Beiträge von Tom

    Hallo,


    ich kann hierzu natürlich nur ganz allgemein antworten, schon weil ich den gezeigten Lader selbst nicht kenne.


    15,1V Ladespannung scheinen mir aber auch etwas zuviel des Guten zu sein. Ich würde annehmen, dass es sich um ein prozessorgesteuertes Ladegerät handelt, welches ein Ladeprogramm mit mehreren Stufen durchläuft. Mir sind Geräte bekannt, bei denen ein Teil des Ladeprogramms zum Ende hin ganz gezielt die Spannung auf 15V oder knapp darüber treibt, damit die Zellen zur Durchmischung des (flüssigen) Elektrolyten gasen, um eine eventuelle Säureschichtung aufzuheben. Für AGM- oder Gel-Akkus sind solche Ladeprogramme aber nicht gedacht, denn dort hilft diese Methode naturgemäß nicht. Auch reichen 1-2 Bläschen alle paar Sekunden dafür nicht aus, es müsste (kurzzeitig!) schon ordentlich sprudeln, wofür natürlich aber 10A Ladestrom oder mehr erforderlich sind. Diesen Strom wird das gezeigte kleine Laderchen aber vermutlich nicht liefern können.


    Also würde ich mal folgendes sagen: Wenn die gemessene Spannung tatsächlich stimmt und für länger als 15 Minuten am Akku anliegt, dann ist dies der Gesundheit des Akkus ganz sicher nicht zuträglich. Sollte diese Spannung gar über mehrere Stunden anliegen, ginge dies schon in Richtung Sachbeschädigung, zumal sich der Akku bei einer länger andauernden Ladespannung von 15V und darüber erhitzt, was die Schädlichkeit der überhöhten Ladespannung noch steigert. Die Gefahr: Starke Giterkorrosion, ggf. sogar austretende Schwefelsäure ("Überkochen"). Bei Bleiakkus mit flüssigem Elektrolyten, die in engen geschlossenen Räumen verbaut sind, ist solcherart Gasung auch schon deshalb ungünstig, weil mit dem entstehenden Knallgas auch ein Säureaerosol mit in den Montageraum transportiert wird, soweit kein spezieller Schlauch vorhanden ist, der diesen Säurenebel ins Freie bläst. Die logische Folge ist dann Korrosion am Fahrzeug! Man kennt das ja, wenn bei älteren Fahrzeugen das Batterieblech und die Umgebung der Batterie stark rosten.


    Es hat sich auch herausgestellt, dass es in der preissensitiven Großserie offenbar große Schwierigkeiten bereitet, die produzierten Geräte hinreichend genau abzugleichen. Soweit nach der Herstellung überhaupt eine Überprüfung auf Einhaltung der Spezifikation und ggf. ein Abgleich vorgesehen ist (selten). Der Kunde merkt's ja nicht, soweit der angeschlossene Akku nicht gerade binnen weniger Tage kaputt geht (und falls der Akku doch schnell kaputt geht, ist eben der Akkuhersteller schuld...).


    Grüße, Tom

    Aumann: 10 Tage Dauersaufen? Wie krank ist das denn??

    Zitat

    Mhhh...... heisst selbständig nicht.... SELBST und STÄNDIG arbeiten :thumbsup: :thumbsup:

    Achwo! Das wird nur von den Selbstständigen (inoffiziell) immer behauptet, um Millionen Arbeiter und Angestellte durch solcherart Abschreckung dazu zu bewegen, auch weiterhin morgens früh um Sechs zur Arbeit zu fahren und ständig um ihren Job zu zittern. ^^


    Grüße, Tom

    Schon geringe Bauteiletoleranzen (Drossel) lassen den Spitzenwert bei mir zwischen 200A und 1,5kA schwanken. Allerdings mit einem normalen Röhrenoszi gemessen. So schöne Bildchen wie Du hochgeladen hast habe ich aber leider nicht.


    Grüße, Tom




    PS


    Jaja, ich weiß: Die deutschen Werktätigen haben zwischen dem 24.12. und dem 7.1. alle Feier- und Brückentage zusammengestückelt, die sie nur finden konnten. Echt nervtötend, dass die Welt in dieser Zeit quasi stillsteht. Manche Firma öffnet konsequenterweise gar erst wieder am 14.1. :wacko: Kaum ebay-Bestellungen werden noch ausgeliefert, die Brötchen muss man sich selber aufbacken, und die nächste Lieferung GPS-Gummistiefel wird auch erst wieder frühestens Mitte Januar erwartet. Aber Vorsgesicht: Bald ist schon wieder Ostern, also hurtig... :cursing: AUA!


    Meine Empfehlung: Den Scheissjob aufgeben, von dem man sich so händeringend zu erholen sucht und endlich selbstständig machen! 8) Fortan sind Feiertage zwar Teufelszeug aber die Montage sowie alle Schönwetterperioden verbringt man bei bester Laune auf dem Golf- oder Modellflugplatz. :thumbsup:

    Wie hoch die (mittlere Gleich-)Spannung am gepulsten Akku wird, hängt hauptsächlich von der Höhe des Stroms ab, der innerhalb des Akkus in Wasserzersetzung und Gitterkorrosion umgesetzt wird. Er ist stark von Größe, Art und Alter des Akkus abhängig. Eine feste Spannung, ab der ein Akku sicher als komplett desulfatiert gilt, kann man nicht nennen. Der Akku kann aber als desulfatiert gelten, wenn sich die Spannung innerhalb wenigstens einer Woche nicht mehr weiter erhöht.


