Beiträge von Tom

    Hallo,


    es ist durchaus möglich, die Zweitbatterie über einen Trenn-MOSFET anzubinden und dann das Ladegerät nur an der Starterbatterie anzuschließen. Wenn die Leistung des Ladegerätes ausreicht, wird die Zweitbatterie so automatisch mitgeladen.


    Hier könnte aber auch die Saftschubse verwendet werden, die dann permanent das primäre Bordnetz stützt, wenn dort mal wieder unerkannt eine erhöhte Stromentnahme, z.B. durch den Einklemmschutz, stattfindet. Bei dieser Lösung könnte das Ladegerät vorteilhaft an der Zweitbatterie angeschlossen werden, über die das Primärsystem und die Starterbatterie dann über die Stützspannung mitversorgt werden.


    Viele Grüße!


    Thomas Rücker

    Hallo,


    der Notstart-Kit ist nur in Verbindung mit dem großen 300A-ZVL-Trenn-MOSFET verwendbar. Da der sehr hohe Anlasserstrom (teilweise bis 1.000A) durchgeleitet werden muß, muß der Trenn-MOSFET diesen natürlich auch aushalten und entsprechend dimensioniert sein. Die kleinen 80 und 120A-Trenn-MOSFETs würden durch den Anlasserstrom überlastet und eventuell beschädigt werden.


    Den Notstart-Kit finden Sie im Shop unter:


    http://www.microcharge.de/inde…n=com_virtuemart&Itemid=1


    Viele Grüße!


    Thomas Rücker

    Hallo,


    nein, der Trenn-MOSFET verbindet nicht automatisch bei Minderspannung der Starterbatterie beide Akkubänke miteinander. Es ist auch nicht in jedem Anwendungsfall erwünscht, dass ein Trenn-MOSFET bei schwacher Starterbatterie automatisch beide Batterien zusammenschaltet. Zur Lösung dieses Problem empfehle ich zunächst, die Ursache der regelmäßigen Startprobleme zu ermitteln und, wenn möglich, zu beseitigen. Eventuell ist nur die Starterbatterie am Ende, was durch einen Austausch zu beheben wäre. Vielleicht ist auch die Lichtmaschine nicht in Ordnung, so dass mit der Lösung des Problems dort anzusetzen wäre.


    Sollte sich bei der Analyse des Problems herausstellen, dass erhöhter Strombedarf des Fahrzeugs im geparkten Zustand die Ursache der "Starterbatterieschwäche" ist und sollte sich dieser erhöhte Strombedarf nicht abstellen lassen, wäre meine Saftschubse eine probate Lösung. Hier wird aus einem zyklenfesten Zweitakku ein Dauerladestrom erzeugt und ins primäre System (Starterbatterie) des Fahrzeugs eingespeist, um die Starterbatterie zu stützen. In der Regel sind die Startprpobleme damit behoben und die Startfähigkeit ist sichergestellt. Der Zweitakku wird dann bei gestartetem Motor automatisch wieder aufgeladen. Es lassen sich auch gleichzeitig noch externe Verbraucher (Licht, Funk, Kühlschrank, etc.) aus dem an der Saftschubse angeschlossenen Zweitakku betreiben.


    Wenn Sie den Zweitakku hauptsächlich für die Speisung externer Verbraucher benötigen, kommen Sie auch mit einem Trenn-MOSFET zum Ziel, wenn Sie als Starthilfe entweder Ein- und Ausgang des Trenn-MOSFETs über einen (ausreichend leistungsfähigen!) Schalter verbinden, oder wenn Sie den 300A ZVL-Trenn-MOSFET mit Notstartkit verwenden.


    Die Saftschubse ist hauptsächlich für Systeme mit Verbrauchern oder "Verbraucher-Schwierigkeiten" im primären Netz der Starterbatterie gedacht, während der Trenn-MOSFET ein reinrassiger automatischer Power-MOSFET-Leistungsschalter für große Zweitakkus ist. Trenn-MOSFET und Saftschubse gleichzeitig zu verwenden, ergibt aber keinen Sinn.


    Viele Grüße!


