Beiträge von Tom

    Das "kümmern" des Wandlers bezieht sich allein darauf, dem primären Bordnetz keinen Strom zu entnehmen, wenn dessen Spannung niedrig liegt, aber nicht darin, Strom aus dem Sekundärnetz der Bordbatterie zurück ins Primärnetz des Fahrzeugs zu schieben. Es fließt also ausschließlich Strom vom Primärnetz ins Sekundärnetz, aber nicht wieder zurück, Solaranlage nun hin oder her.


    Grüße, Tom

    :D


    Wobei man es bei NiCd-Zellen stets mit einer im Vergleich zu Lithium-Zellen überaus rasanten Selbstentladerate zu tun hatte. Da spielten die Zellenspannungen eher keine Rolle. Man war damals schon froh, wenn einzelne Zellen bei der Entladung nicht gleich umpolten, weil sie leer waren. Weshalb man bei kritischen Anwendungen dann nur ausgesuchte Zellen mit möglichst gleicher Kapazität in Zellenpacks verbaut hat.


    Wenn man sich das mal so überlegt, mit was für einem - im Vergleich zu heute - Batterieschrott man sich damals herumschlagen musste:


    • Schwer,
    • keine Leistung,
    • keine Kapazität,
    • keine Lebensdauer,
    • aber eine Selbstentladerate, dass frisch aufgeladene Zellen teilweise schon nach kaum zwei Tagen schon wieder auf 30% abgesunken waren. <X


    Aber wir waren trotzdem glücklich damit. :saint: Naja: Wir hatten "damals" (genau: Damals, in den Siebzigern, als die Zäpfchen noch aus Holz waren...;)) ja nichts besseres. Und besser als Trockenbatterien oder Bleiakkus waren die Nickel-Kadmium-Akkuzellen der Siebziger ja schließlich allemal.


    Grüße, Tom


    Im Prinzip ist das egal, ob eine 12,8V LFP-Batterien nun bis 14,6V geladen werden kann (14,6V / 4 Zellen = 3,65V pro Zelle), oder nur bis 14V oder 14,2V, weil dann die erste Zelle den Ladeschluss erreicht und das BMS abschaltet. Der Unterschied in der resultierenden Kapazität ist nur marginal. Es ist eher eine mehr oder weniger empfindliche Störung der Harmonie des Anwenders, wenn der auf seiner Batterie-App diese unterschiedlichen Zellenspannungen sieht.


    Erst wenn die Zellenspannungen von LFP-Akkus im mittleren Bereich zwischen 3,2 und 3,35V stärker voneinander abweichen als etwa 30mV, natürlich ohne Last- oder Ladeströme (weil die zu messenden Spannungen ansonsten von ohmschen Widerständen und deren Spannungsabfällen überlagert würden), liegt wirklich eine echte Unbalance vor. Wobei man aber bitte auch die weiteren Randumstände und Betriebsbedingungen der jeweiligen Batterie in die Überlegungen mit einbeziehen möge und nicht bis 29,9mV tiefenentspannt bleibt, um dann ab 30,0mV in schiere Panik zu geraten. So wie ich es regelmäßig bei vielen Leuten erlebe, die meinen, jetzt sei ihre Batterie kaputt. :motz:


    Grüße, Tom

    Vielen Dank für dein Lob. :saint:


    Mir ist es wichtig verständlich zu machen, dass Zellendrift nicht Zellendrift ist. Wenn einzelne Zellen eine gegenüber den anderen Zellen deutlich gesteigerte Selbstentladerate aufweisen, entsteht daraus echte Zellendrift: Einzelne Zellen entladen sich deutlich schneller als andere. Dieser Zellendrift wirken Equalizer ganz hervorragend entgegen. Wenn Zellen dagegen bei Erreichen des Ladeschlusses wegen der extrem krummen Kennlinie von LFP-Zellen ganz plötzlich stark in der Spannung zulegen, hat mit Zellendrift nichts zu tun, sondern ist einfach dem - senkrechten - Ende der Kennlinie geschuldet:



    Die Zellen mit der kleineren Kapazität sind als erste voll (bzw. leer) und steigen (bzw. fallen) dann stark in der Spannung.


    Grüße, Tom

    Hallo,


    als erstes immer ein paar Mal den schwarzen Stecker aus dem runden Bluetooth-Transceiver rausziehen und wieder reinstecken. Oft sind Übergangswiderstände im Steckverbinder die Ursache solcher Störungen. Probier das mal. Meisten geht es dann wieder einwandfrei.



