Beiträge von Tom

    Klar ist: Die Batterie ist tot. (Aber seltsamerweise hat sie noch deutlich über 50% Kapazität bei Entladestrom 1A)

    Klingt nach Korrosion oder Bruch von Plattenverbindern. Dadurch erhöht sich der Innenwiderstand, ohne dass die Kapazität im gleichen Maße abfällt.


    Grüße, Tom

    Genau das meine ich. Denn natürlich handelt es sich weder um eine "Alarm"-aufzeichnung, noch mit 3,64V um eine "zu" hohe Spannung. Die maximal zulässige Spannung für LFP-Zellen beträgt 3,65V. Sie könnte auch 3,5 oder 3,8V betragen, das ist eigentlich schnurz, aber die meisten Hersteller nennen eben 3,65V.


    Also nicht verzweifeln, alles ist gut und muss auch genau so sein. Die Zelle ist einfach voll.


    Grüße, Tom

    Hallo,

    über welche Größenordnung sprechen wir hier?

    Und: Wenn es sich um ein Daly-BMS handelt, dann sollte die Statusmeldung, dass eine einzelne Zellenspannung hoch ist ausdrücklich nicht lauten, dass sie "zu hoch" sei. Genau dafür, dieses in die Irre führende Wort "zu" aus der Statusmeldung zu entfernen, habe ich mich lange bei Daly eingesetzt und m.W. ist das, zumindest in der deutschen Übersetzung, auch nicht mehr enthalten. Ein Autotank ist ja auch nur "voll" und nicht "zu voll", wenn er randvoll aufgetankt wurde. Würde dort die Anzeige nach jedem Volltanken "zu voll" melden, würde das ja zu genau derselben unsinnigen Verwirrung führen, die vermutlich auch in Deiner Frage mitschwingt. -|-


    Grüße, Tom

    Nachdem ich jetzt mit Datou Boss auch eine Batterie-Billig-Linie mit ins Programm genommen habe, wurde ich auch gleich mit dem dort verbreitetem Problem der Minderkapazität konfrontiert. Denn der mit 100Ah ausgezeichneten LiFePO4-Batterie waren nach einer ersten Vollladung nur knapp 97Ah zu entnehmen gewesen, bevor das BMS abschaltete (gemessen mit einem guten Kapazitätsmessgerät, Messprotokoll hier downloadbar). Die Ursache fand sich dann schnell in einer schlechten Balancierung der enthaltenen Akkuzellen:


    Sobald die erste Zelle beim Aufladen ihre maximal zulässige Spannung erreicht hat, schaltet das BMS den Ladestrom ab. Dasselbe passiert bei der Entladung, wenn die erste Zelle ihre minimal zulässige Spannung erreicht hat: Dann schaltet das BMS den Entladestrom ab. Bildlich hat man sich eine solche Unbalance wie folgt vorzustellen:



    Die Folge dieser Unbalance ist nun, dass nicht die volle Batteriekapazität zur Verfügung steht, denn immer wenn die erste Zelle an die Grenze der zulässigen Spannung stößt, muss das BMS die Batterie zwangsläufig abschalten. Im Extremfall kann das dazu führen, dass nur ein Bruchteil der eigentlich vorhandenen Kapazität genutzt werden kann. Das ist ärgerlich!


    Aber was kann man nun tun?


    Jede Lithium-Batterie besitzt ein BMS (Battery Management System) und jedes BMS besitzt einen Balancer. Das sind fast immer sogenannte passiv arbeitende Balancer, weil sie kostengünstig aufgebaut sind und wenig Platz benötigen. Passiv arbeitende Balancer funktionieren so, dass die Zellen mit der höchsten Spannung ganz gezielt mit einem kleinen Entladestrom beaufschlagt werden. Sie werden also langsam entladen, um sich der Spannung der anderen Zellen anzunähern. Dabei wird elektrische Leistung "verbraten", also im Wärme verwandelt, weshalb solche passiven Balancer nur mit kleinen Ausgleichsströmen zwischen 20 und 200mA arbeiten können. Entsprechend lange dauert es, bis Batterien, die aus Zellen mit stark verschiedenen Ladezuständen aufgebaut wurden, ausgeglichen sind. Erschwerend kommt hinzu, dass passiv arbeitende Balancer nur dann arbeiten, wenn die Batterie geladen wird, also ein Ladestrom fließt. Würden solche Balancer immer arbeiten, würden sie die Batterie relativ schnell entladen, was natürlich unerwünscht ist.


