Beiträge von AFA-Autobatterien

    Zu den Ctek-Ladern. Die Geräte laden nach Stromstärke/Zeitfaktor. Bei 0,3...0,8 A wird abgeschalten oder nach einer gewissen Zeitspanne. Ich wollte das Ladegerät mal überlisten und habe eine 40 W-Glühlampe der Batterie parallel geschalten, um einen höheren Ladestrom vorzutäuschen. Fehlanzeige! Nach einer gewissen Zeit schaltete die Kiste ab.


    Hier ein paar Beispiele (Ctek 7 und 5):

    1

    Neue Batterie 62 Ah, 21,8 Ah entladen, sofortige Aufladung Modus "Normal" - 21,5 Ah eingeladen nach 5 Stunden. Ohne Berücksichtigung des Wirkungsgrades: nicht schlecht.

    2

    Neue Batterie 62 Ah, 21,6 Ah entladen, sofortige Aufladung Modus "Normal" - 20,1 Ah eingeladen nach 5 Stunden. Ohne Berücksichtigung des Wirkungsgrades: Hm.


    Auf intakte, nicht ansulfatierte Batterien reagiert das Ctek recht gut (gilt für alle Automatiklader). Dieser Fall wird selten eintreten, lediglich bei sofort bemerkter Entladung im Fahrzeug.

    In den meisten Fällen geht es aber um einen schleichenden Kapazitätsabbau der Batterie innerhalb von Wochen, Monaten oder Jahren. Diese Batterien sind dann ansulfatiert, haben einen leicht höheren Innenwiderstand, den die Automatiklader fälschlicherweise als guten Ladezustand ansehen und zu zeitig abschalten. Tatsächlich benötigen diese Batterien eine höhere Ladespannung (nach DIN 24 Stunden mit 16 V oder Tom`s Methode 15,6 V 48 Stunden) oder eine stark verlängerte Ladezeit (14,8 V über mehrere Tage). Die Testergebnisse sehen entsprechend aus. Alle Batterien stammen aus Kundenfahrzeugen, die vom Kunden selbst oder von Werkstätten nach Startschwierigkeiten und zumeist mit Lastlostestern (Innenwiderstandsmessung) für defekt erklärt wurden:

    3

    95 Ah, 5 Jahre im Transporter eines Brennstoffhändlers im Einsatz, Leerlaufspannung 12,3 V = 60 % Ladezustand = 57 Ah.

    Ladung mit Ctek 7, Normalmodus. Nach 4 Stunden ist Ctek fertig, Batterie ist vollgeladen, Ctek geht in den Ladeerhaltungsmodus und hat in dieser Zeit 8 Ah eingeladen = Ladezustand jetzt 65 Ah.

    24 Stunden später, im Ladeerhaltungsmodus mit 13,6 V, sind 17 Ah eingeladen = 79 Ah. Der Ladestrom bei dieser niedrigen Spannung beträgt nach diesen 24 Stunden 0,2 A = Zuladung pro 24 Stunden 4,8 Ah. Also werden noch mindesten 2 Tage benötigt, um die Batterie noch nicht mal voll zu bekommen. Denn je höher der Ladezustand der Batterie steigt, um so geringer wird der Ladestrom bei konstanter Spannung. Er wird auf 0,1 A sinken = 2,4 Ah Einladung innerhalb 24 Stunden. Und der Wirkungsgrad wurde auch noch nicht berücksichtigt: 120 % Einladung für 100 % Ladung.

    4

    70 Ah, 4 Jahre alt, Leerlaufspannung 12,3 V = 60 % Ladezustand = 42 Ah.

    Ladung mit Ctek 7, AGM-Modus (14,8 V). Nach 3,5 Stunden hat Ctek fertig, geht in den Ladeerhaltungsmodus und hat in dieser Zeit 7,9 Ah eingeladen = Ladezustand jetzt 50 Ah. Nach weiteren 43 Stunden breche ich ab. Eingeladen wurden jetzt insgesamt 14 Ah. Ladezustand also 56 Ah!!!