    Grüße, Tom

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    mein Pulser pulst nun ca. eine Woche an einer 41Ah-Starterbatterie vor sich hin. Die Spannung hält sich wacker bei 14,0 - 14,3 V an den Klemmenund der Pulser zeigt zu beginn Grün. Einige Stunden später ist er auf
    Gelb und bleibt da. Das ist auch beliebig reproduzierbar, wenn man den Pulser abschaltet. Ich habe Schraub-Polklemmen aus Messing und Kabelschuhe auf den Anschlüsseln des Pulsers. Da nichts versifft ist, schließe ich zu hohe Übergangswiderstände eigentlich aus.

    Ein bekanntes Phänomen. Man glaubt instinktiv, dass zum Ende der Desulfatierung der Innenwiderstand und auch die Höhe der Impulsspannung ihr Minumum erreicht. Das ist aber nicht so. Das Impedanzminimum wird erreicht, kurz bevor alles Bleisulfat umgewandelt wurde. Ist dann keins mehr vorhanden, steigt die Impedanz recht sprunghaft an. Das Aquivalent dazu bei der Entladung ist der Spannungssack zu Beginn der Entladung eines Bleiakkus (Ursache hier: Mangel an Kristallisationskeimen). Also alles in Ordnung.


    Man darf auch nicht den Fehler machen und die rot/gelb/grün-Anzeige des Power-Pulsars einer qualitativen Aussagen wie z.B. schlecht/geht so/gut gleichsetzen. Es ist und bleibt ein Indikator für die Höhe der Impulsspannung, sonst nichts. Teilweise kann man durch Änderung der kapazitiven Kopplung der beiden Akku-Anschlusskabel auch schon eine Änderung der Anzeige hervorrufen. Ursache auch hier: Veränderung der Impulsspannung.


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    Ich habe noch weitere Blei-/Gelbatterien aus einer USV. Der Pulser steht beim Anklemmen sofort auf Rot. Sind USV-Batterien dafür überhaupt geeignete Kandidaten?

    Im Grunde schon. Allerdings sind USV-Akkus so gut wie nie sulfatiert (außer sie haben jahrelang entladen irgendwo herumgelegen). Statt dessen sind sie meist durchjahrelange Dauerladung in der USV zu Tode korrodiert. Gegen Gitterkorrosion hilft aber kein Bepulsen, das verschlimmert es höchstens noch. In der Regel sind gebrauchte USV-Akkus daher schrottreif. Weshalb ja auch so viele Ex-USV-Akkus als angeblich top gepflegte ("erhaltensgeladene") Exemplare bei ebay angeboten werden ("Gestern war der Akku noch top, aber heute leider keine Garantie wegen Privatverkauf..." :P ).


    Grüße, Tom

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    1. Begriff "Wartungsfrei":


    Ist dieserr Begriff in irgend einer Norm definiert (und damit geschützt), oder nur ein Marketing-Gag der Hersteller?

    Die Eigenschaften von Akkus unter dem Begriff "Wartungsfrei" werden über DIN 57539 definiert, zusammengefasst unter DIN 57510 (VDE-Bestimmung für Akkumulatoren und Batterie-Anlagen). Sicher ein Fall für die nächste Uni-Bücherei, wenn man die Norm nicht gerade als Druckwerk kaufen möchte (VDE-Verlag, EUR 38,57)... Allerdings ist der Begriff an sich nicht geschützt, da insgesamt beschreibend. Man kann ihn ebenso auf Kaffee-Vollautomaten und Toilettenbecken schreiben, ohne an jemanden Lizenzgebpühren abführen zu müssen. Was mit "Wartungsfrei" gemeint ist dürfte klar sein: Man braucht den Elektrolyten nicht zu kontrollieren bzw. zu ergänzen. Eine Eigenschaft die heute praktisch auf jede Autobatterie zutrifft, was aber weniger mit der Begrifflichkeit "Wartungsfrei" zu tun hat, als mit den verwendeten Bleilegierungen. Ich komme weiter unten noch darauf zurück.


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    Was wird hier unter "normale Nutzungsbedingungen" verstanden? Vermeidung des Gasens? Was sind "Gasverzehrbatterien"?

    Wie definiert man "normal"? Gute Frage. Nächste Frage... Bei einer Starterbatterie wird es sicherlich nicht als normale Nutzung verstanden, dass man sie verwendet, um damit tagsüber einen elektrischen Rollstuhl anzutreiben und sie nachts aufzuladen. Ein "durchschnittlich verständiger Mensch" wird vielleicht instinktiv verstehen, was damit gemeint ist. :D


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    Durch welche technologischen Maßnahmen wird bei den nassen Batterien erreicht, daß kein Wasser nachgefüllt werden muß?