    Thomas Rücker

    Hallo,


    wenn die Ladekontrolle erst bei erhöhter Drehzahl verlischt, reicht der Anlaufstrom aus Klemme D+ nicht aus, damit der Regler die Lichtmaschine starten kann. Dies ist manchmal bei Lichtmaschinen der Fall, die vorher einen sogenannten Multifunktionsregler mit Schaltausgang "L" statt des klassischen "D+" besaßen. Hier wird oft nur der Eingang eines Steuergerätes oder eine Leuchtdiode mit sehr niedrigem Strom angesteuert. Der MicroCharge-Regler arbeitet dagegen prinzipiell wie die klassischen Regler mit "D+"-Eingang, an den das Lämpchen der Ladekontrolle angeschlossen ist und über welches der Regler die Energie bezieht, um die Lichtmaschine zu starten. Reicht der "D+"-Steuerstrom nicht aus, wirkt allein die Remanenz (der Rest-Magnetismus) des Lichtmaschinen-Läufers als Startenergie. Dies funktioniert jedoch erst bei höheren Drehzahlen.


    Abhilfe ist aber leicht möglich, in dem man dem Regler einfach den benötigten Startstrom über "D+" anbietet. Dazu kann man z.B. nachträglich ein Lämpchen 12V/2W von Zündungsplus (Klemme 15) nach Lichtmaschinen-"D+" schalten. Auch ein Festwiderstand mit 47 Ohm/5W ist für diesen Zweck gut brauchbar. Dadurch wird bei stehender Lichtmaschine und eingeschalteter Zündung der Stromfluß durch den Regler erhöht, wodurch der Regler in die Lage versetzt wird, die Stromerzeugung der Lichtmaschine schon bei Leerlaufdrehzahl zu starten.


    Bei dem geäußerten Problem des zu kleinen Spannungs-Regelbereiches kommen bei Ihnen vermutlich zwei ungünstige Toleranzpaarungen zusammen (Arbeitspunkt der Lichtmaschine liegt hoch und gleichzeitig liegt das Regler-Einstellfenster niedrig). Die einstellbare Regelspannung liegt dann manchmal zu niedrig, was natürlich besonders dann ärgerlich ist, wenn man eine deutlich höhere Ladespannung als üblich einstellen möchte. Hier ist Abhilfe nur möglich durch Änderung mehrerer Bauteile im Regler. Dazu bitte ich Sie, mir den Regler zur Durchführung dieser Änderung einzuschicken. Die entsprechende Anpassung nehme ich dann kostenlos für Sie vor.


    Dass Ihre Ladekontrolle dunkler leuchtet als zuvor, kann auch an der Änderung von MFR-Regler auf klassische Reglertechnik liegen, also dem Austausch der vorherigen Schaltendstufe des MFR-Reglers gegen den "D+"-Eingang des MicroCharge-Reglers. Während die Schaltendtsufe des MFR-Reglers am Ausgang "L" High/Low-Signale zwischen etwa 1V und 12V zur Verfügung stellt, variiert die Spannung am Reglerausgang "D+" nur zwischen 3V und 12V. So gehen etwa 2V-Ansteuer-Differenzspannung verloren, was bei Verwendung von LEDs als Ladekontrolle zu einer geringeren Helligkeit führen kann (die Ladekontroll-Lämpchen bzw. LEDs sind zwischen Zündungsplus und "D+" angeschlossen, leuchten als bei "Low"). Dieser Effekt ist aber sehr selten.


    Ich hoffe, ich konnte Ihnen weiterhelfen.


    Viele Grüße!


    Thomas Rücker

    Hallo,


    in der Regel wird man zur Versorgung des Wohnbereichs eine 12V-Versorgung bevorzugen, weil 24V-fähige Geräte (Kühlschrank, TV, Computer, Funktechnik, etc.) nur in begrenzter Zahl erhältlich und zumeist auch deutlich teurer sind. Daher wird bei Fahrzeugen mit primärem 24V-System zumeist ein Gleichspannungswandler zur Spannungswandlung 24V -> 14,4V eingesetzt, über den dann die 12V-Versorgungsakkus von der 24V-Lichtmaschine geladen werden.