    Wenn man sich jetzt vorstellt, dass eine Batterie wie im Beispiel oben (100Ah-Batterie mit nur knapp 97Ah entnehmbarer Kapazität) eine Unbalance von 3Ah aufweist, muss man also die schwächeren Zellen mit 3Ah aufladen, während die Zelle mit der höchsten Spannung entsprechend "gebremst" wird, damit das BMS die Ladung nicht wegen Überspannung der stärksten Zelle beendet. Beträgt jetzt der Balancerstrom aber z.B. nur 50mA, müsste aber schon rein rechnerisch über 3.000mAh / 50mA = 60h geladen werden.


    Das sind mal eben zweieinhalb Tage! :/


    Um es kurz zu machen: Bei einer verschlossenen LFP-Batterie geht in einem solchen Fall kein Weg daran vorbei, die Batterie tatsächlich über den genannten Zeitraum aufzuladen, um die Unbalance auszugleichen. Außer man wollte den Deckel aufsägen, um sich auf diese Weise Zugang zu den Zellen zu verschaffen. Ich hab das bei einer Ultimatron-Batterie vor Jahren mal gemacht, weil ich wissen wollte, wie die von innen aussieht...



    ...und ich kann Ihnen nur raten: Lassen Sie's lieber bleiben! Denn erstens macht das Dreck ohne Ende, zweitens passiert es schnell, dass man dabei die Batterie ruiniert und drittens muss man den Kasten ja auch wieder irgendwie dicht bekommen. Ist also meist kein wirklich gangbarer Weg. Aber, das soll hier nicht verschwiegen werden, wenn man knallhart drauf ist und mal bereit ist eine nagelneue Batterie aufzuflexen, kann man dort z.B. einen Equalizer einbauen. oO)


    Batterie-Equalizer sind aktive Balancer: Hier wird nicht nur die Zelle mit der höchsten Spannung über einen kleinen Entladestrom heruntergedrückt, sondern überschüssige Ladung wird aktiv zwischen den Zellen transferiert, also von volleren Zellen in leerere verschoben. Ein wirklich geniales Prinzip, denn erstens wird dabei kaum elektrische Leistung verbraten, d.h. die Energiebilanz ist ganz erheblich besser als bei passiven Balancern. Zweitens können die Umladeströme solcher Equalizer natürlich größer ausgelegt werden, als es bei passiven Balancern möglich ist, weil praktisch keine Hitze mehr anfällt, die abtransportiert werden müsste. Und drittens können solche Equalizer dauerhaft arbeiten, weil sie bei ausgeglichenen Zellen kaum noch Strom verbrauchen. Bei Batterien, die mit Equalizern ausgerüstet sind, braucht man sich also gar nicht um solche Unbalancen zu kümmern, denn sie treten erst gar nicht auf und wenn doch, dann verschwinden sie in sehr kurzer Zeit wieder ganz von selbst.


    Nun besitzen die meisten LFP-Batterien und BMS aber aus Kostengründen passive Balancer. Wie bekommt man eine vorliegende Unbalance weg, wenn der Balancer nur während der Ladung arbeitet? Die Ladung wird ja spätestens dann von BMS beendet, wenn die erste Zelle randvoll ist und dann endet auch die Arbeit des Balancers. Also einfach an ein Ladegerät anschließen und abwarten wird kaum funktionieren.


    Es gibt aber einen Trick, wie man eine langanhaltende Ladung durchführen kann, die am Ende recht sicher zu einem guten Zellenausgleich führt:


    Man muss mit relativ kleinem Ladestrom laden!