    Hat das mit der Kalziumtechnologie zu tun?

    Jupp! Man benötigt einen Zuschlagstoff, der das Blei härtet. Früher hat man hierfür Antimon verwendet, das ergab wunderbar zu bearbeitende Bleigitter und hatte auch sehr brauchbare elektrochemische Eigenschaften. Aber leider auch Nachteile. Seit den Achtziger Jahren wird vermehrt Antimon durch Kalzium ersetzt, das ergibt ähnliche mechanische Eigenschaften, bringt aber einen großen Vorteil: Der Wasserverbrauch gealterter Batterien steigt nicht mehr so schnell an wie mit Antimon. Man kann daher sagen, dass der Austausch von Antimon durch Kalzium der Schlüssel zur "Wartungsfreiheit" von Bleiakkus ist.


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    Wird beim Normalladen und Entladen H2 und O produziert oder nur durch die (Wasser-)elektrolyse im Gasungsbereich?

    Ja, aber nur in sehr geringem Maße. Bzgl. des Wasserverbrauchs hat ein gelegentlich aufsteigendes Gasbläschen vermutlich keine gravierenden Auswirkungen.


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    Kann eine VERSCHLOSSENE - wohlgemerkt, nicht GESCHLOSSENE - Batterie
    überhaupt Wasser verlieren außer durch die Wasserelektrolyse? Evtl.
    durch Verdunsten?

    Vermutlich. Bei alten und sehr lange gelagerten Batterien ist mir schon öfter ein teilweise stark abgesunkener Elektrolytstand aufgefallen, obwohl der Elektrolyt mit Sicherheit nicht einfach ausgelaufen ist. Ich vermute Gasung bei der Lagerung als Ursache (vermutete Ursache: stark gesunkene Gasungsschwelle durch Antimonvergiftung).


    Zitat

    Wozu dienen die Kunststoff-Nippel und -Pins innerhalb der Stopfen? Labyrinth zum Zurückhalten von Säurenebel?

    Genau. Man möchte die Schwefelsäure, die in kleinen Tröpfchen bei der Gasung durch aufsteigende und zerplatzende Gasbläschen im Gehäuse herumspritzt, nicht so gern ins Freie entlassen. Sie würde dem Akku verlorengehen und um ihn herum Schäden anrichten.


    Zitat

    An manchen Batterien ist an der Stirnseite eine Bohrung (für einen
    Schlauchanschluß?) zu sehen. Steht diese Bohrung in Verbindung mit allen
    Zellen? Wenn ja, ist über diese Verbindung auch der Übertritt von
    Flüssigkeit (Elektrolyt) von Zelle zu Zelle möglich?

    Hängt von der Bauform des Gehäuses ab. Meist werden sogenannte "Fritten" verwendet, die die Zellen voneinander abschirmen. Die sehen aus wie Zigarettenfilter und funktionieren auch ähnlich. Gas kann leicht hindurch, Flüsgkeiten nur schwer.



    Zitat

    Wenn eine Batterie fehlerhafterweise doch einmal zum Gasen kommt, wo
    treten der durch die Wasserelektrolyse erzeugte Wasserstoff und
    Sauerstoff aus?


    - über eine Bohrung in den Stopfen?


    - über das Löchlein mit Schläuchlein an der Stirnseite der Batterie?

    Je nach dem was der Konstrukteur sich ausgedacht hat. Wenn Stopfen vorhanden sind, wird oft über diese entgast. In den letzten 10 Jahren hat sich bei nassen Batterien aber die Zentralentgasung mit Schlauchanschluss durchgesetzt.

    Nein, die Gasungsspannung ist nicht fix. Sie hängt hauptsächlich von der Bleilegierung ab. Ich hatte es weiter oben schon angedeutet (Antimon als Zuschlagsstoff/Antimonvergiftung als Störungsbild gealterter Bleiakkus). Ab einer Zellen-Ladespannung von 2,5V beginnt normalerweise eine lebhafte Gasung. In den Bleiplatten werden eine ganze Menge verschiedener Stoffe zusammen legiert werden, um die gewünschten Eigenschaften zu erzeugen. Durch wiederholte Entladung und Aufladung ("Ladungsdurchsatz") werden einzelne Stoffe aus den Platten herausgelöst und gelangen in den Elektrolyten. Durch diesen werden einige dieser Stoffe langsam aber sicher zur entgegengesetzt gepolten Platte transportiert, wo sie sich absetzen und unerwünschte Wirkungen entfalten. Die Absenkung der Gasungsschwelle ist eine davon. Das Batteriealter und der Verschleisszustand hat also großen Einfluss auf die Gasungsspannung.


    Zumindest ich hatte noch keine Knallgasexplosion durch Bleiakkus. Daher bin ich auch der Meinung, dass dieses Problem nicht wirklich eins ist. Allerdings sollte eine gewisse Mindestbelüftung des Batteriestandortes natürlich gewähleistet sein, sonst kann es wirklich passieren, dass sich geringe Knallgasmengen über Monate zu einem explosiven Gemisch ansammeln.