    Ein Solarpanel braucht man eigentlich nur zur Ladeunterstützung der Versorgungsakkus, so dass man keine großartigen Klimmzüge machen muß, um auch der Starterbatterie Solar-Ladestrom anzubieten. Die Starterbatterie wird unter normalen Umständen keinen Solarstrom benötigen. Natürlich sollte man auch keine Innenbeleuchtung o.ä. von der Starterbatterie speisen lassen, sondern alle derartigen Verbraucher auf die Versorgungsakkus umverdrahten, so dass die Starterbatterie wirklich nur noch zum Starten des Motors benötigt wird. Eine eventuell vorgesehene Winde schließt man aber immer direkt an der Starterbatterie an, da nur die Starterbatterie den hohen Windenstrom aufbringen kann, aber die Winde ist ja auch nur bei laufendem Motor im Betrieb, so dass die Lichtmaschine diesen Verbraucher sofort unterstützen und die Batterie sofort wieder aufladen kann.


    Wenn man befürchtet, unterwegs Starthilfe zu benötigen, kommt natürlich schnell der Wunsch nach einer Möglichkeit auf, die Versorgungsakkus zur Starthilfe heranzuziehen. Hierzu kann man bei einem heterogenen 24V/12V-System entweder die zwei normalerweise parallel geschalteten 12V-Versorgungsakkus vorübergehend in Reihe schalten, um mit den so gewonnenen 24V direkt den Motor zu starten (vorher aber bitte das sekundäre 12V-System komplett von den Akkus trennen!), oder man führt einen 12V/28V-Gleichspannungswandler mit, der aus den Versorgungsakkus gespeist wird und dann 28V zur Aufladung der 24V-Starterbatterien zur Verfügung stellt. Je nach Leistung des Wandlers reichen ein paar Minuten Ladezeit aus, um genug Ernergie zum Starten des Motors in die Starterbatterien einzuladen.


    Nur am Rande: Mir erscheinen 35A-Lichtmaschinenleistung als etwas sehr gering, um 500Ah Akkukapazität damit aufzuladen. Auch wenn die Spannungswandlung mit hohem Wirkungsgrad durchgeführt wird, bleibt ein beachtliches Ungleichgewicht zwischen Limaleistung unbd Akkukapazität bestehen. Man muß realistischerweise ja auch berücksichtigen, dass die veranschlagten 35A nicht ständig zur Verfügung stehen, sondern nur dann, wenn 1. der Motor mit wenigstens 1.800 U/min läuft und 2. keinerlei weitere Verbraucher zeitgleich mit Strom versorgt werden müssen.


    Viele Grüße!


    Thomas Rücker

    Aufladen bis zu einem definierten Abschaltpunkt, eine Woche stehen lassen, dann nochmals bis zur definierten Abschaltung laden und dabei die eingeladene Energiemenge messen. Der so erhaltene Wert ist natürlich eher relativer Qualität, da die Ladeverluste nur geschätzt werden können. Jedoch sollten in der ersten Woche (bei 20°C oder kühler) nicht mehr als 5 bis maximal 10% der Ladung verloren gehen.


    Ein Problem kann jedoch die ausreichend genaue Messung der eingeladenen Energiemenge sein, da der Ladestrom bei Ladung mit Konstantspannung ja nicht konstant ist, sondern permanent abfällt. Man wird also nicht umhin kommen, mit einem rechnergestütztem Lade- oder Messgerät den Ladestrom zu protokollieren und so die Energiemenge berechnen zu können. Für diesen Zweck gibt es heute aber sehr günstige Multimeter mit PC-Interfache und -Software, mit denen genau solche Messungen leicht möglich sind.


    Viele Grüße!


    Thomas Rücker

    Hallo,


    selbstverständlich können Sie MicroCharge Trenn-MOSFETs auch verwenden, wenn ein Solarpanel an der Zweitbatterie angeschlossen ist.


    Solar-Laderegler stelle ich nicht her, da der Markt hier bereits ein außerordentlich breites Angebot an Geräten bereithält.


    Viele Grüße!


    Thomas Rücker

    Hallo und vielen Dank!