    Wie ich oben schon schrieb, haben passive Balancer nur einen Ausgleichsstrom von ca. 50 bis 200mA. Würde man jetzt mit nur 50mA Ladestrom aufladen, würde das bei einer komplett entladenen 100Ah-Battrerie natürlich ewig dauern (100Ah bei 50mA Ladestrom währen immerhin 2.000h Ladezeit, also fast drei Monate - alle Verluste mal außer Acht gelassen...). Also etwas schneller wird man schon laden müssen: Ein Ladestrom von 1A ist meiner Erfahrung nach ein guter Wert, um eine leere (oder wenigstens fast leere) 100Ah Batterie so aufzuladen, um das Zellbalancing möglichst effektiv zum Ziel zu führen. Ich schrieb es schon: Ein passiver Balancer braucht nun mal Zeit, um seine Arbeit zu erledigen! Gibt man ihm diese Zeit, wird das Ergebnis auch gut werden.


    Man nimmt hierfür also entweder Ladegeräte, die generell nur mit kleinen Ladeströmen Laden oder sich auf kleine Ladeströme umschalten lassen, oder man verwendet Netzteile, wo sich der Ladestrom stufenlos einstellen lässt. Jedes Labornetzteil hat die Möglichkeit, den Strom fein bis auf Null herunter zu regeln. So etwas ist für unser Vorhaben natürlich ideal! :thumbup:


    Auf diese Weise bekommt man auch bei Lieferung schlecht ausgeglichene Batterie einigermaßen schnell wieder so ausgeglichen, dass die Batteriekapazität wieder ihren Nennwert erreicht. Ich mache das beim Wareneingang übrigens ebenso, damit sich meine Kunden nicht mit neuen, aber schlecht ausbalancierten Batterien herumschlagen müssen.


    Grüße, Tom

    Hallo Herr S.,


    der Grund, weshalb das BMS den Entladezweig zur Batterie abgeschaltet hat, dürfte klar im Erreichen des Entladeschlusses der Batterie bzw. zumindest einer Zelle der Batterie liegen. Dagegen hilft natürlich nur mehr zu laden, bzw. weniger zu entladen. Soweit haben Sie das Problem ja auch selbst schon analysiert. Also besteht BMS-seitig logischerweise keine Möglichkeit, dieses Problem zu lösen, denn es tut ja augenscheinlich, was es soll.


    Ich vermute aber, dass der verwendete Solarregler einen Verpolungsschutz bzw. eine ähnlich wirkende Einrichtung besitzt, die nicht damit zurechtkommt, wenn keine Batterie angeschlossen ist. Aus der Sicht einer Ladestromquelle sieht eine BMS-gesteuerte Batterie mit abgeschalteten Entladezweig ja aus, als wäre gar keine Batterie angeschlossen. Viele Ladegeräte, die nicht „lithiumfähig“ sind, scheitern genau an dieser Grundproblematik und lassen die Benutzer dann hilflos zurück. Darüber kann ich aus meiner täglichen Supportarbeit Liedchen trällern. :motz:


    Zwar meinen viele Leute, dass LiFePO4-Batterien ganz bestimmte Ladespannungen oder Ladeprogramme benötigen würden und man deshalb auf die Lithiumfähigkeit der Ladestromquellen achten sollte, aber die Spannungen oder Ladekurven sind gar nicht das eigentliche Problem, sondern das eigentliche Problem ist eben das zuvor beschriebene Verhalten einer entladenen Lithium-Batterie, im abgeschalteten Zustand nur 9V oder auch deutlich weniger an den Klemmen bereitzustellen, so dass die Ladestromquelle eben meint, es wäre gar keine Batterie angeschlossen. :pinch:


    Dieses Problem lässt sich m.E. nicht ohne weiteres lösen, außer es gibt eine Möglichkeit, der verwendeten Ladestromquelle irgendwie zu vermitteln, dass es vor Beginn der Ladung nicht auf die Batteriespannung achten solle. Ein entsprechendes Firmware-Update der Ladestromquelle könnte, soweit technisch möglich und verfügbar, dieses Problem beseitigen.


