Beiträge von Tom

    OK, unter Gasung verstehe ich jetzt eine lebhafte Gasentwicklung. Ansonsten gasen Starterbatterie durchaus auch bei Stillstand und Schwebespannung, da kommt dann und wann auch mal ein Bläschen hoch. Das ist also normal. Wenn aber schon unterhalb 14,7V eine lebhafte Gasentwicklung auftritt, dann ist das in der Regel auf Antimonvergiftung der negativen Platten mit der Folge einer reduzierten Gasungsschwelle zurückzuführen. Sprich, beim Laden blubbert es dann deutlich stärker, weil mehr Wasserstoffgas erzeugt wird. Auch wird sich die Batterie dann deutlich stärker erwärmen. Wenn das nicht weiter stört, muss man solche Batterien nicht zwingend gleich wegschmeißen, nur muss man halt den Vorgang kennen und dann wenigstens den aus der Batterie austretenden Säurenebel über einen Schlauch ins Freie leiten, damit einem nicht der Batteriekasten wegrostet. Da Starterbatterien oft relativ viel Antimon zur Bleihärtung und Erhöhung der Zyklenfestigkeit enthalten, tritt dieses Problem dort auch öfter auf als bei AGM- oder Gal-Akkus, weshalb meist auch ein zentraler Entgasungsanschluss für einen Schlauch vorhanden ist (seitlich oben).


    Das erste Probleme mit dem Ladeanschluss habe ich wohl verstanden, nur macht es eben keinen Sinn, den Power-Pulsar über eine solche Steckverbindung einzuspeisen. Denn einerseits wird das Bordnetz unvermeidlich mit schädlichen Spannungsimpulsen geflutet und zweitens die (in der Batterie) nützlichen Spannungsimpulse durch die Belastung durch Kabelkapazitäten und Bordnetz "flachgebügelt", was sie unwirksam(er) macht. Weshalb ich eben davon abrate.


    Grüße, Tom

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    Wie erklärt sich die hohe Ruhespannung?

    Durch eine hohe Säuredichte.


    Die Zellenspannung ist eine direkte Funktion der Säuredichte. Gerade bei älteren Batterien kann man feststellen, dass die Ruhespannung mit der Zeit steigt, weil Wasser aus dem Elektrolyt durch Gasung verlorengeht und deshalb die Säuredichte steigt. Das ist natürlich kein echter Vorteil, sondern einfach die Folge längeren Betriebs, auch wenn eine hohe Batteriespannung vom Verwender meist als positives Zeichen missgedeutet wird, denn eine Verbesserung der Batterieeigenschaften (Kapazität, Innenwiderstand) ist damit - natürlich - nicht verbunden.


    Auch ist die Säuredichte bei älteren Batterien meist nicht in allen Zellen gleich. Was darauf hindeutet, dass einzelne Zellen "schlechter" sind als andere. Schlechter im Sinne von geringerer Kapazität und höherem Innenwiderstand. Genau diese Abweichungen kann man an Batterien aber gerade nicht durch einfache Messung der Klemmenspannung feststellen. Statt dessen misst man ja nur die Gesamtspannung aller Zellen zusammen. Weshalb es durchaus sinnvoll sein kann, auch mal die Säuredichte jeder Zelle einzeln mit einem Säureheber zu messen.


    Grüße, Tom

    Regelmäßige Vollladung bzw. Bepulsung ist bei den meisten Batterie-Anwendungen sehr von Vorteil. Da das aber in gewisser Weise mit den Komfortwünschen der Benutzer kollidiert, unterbleibt es meistens. Bepulsung an eingebauten und angeschlossenen Batterien ist zwar möglich, aber nicht ratsam, denn erstens verringert sich durch das angeschlossene Bordnetz die Pulsintensität beträchtlich (weshalb einfache "Lösungen" mit einfach dauerhaft an die Batterie geklemmten Pulsern auch keinen Effekt haben) und zweitens gefährden die Pulse die Elektronik des Bordnetzes. Drittens würden sie wenigstens Störungen im Radio oder Steuergeräten verursachen. Weshalb ich davon abraten, den Pulser an angeschlossenen Batterien arbeiten zu lassen.