    Ein Zellenschluss ist recht einfach durch eine Spannungsmessung zu erkennen. Wenn ein 12V-Bleiakku trotz vorheriger Aufladung eine Leerlaufspannung (damit ist die Spannung gemeint, die sich nach einer Ruhepause von wenigstens 10 Minuten ohne jede Ladung oder Entladung einstellt) von unter 12V besitzt, ist wenigstens eine Zelle kurzgeschlossen. Deren 2V fehlen dann an der Batteriespannung (eine 12V-Bleibatterie besteht immer aus sechs in Reihe geschalteten Zellen von je 2V Spannung, 6 x 2V = 12V). Oft wird auch das Ladegerät durch den Zellenschluss überlastet und der Akku erhitzt sich beim aufladen auch stark. Meist gesellt sich auch noch ein Geruch nach faulen Eiern (Schwefeldioxid aus dem Elektrolyten) dazu... Dabei kann es sich um einen "harten" Zellenschluss handeln (der 6-zellige 12V-Akku verhält sich dann auch unter Last etwa so wie ein 5-zelliger 10V-Akku), oder auch um einen sogenannten Feinschluss, der eher wie eine sehr starke Selbstentladung einer einzelnen Zelle wirkt: Kaum ist der Akku geladen, sinkt seine Spannung doch schon wieder unter 12V... In beiden Fällen ist der Akku ein Fall fürs Recycling.


    Zellenunterbrechungen sind in der Regel nicht so leicht zu diagnostizieren. Ist der Akku einfach nur hochohmig, kann er nämlich auch stark sulfatiert und damit "taub" sein. Solche Akkus haben eine Klemmenspannung von Null oder bestenfalls einigen Volt, die aber unter der geringsten Last sofort zusammenbricht. Hier sollte man die "Geschichte" des Akkus betrachten: Stand er mehrere Jahre irgendwo unbenutzt herum, ist er mit Sicherheit komplett sulfatiert und taub. In vielen Fällen kann man durch lang anhaltendes bepulsen (aber bitte unter Ladestromzugabe, z.B. mit dem Power-Pulsar ) den Akku wieder regenerieren. Manchmal sind aber Zellenschlüsse die bleibende Folge, verminderte Kapazität oder erhöhte Selbstentladung. Auch ein Blick auf die Gehäuseseiten des Akkus bringt oft Aufschluss über den Zustand im Innern: Wenn ein Bleiakku so aufgeblähte "Backen" macht wie der im Bild, ist er meist kaputt.


    ausbeulung.jpg


    Die Platten wachsen bei der Entladung, weil das Entladeprodukt Bleisulfat mehr Raum einnimmt als Blei bzw. Bleidioxid. Bei einer Tiefentladung wachsen die Platten dann so stark, dass sich das Gehäuse verzieht. Wenn es erst mal so weit ist, sollte man den Akku verschrotten.


    Aber zurück zu den Unterbrechungen: Gemein sind zeitweilige Unterbrechungen der Zellenverbinder, wenn z.B. durch starke mechanische Stöße Pletten oder Plattensegmente abgerissen sind, durch normales aufeinander liegen aber doch meist noch miteinander in Kontakt stehen. Nach solchen Defekten sucht man bisweilen recht lange. ?( Im Zweifelsfalls Akku ausbauen, Prüflampe (21W-Glühlampe ist eine gute Idee) anschließen und dann den Akku schütteln. Dann merkt man's schon.


    Grüße, Tom

    Hallo,


    ja, mein Ladegerät 12V/10A 'modified' ist auch zur Überwinterung von Bleiakkus geeignet. Für diesen Zweck empfiehlt es sich, am Ladegerät die Einstellung für große Akkus über 40Ah zu wählen. Dadurch werden die Ladephasen bei Erreichen der Ladeschlussspannung verkürzt, so dass auch ein dauerhafter Anschluss des Ladegerätes an die Akkus sicher möglich ist, ohne die Akkus zu überladen.


    Bei Kopplung von Starter- und Zweitbatterie über MicroCharge-Trenn-MOSFET, reicht es aus, das Ladegerät an der Starterbatterie anzuschließen. Die Zweitbatterie wird dann automatisch mitgeladen - einfacher geht's nicht! 8)


    Viele Grüße!


    Thomas Rücker

    Natürlich kann man für fast alles irgendwelche Kompensationsmechanismen wirken lassen, aber letztlich ist die Aufgabenstellung 'Messgerät anschliessen und verbleibende Lebensdauer ablesen' zumindest meiner Meinung nach nicht zu lösen. Das größte Problem dabei bleibt die fehlende Kapazitätsermittlung.


    Wenn ich mir 'verbrauchte' Starterbatterien anschaue, dann stelle ich fest, dass man damit in der Regel noch ganz hervorragend Motoren starten kann, nur eben nicht für lange. Der Innenwiderstand solcher Starterbatterien ist bei Vollladung durchaus vergleichbar mit dem neuer Batterien, die Kapazität geht jedoch gegen Plums. Mehr als 5Ah sind da häufig nicht mehr vorhanden. Wie man bei solchen Batterien durch eine schnelle Messung an den Polklemen auf den Verschleißzustand schließen will, ist mir wirklich schleierhaft. Dabei müssten die natürlich sofort als mausetot erkennt werden.