    Hilfsweise kann man einen Schalter zur Überbrückung des BMS einfügen, sodass zumindest kurzzeitig auf Knopfdruck Batteriespannung an der Ladestromquelle ankommt, damit diese dann die Ladung beginnt, wodurch das Problem zumindest durch eine manuellen Eingriff des Benutzers beseitigt werden kann. Wenn es einfach sein soll und immer jemand vor Ort ist, der die Batterie überwacht, kann das eine Lösung sein.


    Wenn das zu umständlich ist und sich die bisher verwendete Ladestromquelle nicht mit einer entladenen Lithium-Batterie zur Mitarbeit überreden lässt, dürfte nur der Umstieg auf eine Ladestromquelle ohne solch ein Problem gangbar sein.


    Soweit ich weiß, ist der Sofar Solar HYD3000EP mit Pylontech „kompatibel“. Es bleibt zu erraten, was damit gemeint sei: Kann der Wechselrichter an und mit Strom aus Pylontech-LiFePO4-Batterien betrieben werden? Er sollte eigentlich mit Strom aus jeglichen Batterien der geforderten Nennspannung und ausreichenden Strombelastbarkeit betrieben werden können. Oder bedeutet diese Kompatibilität, dass der Wechselrichter „Pylontech“ spricht? Dann müsste das BMS entsprechend auf das Pylontech-Protokoll eingestellt werden.


    Was die Daly-BMS betrifft, ist der Anwender meist gekniffen, wenn es nicht funktioniert, weil es praktisch kaum Prüfungsmöglichkeiten gibt, mit denen man herausfinden kann, woran es genau liegt, außer man schließt ein Oszilloskop an und schaut sich die Datensignalflanken an. Victron-Geräte bringen oft die Möglichkeit mit, einen Menüpunkt auszuwählen, wo die gewechselten Datenpakete gezählt werden. Wenn da schon nichts läuft, oder es laufen nur in einer Richtung Datenpakete, dann weiß man wenigstens, dass man ein Problem beim Datenaustausch hat. Also Protokoll falsch, Bitrate/Baudrate falsch, oder Kabelverbindung nicht passend. Mit mehr oder weniger Herumprobieren findet man dann meist die Ursache.


    So richtig übel wird es, wenn das BMS an sich schon nicht mitspielt, z.B. weil die BMS-Firmware die Funktionalität gar nicht nicht anbietet. Oder die verwendete Windows-Software nicht geeignet ist, die entsprechenden Funktionen im BMS so zu konfigurieren, dass es funktioniert. Dann bleibt nur Daly als Ansprechpartner, um die Frage zu beantworten, warum es nicht funktioniert. Oft kann Daly dann eine besser funktionierende Firmware für das BMS oder das Interface-Board (WNT) bereitstellen, oder eine geeignetere Windows-Software und das Problem löst sich in Wohlgefallen auf. Als Anwender ist man dann natürlich nach tagelanger Arbeit wie vor den Kopf geschlagen, weil man solche (von Daly verursachten) Probleme natürlich nicht erkennen kann. Auch mit solchen Schwierigkeiten durfte ich mich Zwischenzeit zur Genüge herumschlagen. ☹


    Ich hoffe, ich konnte Ihnen einige Anregungen zur Fehlerbeseitigung geben, ohne Sie gleich komplett zu entmutigen.


    Grüße, Tom

    Hallo,

    der kleine Knopf auf dem runden Bluetooth-Transceiver soll das Bluetooth-System aktivieren. Da sich das BMS selbst (zumindest bei den modernen BMS) nicht deaktiviert, braucht es auch nicht über einen Knopf aktiviert zu werden.

    Soweit ich es verstanden habe, funktioniert Dein BMS soweit normal, nur die Bluetooth-Verbindung funktioniert ganz oder zeitweilig nicht?