    Grüße, Tom

    Da der Wandler ja vermutlich nur bei laufendem Motor arbeitet und dessen Funktion (also die des Wandlers) vom Ladezustand der Starterbatterie weitgehend unabhängig ist, kann ich deinen Gedankengang mit der "überschüssigen Energie" nicht ganz nachvollziehen.


    Grüße, Tom

    Wenn das BMS bisher einwandfrei lief, wird bei einer Fehlfunktion aus heiterem Himmel kaum die Firmware schuld sein. -|-


    Grüße, Tom

    Hallo,


    als erste Maßnahme eines irgendwie "hängenden" BMS empfehle ich immer, kurz den Balancer-Stecker vom BMS zu trennen. Dann ist das BMS spannungslos und startet bei Wiederanstecken neu. Meistens ist der Fehler dann behoben. Man kann auch versuchsweise über die App einen "Neustart des Systems" versuchen, oder einen "Reset". Mehr Möglichkeiten gibt es über die App aber nicht.


    Ob ein 200A-BMS für Deine Anwendung ausreichend ist, kann ich mangels Daten über die maximal zu erwartenden Ströme nicht erkennen.


    Grüße, Tom

    EVE-Zellen sind sicherlich die unterschätztesten Zellen überhaupt. Alle stürzen sich immer auf CATL, die natürlich auch nicht schlecht sind, aber EVE kennen nur wenige und vertrauen deshalb dieser Marke nicht. Was meiner Erfahrung nach völlig unbegründet ist. Zumal als LFP-Zellen, die weder brennen noch ein kurzes Leben haben. :thumbup:


    Aufblähen tun sich alle prismatischen LFP-Zellen, wenn sie mal versehentlich tiefentladen werden, wobei sich die Elektroden stark ausdehnen. Das mögen die Zellen natürlich gar nicht.


    Gegen das oft gesehene Aufblähen durch Gasblasen hilft Pressen der Zellen. Dann passen auch die im Datenblatt angegebenen Abmessungen wieder.


    Grüße, Tom

    Ob die Lagerladung nun 10 oder 60% betragen soll ist doch einigermaßen schnurz. Sie soll:


    • erkennbar ein gutes Stück weit von den zulässigen Minima und Maxima entfernt sein.
    • Und sie soll eher im unteren Bereich liegen.

    Das sollte man doch irgendwie hinkriegen. :rolleyes:


    Aber hier fängt das Problem schon an, wenn man den Grund für einen bestimmten Ladungspegel zur Lagerung nicht kennt und diesen Mangel dann durch eine möglichst sklavische Reproduktion einer bestimmten Zellenspannung - die wie bereits erwähnt leider kaum ein brauchbares Maß für die im Lithium-Akku enthaltene Ladung ist - zu ersetzen versucht.


    Hier mal drei Rezepte für "Normalos":

    1. Bei randvollen Zellen: 70% entladen. Also bei einer vollen 2Ah-Zelle z.B. 1h mit 1,4A entladen. Dann sind 30% Ladezustand erreicht.
    2. Bei leeren Zellen: 30% aufladen. Also bei einer leeren 2Ah-Zelle z.B. 1h mit 0,6A laden. Dann sind wiederum 30% Ladezustand erreicht.
    3. Bei beliebigem Ladezustand, wenn man keine Lust hat sich groß Mühe zu geben: Lithium-Ionen-Zellen irgendwie auf eine Spannung zwischen 3,2 und 3,8V aufladen bzw. entladen. Dann ist man auf jeden Fall auch ein Stück weit von den Grenzen der zulässigen Spannung entfernt und liegt eher im unteren Spannungsbereich.

    Ein Spannungswert, der bei Lithium-Ionen-Zellen hinreichend genau mit einem 30%igen Ladezustand korrespondiert, gibt es aber leider nur bei ganz bestimmten Zellentypen, einem definierten Alterungszustand und einer ganz bestimmten Temperatur. Mit der Nennung dieses Spannungswertes wäre daher gerade "Normalos" nicht wirklich geholfen, denn die haben vermutlich weder die hier notwendigerweise zu benennenden Zellen, noch fabrikneue Zellen, noch einen Thermostaten in der Schublade.


    Die private Unterhaltung zwischen mir und Ewald bitte ich zu entschuldigen.