    5

    Absaar 11 A Automatiklader:

    Neue Batterie 62 Ah, vollständig entladen, sofortige Aufladung,

    13°° Uhr Start mit 11,9 V 6,9 A

    13.30 Uhr 12,4 V 5,7 A

    14°° Uhr 12,5 V 5,1 A Gerät zeigt 80 % Ladung an (bei rund 6 Ah Einladung!)


    23.55 Uhr Abschaltung, da 14,4 V erreicht, Ladestrom 3,1 A, eingeladene Kapazität 50 Ah.

    6

    Absaar 11 A Automatiklader:

    Neue Batterie 62 Ah, vollständig entladen, sofortige Aufladung,

    Bei reell 5 Ah Ladezustand zeigt das Ladegerät einen Ladezustand von 80 % an!

    Nach 12 Stunden schaltet das Ladegerät ab und hat 45 Ah eingeladen (ohne Berücksichtigung des Wirkungsgrades).



    Alle Batterien bekamen von mir noch eine, je nach Bedarf, 24 Stunden Ladung mit 16 V und einen einstündigen Kopfstand zur Beseitigung der Säureschichtung (Nachahmer: Entgasungsöffnung(en) zukleben).


    Ich liebe Automatikladegeräte sehr, weil die Kunden viel häufiger zu mir kommen: "Ich habe meine Batterie schon mehrmals aufgeladen - die muß kaputt sein." Wer kann da widersprechen? Nebenbei: Die ungeregelten Ladegeräte von Absaar sind bestens zur Aufladung geeignet. Bin noch am Testen.


    Rainer

    Tom - genau so isses.


    Ordentliche Batterien kann heute jeder bauen. Ein Hintergrund ist auch der: Immer, wenn VARTA etwas Neues entwickelt hatte, wurden die alten Anlagen verkauft - bringt ja Geld ein. Und so sind kleinere Hersteller immer wieder an VARTA-Technologien gekommen.


    Ist doch mit China das gleiche. Die Produktion nach China verlagert, weils billiger ist. Die Chinesen wurden dadurch nicht dümmer, aber wir. Können die Deutschen noch ein Handy bauen? Die jungen Chinesen werden in der Schule getriezt, viel zu lernen (genau wie wir damals in der DDR). Und die heutigen Schüler in Deutschland wissen, schreibt der Lehrer eine 5 drunter, geht Papa mit Anwalt hin.


    Zu den Kapazitätsmessungen, insbesondere bei der Aufladung: Die Kapazitätsangaben auf den Batterien sind Unterscheidungsangaben (Normwerte) und haben mit der tatsächlichen Kapazität nicht viel zu tun. Der Abfall durch Alterung oder Sulfatierung ist ja bekannt. Neue Batterien werden mit 10 und mehr % Kapazität gefertigt, um diesen Sollwert einzuhalten. Außerdem sind bei der Aufladung auf Grund des Wirkungsgrades 120 % einzuladen.


    Bis 1995 bauten die deutschen Markenhersteller 40...50 % mehr Kapazität in ihren Batterien ein. Hintergrund war der Gedanke, der vom Kunden teurer erkauften Batterie auch nach 4...5 Jahren die aufgedruckte Kapazität noch zu gewährleisten (weil die Batterie ja im Laufe ihrer Lebensdauer Kapazität abbaut). Ab 1996 setzte dann der Geiz ein, als Technologen feststellten, wenn man nur noch 10 % Überkapazität produziert, fällt nach jeder 3. Batterie eine kostenlos vom Band. Und bei einem damaligem Ausstoß von etwa 18 Millionen Batterien im Jahr, eine interessante Sache. Die Leistung der Batterie läßt sich auch am Gewicht abschätzen. Damals, bei den noch trocken ausgelieferten Exemplaren besonders gut. Wir haben öfters mal die Konkurrenz ausgewogen.

