Verschiedene Fragen zu Laderegler, Batterie-Trennung, IUoU usw.

  • Hallo,


    lese mit Interesse auf Ihrer Seite über die Produkte die Sie anbieten.


    ich hab eine Zweitbatterie im T4 verbaut, die ich derzeit über ein Trennrelais an die Starterbatterie angeschlossen habe. Nun möchte ich eine Batterie mit mehr Kapazität einsetzten und denke dabei an die Energy Bull.
    Bei der alten Batterie hatte ich mit der Zeit den Eindruck, daß die Kapazität immer mehr abgenommen hat. Daher möchte ich einen Laderegeler einsetzten um die Batterie optimal laden zu können. Gibt es dazu Alternativen? B2B?


    Benötige ich weiterhin das Trennrelais, oder übernimmt der Laderegler die Trennung?
    Wie wird erreicht, daß die beiden Batterien mit unterschiedlichen Ladezuständen (z.B Starter: fast voll; Zweite: leer) dennoch optimal geladen werden? Bietet der Laderegeler eine Kennlinie wie sie bei z.B.
    netzbetriebener Ladegeräten gegeben werden (** IUoUp)?**
    **
    Was unterscheidet Ihr Produkt gegenüber anderen Herstellern? Häufig liest man über Produkte er Firma Sterling.


    Für Ihre Hilfe schon mal vielen Dank.

  • Hallo,


    das Akkus im Laufe der Benutzung Kapazität verlieren ist ja normal, aber wenn Akkus besonders schnell schwächeln, sollte man nach der Ursache fahnden. Mögliche Gründe gibt es durchaus viele, z.B. zu hohe Entladetiefe, falsche Ladespannung, zu geringe Ladeströme, dauerhaft zu geringer Ladezustand (Sulfatierung), ständiger hoher Energiedurchsatz, falscher Akkutyp für die jeweilige Anwendung usw. Will man die Akkuleistung wirklich verbessern und die Lebensdauer erhöhen, sollte man sich nicht von der Werbung blenden lassen, sondern als erstes stets die Ursache des frühen Leistungsverlustes herausfinden. Wundermittel wie Pulser, neuartige Ladekennlinien, Batterie-zu-Batterie-Ladegeräte o.ä. helfen nicht weiter, wenn sie einfach willkürlich eingesetzt werden, auch wenn all diese Geräte unter bestimmten Voraussetzungen ihre Berechtigung haben und Vorteile erbringen.


    Deshalb sollten Sie als erstes kritisch Ihre bisherige Installation auf Mängel abklopfen. Stimmt die Ladespannung der Lichtmaschine (nachmessen)? Sind die Widerstände und damit die Ladespannungsverluste zwischen Lichtmaschine und Akkus nicht zu hoch (wiederum nachmessen)? Welche Kabellängen und -querschnitte liegen zwischen Lichtmaschine und Akkus? Sind verlustbehaftete Sicherungen vorhanden und wenn ja, wie hoch sind die Spannungsverluste? Wie hoch ist die Ladespannung, wenn man direkt an den Akkuanschlüssen mißt? Welche Lade-/Entladeschema liegt vor (Stand-By, zyklisch oder gemischt)? Wie hoch sind die Entnahmeströme im Verhältnis zur Akkukapazität? Sie merken schon, hier gibt es noch einiges, was Sie uns mitteilen sollten, bevor eine sinnvolle Problemanalyse begonnen werden kann.


    Mein Laderegler ersetzt nur den Standard-Lichtmaschinen-Laderegler. Eine Extratechnik zur Abtrennung des Sekundärnetzes bei stehendem Motor wird in jedem Fall benötigt.


    Da unter normalen Umständen nur eine Lichtmaschine vorhanden ist, steht auch nur eine einzige Ladespannung zur Verfügung. Das ist aber kein Nachteil, wenn diese Ladespannung erstens im korrekten Bereich liegt und zweitens auch verlustarm zu den Akku durchgeleitet wird. Nur in besonders kritischen Fällen ist es sinnvoll, mit unterschiedlichen Ladespannungen zu arbeiten. Meiner Erfahrung nach handelt man sich z.B. durch DC/DC-Wandler ("B2B-Lader") zur individuellen Spannungsversorgung einzelner Subsysteme oft mehr Nachteile ein, als Vorteile auf der haben-Seite zu verzeichnen sind, weshalb ich nicht generell dazu rate, solche Systeme einzusetzen. Es macht ja keinen Sinn, wahllos an Symptomen herumzudoktern.


    Auch wenn heute viele Ladegeräte und manche Laderegler mit IUoU-, IUoUo- oder ähnlichen Ladekennlinien arbeiten, sollte man nicht vergessen, daß die Aufladung der Blatterie nur eine der vielen Aufgaben eines Fahrzeuggenerators ist. Denn während ein Akku-Ladegerät in der heimatlichen Garage voll und ganz auf die Bedürfnisse des zu ladenden Akkus zugeschnitten werden kann, ist dies bei Generatorreglern in Kraftfahrzeugen nicht ohne weiteres möglich, da hier noch eine Vielzahl von weiteren Verbrauchern zu versorgen sind, die oft ganz andere Bedürfnisse an die Versorgungsspannung haben, als der oder die Bleiakkus an Bord.


    Meine Produkte unterscheiden sich von denen der Wettbewerber hauptsächlich durch ihre augenscheinliche "Primitivität", wenn ich mal so sagen darf. Ich vermeide nach Möglichkeit blinkende Leuchtdioden und Microcontroller mit komplizierten Programmsteuerungen, da diese letztlich doch eher Marketinggags sind und den Kunden nicht selten mehr behindern und verwirren, als helfen. Besonders wichtig ist nach wie vor die möglichst genaue Ermittlung des eigentlichen Problems und dessen schließliche Behebung, aber nicht der Einsatz besonders komplizierter Technik. Diese Probleme zu finden und zu beheben ist einer der Hauptanliegen dieses Forums.


    Zu Produkten von Wettbewerbern schreibe ich aus wettbewerbsrechtlichen Gründen nichts, ich bitte hier um Verständnis.


    Schreiben Sie also etwas mehr über Ihre bisherige Anlage und führen Sie unbedingt ein paar Messungen wie oben beschrieben durch. Nur so kann ich Ihnen wirklich weiterhelfen.


    Viele Grüße!


    Thomas Rücker

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