    Der Lader kann aber sehr gut an eingebauten Starter- oder Zweitbatterien arbeiten. Das ist überhaupt kein Problem. Weshalb ich in Deinem Fall auch eher den BC1210 empfehle. Der könnte fest eingebaut oder über eine 12V-Steckdose angeschlossen werden, ohne dass man zum Laden extra die Batterie ausbauen müsste.


    Der Power-Pulsar ist auch eher für stark sulfatierte Batterien gedacht, die am Lader selbst nicht mehr "hochkommen", weil die Sulfatkristalle schon eine "pathologische" Größe entwickelt haben. Von außen kann man die Frage nur schwer beantworten, wie groß die Bleisulfatkristalle in einer Bleibatterie denn maximal angewachsen sind. Denn erstens sieht man es von außen nicht (auch nicht von innen durch reingucken) und zweitens sind meist ganz verschiedene Kristallgrößen in einer Batterie gleichzeitig vorhanden. Nur für die wirklich dicken Kristalle wird aber der Pulser benötigt. Kleine und mittlere lassen sich auch durch längerfristiges Anlegen einer geeigneten Ladespannung wieder in Blei und Bleidioxid zurück verwandeln. Wenn also wie in dem weiter von von mir beschriebenen Fall eine Batterie einen gewissen "Sockel" an inaktiven Sulfatkristallen gebildet hat, der sich auch über längere Zeit im täglichen Betrieb oder nach tagelangem Laden nicht zurückbildet, dann hilft nur der Pulser weiter, um diesen Sockel abzubauen. Im Grunde kann man dies nur abschätzen, wenn man die bisherigen Betriebsbedingungen der Batterie kennt: Gibt es in der Vergangenheit eine Phase von mehreren Wochen oder gar Monaten, während derer eine Batterie nie voll aufgeladen wurde, wird mehr oder weniger inaktives Bleisulfat vorliegen. Je länger diese Phase dauerte, je tiefer die Batterie während dieser Phase entladen war und je länger diese Phase schon zurückliegt, desto größere und inaktivere Sulfatkristalle sind zu erwarten.


    Die LED-Anzeige des Power-Pulsar zeigt direkt die Höhe der Impulsspannung an. Sie ist daher nicht als qualitative Aussage dahingehend zu verstehen, ob eine Batterie noch Bleisulfat besitzt oder nicht! Es ist vielmehr so, dass völlig sulfatierte Batterien so wenig Ladestrom annehmen, dass die Impulsspannung des Power-Pulsars bis 55V hinaus ansteigt. Das zeigen die LED dann an. Soweit die Batterie aber wenigstens noch einigermaßen Ladestrom annimmt, wird in jedem Fall die grüne LED leuchten. Es kann unter bestimmten Bedingungen auch sein, dass die "Ampel" selbst völlig dunkel bleibt, was dann bedeutet, dass die Impulsspannung unter 17V liegt, die Batterie also sehr niederimpedant ist. Eine qualitative Beurteilung wie Du sie Dir vorstellst, ist damit daher leider nicht möglich.


    Die optimale Abstimmung des Lichtmaschinereglers nimmt man am besten durch Beurteilung des eigenen Fahr- und Nutzungsprofils des Fahrzeugs und der Batterie vor: Werden viele Kurzstrecken und nur wenig Langstrecken gefahren und sind z.B. Verbraucher wie Standheizung o.ä. installiert, ist eine höhere Ladespannung aus Sicht der Batterie meist von Vorteil (beschleunigte Aufladung und Vermeidung von Sulfatierung). Überwiegt der Langstreckenbetrieb, sollte man die Ladespannung nicht höher als nötig treiben, denn sonst überwiegen die negativen Folgen der Gitterkorrosion. Man erkennt, das Ganze ist fließend, man bewegt sich stets in einem Kompromiss zwischen Sulfatierung einerseits und Gitterkorrosion andererseits.


