ist auch der Spannungsabfall an der Diode hoch. Das führt bei einem Zweitbatterie-System dann dazu, dass der vollere Akku wegen des geringeren Ladestrom eine deutlich höhere Ladespannung bekommt, als der leerere, der einen höheren Ladestrom aufnehmen möchte. Mal ganz abgesehen davon, dass es natürlich eher umgekehrt sein sollte (kurzzeitig ist eine höhere Ladespannung während des Ladeprozesses nicht schädlich, sondern beschleunigt die Aufladung des Akkus), kann sich der vollere Akku bei solchen Systemen schnell erhitzen. Solche Schwierigkeiten diodenbedingter Asymmetrien bekommt man definitiv nicht in den Griff, weshalb man auch tunlichst die Finger von solch altertümlichen Kunstgriffen mit Verteilerdioden lassen sollte.
Verlustfreie Ladestromverteiler oder Trenn-MOSFETs mit Power-MOSFET-Transistoren vermeiden solche Schwierigkeiten völlig. Sollte Ihre Diodenplatte bereits ein moderner MOSFET-Ladestromverteiler sein, können Sie ihn getrost belassen.
Falls es sich jedoch um einen mit Dioden bestückten Diodenverteiler
handeln, kann ich nur empfehlen, diesen schnellstmöglich über Bord zu
werfen und durch moderne MOSFET-Technik ohne störenden Spannungsabfall
zu ersetzen. Ein Austausch gegen MicroCharge Trenn-MOSFET ist bei Ihrer Installation durchaus möglich, würde aber eine geringfügige Änderung der Leitungsführung nötig machen.
Selbstverständlich versende ich weltweit. Für Ihre Installation wäre mein kleinster Trenn-MOSFET mit 12V/80A völlig ausreichend.
Viele Grüße!
Thomas Rücker