    Dann ist entweder der Bluetooth-Transceiver defekt, oder die Steckverbindung zwischen dem Kabel des Bluetooth-Transceivers und dem Bluetooth-Transceiver selbst hat den üblichen Wackelkontakt (meist ein leicht oxidierter Stecker: ein paar Mal rausziehen und wieder reinstecken, dann sollte es wieder laufen). Oder eins der vier Käbelchen am Stecker zum BMS ist abgerissen. Oder die UART-Schnittstelle des BMS ist defekt. -|-


    Was hier genau das Problem ist, kann ich aus der Entfernung leider auch nicht erkennen. Innerhalb der Garantiezeit wäre das aber vermutlich ein Fall der gesetzlichen Sachmängelhaftung, wenn nicht äußere Gründe den Ausfall bedingt haben. Dann würde ich darum bitten, das BMS mit Bluetooth-Transceiver, Fehlerbeschreibung und Rechnungskopie an meine Geschäftsanschrift zurück zu schicken, damit ich feststellen kann, wo die Ursache des Problems liegt:


    Tom's Elektronikschmiede

    Hauptstraße 35

    31707 Heeßen


    Grüße, Tom

    Bei den mir vorliegenden JK-BMS lautet das Passwort für den Zugang zum Konfigurationsmenü 1234 und das Passwort zum Ändern der Konfiguration 123456. Ich würde annehmen, dass das bei allen JK-BMS ab Werk so ist.


    Wenn es von diesem Schema abweicht, am besten mal beim Verkäufer nachfragen. Vielleicht weiß der mehr darüber.


    Grüße, Tom

    Exakt so ist es:


    Messen macht schlau! Wer nicht misst, muss glauben. Und wer glaubt, landet zwar auch irgendwo, nur leider selten da, wo er hin wollte. 8o


    Ein Tipp noch von mir:


    Das BMS der Batterie besitzt einen Balancer. Es könnte sein, dass dieser Balancer defekt ist und den Zellensatz nicht korrekt balanciert. Eine solche Unbalance wirkt exakt so wie ein starker Kapazitätsverlust. Die sollte sich aber schon durch Messung und Vergleich der Zellenspannungen ermitteln lassen.


    schlechtes_zellenbalancing_klein.gif


    Grüße, Tom

    Hallo Thomas,


    nein, die genaue Bedeutungen dieser Parameter kann ich Dir leider auch nicht erklären.


    Es ist klar, dass der vom BMS gemessene Strom besonders um den Nullpunkt herum korrekt sein muss, da andernfalls die Ladezustandsanzeige (SoC) sich auch ohne Stromfluss ändert. Dies passiert deshalb, weil das BMS fälschlich von einem fließenden Lade- oder Entladestrom ausgeht und dann den Ladezustand ebenso fälschlich rauf oder runter rechnet.


    Sollte das einmal der Fall sein, hilft eine Neukalibrierung der Strommessung über die Windows-Software. Dazu wird einerseits der Nullwert gesetzt und andererseits ein höherer Strom eingespeist und dessen Wert eingegeben. Das reicht dann schon aus, um die volle Funktionsfähigkeit der Ladezustandsanzeige (SoC) wieder herzustellen.



    Grüße, Tom

    Leider passiert es bei Firmware-Updates über die Smartfon-App manchmal, dass die Datenübertragung plötzlich abbricht und sich das BMS dann nicht mehr meldet. Dasselbe kann auch bei einem Firmware-Update über die Windows-Software und die UART-Schnittstelle passieren, wenn entweder die Verbindung unterbrochen wird (was mir schon passiert ist, als versehentlich der USB-Stecker aus dem Verlängerungskabel gerutscht ist), der PC abstürzt, oder das BMS keinen Strom mehr erhält. Oder man hat versehentlich eine nicht zum BMS passende Software auf das BMS aufgespielt, das Firmware-Update ist in der Folge mit einer Fehlermeldung abgebrochen, oder hängen geblieben.