    "Gasung" sollte bei Ladespannungen bis 14,7V allerdings in keinem Fall auftreten. Falls doch ist die Batterie am Ende ihrer Lebensdauer angekommen (Gasungsschwelle gesunken).


    Grüße, Tom

    Hallo Kevin,


    danke für den ausführlichen Bericht. Ich lese immer wieder gern, was andere für Erfahrungen machen. Die Geschichte mit den alten Batterien, die man einem zweiten Leben zuführt, kenne ich auch sehr gut. Wir haben eine Sammlung solcher Batterien bei uns auf dem Modellflugplatz, wo sie zur Versorgung der Ladegeräte verwendet werden. Dann und wann wird mal ein Generator gestartet und die Blöcke wieder aufgeladen. Man schleppt sich leider regelmäßig einen Bruch it den Dingern. Blei eben. Nicht wirklich gut geeignet, um ständig herumgetragen zu werden.


    Zu den Fragen:


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    1. Wie oft und wie lange würdest Du denn für einen normalen 100Ah-Starter-Akku das Pulsen pro Jahr empfehlen? Gute Pflege der Batterie mal vorausgesetzt und nie mit Unterspannung (also immer mit mind. 12,2 - 12,8V) gefahren + gestartet.


    Pulsen dauert! Mal ein oder zwei Tage bepulsen bringt leider nicht viel. Ich merke das selbst immer wieder, wenn ich selbstbenutzte Batterien an den Pulsar hänge. Eine Woche ist da garnix.


    Als letztes hatte ich eine Optima RedTop 40Ah am Pulsar, die war schon schlecht, als ich sie vor 5 Jahren für unseren Smart neu(!) gekauft habe. Schon damals hatte sie kaum 17Ah effektive Kapazität. Ob der Hersteller sie so stark überzeichnet, mir ein Montagsmodell geliefert wurde, oder der (ebay-)Verkäufer mir eine reklamierte und/oder verschlissene geschickt hat, ich kann es nicht sagen. Naja, sie war nicht allzu teuer und so hab ich seinerzeit nichts weiter unternommen und sie einfach eingebaut und bin fünf Jahre damit gefahren. Dann hatte sie noch etwas mehr als 5Ah - austauschreif. Für eine Kapazitätsmessung (5Ah) hatte ich sie erst voll geladen, denn komplett entladen und wieder voll geladen. Dann zwei Wochen bepulst. Danach hatte sie 7Ah. Hmm... :whistling: Also wieder voll geladen und seit Anfang Dezember hing der Pulsar nun dran. Ende Januar hatte ich dann wieder eine Kapazitzätsmessung durchgeführt und kam auf "sagenhafte" 18Ah. 8o Dann wieder voll geladen und erneut eingebaut. Die zwischenzeitlich beschaffte und auch schon kurz eingefahrene Batterie steht nun vollgeladen im Keller und wartet schlummernd auf ihren Einsatz. Vielleicht dauert es bis dahin ja noch mal 5 Jahre. Man erkennt daran: Die wirksame Bepulsung einer Batterie kann durchaus sehr lange dauern. Am Fahrzeug wird das daher kaum funktionieren, wenn man es so machen will, dass man einen wirklichen Erfolg damit erzielt.


