Beiträge von Reiner106

    CTEK MXS 5.0 Test 2019

    "...das dank automatischer Temperaturkompensation auch in kalten Umgebungen bis zu -20 Grad Celsius beste Ladeleistung liefert"
    Muss gestehen, diese Werbeaussage kapiere ich nicht, habe ich noch nie verstanden. Kann mir jemand mal sagen was die damit meinen?

    Je nach Akkutemperatur sollte man die Ladespannungen angleichen - das macht das CTEK (ob gut oder nicht hab ich nicht geprüft, es wirbt damit). Sofern Ladegerät und Akku die gleiche Temp haben, ist das besser als NIX, aber klar ist ein Ladegerät, dass von der Heizung geholt in der prallen wintersonne einen tiefgefrorenen Akku laden soll mit seiner Messung erst mal eine ganze Weile "daneben"... Ich lege meines immer auf den Akku und lasse es erst mal (wenn nötig) aklimatisieren...

    "Im Vergleich zu vielen anderen Ladegeräten besitzt das MXS 5.0 eine Diagnose-Funktion, die die Batterie dahingehend analysiert, ob sie die Ladung überhaupt noch aufnehmen und auch halten kann."
    Aha, in ein paar Sekunden stellt diese lächerliche Funktion also fest, ob eine Batterie die Ladung halten kann - lächerlich :motz:

    3 Minuten warten, ob die Batterie unter 12V fällt.. Besser als nix.

    Hier könnte man noch viele weitere Stellten zitieren - mein "Best-Of-Mumpitz" im Artikel ist aber zweifellos diese Aussage des Schreiberlings:

    "Schade ist, dass es keine Anzeige oder Auskunft über die noch verbleibende Dauer des Vorgangs gibt."

    Ja klar, "Gerät XY" hat ja diese Funktion, die auch soooo sinnvoll ist :cursing: Wie wir hier wissen, kann es eine solche Anzeige bei Bleibatterien gar nicht geben, da kein Ladegerät das Nutzungsschema der Batterie kennt. Und sich die Aufladedauer sehr stark danach richtet, ob die zu ladende Batterie schnell oder sehr langsam (Selbstentladung) entladen wurde....

    Stimmt :)
    Wahrscheinlich hat sich der Autor gedacht, dass die im Handbuch angegebenen maximalzeiten für jede "Phase" ja mit einem timer runtergezählt werden könnten... Sinnvoll is das aber natürlich auch nich.


    Von Fachkenntnis zeigen auch diese Absätze:


    • patentiertes Entsulfatisierungsprogramm (nix Patent - und nix Desulfat - nur "aktivierungsanfangsphase" für einige Minuten..
    • AGM-Option zur Steigerung der Batterie-Lebensdauer (Ach so, AGM steht für mehr Lebensdauer - wieder was gelernt, gleich mal die Nassbatterie mit AGM..)
    • Ausgangsleistung 14,4 V/14,7 V/15,8 V (Verdammt, Leistung ist Volt? Schon wieder hab ich was falsch verstanden)
    • Startspannung 2,0 V (hätte er das Ding benutzt, wüsste er, dass bei 2V das Gerät schlicht gar nix macht, sondern einen defekten Akku annimmt).

    usw... das geht durchweg so weiter, da werden Phrasen gedroschen...
    Ich versuche meinen Kindern beizubringen, dass nur, weil etwas im Internet als "Vergleichstest" oder "Test" betitelt wird, dass eben nicht heisst, dass dort ein fachkundiger Mensch sein Wissen teilen möchte und mit vollem Marktüberblick eine Einschätzung zu Gunsten des Verbrauchers abliefert. Nur, weil man 1000 positive Bewertungen eines Produktes hat, heisst das nicht, dass es gut ist, wenn alle "tester" jugendliche Erstkäufer sind, die noch nie in ihrem Leben was anderes gesehen haben, sich jetzt tierisch über Ihren Kauf freuen und natürlich nicht zugeben könnten, dass es Müll ist, was sie erstanden haben... Und oben verlinkte Portale leben vom Affiliate Bonus, wenn sie die Produkte verlinken - jeder "Test" ist ein Kaufanreiz....
    Ich weiche etwas ab - aber "Medienkompetenz" sollte eigentlich in der Schule gelehrt werden... aber lassen wir das... Bald Wochenende...