    Grüße, Tom

    Uiiiuiiiuiii... ||


    Aber schöne Farbe! Und die Batterie war noch gut und die habt ihr gleich erst mal ausgebaut?


    Ich merke schon: Du bist mehr so der Pragmatiker.


    Einen 220D von 71 hatte ich auch mal, gekauft für unter 3000,- Euro und dann, naja, so durchgeschweißt. Ach war das Anlassen herrlich, mit den originalen Glühkerzen und Einspritzdüsen, wie der winters so rumpelig erwachte. Ich liebte das! Nur das diese Kisten beim fahren schneller zu Staub zerfielen, als dass sie Kilometer fraßen. Passats hatte ich früher viel, das waren immer die billigsten Autos, die man bekommen konnte. Der billigste kostete 100 Mark und wurde per Handschlag gekauft, der nächst teurere 150,- Mark, mit Garfields auf Motorhaube und Kofferraumdeckel. oO) Fuhren auch gar nicht schlecht. Der letzte war teurer, ein 81er "Formel E", keine Ahnung wie die Baureihe hieß. Nächtens bei 100km/h auf der Allee ging dann das Licht aus: Schlagartig Finsterniss! Da hatte es im ergonomisch günstig verbauten Sicherungskasten gekokelt und den Kollegen habe ich dann auch umgehend zur Verschrottung gefahren. Wenn ich mir den, inzwischen auch historischen, Porsche 944 meines Vaters ansehe, erschrecke ich immer, wenn ich auf die Türklinken gucke: Die Stammen augenscheinlich genau von diesem Passat-Modell. *Schüttel* Meine skurrilste Kiste war ein 83er Trabant 601 "de luxe". Wir beide haben auf der Bahn so richtig Kilometer gefressen. Immer schön im Laster-Windschatten. Nach längeren Dauer-115km/h hinter einem Reisebus war dann mal schlagartig Ruhe mit der 1:100 Zwedagt-Mischung: Kolbenklemmer! Naja, da kam gerade die Ausfahrt Herfort, die sind wir runtergerollt und als wir unten am Kreisel standen lief er schon wieder. Sagenhaft, die Ost-Qualität! Nach rund 70.000km war der neu aufgebaute Motor dann wieder am klötern und die lustigste Fahrerfahrung meines Lebens musste mich leider verlassen. Seit diesem Abenteuer kennt mich hier jeder.


    Das ist nun also der Jugend- und Autothread im Forum. Na, mal schauen, wer sich da noch mit seinen Jugenderfahrungen dranhängt.


    Muss auch mal sein! :saint:


    Grüße, Tom

    Das war ja ein sehr seltenes Stück. Tja, schade, dass es dafür heute nicht mehr viel gibt.


    Bei alten Autos isses aber meist auch nicht besser. Dabei sind die Kosten einer werterhaltenden Instandsetzung bei PKWs deutlich höher als bei den meisten Geräten der Unterhaltungs-Elektronik. Man soll sich also nicht von den höheren Verkaufspreisen von 30 jährigen und älteren Oldtimern blenden lassen. Wenn man die nicht gerade selbst umsonst bekommen hat, macht man mit sowas auch kein Geschäft. Bei mir steht gerade ein 30 Jahre alter E220er 124er Mercedes T-Modell rum, in recht gutem Zustand, aber mehr als EUR 4.000,- sind für sowas heute kaum zu erlösen, jedenfalls wenn es kein Cabrio oder 500E ist. Die Cabrios gibt es dann ab EUR 30.000,- und die 500E ab EUR 50.000,-. Da ist die Unterhaltung aber auch viel teurer und der Einstandspreis natürlich auch.