    Die Geizschraube wird auch heute noch betätigt. Immer fester angezogen, bis es knallt, dann wieder etwas zurück gedreht. Krasses Beispiel: die Verkürzung der Plattensatzbolzen (Polbolzen) in der LKW-Sparte zur Bleieinsparung bei Johnson (VARTA). Der Technologe hat ein Bienchen bekommen - die Batterien sind Reihenweise ausgefallen, besonders beim Abnehmer MAN-LKW. Auch ich war betroffen. Wenn ein Busunternehmen 6 Stück 220 Ah kauft und 4 davon reklamiert, ist das peinlich. Ich bin kurzfristig auf Banner umgestiegen, hab die Zeit damit für 2 Jahre ausgesessen und verkaufe nun wieder VARTA-Produktion. Leider können wir Deutschen nicht bei langjähriger erfahrung bleiben und müssen immer etwas verschlimmbessern.


    Rainer

    Die Batterie kommt wirklich aus Österreich, Fa. Banner. Der zweite österreichische Produzent, Bären-Batterie, ist schon lange tot.

    Wie gesagt, 90 % der Ausfälle gehen auf die Wartung zurück. Das ist nicht nur meine Berufserfahrung. Schuld ist aber nicht immer der Endkunde.


    Da die Batterie das einzige lebende Teil im Auto ist..., jedenfalls wird sie von den Werkstätten und Großhandel wie ein gewöhnliches Ersatzteil behandelt. Da werden Restposten, die sich im Laufe der Saison nicht haben verkaufen lassen, zu günstigen Preisen im nächsten Jahr angeboten, und dann stehen diese Batterie nochmals lange herum, ohne daß einer hinschaut. Der Kunde kauft dann eine ansulfatierte Batterie und wundert sich, daß die "neue" Batterie keine Leistung bringt. Bin ich mal im Großmarkt, weil ich eine Schraube oder so brauche, gehe ich gern mal gucken, was die Batterien kosten und wie alt sie sind. 2...3 Jahre alte Batterien sind keine Seltenheit.


    Fa. Moll war der einzige kleine (deutsche) Markenanbieter, der den amerikanischen Heuschrecken (Exide, Johnson Controls) in den letzten 20 Jahren widerstanden hat. Corona hat sie nun zur Strecke gebracht. Moll und Arktis sind Qualitätsbatterien, Arktis ist VARTA.

    ...trotz Nachladung,

    Automatiklader?


    Eine Batterie lebt, die will regelmäßig essen (Ladung bekommen)...


    Rainer.

    nach 12 Stunden Ruhe lagen 12,56V an...

    ...also über 80 %.


    Aber krass das der Wert innerhalb von 2 Tagen nach Voll-Ladung so runtergeht.


    Das ist normal, denn ich zweifle an der "Volladung", was mit Ctek nicht möglich ist. Wenn Du 24 Stunden mit 16 V ladest oder Tom`s Variante nutzt, wirst Du staunen, wie toll es Deiner Batterie wieder geht.



    Was ist denn wenn die Batterie 12 Std geruht hat, ich dann aufschließe, (Haube öffne), wieder abschließe und 15minuten warte, bis wieder alle Steuergeräte heruntergefahren sind?
    Ist das dann auch Ruhespannung oder verfälscht das den Wert?


    Verfälschter Wert. Wenigstens 2...3...4 Stunden Ruhe. Ich halte mich jedoch an die Hersteller mit den wenigstens 12 Stunden. In der Batterie laufen chemische Prozesse ab und die sind langsam. Deshalb verringert sich die entnehmbare Kapazität mit steigender Stromstärke immer mehr. Die Energie ist zwar in der Batterie drin, aber die Chemie kommt nicht hinterher, so schnell die gewünschte (höhere) Strommenge zu liefern. Deswegen bestehen Starterbatterien aus vielen dünnen Elektroden mit viel Oberfläche, um wenigstens kurzzeitig eine hohe Leistung zu erbringen.


    Die Geschichte der Batterie zeigt das: Früher hatten wir (in der DDR) 14-er (Pkw) und 15-er (LKW) Elektroden. Eine 42 Ah-Batterie bestand aus 3 14-er Pärchen. Unsere Rennertype 135 Ah aus 9 15-er Pärchen. In der Armee (NVA) wollte man mehr Startleistung (für den Ernstfall) und so baute man in der Grubenlampe in Zwickau einfach mehr Elektroden ein, wodurch die Kapazität, aber hauptsächlich die Stromleistung stieg. Diese Ausführung nannte sich "KSB" (Kaltstartbatterie).