    Zitat

    Jetzt muss ich aber doch nochmal was konkret nachfragen: Was meinst du mit 70% Kapazität und 75% Starterverhalten ?(

    Die Batterie hat ja die Fähigkeit, einen gewissen Maximalstrom zum Starten des Motors zu liefern. Ist bei den meisten als CCA angegeben, in meinem Fall nach ENG. Mit einem China-08/15 Digitalmessgerät wie zum Beispiel so einem hier:
    https://www.amazon.de/ANCEL-Ba…hvtargid=pla-831273162936
    kann man messen, wie stark die Batterie beim Belasten einknickt, ergo wie viel Cold Cranking Amps sie liefern kann.
    Die Messung ist gerade bei so billigteilen natürlich mit Vorsicht zu geniessen und natürlich prüft so ein Leichtgewicht nicht wirklich, wie viel Ampere bei so einem Startvorgang wirklich möglich sind - die leiten das ab durch eine Vergleichsmessung (Spannungsabfall unbelastet und dann belastet). Das Exemplar, dass ich hier habe, habe ich an diversen naglneuen Starterbaterrien geteset und es liefert zumindest bei meinen Akkus Werte, die grob in der Hausnummer dessen liegen, was auf der Starterbatterie verzeichnet ist.
    Zusätzlich habe ich noch so ein analoges Ding mit einem dicken Heizwiderstand drin, dass ich zum Vergleich ranziehe. So was:
    https://www.amazon.de/GYS-TBP-…Cautomotive%2C160&sr=8-29
    Das ist einfach ein Zeigerinsrument, dass die Spannung misst, ein Schalter und ein dicker Heizstab und dicke Kabel... Der Heizstab hat einen sehr geringen Widerstand - betätigt man den Schalter, wird der Heizstab vom Akku schön aufgewärmt - bei einer 45Ah Starterbbaterie dauert es nur sekunden, bis merklich Wärme zu vernehmen ist, kurze Zeit später fängt das Ding sogar an zu glühen :)
    Die Anzeige stimmt auch so Pi mal Daumen mit dem überein, was auf einer neuen, guten Starterbatterie aufgedruckt ist...


    Mit beidem bewaffnet plus ein bischen Erfahrungswerte messe ich, wie gut das Startervermögen dieser Autobatterie ist - und nehme das als Vergleichswerte zwischen meinen Hobby-Desulfatierungs-Ladeversuchen..


    Die 70% Messung entspringen in dem Fall einer 5 Jahre alten Autobatterie, die das Auto, aus dem sie stammt, noch prima starten konnte, auch noch bei Minusgraden.


    Kapazität: 1/20C Entladen.... Über die Sinnhaftigkeit bei einer Starterbatterie die Kapazität zu messen und die Schädigung einer solchen Prozedur für den Akku hat Tom hier schon viel geschrieben - mir gings ums Forschen.... Von den aufgedruckten 45Ah kamen ca 30Ah bei 1/20C aus dem Akku, Endspannung hab ich nicht mehr im Kopf, ich meine es waren 1,9Volt pro Zelle, da mag ich mich irren... Oft geht es hier auch eher im Größenordnungen denn um einen total fixen Wert... Dass eine Starterbatterie für Zyklenanwendungen nix ist, ist klar, ich wollte mit den beiden Werten oben nur untermauern, dass der Testakku eben nicht völlig im Eimer ist.

    Guten Morgen,


    stimmt, das hatte ich vergessen zu erwähnen. Da ich mir nicht sicher war, wie schnell das mit der Schichtung geht und wie viel von den Mikrobläschen dazu beitragen gründlich zu mischen, hatte ich auch mal mit dem Labornetzteil 30 Minuten blubbern provoziert (kein Orkan im Glas, aber genug, dass wenn man die Stopfen abmachte, dass größere Tropfen vereinzelt den Weg nach draussen schafften)... Ich bin mir bewusst, dass man das an sich vermeiden soll - aber um der Forschung Willen... 30 min... So weit ich bei Dir jetzt mitgelesen habe, dürfte das dem Akku als Einzelmassnahme nicht wirklich schaden (zumal das Handbuch meiner geerntetetn Hoppecke OgiBloc zur Reanimation derselben auch Werte aufweist, die deutliches blubbern hervorrufen.. Scheint also das kleinere Übel zu sein und "ab und zu mal" vertretbar).