    95er_E220.jpeg


    Grüße, Tom

    Hihi, das hört sich doch sehr ähnlich zu meiner eigenen Jugend an. Ich hab allerdings gegen Ende der Siebziger gleich mit einem klotzigen Schrott-Philips-Goya angefangen, den ich mir aus dem Abstellkeller einer benachbarten Fernsehwerkstatt geholt habe. Keine Ahnung mehr, wie ich als damals dürrer Hering diesen superschweren Kasten allein in die vierte Etage meiner allerersten heruntergekommen Dachwohnung gekriegt habe. Herrjeh, war dieser Philips ein fetter Kasten, randvoll gestopft mit Leiterplatten, Röhren, Hochlastwiderständen, Abgleichtrimmpotis und Spulen. Zwar wusste ich, wie eine Blinkschaltung aus einem Philips Elektronik-Bastelkasten ging, und auch das ELO-Labornetzteil aus den späten Siebzigern hab ich damals nach Bauanleitung gebaut und zumindest in seinen Grundzügen verstanden. Aber Farbfernseher und Röhrentechnik - hüstel... :?:Zum Glück war nur der Entmagnetisierungs-PTC kaputt und so wurde fortan in der Stadt das Licht dunkler, wenn ich den Kollegen für Rudi Carrells "Am laufenden Band" anheizte. Was den Vorteil hatte, dass ich im Winter keine Heizung mehr brauchte: Auf dem Typenschild waren damals vollmundige 400W Leistungsaufnahme vermerkt. =O



    Damals taugte das Fernsehprogramm noch was und auch die Frisuren waren besser. Und ältere Damen in ärmellosen Etuikleidern brachten - zumindest prominenten - Jünglingen noch Blumensträuße. oO)


    Grüße, Tom


    Edit: Hier mal der Kasten von hinten. Meister Jambo versteht im Gegensatz zu mir wenigstens was davon. Keine Ahnung, wie ich mich 20 Jahre mit der Reparatur von Fernsehern und Videos über Wasser halten konnte, ohne wirklich zu wissen, was ich tat. Naja, Wunder geschehen eben doch immer wieder. :S


    Das Beste ist immer, wenn man es selbst ausprobiert. Dann merkt man sehr schnell, wie gut oder schlecht es klappt und welche Schwierigkeiten dabei auftreten.


    Ich bin im Grunde genauso. Mein Vater hat damals über mich gesagt: "Der Thomas nimmt keinen Rat an, der hat seine kruden Ideen und macht immer erst mal alles kaputt und erst dann lernt er durch den verursachten Schaden." Ja, mein Vater hatte recht, denn heute bin ich immer noch so. Und du auch. Willkommen im Club! oO)


    Nur ist es bei mir heute eben so, dass Kunden von mir Batterien, Zellen bzw. BMS kaufen und einige diese dann so betreiben, dass die Entladetiefe nur gering ist und die stellen dann diese oben erwähnten Dreckeffekte fest. Meistens ordnen sie diese dann aber falsch zu, weil sie glauben, dass das gelieferte Material wohl kaputt sei.


    Isses aber nicht! Die auftretenden Probleme haben ganz einfache technische Gründe.


    Nur blöd, dass ich dann immer die Arbeit mit solcherart Kunden habe, denen ich die speziellen Zusammenhänge erstmal umfangreich erklären muss, auf die sie - mit etwas nachdenken - sicher auch selbst gekommen wären. Jedenfalls wenn sie schon mal was vom ohmschen Gesetz und Hysterese gehört haben. Das frisst Stunden über Stunden und bezahlt mir niemand. Wenn dasselbe jetzt auch noch im Forum passiert, dann ist vermutlich der Punkt erreicht, wo ich mal wieder öfter zum Fliegen gehen sollte, anstatt hier 14/7 doof am Rechner zu hocken und Postings zu schreiben.


    Grüße, Tom

    Den Grund, weshalb ich mit den Kunden mit ausgeprägtem Hang zur Lebensdauerverlängerung so viel Arbeit zusätzlich habe, hatte ich vergessen zu benennen: Er liegt in der Menge der durch die Rücknahme von Lade- und Entladeschlussspannungen - unerwartet - ausgelösten technischen Probleme. Man denkt, jetzt macht man's besser als der Akkuhersteller es konnte und wundert sich dann, wenn plötzlich verschiedene Phänomene auftreten, mit denen man nicht gerechnet hat und die man nicht ohne weiteres zuordnen kann.


    Ein ähnliches Thema hatten wir in den Siebziger Jahren mit den damals neu aufgekommenen Modellhubschraubern. Der größte Teil der damaligen Modellbauer hat die Bausätze gleich beim Zusammenbau erst mal technisch verbessert und wurde dann nicht selten mit komplett unerwarteten Problemen konfrontiert. Weil damals diese Technik noch sehr kompliziert war und auch kaum jemand Hubschrauber fliegen konnte und dementsprechend auch keiner wusste, wie sich diese Kisten anfühlen mussten, war auch keiner in der Lage zu erkennen, dass sehr oft die voreilig eingebauten technischen "Verbesserungen" die Ursache der Probleme waren. Vielleicht kommt daher auch der Ausdruck "Verschlimmbesserung"... 8o


    Grüße, Tom

    ok Tom soweit .

    niemand lädt auf 0 Kapa herunter , nur um den point zero für den Ladezustand zu fixieren.

