Diese Alugewinde sind wirklich empfindlich. Ruck zuck hat man die Gewindegänge im Schraubgewinde und guckt wie ein Schwein ins Uhrwerk. Ich hatte diesen Fall auch schon mal und habe mir damit geholfen, eine dickere Grobgewindeschraube in das Gewinde des Zellenpols zu "zwingen", was bei Alugewinden natürlich wieder sehr gut funktioniert, weil das Material so schön weich ist. Das Ganze muss natürlich mit etwas Gefühl erfolgen, damit man nicht auch noch den Rest der Gewindebohrung zerstört. Es klappt aber wesentlich besser, als ein größeres metrisches Gewinde nachzuschneiden, denn wegen der knappen Tiefe des Gewindesackloches kommt man kaum mit einem handelsüblichen Gewindebohrer hinein. Nach einer solchen "Reparatur" sollte man nur noch möglichst wenig an der Schraube drehen, da immer die Gefahr besteht, dass man weiteres Material aus dem Gewinde pult und die neue Schraube dann wieder nicht greift. Etwas Kupferpaste (Artikel-Nr. 1030) hilft, den Übergangswiderstand zwischen Batteriepol, Polverbinder und Ringkabelschuh dauerhaft gering zu halten und die Schraubverbindung dauerhaft vor dem Eindringen von Feuchtigkeit und Korrosion zu schützen.
Man kann hilfsweise auch ein paar dünne Stahldrähte, z.B. aus einer Bowdenzugseele zwischen Schraube und Sacklochgewinde einfügen, die sich dann beim Eindrehen der Schraube seitlich in das Alugewinde eindrücken. Wichtig ist dabei, dass man das Gewinde der Stahlschraube zuvor sorgfältig von anhaftenden Aluminium-Gewinderesten reinigt, damit das Gewinde unter dem Pressdruck der eingefügten Stahldrähte wieder "zieht".
Von Schraubensicherung oder anderen Klebstoffen rate ich in diesem Fall aber ab, denn die haben alle dasselbe Problem: Man kann die Schraube bei flüssigem Klebstoff nicht vernünftig festziehen und wenn der Kleber erst angzogen hat und hält, kann man sie nicht nachziehen, ohne die Klebeverbindung wieder aufzureißen. Man benötigt aber unbedingt Pressdruck für die Zellenverbinder und Ringkabelschuhe, damit die Übergangswiderstände gering bleiben. Zu geringer Schraubendruck führt hier schnell zu Betriebsstörungen.
Übrigens ist es wegen der Empfindlichkeit dieser Alu-Gewinde wichtig, dass man die verwendete Schraubenlänge so auswählt, dass die Schraube genügend viele Gewindegänge zu fassen kriegt. Oft erlebe ich es, dass einfach reingedreht wird was gerade zur Hand ist. Gar nicht gut, wenn dann wegen dicker Zellenverbinder und vieler übereinander liegender Ringkabelschuhe nur noch ein oder zwei Gewindegänge greifen (denn die die hat man schnell rausgezogen), oder die Schraube im anderen Extremfall so lang ist, dass sie unten in dem Sackloch anstößt und zwar fest sitzt, aber Zellenverbinder und Ringkabelschuhe lose bleiben (was man nicht immer gleich merkt...). Fester anziehen hilft in solchen Fällen natürlich nicht weiter, sondern nur Schraube kürzen, oder wenigstens ein paar Unterlegscheiben hinzufügen.
Bei vielen modernen Zellen sind die Hersteller auch schon zu aufgeschweißten Gewindebolzen übergegangen, die in dieser Hinsicht deutlich einfacher zu handhaben sind, als diese Gewinde-Sacklöcher.
Grüße, Tom