    Grüße, Tom

    Sulfatierung, Elektrolytpegelschwankungen, Grenzschichtveränderungen zwischen Gitter und Aktivmassen, Neigung, durch lange Standzeit vergrößerte Korngröße beim Bleistaub der negativen Platten, Verbleiung, Luftdruckänderungen, Schläge und Vibrationen und sicher noch einige andere Ursachen mehr.


    Vorhin erzählte mir jemand etwas von einem Bosch-"Batteriezustands-Prüfgerät" mit Prozentangabe der Leistungsfähigkeit ausgehend vom Neuzustand. ATU würde sowas benutzen. Eine von mir vor gut zwei Jahren verschenkte Starterbatterie wurde damit getestet und hat 98% ergeben. Diese Batterie habe ich selbst geschenkt bkommen, nach dem sie etwa 5 Jahre in einer Garage gestanden hatte und vollkommen flach war. Langanhaltende Behandlung mit einem Power-Pulsar hat dann wieder Leben in den Kumpel gebracht. Dann hab ich sie noch ein Jahr benutzt und dann verschenkt. Und die soll also 98% haben. Jaja... :D


    Also da hege ich doch gewisse Zweifel. Aber wenn jemand sowas hinbekommt, dann hätte ich auch kein Problem damit. Ich hab nur noch kein solches Gerät gesehen, das wirklich etwas getaugt hätte.


    Grüße, Tom

    Es ist sicher korrekt, dass der Innenwiderstand eines Bleiakkus auch eine Aussage über den Verschleisszustand zulassen kann. Aber allein darauf möchte ich mich dann doch nicht verlassen, da es durchaus noch eine Menge andere Gründe gibt, durch die der Innenwiderstand eines Bleiakkus 'vorübergehend' mal höher als normal ausfällt. M.E. sind daher zwingend weitere Messungen nötig. Und daß eine Kapazitätsmessung langwierig, nervtötend und batteriemordernd ist, will ich auch nicht in Abrede stellen. Nur kenne ich leider keine bessere Möglichkeit, um den Batteriezustand ausreichend sicher über Messungen zu erkennen als eine Kapazitätsmessung.


    Aber vielleicht wäre es in diesem speziellen Fall sinnvoll, wenn man das Problem so löst, wie es bei Ampel-Leuchtmitteln gemacht wird: In festen Intervallen austauschen, bevor sie kaputt sind. Natürlichn kann man so nie die volle Lebensdauer ausnutzen, aber irgendwas ist ja immer...


    Grüße, Tom

    Hast Recht, da hab ich's Thema verfehlt. Aber zur Feststellung des Verschleißzustands durch Messungen von Kapazität, Innenwiderstand und Selbstentladerate hatte ich ja weiter oben schon was geschrieben. Ohne solche Messungen lässt sich der Ist-Zustand eines Akkus aber nicht feststellen (außer man lässt ihn aus dem sechsten Stock auf Betonboden fallen, dann sieht man's schon von weitem...).


    Grüße, Tom

    So in etwa. Deshalb haben diese Dinger auch meist eine rücksetzbare Überstromsicherung. Für moderne (auf Überladung empfindlich reagierende) AGM- oder Gel-Akkus jedenfalls generell unbrauchbar.


    Grüße, Tom

    Die Ermittlung des Ladezustands ist bei Bleiakkus in der Tat problematisch. Ein Batteriecomputer, der Lade- und Entladeströme protokolliert und so den Ladezustand errechnet, ist eine Möglichkeit. Leider eine recht teuere, die noch nicht mal immer richtige Anzeigen liefert.


    In der Praxis hat es sich aber hervorragend bewährt, Messgeräte für Ladespannung und fließenden Ladestrom einzubauen. Anhand der dort bei der Ladung abzulesenden Werte ist es eben doch sehr leicht möglich, zumindest Ladezustände von über 70% sicher am merklich absinkenden Ladestrom zu erkennen. Dabei kommt es nicht darauf an, ob bei 100% voll geladenem Akku noch 0,5 oder 2,5% Restladestrom (im Verhältnis zur Akkukapazität) fließt, sondern viel mehr darauf, ob der Strom nun 80A oder nur noch 5A beträgt. Nach sehr kurzer Zeit wird man den Ablesewert ganz intuitiv korrekt deuten und so ein gutes Gefühl für die eingeladene Kapazität entwickeln. Endlich mal ein vernünftiges Einsatzfeld für den menschlichen Bauchcomputer.