    Heutige Standardbatterien sind 36, 55, 66, 88... Ah. Die KSB (heute "Hochstrombatterie") 44, 62, 74, 100... Ah. Noch einen drauf legt man mit der EFB für die unsinnige Start/Stop-Geschichte. Die 60 Ah EFB von Banner hat 4 kg mehr Blei drin, dazu Glasvlies. Verständlich, daß der Raum für Säure immer knapper wird und bei öfters und längerer Ladewutzelbehandlung der Flüssigkeitsverlust größer ist.


    Gegenüber einen regelmäßigen, 4 Wochen Ladewutzeleinsatz (zumindest bis zur Volladung) plädiere ich für ein vernünftiges, persönlich erschlossenes Lademanagement, um die Batterie erst garnicht so weit zu entladen.


    Marderschreck ist mir als Problem eigentlich nicht bewußt.


    Rainer

    Wird die Gelbatterie 1x überladen, ist sie Schrott. Bei der quasi Gasung läuft zwischen Gel und der Elektrode ein Prozeß ab, der nach Ende der Ladung zu einem minimalem Luftspalt führt. Dadurch kann die Elektrode nicht mehr atmen und keine Leistung mehr bringen. Den Verkauf von Gelbatterien lehne ich generell ab und schicke den Kunden weg (wenn er auf Gel besteht). Der kleinste, nur kurzzeitige Fehler im Automatikladegerät (Spannungsanstieg) und die Batterie ist im Eimer. Der Nachweis einer Falschbehandlung gegenüber dem Kunden ist fast unmöglich.


    Ich habe bei solch einer defekten Batterie versucht Säure nachzufüllen, um der Leerraum zu schließen. Vergeblich. Das Gel ist wie etwas fettig, umgibt den Leerraum und läßt keine Säure ran.

    Ganz anders bei der AGM. Dort befindet sich freie Säure im Glasvlies. Die "trocknet" sehr schnell aus. Deswegen lade ich AGM nie über 15 V!!! Viele AGM-Ausfälle gehen auf Austrocknung zurück. Deswegen sollte AGM nicht im Motorraum verbaut werden. Allerdings kann man die Batterien aufschrauben und Wasser nachfüllen bis zur satten Durchfeutung, dann ggf. Säure nachfüllen, um einen Flüssigkeitsspiegel einer Standardbatterie herzustellen. Damit geht natürlich die Rekombination verloren, da ja AGM-Batt. unter Druck stehen.


    Rainer

    Kann eigentlich jemand eine günstige Batterie um 60Ah empfehlen? Muss natürlich keine AGM sein. Vom Hersteller "Kurzzeit" kauf ich nix mehr.

    Ich vertreibe auch Banner und habe damit gute Erfahrungen gemacht (obwohl heute jeder Batterien bauen kann - 90 % der Ausfälle gehen auf Pflege zurück). Die sogenannte "Starting Bull", für Dich Type 56219, hat noch Schrauben, die unter den Aufklebern versteckt sind. Die "Power Bull" hat eine Platte mehr drin und deshalb etwas mehr Leistung, dafür teurer. Auch hier habe ich in der Garnitur P6219 Verschraubungen vorgefunden, andere Garnituren waren verschlossen.


    Der Hintergrund sind das Werkzeug zur Deckelproduktion. Dessen Anfertigung ist sauteuer. VARTA hat es sich geleistet (leisten können), Banner eben nicht oder nur bei einigen Garnituren.


    Was sind denn Langzeit- und Kurzzeitbatterien? Ist das das gleiche wie die tollen "Carbon Boost Batterien", "Silver-Calcium-Bat.",

    "Full Calcium-Power" oder "Ca/Ca-Technologie" ?


    Rainer


    Hallo Andy,

    ungenügende Ladung entsteht durch


    1. Kurzstreckenbetrieb (immer wieder eine Handvoll km),
    2. Wenigfahren (längere Standzeiten 2…3…4 Wochen),
    3. ungenügende Ladung von der Lichtmaschine (heutige Batterien brauchen mindestens 14,8 V) oder
    4. einen zusätzlichen Verbraucher. 20…30 mA Ruhestrom sind normal, kosten aber auch rund 15 Ah im Monat, wenn nicht gefahren wird. Alles, was drüber geht kostet mehr Ah.


    hatte nun nach langem wieder mal heute gemessen... nur 12,23Volt.

