Pendelde Ladespannung ?

  • Servus!


    Ich hab bei mir den Laderegler an einer Bosch Kompakt Lichtmaschine (Golf 3 Bj 1998, verbaut in einem VW-Bus T3) verbaut. Die Lichtmaschine + Regler sind neu.


    Der Laderegler ist an der zweiten Batterie angeschlossen (beide Batterien sitzen im "Innenraum" des Fahrzeuges, verbunden über eine MOSFET Trenndiode). Die erste Bat. ist vorne unter den Vordersitzen (ca. 4-5m Weg), die zweite unter der Rücksitzbank (ca. 1,5m Weg). Spannungsabfall zwischen der ersten und zweiten Batterie beträgt 0,1V. Die Ansteuerung der Trenndiode erfolgt über ein D+ gesteuertes Relais.


    Folgendes Problem ist aufgetreten (unregelmäßig):


    Fahrzeug ist kalt, Motor wird gestartet und es liegen konstant ca. 14V Ladestrom an. Nach kurzer Zeit fängt die Spannung an zu schwanken zw. 12-14V, die Ladekontrollleuchte beginnt zu blinken. Lasse ich den Motor kurz auf Leerlaufdrehzahl absinken tritt das Problem nicht mehr auf bis zum nächsten Neustart (Warmstart). Dann ist das Problem von Anfang an vorhanden und geht auch nicht weg. Teilweise tritt dieses Phänomen nicht auf und die Batterie wird normal geladen.


    Was könnte die Ursache für dieses Verhalten sein?


    Gruß Arne

  • Hallo,


    jetzt muss ich erst mal ganz dumm nachfragen: Du hast einen MicroCharge-Laderegler verbaut und der ist an der zweiten Batterie angeschlossen? Also falls das so ist: :!: Don't do it! :!: Der Spannungssensor des Ladereglers muss immer am Pluspol der Starterbatterie angeschlossen werden, andernfalls kann es zu allen möglichen Phänomenen inklusive schädlicher Überspannung kommen!


    Bitte prüfen, ob das vielleicht der Grund für das störende Pendeln ist und unbedingt korrekt anschließen.


    Grüße, Tom

  • Hi Tom,


    danke für die Info/Tip. Wenn ich genauer drüber nachdenke, dann wird es mir auch nicht logisch wie ich darauf kam, den Laderegler auf die zweite Batt zu hängen. Hab das ganze erstmal provisorisch umgebaut (Fühlerleitung verlängert), da war das Phänomen schon weg. Jetzt hab ich es aber richtig umgebaut und der Regler sitzt bei der ersten Batterie.


    Noch eine Frage, kann es sein, dass durch den Regler bei AU-Messgeräten eine falsche Drehzahl angezeigt wird? Ich war in zwei Werkstätten und beide konnten nur +/- 500U/min messen statt der 900U/min die der Motor im Stand lief?


    Gruß Arne

  • Zitat

    Noch eine Frage, kann es sein, dass durch den Regler bei AU-Messgeräten
    eine falsche Drehzahl angezeigt wird? Ich war in zwei Werkstätten und
    beide konnten nur +/- 500U/min messen statt der 900U/min die der Motor
    im Stand lief?

    Nein. Die Motordrehzahl wird bei den aktuellen AU-Prüfständen schon seit Jahren über ein Körperschall-Mikrofon vom Motorblock her aufgenommen. 100%ig zuverlässig funktioniert diese Technik leider nicht, aber sie ist eben äußerst universell, wie es bei TÜV und DEKRA nötig ist. Die Lichtmaschine - und erst recht der dort angeschlossene Regler - hat damit aber nichts zu tun.


    Grüße, Tom

  • Hi Tom,


    der "Magnet" zur Aufnahme der Drehzahl über Körperschall war leider defekt. Daher wurde versucht, die Drehzahl über die Batteriepolklemmen abzunehmen. Leider ohne Erfolg, bzw. es wurde die falsche Drehzahl eben angezeigt (wie geschrieben, nur ca. 50% der Drehzahl, die eigentlich angezeigt werden sollte). Am Ende wurde dann die AU-.Drehzahl über die OBD abgenommen. Von daher hat es ja noch geklappt.


    Ich war nur etwas verwundert über das Phänomen.


    Gruß Arne


    BTW: Vielen Dank für den genialen Support hier!

  • Jaja, diese bösen Magnete. Da war mal wieder das Feld kaputt... :D Oder der Motor aus Aluminium...


    Etwas schwierig, von der Bordspannung auf die Motordrehzahl zu schließen. Das könnte eventuell (unter fürchterlichen Verrenkungen, mit Selbstüberlistung von hinten links und diversen Unsicherheiten) über die Reste der Lichtmaschinenfrequenz (Restwelligkeit) in der Bordspannung versucht werden. Das ist dann aber in etwa so, als wolle man den Lastzustand des zuständigen Kernkraftwerks anhand des Netzbrumms (Netzfrequenz) eines Radios aus dem laufenden Nachrichtenbeitrag heraushören: Verschärft unzuverlässig. :whistling:


    Es kann durchaus sein, dass sich die Schaltfrequenz des MicroCharge-Ladereglers von der Schaltfrequenz anderer Regler unterscheidet. Obwohl, wirklich Sinn ergibt das eigentlich nicht, denn es handelt sich bei genauer Betrachtung immer um zwei Frequenzen: A) die PWM-Frequenz des Reglers und B) die Frequenz der Lichtmaschine, abhängig von Motordrehzahl, Übersetzungsverhältnis zwischen Kurbelwelle und Lichtmaschine und der verwendeten Polzahl des Läufers. Die PWM-Frequenz des Reglers kann also von der des Serienreglers abweichen, die Frequenz nach B) bleibt naturgemäß gleich und allein von der Lichtmaschinendrehzahl abhängig.


    Genausogut ist aber möglich, dass die Restwelligkeit der Bordspannung beim MicroCharge-Regler schlicht zu gering ist, um überhaupt eine stabile Messung der Motordrehzahl über diese Restwelligkeit zu ermöglichen. Oder die Kohlebürsten der Lichtmaschine "feuern" verstärkt (Verschleiß). Oder es befinden sich störende Verbraucher im Bordnetz, die Störungen einspeisen.


    Genausogut kann auch das Übersetzungsverhältnis zwischen Kurbelwelle und Lichtmaschine anders als ab Werk üblich sein (Riemenscheiben geändert?). Dann wird natürlich zwangsläufig auch eine "falsche" Drehzahl angezeigt. Ich habe schon "Spezial-Riemenscheiben" für Lichtmaschinen gesehen (größer als normal, damit die Lichtmaschinendrehzahl geringer als normal ist), die eine Verbrauchsverringerung erbringen sollten (was ich für Unfug halte).


    Oder, oder, oder... Ohne weitere technische Hintergrundinformationen bleibt das aber alles Kaffeesatzleserei. Insgesamt aber auch keine besonders sichere Messmethode, sondern eher was für Superfaulis, die keine Lust haben einen Induktionsaufnehmer am Zündkabel anzuklemmen. Oder bei Dieseln ein Mikrofon an der Einspritzleitung.


    Grüße, Tom

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