    Grüße, Tom

    Hallo,


    wenn Sie bei der Ladung einer 12V-Bleibatterie nur 12,6V Ladespannung messen, dann ist entweder Ihr Ladegerät defekt, oder die Messung stimmt nicht. 12,6V ist in etwa die mittlere Schwebespannung einer unbelasteten 12V-Bleibatterie. Bei dieser Spannung fließt aber kein Ladestrom, denn dazu muß zwingend ein Potentialunterschied, quasi als Ladungspumpe, vorhanden sein. Bitte überprüfen Sie daher, wo der Fehler liegt.


    Die Schaltautomatik meiner Trenn-MOSFETs erkennt anhand der Höhe der Eingangsspannung, ob die Lichtmaschine läuft und Strom abgegeben wird, oder ob der Motor steht. Daher aktiviert sich ein Trenn-MOSFET erst bei Erreichen von 13,3V und schaltet sich bei Unterschreiten von 13,1V wieder ab. Das funktioniert im Zusammenspiel mit "normalen" Installationen mit KFZ-Lichtmaschinen, Starterbatterie und Zweitbatterien solange völlig problemlos, wie das Verhältnis von Ladestrom zu Akkukapazität nicht zu ungünstig wird. Mit ungünstig meine ich, dass ein Verhältnis von etwa 1:5 Ladestrom in A zu Akkukapazität in Ah nicht überschritten werden sollte. Andernfalls kommt die Trenn-MOSFET-Steuerung aus dem Tritt, weil die Spannungsschwellen keine klare Aussage über den jeweiligen Betriebszustand mehr ermöglichen. Bei einer 50A-Lichtmaschine und angeschlossenen Akkukapazitäten bis zu 250Ah klappt es aber in jedem Fall.


    Anders sieht der Fall aus, wenn man versucht, ein Solarpanel mit nur 1A Ladestrom an Akkus mit 100Ah Kapazität über ein Trenn-MOSFET zu koppeln. Hier liegt ein Ladestrom/Kapazitätsverhältnis von 1:100 vor, was dann natürlich zu fehlerhafter Moduserkennung und damit zu unsinnigem Schaltverhalten des Trenn-MOSFETs führt. In solchen Fällen rate ich dazu, einfach Solar-Laderegler mit zwei getrennten Ladeausgängen zu verwenden, so dass jeder Akku seinen eigenen Ladeausgang erhält. Der Trenn-MOSFET wird dann zur Durchleitung dieses geringen Stroms nicht benötigt. Dasselbe gilt bei Verwendung von verhältnismäßig kleinen Ladegeräten. Auch hier sind Ladegeräte mit getrennten Ladeausgängen bei Verwendung eines Trenn-MOSFETs zu bevorzugen, wenn man nicht gleich zu einem Ladegerät mit genügend großem Ladestrom greift, bei dem dieses Problem dann in der Folge auch nicht auftritt.


    Wenn gar völlig unterschiedliche Ladeverfahren für Starter- und Versorgungsbatterie, z.B. mit einer gewollten Priorisierung bestimmter Akkus gewünscht wird, muß die verwendete Trenntechnik für die Phase dieser Priorisierung komplett abgeschaltet werden, da sich andernfalls beide Ladekreise gegenseitig beeinflussen. Hierzu empfiehlt es sich, einen einfachen manuellen Schalter einzusetzen, der beide Ladekreise für die Zeit der externen Aufladung voneiander trennt. Oder man verwendet ein ausreichend leistungsfähiges Schaltrelais, welches über Zündungsplus, oder Lichtmaschinen-"D+" geschaltet wird.


    Viele Grüße!


    Thomas Rücker

    Gute Frage!