    Die erhoffte, deutliche Steigerung des Säuredichte-Messwertes stellte sich nur bei einem Kandidaten ein, der vermutlich so lange schon rumstand, dass ich hier den Zusammenhang vermute - bei den anderen waren es eher homöopathische Änderungen.


    Ach ja - bei manchen Kandidaten hatte ich auch den schon erwähnten "Recond" Modus des CTEK 5 missbraucht, der auch schön maximal 2 Stunden blubbern lässt (die meisten Kandidaten im Testfeld sind Starterbatterien zwischen 45 und 60 Ah, da passt das zum Blubbern).


    Ich setze aktuell auf Deinen Tipp "Nutzungsverhalten" und lade mit höherer Ladeendspannung.


    Wenn ich mir das alles so durch den Kopf gehen lasse: Ich habe vier 230Ah Nasszellen als Solarspeicher (so "Energie" Dinger mit angeblich dickeren Platten, keine Startberbatterien) - noch warten die auf Einsatz, aber wenn die an die Solaranlage kommen, sollte ich die dann vermutlich auch eher "wie eine AGM" behandeln (salopp gesprochen)... Man wird sehen :)


    Wie immer Danke für Deine Hilfe !


    Gruß
    Reiner

    3. Bei starker Tiefentladung sinkt die Säuredichte so stark ab, dass Bleisulfat im Elektrolyt löslich wird. Wird die Batterie nun wieder geladen, fällt Blei in Form von Dendriten aus dem Elektrolyt aus und sinkt zu Boden. Besonders bei AGM-Akkus fällt jedoch auch Blei in Dendritenform im Glasvlies aus, was dort zu Kurzschlussbrücken zwischen positiven und negativen Platten führt.

    Würde das im Wasser/Säuregemisch gelöste Bleisulfat bei Ladung nicht wieder an die Bleiplatte in Form von Blei wandern? Welcher Ladestrom wäre sinnvoll, um hier möglichst wenig Ausfällung zu produzieren - eher niedrig oder eher hoch? Oder "aufpeppeln mit dem Pulser vor Aufladen" ?

    Zum Säurelevel: Ich hatte die Batterie vor dem Entladezyklus einige Zeit am Powerpulser. Da es eine offene Starterbatterie ist, konnte ich die Säuredichte gut messen und die war ok nach dem langen Pulsen. Da mein Ziel war, die Desulfatierung noch besser zu entfernen, bin ich dem Tipp aus alter (Varta Blei Akku) Literatur gefolgt und habe eine langsame Entladung (bis 1,9Volt pro Zelle) vorgenommen und dann direkt wieder aufgeladen mit deutlich höherem Strom als die Entladung vorher. Danach war die Säuredichte wieder stark im Keller. Und erst, als ich dann noch mal kräftig nachgeladen und nachgepulst hatte, war sie wieder im grünen Bereich.

    Jetzt denke ich mal, ich verstehe zumindest was du meinst: Du misst die - geladene - Batterie mit einem Akkusäure Prüfer, indem du die Zellenstopfen aufdrehst?

    Genau. Ich messe die Säüredichte, siehen oben.

    Wenn es das ist, dann ist deine Beschreibung aber nicht korrekt. Nicht die Säure verändert sich und ist demnach "ok" oder "nicht ok" sondern so ein Aräometer basiert darauf, dass die Säuredichte in g/ml je nach Ladezustand der Batterie wechselt. Bei Werten von 1,26 - 1,30 g/ml gilt eine Batterie als voll geladen, bei 1,10 - 1,14 ist sie entladen. Dazwischen gibts unterschiedliche Werte für teilgeladen.

    Lies noch mal genau oben :) Ich schreibe Säuredichte, das sollte verständlich sein :) Verzeih mir, dass ich nicht die exakten Dichtewerte hingeschrieben habe - tut der Grundaussage aber ja keinen Abbruch.. Vor dem versuch war sie bei 1,27, nach dem Versuch bei 1,18. So besser für Dich verständlich?

