Memoryeffekt???

  • HAllo


    Hab nun auf meiner endlosen suche nach vernünftigen Stromspeichern im INet DA HIER gefunden:


    Zitat:
    "Blei, GEL und AGM Batterien fährt man immer auf das empfohlene Limit leer und
    lädt sie dann erst komplett wieder voll auf. Diese Batterien kennen
    leider noch den bekannten Memory Effekt. Jede kleine Zwischenladung
    verringert die nutzbare Kapaziät der gesamten Batterie.


    Bei Lithium Batterien braucht man das nicht beachten und man kann diese
    Typen auch immer wieder gefahrlos dazwischen nachladen, auch wenn man
    z.B. mal nur 10 oder 20% verbraucht hat."


    Quelle:
    http://www.kleinboote.at/batte…tsbatterie-marinebatterie


    Ist das tatsächlich so, oder nur "gefährliches Halbwissen"????
    DAmit wären eben Bleibatterien für mich aus dem Rennen



    Ausserdem finde ich bei praktisch ALLEN AGM Batterien (100Ah) den hinweis:
    Max. Ladestrom 30-40A ???????
    Ich dachte da kann man reinpulvern was das Ladegerät hergibt, solange die Spannung nicht zu hoch wird ???
    mfg: Roman

  • Einen "Memory-Effekt" gibt es nur bei NiCd-Akkus, nicht aber bei Bleiakkus. Die Aussage ist also falsch! Ganz im Gegenteil sollte man Bleiakkus gerade nicht völlig entladen, da große Entladetiefen stark Lebensdauer kosten. Also immer gut geladen halten.


    Behandlungsempfehlungen von Akkuherstellern sollte man im allgemeinen beherzigen. Klar soweit! Was ein Bleiakkuhersteller allerdings mit der Empfehlung bezweckt, einen bestimmten Ladestrom nicht zu überschreiten, verstehe ich ehrlich gesagt auch nicht. Mir ist bisher nicht ein einziger Bleiakku begegnet, der - die Einhaltung der korrekten Ladespannung natürlich vorausgesetzt - durch einen hohen Ladestrom beschädigt worden wäre. Auch hier habe ich gerade die gegenteilige Beobachtung gemacht, dass durch hohe Anfangsladeströme Kapazität und Spannungslage unter Last positiv beeinflusst werden.


    Etwas anderes ist es mit dem Entladestrom, denn der kann ja wirklich fast beliebige Größenordnungen annehmen, je nach Art der angeschlossenen Last (die ja theoretisch auch ein Kurzschluss sein kann). Ab einer gewissen Grenze wird es also beim Entladestrom zu einer unzulässigen Erhitzung einzelner Akkubauteile (Zellenverbinder, Gitter u.ä.) kommen. Der Ladestrom kann dagegen bei korrekter Ladespannung nie so hoch ansteigen, dass ein normaler Bleiakku dadurch Schaden nehmen könnte.


    Leider ist es praktisch unmöglich, von Akkuherstellern wirklich brauchbare Antworten auf "derart tiefergreifende" ;) Fachfragen zu erhalten, weil es dort nur wenige echte Akku-Spezialisten gibt, die solche Fragen vernünftig beantworten könnten. Und die die es dort gibt, beantworten üblicherweise keine Anfragen, weshalb man immer nur Prospektmaterial und irgendein Gewäsch zu hören bekommt, wenn man tatsächlich mal nachfragt. Bestenfalls heißt es dann, dass der Ladestrom "aus technischen Gründen" diesen oder jenen Wert nicht überschreiten sollte. Was das für Gründe sind, bleibt dann natürlich im Dunkeln.


    Grüße, Tom

  • Okay. soweit so gut. also:


    Kein memory Effekt. DANKE


    Aber:
    Diese Ladestrombegrenzungen find ich gerade immer bei AGMs die über ein "Ventilsystem" entlüftet werden.
    kann das damit zusammenhängen?
    kann dir ja gerne mal ein paar Beispiellinks schicken.

  • Bei einem hohen Anfangsladestrom mit normaler Ladespannung(!) findet definitiv keine auffällige Gasung statt, deren Endprodukte dann über die Entlüftung ins Freie bugsiert werden müsste. Wenn man z.B. mal während der (anfänglichen) Aufladung in die Zelle einer Autobatterie reinguckt, während da gerade 200A Ladestrom durchtrampeln, wird man feststellen, dass dort eine erstaunliche Ruhe herrscht. Da blubbert nix! Das kann es also nicht sein.


    Das "Ventilsystem" ist übrigens nur ein simpler Gummistopfen, der beim abblasen nicht selten furzende Geräusche verursacht. Letztlich alles Steinzeittechnik...


    Wenn man natürlich die Ladespannung über das zulässige Maß hinaus hochdreht, um jetzt irgendwie noch mehr Ladestrom in die Zellen zu "pressen", dann kochen die natürlich wie blöde. Aber dieses zu vermeiden kann ja wohl mit dem Hinweis, dass der Ladestrom nicht über xx Ampere liegen soll, nicht gemeint sein. Denn dazu muss man einfach nur die Ladespannung begrenzen.


    Letztlich bleibt mir nur der mehr oder weniger salomonische Rat, den Behandlungsempfehlungen des Akkuherstellers zu folgen, falls man vorhat, diesen ggf. im Zuge einer Reklamation in Anspruch zu nehmen. Ich stelle nur fest, dass mir bisher keine Probleme mit der Höhe des Ladestroms bei Bleiakkus untergekommen sind. Aber das muss ja noch nichts heißen.


    Nicht dass mir irgendwann mal einer seinen Schrott zur Inzahlungnahme schickt... :whistling:


    Grüße, Tom

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