    Wenn man bei den Händler bzgl. solcher Angaben gezielt nachfragt, wird man mangels vorhandener Informationen in der Regel an den Hersteller verwiesen. Fragt man dann dort nach, ist kaum je ein sachkundiger Ansprechpartner ans Telefon zu bekommen, der einem Hintergründe vermittelt. Statt dessen wird man mit den üblichen Beschwichtigungen abgespeist wie "Könnse nehmen", oder "Geht problemlos". Genaue Informationen werden dagegen eigentlich nie verbreitet. Ich gehe daher davon aus, daß es sich bei Aussagen wie "Optimiert für erhöhte Ladespannung" hauptsächlich um die bekannte "werbende Anpreisung" handelt. Aber wer weiß, vielleicht hat der Hersteller ja tatsächlich die Konzentration des Elektrolyten geringfügig modifiziert, oder die Legierung in Spuren verändert. Wenn man sich dann aber mal anschaut, wie (Nass-)Batterien beim Händler befüllt werden, wird einem natürlich ganz schnellschwarz vor Augen. Da sind dann so hohe Toleranzen bei den Füllständen vorhanden, daß sämtliche "Modifizierungen" der Elektrolytkonzentration seitens des Herstellers ad absudum geführt werden. Daher würde ich solche Aussagen generell nicht überbewerten. Es kommt auch nicht wirklich darauf an, daß die Ladespannung auf das Zehntelvolt genau eingehalten wird. Viel wichtiger ist es, daß in der Praxis des harten Alltags nicht allzu arg vom Soll abgewichen wird. Die möglichen Abweichungen durch Reglerspannung, Innenwiderstand von Leitungen, Sicherungen und Verbindern, Temperaturen und dergleichen können sich nämlich zu erheblichen Größenordnungen aufsummieren. So kommt es nicht selten vor, daß statt 14,1V bei 20°C auch mal nur 13,6V bei -10°C oder auch 14,7V bei +40°C angeboten werden. Das ist dann natürlich fatal und dann helfen auch keine wie auch immer modifizierten Akkus weiter, sondern nur vernünftige Komponenten und genaue Messungen.


    Um eine Blei/Zinn-Legierung handelt es sich bei der verlinkten UP 45 aber definitiv nicht. Das ist nach wie vor ein Hawker-Patent und die sind auch nicht auf höhere Ladespannungen "optimiert", sondern sogar darauf angewiesen. Im normalen Fahrbetrieb nicht darauf angepasster Fahrzeuge gehen solche Batterien so schnell kaputt, daß ein Hersteller von Starterbatterien sich mit dieser Technik nichts anderes als riesige Mengen von Reklamationen einhandeln würde.


    Grüße, Tom

    ...Oder ist es andersherum möglich, daß eine teildefekte Batterie bis kurz vor ihrem Totalausfall einen unauffällig niedrigen Restladestrom zeigt?

    Klar, das gibt's. Ist sogar die Regel.


    Allerdings muß man auch mal den "Totalausfall" definieren. Normal ist so ein Totalausfall ja nicht gerade, sondern die Kapazität lässt im Laufe des Betriebs immer mehr nach und der Innenwiderstand erhöht sich im selben Maße. Wenn dann ein paar unglückliche Umstände zusammenfallen (winterliche Kälte, Akku nur teilweise geladen, plötzlich höherer Strombedarf...), reicht die Akkuleistung halt "überraschenderweise" nicht mehr aus. Als Totalausfall möchte ich dieses Szenario aber nicht bezeichnen, sondern eher als kritische Grenze zur Verwendbarkeit gealteter Akkus ansehen, denn wenn man sich vorher etwas um den Zustand des Akkus gekümmert hätte, hätte man das näherrücken dieser kritischen Leistungsgrenze schon rechtzeitig kommen sehen. Den halbliter-Milchshake von McDo schüttelt man ja während des Verzehrs auch mal hin und wieder, um nicht durch einen "plötzlichen Totalausfall" überrascht zu werden und dann durstig ins Bett gehen zu müssen...


    Allerdings erscheinen mir 2,5% Restladestrom doch eine Spur zu hoch. Die mir bekannte Faustregel nennt etwa 1%. In der Praxis kenne ich eher noch weniger Restladestrom, also zwischen 0,2 und 0,6%. Vielleicht liegt bei dem 2,5er-Akku eine Verschmutzung des Elektrolyten vor, oder es hat sich Schlamm im Gehäuseboden gebildet, der quasi einen Feinschluss bildet. Dann wäre ein guter Teil des 2,5% Restladestroms gar kein Ladestrom, sondern simpel Selbstentladung.


    Grüße, Tom