    Unabhängig davon dass die Batterie vermutlich schon geschädigt ist wirft dieses Batterieverhalten aber kein gutes Licht auf dein verwendetes CTEK Ladegerät, da es offenbar lange vor erreichen einer "Voll-Ladung" die Spannung abschaltet und dem Akku somit die weitere Stromaufnahme verweigert. So wie bei deinem CTEK-Lader verhalten sich übrigens die meisten Automatiklader (viele sind nochmals deutlich schlechter und schalten bereits bei Erreichen der 14,40 Volt Spannung ab, womit gerade langsam entladene Batterien - wie das der Fall ist wenn ein Wagen zu lange rumsteht - niemals eine Chance haben jemals voll geladen zu werden) - dass ist etwas was der Forenbetreiber in seinen Beiträgen gebetsmühlenartig wiederholt :D

    Ja, weiss ich - man liest ja mit und ich habe selber hier eine Reihe "Automatiklader", die sich da ungünstig verhalten. Ich will um Gottes Willen das CTEK jetzt auch nicht verteidigen, aber eine 8h Absorptionsphase bei 14,4 Volt mit von 5A abnehmender Stromstärke ist doch weitaus besser als das sofortige Abschalten bei Erreichen der Zielspannung. Dass das CTEK 5 bei größeren oder stark sulfatierten Akkus dann nicht reicht - stimmt. Darum gings ja aber auch gar nicht.

    Deine Antwort wirft jedoch eine weitere Frage auf: Was meinst du mit "langsame Entladung"? Dir ist bewusst, dass der Entladestrom immer in Relation zur Batteriekapazität eingestellt werden muss? So sind zum Beispiel 2 Ampere Last auf einer 12 Amperestunden Motorradbatterie sehr viel, bei einer 90 Amperstunden fassenden großen Nassbatterie aber sehr wenig (und demnach sehr langsam).

    Yepp, ist bekannt. 1/20C wars in dem Fall, wenn ich mich recht erinnere.

    Auch wenn ich die Publikation nicht kenne: Ich kann mir nicht vorstellen, welchen Sinn es machen sollte eine Batterie möglichst langsam zu entladen ?( Sicher, man gewinnt etwas mehr entnehmbare Kapazität (siehe auch Peuckert-Gleichung). Aber gerade bei Starterbatterien, die ja nunmal immer im "Standby-Use" betrieben werden (und ansonsten sehr hohe Ströme zum Start des Motors abgeben müssen!) ist ein praxisnaher Kapazitäts-Check bei den herstellerseitig verwendeten Werten von C/20 einfach nützlicher um noch die restliche Verwertungsmöglichkeit abzuschätzen.

    Wenn Du den anderen Thread gelesen hast, hast Du dort auch die Antwort auf deine Frage gelesen: Ich zitiere mal Sinngemäß aus dem Varta Handbuch für Bleiakkumulatoren: "Nach Desulfatierung durch "überladen" muss unbedingt eine langsame Entladung mit anschliessender gründlicher Volladung erfolgen, um die volle Kapazität wiederzugewinnen". Der Sinn dahinter soll der sein, dass man durch das langsame Entladen größere Kirstallstrukturen bekommt, die dann kontakt zu sonst losem PlattenMaterial bekommen und dadurch dieses wieder reaktivieren können. Soweit die Theorie - Tom sieht das auch so und hier und da findet man Publikationen, die das Stützen - und so weit ich mit meinen Versuchen bin, bestätigt sich das auch.


    Mein Fragezeichen im anderen Thread bestand jetzt darin, dass selbst nach gründlichem Volladen die Säuredichte nie ansatzweise in einen "voll" Bereich ging - erst nach taaaagelangem Nachpulsen erholte die sich. Verwunderung meinerseits besteht darin, dass ich dieses verhalten so krass nicht vermutet hätte - und der Grund nicht ausschliesslcih darin liegen kann, dass zu wenig vollgeladen wurde - denn ein weiterer Versuch mit einem Labornetzteil, das sich bei Erreichen von 14,4 Volt dann fast einen Tag gegönnt hat, um mit sinkender Stromstärke weiterzuladen (Abbruch bei 0,1 A) brachte die Säure nicht wieder ein "voll" Bereiche...