    Wie mißt Du das? Eine halbwegs vernünftige Aussage bekommst Du nur, wenn die Batterie 12 Stunden ruht (die 20 mA Ruhestrom machen nichts). Schließt Du erst das Auto auf, machst die Haube auf, dann ist durch höheren Stromfluß das Meßergebnis verfälscht.



    Ladezustand wäre also 50 %, hast Du das Auto erweckt, liegt die Spannung durch den Stromfluß niedriger und der Ladezustand könnte höher sein.


    Bleibatterien mögen generell keine Entladungen bzw. zyklische Belastungen. Hält man sie permanent in einem Ladezustand von über 90 % erreichen sie eine hohe Lebensdauer. Entladungen unter 80 % Ladezustand ohne sofortige Aufladung führen zur Sulfatierung. Generell entsteht aber bei unsachgemäßer Aufladung (alle Automatiklader) Säureschichtung und die verfälscht das Meßergebnis der Ruhespannung.

    Also: Entladung auf 50 %, Aufladung mit Ctek und Kollegen, danach ist die Ruhespannungsangebe nicht mehr nutzbar! Durch die nicht beseitigte Säureschichtung entstehen Umladungsprozesse und Sulfatierung in der Batterie. Nach wenigen Jahren sehen die Elektroden so aus:



    Banner 60 Ah EFB: Oben Intakt, unten Sulfatiert und nicht mehr rückführbar! Der Recond-Modus im Ctek ist ein Lacher, wie der Rest größtenteils auch. 20...30 Minuten Recond hilft gar nichts!


    Bei einer Entladung unter 50 % sind Naßbatterien nach DIN 24 Stunden mit 16 V zu laden oder eben Tom`s Methode: 48 Stunden 15,6 V.


    halt in letzter Zeit viel Heizung

    Die Starterbatterie heißt deshalb so, weil sie nur zum Starten gedacht ist und nicht für solche zweckentfremdete Sachen.

    Hm, dann lad ich vielleicht mal im AGM Modus, damit sich die Batterie mal desulphatiert, oder?

    Der Unterschied zwischen dem Ctek Normal- und dem AGM-Modus ist vergleichbar mit der Frage, was ziehe ich bei 23° C an und was bei 24° C; sollte man bei 22° C schon die Unterhose einpacken... Tom unterscheidet beim Ladewutzel zwischen 24° C und 34° C und da ist halt schon etwas zu merken.


    Ich empfehle Dir den Kauf der Ctek-Ampel und dessen Einbau so, daß Du sie siehst, bevor das Auto Dich bemerkt hat. Dann siehst Du, wann Du nachladen mußt. Zuvor mußt Du aber Deine Batterie richtig aufladen, d. h. Entsulfatieren und Säureschichtung beseitigen. Läßt Du das Ctek ständig dran und ladest in Ladeerhaltung über 8 Wochen, geht das auch mit dem Ctek.

    Die Frage ist, wie weit Deine Batterie schon geschädigt ist. Kaufst Du Dir eine neue, muß die auch aufgeladen werden. Vom Händler haben sie meist nur 80-90 % Ladung.


    Ich empfehle jedem, der sich Tom`s Ladewutzel kauft auch den Lademonitor mit zu bestellen (und vielleicht gleich mit einfügen zu lassen). So hat man einen guten Überlick über alle Parameter. Mein Ladewutzel zeigt 0,3 V zuviel an, in solchen Fällen sollte nachgemessen werden oder eben mit Lademonitor.


    Rainer

    Ach i wo. Ich betreibe seit 1979 einen Batterie-Service und habe seit 1972 mit Batterien zu tun. Da sammeln sich dann doch ein paar Berufserfahrungen an, die ich derzeit versuche für die Oldtimerfans niederzuschreiben (Kfz.-Elektrik).


    http://wiki.w311.info/index.php?title=Kategorie:Elektrik


    Nun geben ja die Hersteller schöne Bilder von Batterieaufbauten heraus, aber weil ich mir nicht sicher bin, wie das mit den Urheberrechten ist (eigentlich auch Werbung), schaffe ich mir lieber meine eigenen Bilder.