    Eher nicht. Aber da der einzige sinnvolle Zeitpunkt für eine Lagerladung die Herstellung ist, werden die Zellen nach der Herstellung eben nur bis 30% aufgeladen, um damit eine maximale Lagerfähigkeit zu erhalten.


    Zitat

    kannst du denn meinen empirischen Erinnerungen zustimmen, daß die 30% irgendwo um die Nennspannung

    herum liegen müssen ?

    Schau auf die Grafik und entscheide selber. Ich weiß es auch nicht besser.


    Der Grund, weshalb die Ladespannung länger am Ladeschluss bleibt, liegt zumeist im Cellbalancing: Es dauert bei einfachen Balancern eben eine Weile, bis eine Batterie, bestehend aus mehreren in Reihe geschalteten Zellen, unter Vollladung gut ausgeglichen ist, um so ihre maximale Kapazität zu erreichen. Selbst wenn das mal 10h dauert, ist es aber kein Grund zur Beunruhigung, denn so lange die Zellen nicht jahrelang bei 4,2V gelagert werden, besteht keine Gefahr. Aber der Bauch beeinflusst hier oftmals mehr das Verhalten, als es der Sache angemessen ist.


    Die nachvollziehbaren Wünsche vieler Anwender, ihre Akkuzellen möglichst zu schonen, um so eine besonders hohe Lebensdauer zu erreichen, führen bei mir zu überraschend hohem Arbeitsaufkommen bei der Beantwortung entsprechender eMails. Ich möchte nicht respektlos erscheinen, aber viele Leute machen daraus m.E. eine regelrechte Wissenschaft und nehmen durchaus erheblichen zusätzlichen Pflegeaufwand und nicht minder schwerwiegende Nutzungseinbußen nur dafür in Kauf, um die Lebensdauer ihrer Akkuzellen irgendwie zu verlängern. Dabei scheiden meiner Erfahrung nach aber nur die wenigsten Akkuzellen aus dem Leben, weil sie knallhart voll durchzyklisiert wurden. Viel häufiger gehen den Ausfällen ganz andere Fehler voraus, von denen der häufigst gesehene sicher im Kauf mangelhafter Zellenqualität liegt. Wer hauptsächlich auf den Preis schaut, kann hintenrum auch durch Tricks und Kniffe nicht mehr rausholen, von vorne drinsteckt.


    Das zweite Problem ist Falschbehandlung, für die es viele Möglichkeiten gibt: Tiefentladungen, schlechtes Cellbalancing, mangelhafte bzw. schlecht konfigurierte, oder gar überbrückte BMS, zuweilen Betrieb völlig ohne BMS, nur mit einem Equalizer, Falschanschluss, Unverständnis über die technischen Zusammenhänge, lange Lagerung im voll geladenen Zustand bei hohen Temperaturen, Feuchtigkeitseinfluß, Ladung bei Kälte mit zu hohem Strom.


    Sicher würden mir noch ein paar weitere Punkte einfallen, wenn ich noch länger darüber nachdenke. Nur die harte und volle Durchzyklisierung gehört üblicherweise nicht zu den Ursachen verfrühten Ausfalls. Aber selbst wenn: Dann hätten die Zellen wenigstens ihren Preis verdient, weil sie ihren Kosten auch einen entsprechenden Nutzen gegenüber gestellt hätten.


    Grüße, Tom

    Bei Lithium-Ionen-Zellen ist der Ladezustand nicht ohne weiteres aus der Zellenspannung herauszulesen, weil sich seine Spannung in weiten Bereichen kaum ändert. Siehe Grafik:


    Spannungsverlauf bei Lithium-Ionen-Zellen:


    Will man die 30% sicher treffen, lädt man nicht bis zu einer bestimmten Zellenspannung, sondern man lädt eine bestimmte Ladungsmenge in die leeren Zellen. Danach weiß man, wo deren SoC genau steht. Jedenfalls wenn die Zellenkapazität bekannt ist.