    Tom gab dann das Stichwort "Nutzungsverhalten" wieder ins Spiel - ergo probiere ich das Ganze (Starterakku 42Ah in dem Fall) jetzt mit höheren Endspannungen: Also powerpulser laaaange (2 Wochen, Batterie vorher gründlich vollgeladen, Zustand relativ gut, 70% Kapazität, 75% Starterverhalten) dran, 1/20C leersaugen, dann mit 20A (mehr kann ich nich aktuell) volladen bis 15,5V, dann abnehmende Stromstärke, bis 0,1A erreicht... Dann mal schauen...

    Völlig egal ob normale Nassbatterie oder die genannten AGM/Gel. Tiefentladung ist auch bei AGM und Gel schädlich. Der Vorteil hierbei ist lediglich, dass das Aktivmaterial aufgrund dem anderen mechanischem Aufbau nicht so leicht/schnell ausfällt.

    Also wenn ich früher zum Test Starterbatterien genommen habe um ein E-Kettcar anzutreiben, sind die seehr schnell gestorben - schaue ich mir die AGM TRAC BloCk Akkus in der Putzmaschine in der Firma an, halten die hunderte Zyklen aus... Da gibt es schon Unterschiede, wie die Akkus konzipiert sind - ob als Starterbatterie oder für tiefere Zyklen - so ganz egal ist das also nicht.

    Zitat

    Das sehe ich ganz und gar nicht so, da die Antriebe
    moderner E-Fahrzeuge durchweg mit Li-Ionen Batterien gespeist werden.
    Das ist eine völlig andere Technologie, die entsprechend angepasste
    Behandlung bedarf.

    Von LiIon war ja nicht die Rede, sondern von der Art der Nutzung eines Bleiakkus. Es gibt ja auch heute noch eine Menge Antriebsbatterien (z.B. in Elektrorollstühlen, Putzmaschinen, etc..) die auf Bleibasis daherkommen - und ältere "richtige" Autos fuhren/fahren auch mit Blei (oder NICD, hab ich z.B. hier)... Mir gings nicht darum, ob die Majorität der E-PKWs/LKWs mit Li-X läuft, sondern welchem Nutzungsschema die Prozedur gleicht (im Vergleich z.B. zur Notstromversorgung ohne tägliche große Zyklen).

    Zitat

    Das ist zum einen dem sogenannten BMS (Batteriemanagementsystem) geschuldet, zum Teil vieler Verbraucher.

    Nimmt man das Wort BMS wörtlich, ist natürlich auch ein Laderegler irgendwie ein "Management"... Aber BMS als üblicher Begriff ist etwas, was bei Li-X Akkus zum Einsatz kommt - mit mehr oder weniger Funktionen, die mehr oder weniger gut umgesetzt sind (je nach BMS). Da wird sich um das Balancing gekümmert, Tiefentladung und Überladung werden beachtet, usw... Handelsüblich habe ich das für Blei oder NICD noch nirgends gesehen, natürlich gibts aber hier und da Bastler, die sich da was zusammen bauen.

    Hallo Torsten,


    war beruflich ein paar Tage unterwegs, daher etwas delay mit meiner Antwort :)


    Ich meine mich zu erinnern, dass in meinem Beispiel 15,2 Volt das Maximum war... Der geringe Strom bei dieser Batteriegröße reichte nicht aus, um im Zeitintervall, den das CTEK automatisch setzt, die Spannung höher laufen zu lassen. Bein einem kleineren Akku oder einem größeren Strom oder längerer Zeit wäre das sicher anders.


    Zum Säurelevel: Ich hatte die Batterie vor dem Entladezyklus einige Zeit am Powerpulser. Da es eine offene Starterbatterie ist, konnte ich die Säuredichte gut messen und die war ok nach dem langen Pulsen. Da mein Ziel war, die Desulfatierung noch besser zu entfernen, bin ich dem Tipp aus alter (Varta Blei Akku) Literatur gefolgt und habe eine langsame Entladung (bis 1,9Volt pro Zelle) vorgenommen und dann direkt wieder aufgeladen mit deutlich höherem Strom als die Entladung vorher. Danach war die Säuredichte wieder stark im Keller. Und erst, als ich dann noch mal kräftig nachgeladen und nachgepulst hatte, war sie wieder im grünen Bereich.