    In all diesen Fällen stellt sich die Frage, wie man ein auf diese Weise beschädigtes BMS wieder ins Leben zurückholen kann, denn über die Smartfon-App ist es dann nicht mehr erreichbar und seine Funktion zur Steuerung von Batterien hat es in diesem Zustand auch verloren. ;(


    Es gibt meiner Erfahrung nach aber auch in diesem Zustand noch Möglichkeiten, eine neue Firmware auf solcherart "waidwunde" BMS aufzuspielen, denn zum Wegschmeißen sind Daly-BMS ja nun wirklich zu schade. Meine Beschreibung bezieht sich wegen der Windows-Software zunächst auf Daly-BMS der neuen HKMS-Serie, zu welchen heute (Anfang Juni 2025) die Windows-Software BMS-Tool_V_1.1.4.54 gehört. Denn selbst wenn das BMS sich auch über diese Software nicht mehr mit Datenanzeige meldet, reagiert es meistens doch noch auf Anforderung eines Firmware-Updates.


    Dazu verbindet man das BMS über ein UART/USB-, bzw. ein RS485/USB-Adapterkabel mit einem Windows-PC, startet die o.g. Windows-Software, stellt die Verbindung über den im PC für den USB-Adapter reservierten COM-Port ein, trägt als Administrator-Passwort in der Software "12345678" ein und geht dann in die Abteilung "More Function", wo man Firmwares hochladen kann. Dann lädt man die passende Firmware mit der Windows-Software und startet den Upload ins BMS mit Druck auf den Button "Start upgrade".


    Man wird feststellen, dass sich das BMS trotz sonst leerem Fenster plötzlich meldet mit


    Bild 1: Firmware-Update trotz nicht reagierendem BMS


    Wenn die Firmware zum BMS passt, wird das Update einwandfrei durchlaufen und das BMS sollte danach wieder ebenso einwandfrei funktionieren. :)


    Bild 2: TADAAA! :love:


    Falls das wider Erwarten nicht funktioniert, funktioniert aber vielleicht der CAN-Bus-Port noch, denn auch über den kann man ein Firmware-Update einspielen. Hierfür verwendet man einen CAN-Bus/USB-Adapter, mit dem man die Verbindung zwischen Daly-BMS und Windows-PC herstellt. Der verlinkte Adapter bringt auch gleich die Anschlusskabel mit zu Daly Classic- und HKMS-BMS passenden Steckern mit, so dass man alles Benötigte beisammen hat.


    Grüße, Tom

    Es hat sich übrigens herausgestellt, dass BMS der neuen HKMS-Series in der Hardware-Version "R" - warum auch immer - keine Direktverbindungen mit Invertern zustande bringen! Die "E"-Versionen haben dieses Problem dagegen nicht.


    Welche Hardware-Version ein BMS der neuen Serie besitzt, kann man leicht über die App herausfinden...



    ...oder über die Windows-Software:



    Auch eine ältere Firmware kann die Ursache von hartnäckigen Verbindungsproblemen sein. Also bei Problemen nach Möglichkeit immer die aktuellste Firmware bei Daly abfragen.


    Grüße, Tom

    150A mit UART2 kann nur ein BMS der neuen M-Series sein. Die dort verwendeten Stecken heißen JST GH 1.25 6pin.


    Grüße, Tom


    Edit:
    Quatsch: Hast recht, 150A ist eins der K-Series. Ist aber derselbe Stecker.

    Hallo Thommes,

    für diesen Einsatzzweck sind solcherart billige LFP-Batterien doch top geeignet. Da interessiert vermutlich auch der Support des Händlers nicht weiter, denn dass man bei diesem Preis keinen 24h Vor-Ort-Austauschservice erwarten kann, versteht sich vermutlich von selbst. ;) Bei der kleinen Belastung des P200 wird aber kaum je ein Problem damit auftreten.


    Das kleine Netzteil ist ab sofort bei mir bestellbar.