    Ich würde die verwendete Batterie einfach weiter verwenden. Lieber eine
    Starterbatterie mit 5-15% Entladetiefe belasten, als eine "zyklenfeste"
    mit 90%: Die Starterbatterie wird länger halten... :P


    Grüße, Tom

    Zitat

    Entladepulsen bringt bei Sulfatierung keinen Nutzen, da die Energie nicht ausreicht

    Um Bleisulfat aufzulösen wird Energie benötigt, da Bleisulfat das normale Entladeprodukt von Blei und Bleidioxid ist. Die Batterie muss also geladen werden. Ohne Zuführung von Energie ist Bleisulfat nicht zu reaktivieren, entsprechend helfen Entladestrom-Pulser hier nicht.


    Zitat

    Ist kein Sulfat vorhanden brauche ich nicht Ladepulsen.

    Stimmt.


    Zitat

    Das habe ich nicht verstanden:




    Ist wegen der Schichtung nicht immer Sulfat vorhanden und damit regelmäßiges vorbeugendes Pulsen sinnvoll.

    Säureschichtung führt dazu, dass die tiefer liegenden Aktivmaterialien vermehrt beansprucht und damit stäkrer entladen werden als höher gelegene. Einfaches Pulsen dürfte hieran nur wenig ändern. In erster Linie sollte man versuchen, den Elektrolyten regelmäßig zu durchmischen, um die Säureschichtung zu beseitigen, bzw. nicht zu stark werden zu lassen und die Zellen möglichst immer voll aufzuladen.


    Zitat

    Ist das Prinzip der Schichtungsverhindung von Energy 3000 stratexplus für Sie einleuchtend?

    Sagt mir jetzt leider nichts.


    Es stimmt, dass man durch bestimmte Formen der Entladung sehr feines Bleisulfat erhält. Allerdings gilt dies praktisch nur für den Beginn der Entladung nach einer vollständigen Aufladung und einem Mangel an Kristallisationskeimen. Mit einem Pulser ist das m.E. nicht hinzubekommen. Man benötigt hierfür also keinen Entladepulser, sondern einen möglichst starken Verbraucher, der etwa 1% der Nennkapazität bei möglichst hohem Strom entnimmt. Das war's dann schon und mit diesem kleinen "Trick" hat man eine wunderbar feine Anfangskristallisation geschaffen, durch welche die Bildung von übergroßen Bleisulfatkristallen weitgehend verhindert wird. Wie dann weiter entladen wird, spielt zumindest für die nächsten paar Wochen keine Rolle mehr.


    Grüße, Tom

    Das ist eine Frage der Kristallbildung. Wird mit hohem Strom entladen, entsteht direkt bei Entladebeginn ein Mangel an Kristallisationskeimen, wodurch der bekannte Spannungssack (Spannungsabfall direkt bei Entladebeginn) hervorgerufen wird. Dieser erhöhte Potentialunterschied begünstigt die Entstehung einer großen Zahl von Sulfatkristallen. Die Kristalle sind danach zahlreich vorhanden und bleiben aufgrund ihrer verfügbaren Menge klein (nein, die "zerbrechen" auch nicht durch hohe Ströme...).


    Bei Entladebeginn mit geringem Strom kommt es aber gar nicht erst zu dem erforderlichen Potentialunterschied durch Mangel an Kristallisationskeimen. Es bilden sich daher deutlich wenige Bleisulfatkristalle, die zur Erzeugung des geringen Entladestroms ausreichen. Da die Menge der bei der Entladung umzuwandelnde Aktivmasse aber von der entnommenen Kapazität abhängt, bildet sich letztlich Bleisulfat im gleichen Volumen wie oben, verteilt sich aber auf erheblich weniger Einzelkristalle. Zwangsläufig steigt dann deren Volumen und damit die Größe der Sulfatkristalle beträchtlich an, was zur Sulfatierung führt. Sulfatierung ist ja nichts anderes als der Anstieg des Bleisulfatkristallwachstums über eine bestimmte Grenze hinaus.


    Im Prinzip wäre es ausreichend, zu Beginn der Entladung einmal kurz mit hohem Strom zu entladen, um hierdurch eine günstige Menge an Kristallisationskeimen zu erzeugen. Danach könnte dann problemlos mit geringem Strom weiter entladen werden, ohne Sulfatierung befürchten zu müssen. Ist leider nur praktisch schwer umzusetzen.


    Grüße, Tom

    Hallo Herr Buchmüller,


    maßgeblich für Die Lebensdauer ist zu 90% die Entladetiefe. Ob man schnell oder langsam entlädt ist für die Lebensdauer eher unwichtig.


    Allerdings führt langsame Entladung schnell zur Sulfatierung, weil sich bei langsamer Entladung bevorzugt übergroße Bleisulfatkristalle bilden. Das führt dazu, dass sich ein langsam entladener Bleiakku auch nur langsam wieder aufladen lässt. Wenn man diesen Zusammenhang begriffen hat und für entsprechend lange Ladezeiten sorgt, ist die Lebensdauer bei langsamer Entladung nicht niedriger als bei schneller Entladung.


