@ Tom. Alles geklärt, perfekt die Antwort. Herzlichen Dank.
@ Bandit 1973
Doch, doch, die angegebenen Verbräuche stimmen schon.
Zur Erklärung (hoffentlich wird es jetzt nicht zu segelspezifisch, zu sehr of topic):
Nachdem ich seglerisch vieles hinter mir habe (Regattieren, Törn, Atlantik) lebe ich jetzt in der Ruhestandszeit sommers praktisch auf dem Wasser. Sog. Daysailer, BINNEN. Übernachte spätens nach 3 Tagen an Steg mit Landstrom, sonst ankern in einsamen Buchten. Ersatz fürs Fernsehen = Lesen, Naturbeobachtung, Segeln. Kochen mit Gas. Kühlen mit dicken Kühlementen und nachts ist es für die Bierkühlung auch draußen oft kalt genug. Hilfsmotor, kleiner AB ohne Lichtspule (eine solche würde auch nicht viel nützen, weil hier Verbrenner nur in Notfällen benutzt werden dürfen). Kein Solar weil ineffektiv bei den kleinen Flächen auf dem Boot (und wenn es schön ist will ich segeln, da müssten die Dinger weg). Selten Nachtfahrten. Alle sonstigen "Komfort-Geräte" (Staubsauger, Rasierer usw. mit eingebauten eig. Akku).
Verbraucher (alle angegebene Stromwerte nachgemessen):
Kajütbeleuchtung: 6 LED-Leuchten a 60 mA, 1 Leuchtstofflampe 600mA. Brennt nie alles gleichzeitig und auch nie lange.
Navi-Licht: Topplaterne, weißes Rundumlicht, LED, 80mA. (Zugelassen vom italienischen Pedant des BSH, ist genauso gültig).
Beleuchtung Steuerkompass: 64mA
Navi: Echolot, Wind, Log, GPS, alles zusammen 230mA (nur Echolot ist wichtig, die anderen drei könnte man binnen auch sein lassen, sind Spielerei).
Smartphone ( unbeding nötig für Wetterversorgung): Der 12V-Lader nimmt ca. 100mA pulsierend.
Pinnenpilot (Autohelm ST2000 Plus): Standby 40mA, aktiv 1500mA (den Aktivanteil, d.h. die Zeit in der wenn sich die Schubstange bewegt, kann ich nur abschätzen. Könnte im Extremfall bei 50% liegen). Auf diesen einzigen "Stromfresser" bin ich als Einhandsegeler und mit meinen agilen Kurzkieler leider ziemlich angewiesen.
Tja, so einfach geht es auch! Ehrlich, weiß nicht, warum die Leute an Bord immer alles so haben wollen wie zu Hause.
Noch zwei Infos die Segler interessieren dürften:
Kippsicherheit
Die in den Segelkatalogen der Ausrüster überteuert angebotenen Gel- und AGM-Batterien werden dort auch wegen ihrer Kippsicherheit beworben.
Wollte daher bei meiner Nassen mal wissen, wie weit ich sie neigen darf. Also, bei abgenommenen Stopfen beginnt erst ab 45 Grad Neigung in Querrichtung (das wär bei Längseinbau also die Richtung in der das Schiff Lage macht) der Elektrolyt herauszulaufen. Wenn die Stopfen drauf sind, sind sicher noch höhere Neigungen erlaubt wenn sie nur kurzzeitig sind. Das dürfte auch für den gelegentlich vorkommenden Sonnenschuß reichen. (Was hätte man auch früher gemacht, als es die "Auslaufsicheren" noch nicht gab?). Also, keine Angst vor Verwendung von Naßbatterien auf dem Segelboot.
Umrüstung auf LED:
Spart im "Low-Strom-Bereich" unheimlich viel.
Bei der Käjütbeleuchtung ist einfachste Weg die Birnchen in den vorhandenen Leuchten einfach auszutauschen. Die LEDs gibt es jetzt mit allen gängigen Sockeln. Wenn Sofitten verbaut sind auf deren Länge achten (die gibt es in verschieden Längen). Auch auf die Lichtfarbe achten. Es gibt warmweiß und kaltweiß. Kaltweiß ist sehr unangenehm.
Die Navigationslichter (früher Positionslichter) gibt es jetzt in jeder Ausführung (Einzel, Dreifarben usw.) auch als LED. Die Zulassungen durch ausländische Institute werden inzwischen auch vom BSH anerkannt. Es muß also nicht unbedingt teuer von aquasignal & Co sein.
Ersatz einer bisherigen Glühfadenlampe durch LED-Birne ist zwar technisch möglich und wird auch angeboten aber dann stimmt die Lichtfabe nicht. (Habs probiert, Grün kam fast als Blau). Ist also nicht zulässig. Es muß die komplette Laterne ausgetauscht werden.
Immer eine Handbreit....
Helmut