    Grüße, Tom

    So lange es nicht heißer als 50°C wird, würde es bei der Betriebsart mit Speisung durch einen 12V-Akku nicht zu heiß für den kleinen P200, da sein Wirkungsgrad so gut ist, dass er sich mit Akkuspeisung selbst bei Volllast nicht spürbar erwärmt.


    Bezugspunkt ist nach Möglichkeit immer der Batterie-Minuspol, oder das Verbindungskabel zwischen Batterie-Minuspol und Fahrzeugchassis. Für das Laden der Batterie mit maximal 10A dürfte sich aber auch fast jeder andere Massepunkt eignen.


    Für die regelmäßige Verwendung ist die Verwendung eines geeigneten Steckersystems sehr ratsam. XT60 ist klein, zuverlässig und kost nix.


    Zwar bin ich ein ein ausgesprochener China-Kistenschieber oO), aber bei Kabeln verwende für solche Zwecke ausschließlich hochherrschaftliches, freinstdrähtiges und superflauschiges Silikonkabel. Hier nehme ich 4mm²-Silikonlitze von Muldental-Elektronik mit sage und schreibe 1.036 Einzeldrähtchen von je sieben Hundertstel Millimetern Durchmesser pro Leitung. Damit macht die Arbeit mit solchen Anwendungen, ganz besonders bei Kälte, wo jedes andere Kabel hart und widerspenstig wird, erst so richtig Spaß. 8)



    Grüße, Tom

    Heute habe ich noch einmal Nachricht von Daly zum Thema ob Bluetooth bei Benutzung der WiFi-Funktion abschaltbar sei erhalten:


    Zitat

    kindly explain it to the end customer ---- WIFI is banded with bluetooth, so the bluetooth can not be disable.


    Diese Auskunft liest sich für mich nach einem Hinweis, dass im Daly Bluetooth/WiFi-Transceiver nur ein einziger Chip für beide Funktionen verwendet wird. Aber als Argument, weshalb die Bluetooth-Funktion deshalb nicht abschaltbar sei, taugt es nach meinem Verständnis eher nicht.


    Wobei sich natürlich die Frage stellt, was genau man denn unter "Abschalten" versteht. Denn abgeschaltet wird Bluetooth ja, wenn WiFi aktiviert ist, wie bereits festgestellt wurde: Es ist dann - zumindest über die Daly "Smart BMS"-App - keine Verbindung über Bluetooth mehr herstellbar (nur diese App habe ich ausprobiert).


    Aber wird es so wirklich "hart und nachhaltig" abgeschaltet, dass es ohne Wissen des Betreibers nicht vielleicht doch irgendwann wieder aktiv wird und man nicht doch mit Tricks und Kniffen über Bluetooth auf das BMS zugreifen kann? Vielleicht ganz einfach mit Drittanbieter-Apps wie "Overkill Solar" o.ä., oder mit ganz anderen Spezialgeräten? Und da würde ich die Antwort eben so verstehen, dass genau das seitens Daly nicht wirklich gewährleistet werden mag.


    Soweit ich weiß, liegen die Protokolle für die UART- und RS485-Schnittstellen der BMS aber offen, so dass es bei einem echten Bedarf und erhöhten Sicherheitsanforderungen eventuell möglich ist, einen anderen Funk-Transceiver als den von Daly zu verwenden, den man, wenn man den Aufwand nicht scheut, vielleicht entsprechend härten könnte. Oder indem man gleich einen WiFi-Transceiver ohne jegliche Bluetooth-Funktionalität verwendet. Da beide Funkstandards aber sehr ähnliche Funkfrequenzen verwenden, wird man recht tief in die Materie einsteigen müssen, um das eine zu bekommen und das andere aber sicher zu verhindern.


    Ich hoffe, ich konnte zu diesem Thema wenigstens überlegungsmäßig etwas weiterhelfen.


