BMS schaltet Batterie vorzeitig ab

  • Hallo Thomas,


    Bei beiden Parametern sind 300A eingestellt (siehe Screenshot "max Strom laden und entladen")



    trotzdem schaltet das BMS bei einem Entladestrom von max. 80A ab. Je leerer die Batterie ist, desto geringer der mögliche Entladestrom. Lässt sich das irgendwie beheben?


    Jetzt ist noch ein anderes Problem sichtbar geworden:


    Wenn die Batterie unter 40% Ladung entladen wird, geht die "differenzielle Spannung" (auch wenn keine Verbraucher laufen) auf 0,2V und mehr. (Siehe Screenshot "ungeladen1")


    Das hat zur Folge, dass sobald ich dann stärkere Verbraucher anschließe, die Zellspannung so weit auseinander geht, dass das BMS wegen zu hoher differenzieller Zellspannung abschält. (vielleicht liege ich mit der Vermutung auch falsch) Somit kann ich effektiv nur ca. 60-65% der Batteriekapazität nutzen.


    Siehe Video:


    Wie können wir weiter vorgehen?


    Freundliche Grüße,


    Albin E.

  • Hallo Albin,


    anhand der Gesamtbatteriespannung sowie der Zellenspannung ist erkennbar, dass die Batterie so gut wie leer ist.

    Ab etwa 3,1V-Zellenspannung geht es bei weiterer Entladung mit der Zellenspannung senkrecht nach unten.


    Daher ist das eigentliche Problem: Der vom BMS ermittelte Ladezustand ist falsch! Es stellt sich also die Frage, weshalb das BMS die verbleibende Restkapazität falsch ermittelt. Dazu gibt es drei Möglichkeiten:


    1. Stromentnahme mit weniger als 2A über längere Zeit. Die meisten BMS von Daly lösen den Strom nur bis hinunter zu ca. 2A korrekt auf und erkennen darunter keinen Stromfluss mehr. Also 0A. Deshalb funktioniert die saldierende Verbrauchsmessung in solchen Fällen nur schlecht und es kommt, abhängig von der Zeit, in der solche geringen Verbräuche fließen, zu einem mehr oder weniger großer Fehler in der Anzeige der verbleibenden Kapazität.

    2. Ein ähnliches Problem kann sich bei stark impulsbehaftetem Strom ergeben. Durch eine besonders unregelmäßige Impulsform des fließenden Stroms funktioniert die Integrierung der Strommessung nur schlecht, was wiederum zu einem Messfehler führen kann.

    3. Im BMS konfigurierte Zellenkapazität und tatsächliche Zellenkapazität differieren erheblich.

    4. Das Zellenbalancing ist schlecht, so dass nicht die volle Kapazität ausgenutzt wird.


    Als letztes wäre unter Last zu prüfen, ob Probleme mit den Zellenverbindern vorliegen, wodurch das BMS bei einer Zelle unter Last immer einen übermäßig großen Spannungseinbruch misst. Dieses Problem kommt sehr häufig vor. Bitte einmal dieses prüfen.


    Ich hoffe, ich konnte weiterhelfen.


    Grüße, Tom

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!