Eine Sicherung, die bei 60A heil bleibt aber bei 61A durchbrennt würde Dir sicher keine Freude bereiten, die wäre nämlich entweder stark überdimensioniert, oder dauernd kaputt. So eng können Schmelzsicherungen auch gar nicht arbeiten, denn wie gesagt wirkt die Zeit, über die ein potentieller Auslösestrom fließt, als wichtigster Faktor beim Auslösen mit. Eine Kochplatte ist ja auch nicht sofort heiß, sondern es braucht eine Weile, bis sie sich ausreichend erhitzt hat. Ist bei Schmelzsicherungen ganz genauso. Und wenn man den Strom nur für einen Sekundenbruchteil fließen lässt, spürt man gar nichts. Da muss dann schon ein ganz erheblicherer Strom fließen, um eine Schmelzsicherung in einem Sekundenbruchteil zu schmelzen und der beträgt eben teilweise bis zum 100fachen des Nennstroms.
Ich habe mal eine Weile mit elektronischen Sicherungen experimentiert, die auch bei kurzen Überströmen sofort auslösen. Ergebnis: Probleme ohne Ende, weil eine auf 50A eingestellte Sicherungen schon von einer kleinen Glühlampe mit kaum 4A Betriebsstrom beim Einschalten sicher ausgelöst hat. Na toll... Es braucht also schon eine gewisse Robustheit der Sicherung, um in der Praxis gut zu funktionieren. In der Praxis geht es ja auch nur darum, dass die Sicherung bei Kurzschlüssen sicher auslöst und bei Kurzschlüssen fließen im KFZ-Bereich auch bei dünnen 1,5mm²-Kabel meist schon mehr mehr als 100A. Damit bekommt man jede 20A-Sicherung leicht klein. Jaja, da steckt schon echt Knoffhoff drin...
Einen "Peak" kann man mit einem Amperemeter auch nicht ohne weiteres messen (das haben wir in einem "Power-Pulsar"-Thread hier schon ausgiebig diskutiert.. Da reichte offenbar nicht mal ein Oszilloskop...). Ich tüftle gerade an einem Aufbau, der 5W-Leistungs-LEDs mit 50ms kurzen Impulsen befeuert und möchte die Schaltung so abstimmen, dass ein bestimmter Strom zwar sicher erreicht, aber eben auch nicht überschritten wird. Mit einem Multimeter ist man bei dieser Problemstellung aufgeschmissen, weil es viel zu träge anzeigt. Da muss man schon Oszillografieren. Da der Anfangsladestrom eines Bleiakkus normalerweise auch alles andere als konstant ist, muss es auch gar nicht mal so ein esoterischer Aufbau wie mit meiner LED sein.
Zum Thema! Ich würde folgendes empfehlen: Wenn der Zweitakku nur relativ klein ist und zwischen Trenn-MOSFET und Zweit-Akku kein zu dickes Kabel verlegt wird, dann würde ich bei der 180A-Lima den 120A-MOSFET nehmen. Wenn der Zweitakku jedoch groß, das Kabel dick und die Anforderungen auch groß sind, dann wäre der 300er das richtige Gerät. Aber bitte daran denken: Meine Haftung endet dort wo die Geräte-Spezifikation aufhört.
Grüße, Tom