    Auf zyklisches Entladen optimierte Bleiakkus reagieren hier weit weniger empfindlich als übliche Starterbatterien. Der Zusammenhang ist aber derselbe.


    Grüße, Tom

    Hallo Herr Buchmüller,


    es ist nicht so einfach und auch nicht in jedem Fall sinnvoll, eine feste Entladeschlussspannung für Bleiakkus anzugeben. Besonders bei Starterbatterien, die gar nicht für die Entladung geeignet sind, sondern auf die Abgabe hoher Ströme bei nur sehr geringer Entladetiefe optimiert wurden. Auch liegen 11,8V (Leerlaufspannung, also ohne Last gemessen!) bei nur geringem Entladestrom doch schon im eher niedrigen Kapazitätsbereich von unter 20%. Eine Zyklentiefe von 80% ist aber für Starterbatterien nicht wirklich gesund, die Lebensdauer wird sich also spürbar verkürzen.


    Ein kleines Diagramm verdeutlicht das Verhältnis zwischen Klemmenspannung (ohne Last, gemessen nach wenigstens 30 Minuten andauernder Ruhe) und Entladetiefe.



    Grüße, Tom

    Die hätte ich auch als letztes in Verdacht gehabt. Die einzige Erklärung die mir hier einfällt, wäre ein Bruch in einem Zellenverbinder oder einer Gitterplatte. Quasi eine Art Wackelkontakt innerhalb der Batterie. Kommt aber selten vor. Deshalb glaub ich's auch noch nicht so recht. Kann's nicht doch ein Kabel oder Stecker bzw. Klemme sein? Vielleicht auch mal während des Ladevorgangs am Ladegerät wackeln oder draufklopfen. Solche Fehler lassen sich eigentlich ganz gut durch Rütteln, Wackeln und klopfen reproduzieren.


    Grüße, Tom

    Wie überall gilt natürlich auch hier, dass es keine blöden Fragen gibt. Ich hatte aber den Zusammenhang zwischen den Threads nicht hergestellt (und den anderen Thread auch nicht im Kopf). Und der Hersteller hat wirklich keine Ahnung, welche Form von Trenn-Technik sie seinerzeit verbaut haben? Klingt so, als käme denen die Kundenanfrage irgendwie ungelegen, weil anstrengend. Au Mann, Servicewüste Deutschland...


    Sicherlich wird man auch mit messtechnischen Mitteln im Ladebetrieb nachvollziehen können, aufgrund welcher Abweichungen bei den Messwerten der Lader einen Fehler registriert, nur zeigt dies zum einen noch nicht die Ursache für die Abweichungen und zum anderen dürfte dies auch der deutlich aufwendigere Weg sein (Spannung und Strom müssten zeitlich in Form von Graphen aufgezeichnet werden). Ich schlage daher vor, den betreffenden Kabeln einfach mal mit Taschenlampe und Messgerät nachzukriechen. Ich weiß, das schreibt sich leicht und macht oft keinen Spaß, führt aber sicher zum Ziel. Nicht selten findet man bei solchen Kriechtouren noch ganz andere, komplett unerwartete kleine Katastrophen, wie durchgescheuerte oder gar nicht vorhandene Isolierungen, ungeeignete Kabel, gammelige Steckverbinder und nicht selten allgemein schlampige Installationen (niemand bricht sich gern die Finger, also wird an unzugänglichen Stellen besonders gern gemurkst, sieht ja keiner... :whistling: ). Übrigens muss auch der minusseitige Strompfad geprüft werden: Massepunkte zur Karosserie, Minuskabel, Minusverteiler, Massekabel an Motor, Lichtmaschine, Batterie und nicht zuletzt dem Lader.


    So ganz schlüssig erscheint es mir zwar noch nicht, aber es könnte sein, dass in dem Wagen ein sogenanntes "Automatisches Trenn-Relais" eingebaut ist. Diese Automatischen Trenn-Relais benötigen keine Ansteuerung von der Lichtmaschine, sondern schalten (ähnlich wie meine Trenn-MOSFETs) in Abhängigkeit von der Höhe der Spannung an der Starterbatterie. Sie verhalten sich daher unter bestimmten Bedingungen "aktiv", was computergesteuerten Ladegeräten natürlich verwirrend erscheinen kann. Bei der Aufladung der Starterbatterie durch das Ladegerät würde ein solches Automatisches Trenn-Relais die Aufbaubatterie natürlich mitladen und nach der Umschaltung des Laders auf die andere Batteriebank könnte es sein, dass das Automatische Trenn-Relais dann nicht schnell genug abschaltet und durch rückfließenden Strom (Ladegrät -> Aufbaubatterie -> Automatisches Trenn-Relais -> Starterbatterie) weiterhin aktiv gehalten wird. Durch die "Schnüffelphasen" des Laders bei Programm Nr.3 (8-Stufen) sinkt dann die Spannung in beiden über das Automatische Trenn-Relais verbundene Batteriebänken ab, so dass das Automatische Trenn-Relais dann (für den Lader natürlich unerwartet) abschaltet und beide Netze trennt. Oder umgekehrt: Das Automatische Trenn-Relais wird erst bei der zweiten Ladung (Bank B) aktiv, verbindet beide Netze und nun fließt Strom von den Aufbaubatterie ins primäre Netz, was die Spannungslage im und den fließenden Ladestrom zum Primärnetz in nicht plausibler Weise verändert.