    Beantwortet das Deine Frage ?

    Hat mich auch gewundert. Ich hatte zum Check noch den Innenwiderstand der Akkus getestet, der lag bei 3 bis 5 mOhm - eine zum Vergleich recht neu gemessene 70Ah Starterbatterie war recht ähnlich am gleichen Messgerät, so dass ich das für "plausibel und ok" empfand. Laeinhaft vermute ich einen Zusammenhang zwischen "erhöhter Selbstentladungsrate" und Innenwiderstand. Oder irre ich da?

    Danke für die Anregungen. Vor kurzem habe ich den umgekehrten Fall untersucht: Vier 6 Volt 80Ah stationäre Beliakkus habe ich in Reihe (24V) geschaltet, ordentlich vollgeladen, Säure geprüft (im unteren "ok" Bereich) und dann in Reihe an den Power Pulser gehangen für ein paar Wochen... Irgendwann dachte ich, es sei genug, hab die Säure kontrolliert - und siehe da, die war deutlich niedriger als vorher. Also 12V Päarchen gebildet, konventionell aufgeladen und einige Tage gepulst mit meinen beiden Pulsern an je 12V... Das klappt prima.
    Offensichtlich war die Selbstentladungsrate höher als das, was der Pulser an Impulsen einbrachte - eine "Stützladung" hätte vielleicht geholfen - jedoch habe ich nichts hier, was garantiert nicht mit dem Pulser agiert - da scheinen überall Dioden drin zu sein, die (laut Oszi messung 08/15) die Impulse sofort wegbügeln, wenn der Pulser parallel zum Ladegerät dazu kommt. (Ich vermute dass - je kleiner der Akku - die 24V Variante besser funktionieren würde).. Verbinder waren übrigens Original starre Kupferstreifen, also richtig dickes Material, Gesamtwege so kurz wie nur geht.


    Also bleibe ich doch erst mal bei 12V Puls Betrieb, das scheint für meine Anwendungen sicherer zu sein

    Ich habe mit dem CTEK5 mal einen Versuch gemacht:


    Bei einem 40Ah Akku (Starterbatterie, offen, Flüssiges Elektrolyt), der nach normalem Aufladen nur unzureichenden Särelevel hatte, hab ich das CTEK so eingestellt:


    - AGM Recond "kleiner Akku" - in dem Modus fährt es mit max. 0,8A auf bis zu 14,7 Volt (temperaturkompensiert) hoch (max 8h) und hängt dann eine 6 Stunden 15,8V / 0,3A Phase dran.


    Nach zwei solcher "überladezyklen" hatte sich die Säure fast vollständig erholt, jetzt häng ich noch einen dritten Zyklus dahinter.


    Eine Behandlung mit dem Powerpulser wäre auf Dauer wohl schonender für das Gittermaterial. Aber für "grad nix anderes da" und "auf die Schnelle" scheint diese Methode aber zumindest bei diesem 40Ah Akku zu funktionieren..

    Guten Morgen Tom,


    vielen dank, dass Du Dir immer so viel Zeit nimmst für die Antworten.


    Ich habe jetzt aufmerksam gelesen und nachgedacht. Du hattest ja schon oft "nutzungsart" vs "Akkutyp" erwähnt - den Punkt hab ich mir noch mal im Oberstübchen rotieren lassen und komme für mich zu folgendem:


    - das sanfte, lange entladen nach dem Desulfatieren mit Deinem PowerPulser mache ich, weil "die Literatur" dies empfiehlt, um auch die letzten Sulfatrückstände zu "erwischen" -> leichte Ausdehnung der aktiven Masse, "lockerung" - alles bekommt "kontakt" und ein gründliches Aufladen unmittelbar danach soll dann alles wieder desulfatieren ("Kapazität gewinnen sie nur zurück, wenn sie diese zyklen fahren")...


    -> Da so ein Prozedere einer Starterbatterie aber weit weniger gut tut als einer AGM oder GEL, sollte man das wirklich icht zum Regelfall werden lassen.


    -> Diese Prozedur ähnelt einer Nutzung mit hohen Zyklen (wie z.B. Antrieb eines E-Fahrzeugs) -> hier muss man danach dann richtig dolle Aufladen -> höhere Spannungen sind zwingend nötig...