    Ich habe den Batteriedienst von der Pike auf gelernt. Da ich in Dunkeldeutschland wohne, war ich im letzten Jahrzehnt der DDR Vertragspartner der GAZ (Grubenlampen- und Akkumulatorenwerke Zwickau) für Garantie- und sonstige Reparaturen an den Batterien. Ich bin einer der Letzten, der das Bleilöten noch beherrscht, da die meisten meiner Kollegen nach der Wende in anderen Branchen gingen. Übrig geblieben ist nur noch das Poleerneuern.


    Das obere Bild zeigt links die erste DDR-PP-Batterie in 38 Ah mit Einzelscheider und Schlammraum, daneben die Varta 64 Ah mit Minus-Taschen und ohne Schlammraum. das untere Bild ist eine Varta 77 Ah (Hochstrom Max) mit Plustaschen. Die Einzelsegmente sind natürlich von der oberen 64 Ah, einer Antimon von 1995 mit Transportschaden. Das merkt aber der Laie nicht.


    Rainer


    Batterien, die in den Verkauf gehen, werden zuvor aufgeladen. Heute in wartungsfreier Spannungsladung (Parallelschaltung), früher mit Stromladung (Reihenschaltung). Ob 15 V oder 15,7 V - man hört ein Gasen.



    Das Ctek 7, hier die Steuerseite der Platine, ist gut geeigtet für Pkw-Batterien von 35 - 110 Ah (60 - 80 Ah optimal). Es schaltet nach Spannung, Zeit und Strom (etwa 500 mA) vorzeitig ab. Diese Entscheidung trifft der Mikroprozessor nach von mir nicht nachvollziehbaren Werten.



    Die Regelseite auf der Platine des Ctek 7. Die Angabe 14-225 Ah schießt natürlich voll übers Ziel hinaus. Eine leere 12 Ah-Batterie wird mit 7 A gedroschen, erreicht schnell angeblich "Voll"-werte und das Gerät schaltet ab. Der Batterie wurde überhaupt nicht geholfen, denn das sind rund 60 % der Kapazität an Ladestrom (10 % üblich). Der 225-er tuts hingegen überhaupt nicht weh, bekommt zu wenig Ladestrom und das Ctek wird nach Zeitfaktor abschalten.



    Ich habe mal versucht dem Ctek 7 etwas Kultur beizubringen, was aber nicht hilft: Mit dem rechten Regler kann man die Spannung um 0,5 V erhöhen - hilft aber nichts, das Gerät schaltet einfach früher ab. Der linke Regler stellt den Abschaltstrom ein. funktioniert nur einmal, der schlaue Prozessor bemerkt es.

    Dann habe ich parallel zur Batterie eine 45 W - Glühbirne geschalten, um einen höheren Ladestrom zu simulieren - hilft nichts, der Prozessor ist mir auf die Schliche gekommen.



    Viel zu viel Elektronik, denn schon vor 100 Jahren konnte man eine Batterie ohne Elektronik sehr gut aufladen. Die rechte Grafik zeigt, daß man eine Ca-Starterbatterie unterhalb 15 V nicht so schnell überladen kann (und wenn, dann braucht es ein paar Jahre).

    Wünschenswert wäre ein 10 A - Gerät mit einer konstanten Spannung von 14,8 V und schaltbare Strombegrenzer von


    1 A (für Moped)

    2 A (für Motorrad)

    4 A (für Pkw klein)


    Es würde ja schon genügen, wenn man die Supply-Spannung auf 14,8 V hochnehmen würde, dann könnte man damit laden. Auch Tom´s Ladewutzel ist nicht für alle Nutzer geeignet, denn ein bißchen nachdenken muß man schon.

    Ich verkaufe auch sehr gern das Einhell CC-BC22E.



    Es liefert eine permanente Konstantspannung von 14,1 V, die ich intern auf 14,8 V hochdrehe. Man kann damit also mit U-Begrenzung laden oder auf N umschalten und frei mit 16-16,2 V kontrolliert laden. Geeignet für alle Pkw- und LKW-Batterien.