    Aber wie gesagt: Stochern im Nebel: hätte, könnte, wäre möglich... -|-


    Grüße, Tom

    Ein Trenn-Relais ist einfach nur ein elektromechanisch betätigter Schalter. Dem ist es egal, ob der Strom von vorn oder hinten kommt, der Strom fließt immer in Richtung des Potentialabfalls, so lange es geschaltet ist. Und geschaltet sind Trenn-Relais üblicherweise dann, so lange der Motor läuft.


    Allerdings stellt sich hier die Frage, warum ein Trenn-Relais geschaltet ist, wenn ein Netzladegerät angeschlossen ist. Denn dann läuft ja üblicherweise gerade nicht der Motor. ?(


    Oder doch?


    Grüße, Tom


    PS: Mir dünkt, das ganze artet irgendwie in Gestocher im Nebel aus, wenn noch nicht mal klar ist, um was für ein Kabel es sich bei dem benutzten handelt und ob hier ein Trenn-Relais oder etwas anderes (und wenn nein dann was?) verbaut ist. Bitte unbedingt diese Punkte klären, bevor wir hier weiter im Kaffeesatz lesen... :rolleyes:

    Hallo,


    es geht nicht um Verbraucher im Milliampere-Bereich wie Uhren, Radio-Senderspeicher oder Fahrtenschreiber (die stören wegen der zu vernachlässigenden Stromaufnahme nicht), sondern um "normale" Verbraucher, die auch Strom verbrauchen (Lüftung, Standheizung, Winden, Wechselrichter...), also alles ab etwa 0,5A. Sollten sich also keine "wirklichen" Verbraucher an der Starterbatterie befinden, die während des Ladeprozesses Strom aufnehmen, dann vergessen Sie bitte meine nun folgenden Zeilen, weil sie dann nicht auf Ihren Fall zutreffen.


    Aus der Sicht eines Ladegerätesist ist nicht erkennbar, ob der abgegebene Ladestrom ausschließlich in den zu ladenden Akku fließt, oder ein mehr oder weniger großer Teil davon von Verbrauchern aufgenommen wird. Daher ist der Betrieb eines derart aufwändigen Programms wie das hier besprochene achtstufige nicht sinnvoll in einer gemischten Batterie/Verbraucher-Umgebung einsetzbar. Maßgeblich zur Erkennung des Ladezustands ist immer das Verhalten von Akku-Ladespannung und -Ladestrom. Hängt nun ein Verbraucher mit am Akku, sind Akkuspannung und -Strom nicht mehr sinnvoll zur Ermittlung des Ladezustands auswertbar. Daran ändert vermutlich auch ein Software-Update des Ladegerätes nichts.


    Daher am besten mal prüfen, ob der Fehler auch auftritt, wenn daer Powerlader nur ganz normal einen Akku auflädt, an dem nichts weiter angeschlossen ist. Tritt der Fehler dann immer noch auf und sind Akku und Anschlusskabel einwandfrei, liegt mit großer Wahrscheinlichkeit ein Defekt des Ladegerätes vor. Dann am besten mit Fehlerbeschreibung und Rechnungskopie zurückschicken, ich werde das Gerät dann für Sie überprüfen. Wenn tatsächlich ein Defekt vorliegt, schicke Ihnen umgehend kostenlos Ersatz.


    Grüße, Tom

    Hallo,


    wegen der dauerhaften Versorgungsfunktion der dritten Ladestufe von Programm 2 kann hier nur Bank A versorgt werden, da ja keine Umschaltung auf Bank B stattfindet. Das dürfte soweit verständlich sein. Dieses Programm eignet sich optimal bei Verwendung eines Trenn-MOSFETs zur Verbindung von zwei Akkubänken.


    Wenn Programm 3 die Bank B am Ende der Ladung als fehlerhaft erkennt, würde ich annehmen, dass dem Gerät der fließende Ladestrom unplausibel erscheint. Das kann passieren, wenn gleichzeitig zum Betrieb des Ladeprogramms 3 noch Verbraucher an dem zu ladenden Akku betrieben werden. Das Ladegerät kann ja nicht unterscheiden, ob vielleicht ein Teil des "Lade"-stroms hierbei nicht im Akku landet, sondern in dort angeschlossenen Verbrauchern. Ändert dieser Verbraucherstrom nun seine Höhe, kann sich das in der Erkennung eines Fehlers seitens des Ladegerätes ausdrücken. Um dies als eventuelle Fehlerursache auszuschließen, empfehle ich, alle Verbraucher während der Ladung mit Programm 3 vom Akku abzuklemmen, um eventuell "Nebenströme", die ggf. den Lader verwirren, ausschließen zu können. Auch Kabel, Klemmen und Sicherungen zwischen Lader und Akkus sollten unbedingt genau auf Wackelkontakte oder unzulässige Übergangswiderstände untersucht werden.