    Ich reime es mir also so zusammen, dass man "zyklenfeste Akkus" so designed (oder bewirbt), dass sie dieses "überladen" öfters mitmachen. Evtl. steht deswegen auf den AGM und Co die erhöhte Voltzahl... Aus Interesse habe ich mal ein Päarchen TracBlock von Hoppecke im eingebauten Zustand einer Putzmaschine vermessen - die wird da mit fast 16 Volt geprügelt beim Laden (ist eine AGM) - und das jede Woche vier Mal seit 6 Jahren.... Inzwischen deutlich weniger Kapazität als Anfangs.. ALso schliesse ich, dass man hier quasi den Kompromiss in die Richtung verschiebt: "Lieber immer voll, um die Kapazität abrufen zu können und Sulfatierung zu vermeiden - dafür eben erhöhte Gitterkorrosion, evtl. auch Antimonvergiftung (weiss nich, wie die aufgebaut ist)... Also eben "Schäden", die aber einkalkuliert werden zu Gunsten von "Nutzungsverhalten")....


    So langsam machts Klick im Oberstübchen...


    So lange meine Starterbatterie also "nur starten muss", dabei nur ein bischen Kapazität verliert und danach sofort wieder "normal gründlich" aufgeladen wird (14,4 Volt Grenze), macht sie das gut und lange mit... Sobald sie aber mal tiefer entladen wird ("Orgeln", Stehenlassen, 12Verbraucher, etc..) bräuchte sie eigentlich mal eine "Refreshkur" zum richtig voll werden (=100%desulfatiert)... Könnte man durch "überladen" manuell anstossen (=Schädigung inklusive) oder eben mit Power Pulser (=weniger Schaden)... Da eine Lima das aber nicht macht, bleibt der Akku auf einem "weniger als 100% voll" Status verdammt - und damit wird er schleichend immer schlechter...


    Wie ich das schreibe erinnere ich mich an einen alten Post von Dir, wo dU erwähnst, dass Du zwei Autobatterien nutzt - während die eine auf Reise geht, wird die andere bepulst...


    Hab ich noch Denkfehler?

    MOrgen Tom,
    das heisst ja dann aber im Umkehrschluss, dass eine 45Ah Starterbatterie nach


    - Volladen mit IU bis 14.4
    - Nachladen nach Pause mit CTEK (was bei 14,8V Minimum 2h nachlädt)
    (Bis hierhin entspricht das ja ziemlich genau dem, was hier empfohlen wird und was auch Deine Ladegeräte als Methode benutzen - oder ? )


    - und 4 Tagen "Nachsulfatieren"
    Erst voll ist. Jetzt bin ich doch einigermassen verwirrt.


    Mein "postdesulfatierungsentlademarathon" würde ja grob einem Zyklus entsprechen, denn man sonst eher einer AGM zumuten würde.


    Liegt die "Ursache", dass Hersteller AGM quasi dazuernd empfehlen zu überladen, vielleicht genau da drin? Weil ohne ein "Überladen" (nach klassischer Lehrmeinung) das DIng einfach nicht wirklich voll wird?
    Ich vermutete die Ursache im Ladestrom - ist es eher die zu geringe Spannung beim Aufladen? Hier wird ja überall empfohlen, es NICHT blubbern zu lassen - d.h. ab 14.4 (temp kompensiert) müsste man I stark reduzieren. NUr welches Ladegerät macht das? Welcher Laderegler im Auto?


    Ums zu komkretisieren: In meinem Laborbeispiel war die Säure Vor dem Entladen auf 1,9V / Zelle bei 1,25, nach dem "sehr gründlichen" Aufladen (s.o.) dann bei 1,13. Vier Tage nachpulsen: Säure: 1,24
    So krass?

    Hallo Tom,
    ich würde es auch nicht riskieren wollen, dass was ausläuft :)
    Interessant fand ich aber das Ergebniss, dass die Gravitation bei einem AGM eben wohl doch einen Einfluss auf die Schichtung haben soll. Ich habe gerade mal gesucht, finde die Untersuchung aber nicht mehr. Oh well - eine Untersuchung macht auch noch keine Wahrheit aus :)
    Gruß
    Reiner