    Grüße, Tom

    Nass dürfen solche Geräte natürlich nicht werden, also nicht dem Regen aussetzen. Hohe Luftfeuchtigkeit an sich ist aber kein Problem. Zumal das Gerät ja vermutlich aus einer Batterie gespeist würde und so zumindest keine Probleme mit Feuchtigkeit in Bezug auf 230V-Netzspannung auftreten können.


    Da am Netzteil eine geeignete Dauerladespannung eingestellt würde, endet die Ladung spätestens dann, wenn die Spannung der Batterie die eingestellte Spannung des Netzteils erreicht und die Potentialdifferenz zwischen beiden Null erreicht. Ab diesem Zeitpunkt fließt nur noch dann Ladestrom in die Batterie, wenn entweder ihre Selbstentladung dies ermöglicht, oder vom Fahrzeug selbst Strom entnommen wird.


    Grüße, Tom

    Folgende Antwort:


    Ich hab das gerade mal an zwei Batterien nachvollzogen und es scheint tatsächlich so zu sein, dass immer nur ein Funkstandard von beiden aktiv sein kann (also entweder Bluetooth, oder WiFi), nicht aber beide zusammen. Also wenn ich ein BMS, dass über WiFi und über das Internet in der Daly-Cloud eingebucht ist, mittels Bluetooth zu kontaktieren versuche, dann funktioniert das nicht.


    So weit, so gut.


    Allerdings bin ich mir nicht sicher, dass Deine Sicherheitsbedürfnisse damit erfüllt werden, denn es bleibt ja die Frage im Raum stehen, wie sich Bluetooth verhält, wenn das BMS nicht mehr in der Daly-Cloud eingebucht ist.


    Nach meinen Erlebnissen mit der Abschaltung der Batterie über die Schalterfunktionen der App (aus Sicherheitsgründen beim Versand einer fertigen Batterie), bei der sich die abgeschalteten Schalter von selbst wieder einschalten, sobald man sich mit dem BMS über Bluetooth verbunden hat, würde es mich nicht wundern, wenn ein ähnliches Phänomen auch mit dem Zugang über Bluetooth eintreten kann, wenn die Verbindung des BMS mit der Daly-Cloud - warum auch immer - unterbrochen wurde.


    Es könnte, meiner Einschätzung nach, also ggf. passieren, dass in diesem Fall dann doch wieder eine Verbindung über Bluetooth möglich wäre. Um das hinreichend sicher auszuschließen, müsste man wohl längere Zeit mit einem über WiFi und Internet mit der Daly-Cloud verbundenem BMS gearbeitet haben, wo diese Datenverbindung dann, im harten Alltag und über längere Zeit, sicher hier und da schon mal unterbrochen wurde. Dann wüsste man vermutlich mehr.


    Ich glaube, dass Daly diese Funktionen größtenteils mit Blick auf die Möglichkeiten hin entwickelt hat und weniger mit Blick auf auf die Sicherheit. Man wollte ermöglichen, sich über Funk im Nahbereich mittels Smartfon-App mit dem BMS zu verbinden und ebenso die Möglichkeit schaffen, dasselbe auch aus der Entfernung über das Internet tun zu können und hat dabei nicht vorrangig darauf geachtet, ob durch diese Funkdienste zugleich ggf. ernste Sicherheitsprobleme auftreten können. In der Folge eignen sich solche einfachen System zumindest m.E. eher nicht für Anlagen, deren Funktion ernsten Sicherheitsanforderungen unterliegen.


    Analogie: Man sollte besser keine 3 kg Gold in einem Schranktresor lagern, der einfach nur mit dem Schrank verschraubt ist, sondern besser bei der Bank in einem ordentlichen Schließfach. Denn auch wenn ein Schranktresor natürlich besser ist, als das Gold einfach so zwischen die Wäsche zu schieben, taugt dieses Versteck eben doch nur zur Befriedigung eines geringen Sicherheitsbedürfnisses.


    Wenn ich morgen ggf. noch eine weiterführe Antwort erhalte, werde ich sie hier veröffentlichen.


    Grüße, Tom