    Eine schlichte, einfache Elektronik mit dem Regler im Vordergrund.



    Ich halte das Thema Gitterkorrosion für etwas überbewertet hier im Forum. Das obige Bild zeigt eine 95 Ah - Batterie, die 4 Jahre lang im Blockheizkraftwerk im Einsatz war. Nur zu Wartungszeiten wurde angehalten und wieder gestartet. Die Lima-Spannung ist mir leider noch nicht bekannt.


    Rainer

    Der moderne Mensch hat wenig Zeit. Eine schnelle Rekonditionierung geht am besten mit dem Ladewutzel und Tom´s Anleitung. Schnell heißt: 24-48 Stunden; ist halt vom Zustand der Batterie abhängig. Ganz besonders mag es die Batterie, wenn Du den Ladewutzel auf 14,8 V drehst und 4 Wochen ladest. Dann ist ebenfalls die Säureschichtung weg und die Batterie hat sich genauso regeneriert.

    Bei AGM rate ich generell ab, über 14,8 V zu gehen und lieber die 4 Wochen-Methode anzuwenden (Gut, ich arbeite mit Kundenbatterien, die ich nicht zerschießen kann). Auf Grund der Säureverarmung magert eine AGM ganz schnell ab. Ich habe schon viele AGM geöffnet und nur Trockenheit vorgefunden. Ansonsten reagiert die AGM genauso wie die Naßbatterie, da beide Blei-Kalzium-Batterien.

    Bei 200 mA ladet die Batterie noch. Bei einer 70 Ah AGM kannst Du bei etwa 30 mA Stromaufnahme mit einer Volladung rechnen. Ich erinnere an Tom´s Ladegrafik oder sieh hier:


       


    Rainer

    Noch ein paar Worte zu Kapazitätsmeßgeräten. Vor über 10 Jahren kaufte ich mir dieses interessante Gerät.



    Nach kurzer Zeit mußte ich feststellen, daß meine Batteriekapazität plötzlich auf 40 % eingebrochen war, um ganz schnell wieder 100 % zu erreichen. Nach Überschlagsrechnung konnte das aber nicht sein und eine Probeladung ergab völlig falsche Werte.

    Für meine derzeitigen Batterie- und Ladegerätetest´s erwarb ich dieses Gerät:



    Probehalber einen Stromfluß von 4 A in einer Stunde auf einen Widerstand gegeben ergab korrekt 4 Ah. Lade ich jedoch eine Batterie damit auf, zeigt es wieder astronomische Werte, egal ob diese Batterie lt. Beschreibung angewöhnt ist oder nicht. Nach 1 Stunde Ladung mit 7 A ergibt z. B. 23 Ah, 1 Stunde später mit jetzt 5 A sind es schon 36 Ah.


    Nun wäre meine Frage an Dich, Tom, ob man Dein Akku-Kapazitätsmessgerät 'true-blue' 0-25V/10A auch umgekehrt zum Laden benutzen kann und auch wirklich realistische Werte erhält. Die aller 15 - 30 Minuten durchzuführenden Messungen nerven mit der Zeit.


    Rainer

    Wäre mal die Ladespannung von Solar interessant. Die Vollkalzium kann man zwischen 13-14,8 V erhaltungsladen. Dabei stellt sich bei einer vollen Batterie ein Ladestrom bei 14,8 V von 0,1 A 110 Ah-Batterie und 0,07 A 60 Ah-Batterie ein. Also weit unter den vom Hersteller geforderten C/100 für Erhaltungsladung. Trotzdem empfehle ich immer für absolute Erhaltungsladung 13 V, für Erhaltungsladung bei z. B. der Feuerwehr 14,8 V. Die sind nämlich mal schnell und kurz unterwegs und dann werden die Batterien mit 14,8 V in den nächsten Tagen recht gut aufgeladen, was bei 13 V nicht geht.


    Permanent 14,4 - 14,8 V ohne jegliche Abnahme würde ich nicht über Monate hinweg den Gelben zumuten.