    Grüße, Tom

    Hallo,


    für Bleiakkus, egal ob mit flüssigem, mit eingedicktem ("Gel") oder in Glasvlies aufgesogenem ("AGM") Elektrolyten gelten letztlich immer dieselben physikalischen Gesetze, weshalb sich die Anforderungen an die Ladespannung auch gleichen (von Bleiakkus mit Speziallegierungen und aus diesem Grund abweichenden Ladespannungen mal abgesehen). Viel größeren Einfluss auf die Empfehlung der Ladspannung als die Art des Elektrolyten haben dagegen Lade-/Entladeschema (zyklisch oder Stand-By) und Akkutemperatur. Da letztgenannte Faktoren nur schwer von einem Ladebooster zu berücksichtigen sind, habe ich mit der Ladespannung einen Kompromiss gewählt, wie er in weiten Teilen der Akkutechnik üblich und erprobt ist: Etwa 14,1V für einen 12V-Bleiakku. Eine deutlich höhere Spannung könnte bei längerer Ladung zur schädlichen Überladung führen, weniger Spannung bei stark zyklischem Lade-/Entladeschema zur Sulfatierung. Dieser Wert hat sich über viele Jahre jedenfalls als besonders universell erwiesen.


    Die Ausgangsspannung folgt einer IU-Kennlinie, wobei der U-Teil der Kennlinie konstant ist. Sie wird bei der Herstellung fest eingestellt und ist danach von außen nicht veränderbar. Eine Temperaturkompensation durch Außensensor ist mit Blick auf den eher geringen Ladestrom der Ladebooster nicht vorhanden und auch nicht notwendig.


    Ich möchte an dieser Stelle noch einmal darauf hinweisen, dass der MicroCharge-Ladebooster als Lösung für Anwendungsfälle gedacht ist, bei denen aus technischen Gründen ein hoher Spannungsabfall zwischen Lichtmaschine und Zweitbatterie auftritt, der nicht ohne weiteres zu beseitigen ist. Also z.B. bei Anhängerbatterien, Wohnwagenbatterie usw., wo der Ladestrom über die Anhängersteckdose des Zugfahrzeugs fließen muss. Bei normalen Installationen von Zweitakkus in PKWs macht die Anwendung des Ladeboosters kaum Sinn. Hier sollte man besser einen verlustarmen Trenn-MOSFET und ausreichnde Kabelquerschnitte zur Anbindung der Zweitbatterie verwenden.


    Grüße, Tom

    Hallo,


    das liest sich nach einem typischen Anwendungsfall für einen Lade-Booster , der einerseits die Ladespannung unter der Last des Ladestroms auf sinnvolle Werte anhebt (14,2V) und andererseits den Maximalstrom auf Werte begrenzt, die von der Elektrik des Zugfahrzeugs vertragen werden.


    Um entscheiden zu können, welche Batterie für Ihre Anwendung optimal geeignet ist, schaut man am besten zuerst nach dem vorhandenen Montageraum im Anhänger. Eine bestimmte Stelle hat man da ja meist im Kopf und misst dann mal aus, wie viel Platz (HxBxT) denn überhaupt zur Verfügung steht. Auch das Gewicht eines Bleiakkus spielt durchaus eine Rolle. Als nächstes sollte man in etwa abschätzen, wie viel Kapazität man benötigt. Der erforderliche Wert lässt sich über die Kenntnis der vorhandenen Verbraucher und deren Strombedarf ganz gut abschätzen. Ein kleiner 12V-Kühlschrank verbraucht z.B. etwa 40W (~3,5A), bei einer Einschaltdauer von 50 bis 100%, je nach Temperatur und Qualität des Kühlschranks. So kann man den Amperestundenbedarf des Kühlschranks auf täglich rund 40 bis 90Ah (3,5A x 0,5 x 24h bis zu 3,5A x 1 x 24h) schätzen. Will man den Kühlschrank drei Tage ohne nachzuladen betreiben, benötigt man also theoretisch 120 bis 270Ah. Praktisch wird man aber das doppelte einplanen, weil der Akku in der Regel weder voll geladen noch neu ist und man ihn mit Blick auf eine lange Lebensdauer auch nicht völlig entladen sollte. Kommt man also auf 100Ah die man effektiv benötigt, sollte man zwei derartige 100Ah-Akkus einbauen. Dann hat man kaum mit Schwierigkeiten zu rechnen.


    Nun wissen Sie wie viel Platz Sie haben und wie viel Kapazität Sie in etwa benötigen. Die Auswahl des oder der Akkus sollte sich nun auf Typen richten, welche entsprechend zyklenfest sind (also keine normalen Starterbatterien, die sind nicht zyklenfest und würden schnell kaputtgehen). Ich schaue bei solchen Gelegenheit gern im Internet, was mir gerade so preisgünstig vor die Füße fällt. Manchmal muss es aber etwas professionelles sein und dann greife ich zu zyklenfesten Akkus der Firma Longex, da habe ich einen recht günstigen Draht hin. Ein zyklenfester Longex-Bleiakku mit z.B. 12V/160Ah kostet hier rund 300,- Euro. Longex führt diese Akkus mit Kapazitäten zwischen 9 und 278Ah, die Preise skalieren natürlich mit der Kapazität.


