Naja, „gepusht“ ist vielleicht nicht richtig ausgedrückt, weil es ja anders nicht geht: Lithium-Batterien können nur zu 60 % genutzt werden, weshalb eben 40 % mehr eingebaut werden. Bei Blei sind es wohl 20 %. Damit stehen dann (Beispiel 100 Ah-Batterie) eben auch 100 Ah zur Entnahme bereit (zumindest bei einem seriösen Hersteller).
Zur Zeit, weil noch relativ neu, sind Lithium-Batterien nicht nur elektrisch, sondern auch emotional gut aufgeladen. Rational betrachtet kann ich mit obiger Aussage, Lithium-Batterien hätten die doppelte Leistung gegenüber Blei-Batterien nichts anfangen. Lediglich beim Masse-Leistungs-Verhältnis hat die Lithium bei gleichem Gewicht bestimmt die doppelte Leistung gegenüber Blei. Ansonsten sind 100 Ah = 100 Ah. Genauso die unsinnige Aussage: Bleibatterien kann man nur bis 50 % entladen, Lithium bis 100%. Na gut, ist nur dazu gedacht, den Verkauf von teureren Lithium anzukurbeln.
Was die zyklische Belastung angeht liegt die „alte“ Lithium mit der Blei gleichauf. Lediglich die LiFePO4 hat eine zumindest 1,5 – 2-fache höhere Zyklenfestigkeit gegenüber Blei. Angegebene Zyklen von 6 – 10 Tausend müssen aber erst noch bewiesen werden. Übrigens sind Lithium-Batterien nicht teuer, denn ihre äquivalente Bleibatterie (PzS) liegt im gleichen Preissegment.
Zyklenfeste Bleibatterien (PzS) werden nur für die Industrie gebaut, weshalb sie dem gemeinen Mann unbekannt sind. Er kennt nur die leicht zyklischen Kleintraktionsbatterien und vergleicht diese dann mit der Lithium, was falsch ist. Die Lithium spielt in der 1. Liga, die Blei-Kleintraktion in der 2. (AGM) und 3. (Naß) Liga. Ein Vergleich ist also nicht zielführend, sondern Unfug! Auf Grund des besseren Masse-Leistungs-Verhältnisses läßt sich die Lithium eben ganz einfach in die Garnituren der Blei-Starter und sonstiger Größen einbauen und ergibt damit eine höherwertige, aber eben nicht mit der Kleintraktion auf Augenhöhe vergleichbare Batterie.
Zitat
Tom: selbst ausprobiert im City EL
Siehe oben. Hier vergleichst Du Äpfel mit Birnen. Klar bauen die die billigen Kleintraktion (AGM`s) ein, der Kunde kann ja was besseres nach kaufen. Mit einer zyklenfesten PzS-Bleibatterie würde der auch gut rollen, gibt es aber nicht in kleiner Ausführung. Dazu kommt noch die schlechtere Energiedichte. Hier ist Lithium unbestritten von Vorteil. Für die Kaltladung muß man sich halt etwas einfallen lassen.
Ein Kunde von mir hat einen Econelo. Ist 2 Jahre damit viel und gut gefahren und nun stand das Thema Batterie.
Mein Lithium-Angebot hat er auf Grund des Preises ausgeschlagen und wieder einen Satz AGM (72 V) für 600 Euro gekauft. Der Opa war damals aber schon 90 Jahre alt - konnte ich verstehen.
E-Pkw mit Bleibatterien konnte es aus einem einzigen Grund nie geben, die Batterie ist einfach zu schwer. Auch die Lithium ist noch reichlich (zu) schwer, aber darüber spricht man nicht. Die Versicherer erhöhen nur die Beiträge, weil Unfälle mit E-Autos gern mal schwerwiegender sind. Unbekannt dürfte auch sein, daß es massenhaft E-Fahrzeuge mit Bleibatterien gibt, wie Gabelstapler, Hubfahrzeuge, E-Golfcard, usw. und die laufen gut.
Rainer.