    Rainer

    Tja, das ist die Frage. So sollen ja AGM´s nicht im Motorraum eingebaut werden, weil sie austrocknen. Die von mir geöffneten Batterien waren alle erst einmal recht Wasserdurstig. Ab Durchfeuchtung habe ich dann aber Säure aufgefüllt, damit die Dichte stimmt. AGM-Motorrad fülle ich immer mit Flüssigkeitsspiegel auf (nur 1 mm geschätzt).


    Rainer

    Was kann man einer Starterbatterie gutes tun, wenn sie die überwiegende Zeit im Jahr nichts zu tun hat?

    Zuerst kaufst Du Dir ab 16.11. dieses sehr nützliche Ladegerät:


    https://www.microcharge.de/tom…se-grosse_krokodilklemmen


    Damit fährst Du die Batterie (Naß oder AGM) langsam bis 14,8 V hoch und läßt sie 6 Wochen damit laufen. Dann regelst Du auf 13-13,2 V runter und läßt sie ständig am Netz. Oder läßt sie nach den 6 Wochen 6 Monate ohne Anschluß kühl stehen und ladest wieder 2 Wochen mit 14,8 V. Oder hängst nach den 6 Wochen Dein Ctek an und läßt es Monate durchlaufen (Erhaltungsladung 13,6 V).


    Die 6 Wochen (4 reichen auch schon, 8 sind nicht falsch) mit dem Ladewutzel sind Pflicht!!! Andernfalls bekommst Du die Batterie nicht richtig voll! Siehe Tom´s Grafik.




    Optima sind spezielle Spezialbatterien und machen als Starterbatterien im Auto keinen Sinn, aber geben ein gutes Gefühl. Die gelbe im Wohnmobil als A&B (Antrieb und Beleuchtung) eher noch.


    Ich bin generll dagegen eine AGM über 14,8 V zu laden, auch wenn die Techniker eine mehrstündige Überladung bei Sulfatierung angeben. Wer will aber wissen, wann die Batterie aus der Regenerierung kommt und wann die Schädigung beginnt? Kapazitätsmangel sind meist die Folge von Elektrolytmangel, bei dem die Elektroden nicht mehr atmen können. Der notwendige Betrieb mit Säureverarmung führt nun mal schnell zu Mangelerscheinungen. Öffnen und nachspritzen (Wasser), was bei der herkömmlichen AGM geht, habe ich mir bei der Optima nicht getraut, nachdem ich sie von innen gesehen habe. Ich habe schon etliche handelsübliche AGM zu Naßbatterien umfunktioniert, die dann jahrelang noch gingen.


    Unser schlimmster Feind ist ja die Zeit. Und die elektrochemische Elektrolyse in der Batterie braucht nun mal Zeit. Die beste Regenerierung einer Batterie sind 4 Wochen mit 14,8 V. Hat man die Zeit nicht kann man nur noch mit dem Ladewutzel 24-48 Stunden laden oder 24 Stunden mit 16 V. Das geht aber nur bei Naßbatterien.


    Rainer

    16 V bis 24 h geht. Risiko ist halt immer die Batterie und ihr Alterszustand. Die Ladeschlußspannung kann sich von 17 auf 16 V im Alter verlagern, dann sind 24 h zuviel. Immer die Temperatur kontrollieren: Handwarm ist normal, darüber Spannung runter nehmen.

    Ich denke mal, daß das Gerät Kurzschlußfest ist. Eine Strombegrenzung ist doch schon Standard. Tom´s Ladewüterich hat das bestimmt auch.


    Säuredichte kann ich bei denen ohne Stopfen ja nicht mehr messen und ich hab auch gar keinen Heber mehr.

    Manche Hersteller haben unter dem Etikett immer noch Schrauben. Aber 41 Ah ist eine "Varta-Marotte". Vielleicht sind beide von Varta und dann allerdings zu. Gut, ich bohre auf und Säureheber gibt´s bei Reichelt.


    Schau mal nach dem Code auf der Batterie. Z. B. C3B25749..., das ist immer Varta und die 2. Zahl ist das Herstellerjahr, also 2012.

    Der 1. Buchstabe steht für das Werk, C=Ceska Lipa, H=Hannover, Z=Zwickau, E=Spanien...


    Rainer