    Bekommen können Sie bei mir den benötigten Ladebooster, die Akkus und alle benötigten Kabel und Sicherungen, wobei Akkus, Sicherungen und Kabel aber nicht direkt im Shop bestellbar sind, sondern nur in direkter Rücksprache mit mir bestellt werden. Damit wird sichergestellt, dass hinterher auch alles zusammen passt.


    Grüße, Tom

    Hallo,


    steht auch in der Anleitung: Menü -> Einstellen -> Autonomie -> LED -> Abschalten, dann blinkt die LED nicht mehr ständig, was auch Strom spart (daher der Name "Autonomie", die verlängert sich dadurch).


    Die Bausätze sind leider nicht mehr lieferbar. Es handelt sich aber um handelsübliche Teile, die überall erhältlich sind und sich auch leicht auf einer kleinen Lötpunktraster-Leiterplatte aufbauen lassen. Sollte eigentlich kein Problem sein.


    Grüße, Tom

    Hallo,


    ein typischer Fall für sogenanntes "re-engineering": Also aufschrauben und versuchen, die Schaltung in relevanten Teilen zu entschlüsseln, wenn keine Schaltpläne vorliegen. Auch ich gehöre zu dem Menschenschlag, der nix wegschmeissen kann, bin aber heute der Ansicht, dass solche Umbauten in Zeiten von chinesischen Superbilligladegeräten kaum lohnen, wenn man sie als berufstätiger Mensch nur ein einziges Mal durchführt. Denn erfahrungsgemäß wird man mehrere Anläufe nehmen müssen, bis man sich ausreichend tief in diese Netzteile eingearbeitet hat und Ausgangsspannung sowie Betriebsverhalten die gewünschten Formen annehmen. Auf dem Weg dahin bekommt man - logisch - auch mal ordentlich "einen gescheuert" (Siebelko hinter dem Netzgleichrichter...AUA!) und entwickelt gewissen Ersatzteilbedarf, wenn ein Teil wegen Fehlbehandlung oder Überlastung alle Pins von sich streckt. So hat man dann nach einigen Tagen zwar einen ganz guten Durchblick wie der Hase läuft und wo man was verändern muss, aber das lohnt sich eigentlich nur dann, wenn man überhaupt kein Geld, aber jede Menge Zeit hat. Eine nüchterne Sichtweise, ich weiß, aber so ist es mir immer wieder gegangen.


    Übrigens ist mein Bleiakku-Lader BC1210 "modified" genau so entstanden: Das Gerät war und ist in in der Urform billig zu haben, taugt aber nichts. Erst nach einigen Modifikationen stellte sich das gewünschte Betriebsverhalten ein, aber diese Modifikationen kosteten letztlich erheblich mehr (Lehrgeld und Zeit nämlich), als es für den Umbau eines einzigen Gerätes wirklich sinnvoll gewesen wäre. Also versuchte ich diese "Investition" auf eine größere Anzahl dieser Geräte umzulegen, woraus dann der Vertrieb solcherart modifizierter Geräte hervorging. DANN lohnt es sich. Naja, so einigermaßen wenigstens... :D


    Computernetzteile leiden beim Umbau zu Akku-Ladegeräten aber noch unter einen anderen großen Nachteil: Die elektronische Überlast-Sicherung kennt nur alles oder nichts! Eine brauchbare "I-Kennlinie" (automatische Spannungsabsenkung bei Überstrom, um dauerhaft an der Grenze des maximal zulässigen Stroms zu arbeiten) ist mit Computernetzteilen ohne beachtlichen Extraaufwand bei der Schaltungsänderung praktisch nicht zu erzielen. Wenn man also die üblichen Hürden wie nicht passende Ausgangsspannung oder Probleme durch Asymmetrien wegen der Null-Belastung einzelner Spannungszweige (+/-5V/+3,3V/-12V) aus dem Weg geräumt hat, bleibt dieser Mangel hartnäckig bestehen. Solche Netzteile arbeiten dann so lange zufriedenstellen, wie der maximale Ausgangsstrom nicht überschritten wird. Genau das ist bei leeren Bleiakkus aber regelmäßig der Fall, denn wenn man an einen leeren Bleiakku eine "geeignete" Ladespannung von z.B. 14,2V anlegt, fließt augenblicklich ein Strom von meist über 100A. Die im Netzteil integrierte Überlast-Sicherung spricht an und das Gerät ist OFF. Tolle Wurst! Und dafür hat man nun Stunden oder Tage davor gesessen und gefrickelt. :S


    Mein persönliches Fazit: Computernetzteile eignen sich zum direkten Umbau als Bleiakku-Ladegeräte generell nicht! Wenn man sie als hochleistungsfähige 12V Spannungsquellen z.B. für 12V-Ladegeräte (Modellbau) verwendet, um diese Ladegeräte auch Zuhause am 230V-Stromnetz verwenden zu können, sieht das aber schon anders aus, weil dann keine I-Kennlinie benötigt wird.


    Grüße, Tom