    Natürlich geht das auch über die Zellenspannung, nur dauert die Ladung dann sehr lange, weil zum Laden ja immer eine gewisse Überspannung erforderlich ist und der Ladestrom schnell zusammenbricht, wenn der Potentialunterschied zwischen der Ladestromquelle und dem Akku nur noch wenige Millivolt beträgt.


    Grüße, Tom

    Hallo Herr S.,


    die 200er-Größe kommt bei mir leider etwas zu kurz. Das Einzige was ich Ihnen in dieser Größe anbieten kann, sind die 200Ah-Typen von Ultimatron. Diese gibt es mit und ohne Heizung, wobei ich jedoch nur die unbeheizten Typen führe. Ich selbst halte nicht wirklich viel von den eingebauten Heizungen, weil sie meiner Erfahrung nach mehr Probleme verursachen, als sie lösen. Im MicroCharge-Forum hatte ich dazu schon mal etwas geschrieben:


    Lithium-Batterie mit eingebauter Heizung: Macht das wirklich Sinn?


    Die im Post genannten Probleme beziehen sich im Besonderen auf die Ladung aus kleinen Solaranlagen, bei denen es bei Kälte oft gar nicht genug elektrische Leistung zur vorherigen Beheizung der Batterien gibt, was dann logischerweise die unerwünschte Folge hat, dass die Batterien gar nicht mehr geladen werden.


    Wenn dennoch eine Batterie mit 12V/200Ah und Heizung gewünscht wird, könnten vielleicht zwei parallel geschaltete 100Ah-Typen Artikel-Nr. 2234 passen:


    Ultimatron 12V/100Ah, AGM-Style


    Eine Daten-Funkverbindung ist bei Batterien, die auf Campingplätzen stehen, oftmals gar nicht so sehr erwünscht, da besonders auf Campingplätzen zuweilen wohl viel Langeweile herrscht und sich manche gelangweilte Zeitgenossen dann einen Spaß daraus machen, nach "offenen" Batterien zu suchen, um sie aus Schabernack ein- oder auszuschalten, oder sie auch gerne mal zu "zerkonfigurieren". Im o.g. Forum finden Sie hierzu auch etliche Threads, die sich mit der mehr oder weniger vorhandenen Sicherheit der in den Batterien installierten Zugangskontrollsysteme beschäftigen. Der Grundtenor lautet hier, dass offenbar jede vorhandene Zugangsmöglichkeit aus der Ferne auch Unbefugten potentielle Zugriffsmöglichkeiten bietet, sofern man diese nicht hardwaremäßig abschaltet. Das Ganze ist leider ein ziemlich vermintes Gebiet. Den von mir erwähnten Ultimatron-Batterien kann man ein Passwort zuordnen, über das sich Befugte Zugang verschaffen können. In wie fern dieser Passwortschutz aber wirkliche Sicherheit gewährleistet, vermag ich leider auch nicht zu sagen.


    Grüße, Tom

    Man muss zwischen der Selbstentladerate und Kapazitätsverlust unterscheiden: In dem von Dir genannten Fall von Primärknopfzellen geht es vorrangig um die Selbstentladerate, denn Primärzellen lassen sich ja nicht wieder aufladen. Aus diesem Grund stempeln Hersteller ein Mindesthaltbarkeitsdatum drauf, bis zu dessen erreichen bei normaler Lagerung um ca. 15°C noch ca. 90% der ursprünglichen Ladung in den Zellen enthalten ist. Dieser Zeitraum dürfte bei Lithium-Primärknopfzellen etwa 8 Jahre umfassen.


    Bei Lithium-Sekundärzellen, also Akkuzellen, liegt der für die Lagerung optimale Ladezustand bei etwa 30%. Optimale Lagerbedingungen sind eher kühle Lagertemperaturen zwischen 5 und 15°C, sowie ein trockener Lagerplatz. Bei Kälte laufen chemische Vorgänge im allgemeinen langsamer ab. So tief in der Zellchemie stecke ich jedoch nicht drin, als dass ich zu diesem Thema bzgl der verschiedenen Technologien wirklich referieren könnte. Jedoch vermute ich, dass die generellen Unterschiede zwischen den verschiedenen Technologien gar nicht so groß sind und die in der Praxis erkennbaren Unterschiede zwischen den Fabrikaten und Zellentypen durch mehr oder weniger voneinander abweichenden Hersteller-Rezepturen und Herstellungsverfahren hier die dominierenden Faktoren sind.


    Grüße, Tom