    Ich empfehle daher, soweit vorhanden, zwei Batterien im Wechsel zu verwenden und immer eine während der Wartezeit an den Pulser zu hängen. Dann sind selbst sehr lange Pulser-Zeiten von mehreren Monaten kein Problem und die Wirkung kann sich voll entfalten. Immer wieder überraschend, wie fit solcherart behandelter Batterien aus der Kur kommen. Dann kann sich das Gerät wenigstens bezahlt machen und liegt nicht sinnlos herum. Der Stromverbrauch ist mit maximal 3W auch sehr gering, so dass man die Stromkosten im Grunde außer Acht lassen kann. Wichtig ist aber in jedem Fall, dass keine strukturellen Schäden an den Batterien vorliegen, wie z.B. Platten- oder Verbinderbrüche, Kurzschlüsse zwischen einzelnen Zellen, oder auch Probleme durch stark erhöhte Selbstentladung einzelner Zellen. Solche Batterien kann man gleich aussondern und ins Recycling geben, denn da hilft leider sonst nichts mehr.


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    2. Funktioniert die Pulserei bei warmen Temperaturen besser, als z. B. Im Winter (also evtl. auch temperaturabhängig)?


    2. Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Allerdings sehe ich keinen Grund, weshalb sich eine ausgeprägte Temperaturabhängigkeit ergeben sollte. Es müsste also bei Wärme und Kälter gleichermaßen funktionieren.


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    3. Angenommen, bei uns halten die Kfz-Akkus im Schnitt 3-5 Jahre (auch aufgrund viel Standheizungsbetrieb in der kalten Jahreszeit). Was denkst Du, um wie viel länger wäre deren Lebensdauer mit regelmäßiger Pulserei?


    3. Ja, wenn ich hierzu eine verlässliche Aussage treffen könnte, das wäre schön. Aber 3 bis 5 Jahre bei Standheizungsbetrieb ist schon mal gar nicht sooo schlecht.


    Ich versuchs mal so: Wenn man eine gute Batterie hat, sie weder überlastet (Zyklentiefe <50%), noch misshandelt (Orgeln bis nichts mehr geht, Licht vergessen...) und auch regelmäßig mal voll auflädt, dann sollte sie schon mal einigermaßen lange halten. Mit dem Power-Pulsar geht dann sicher noch ein ganzes Stück mehr, ich würde mal annehmen etwa die doppelte Nutzungsdauer, wenn man der Batterie genügend Zeit zur Erholung gibt. Also wie oben empfohlen zwei Batterien im Wechsel verwenden, eine während der Pausen dann am Pulser.


    Nun wird der aufmerksame Leser natürlich denken "He, so ein Schelm: Wenn man zwei Batterien im Wechsel verwendet, dann verringert sich der Verschleiß pro Batterie natürlich auf 50% und eine Verdoppelung der Nutzungsdauer ist dann natürlich kein Problem. Auch ganz ohne Pulsar!" Nein, so ist das natürlich nicht gemeint. Aber es zeigt, wo das Problem liegt, nämlich in der "kalendarischen Lebensdauer": Viel älter als 10 bis 14 Jahre werden Starterbatterien schon aus rein physikalisch/chemischen Gründen nicht und so begrenzt sich eine mögliche Lebensdauerverlängerung zwangsläufig auf etwa diesen Bereich. Geht man also davon aus, dass eine Batterie wie oben beschrieben normalerweise etwa 4 Jahre hält, würde sich die Verwendungszeit bei Verdoppelung der Zyklenzahl im Wechsel mit einer zweiten Batterie und Pausen-Bepulsung auf maximal 15 Jahre begrenzen. Für die einzelne Batterie wären das also etwa 7,5 Jahre. Für Standheizungsbetrieb wären 7,5 Jahre aber unbedingt rekordverdächtig!


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    4. Lohnen sich Deiner Meinung + Erfahrung nach überhaupt noch Markenbatterien? Oder bezahlt man hier eher für PR usw.?


    Ich glaube nicht.


    Meiner Erfahrung nach ist die qualitative Schwankungsbreite bei NoName-Batterien zwar höher als bei Markenbatterien (man weiß also vorher weniger genau was man hinterher bekommt), dafür zahlt man aber (z.Zt.) auch nur ein Drittel. Aus diesem Grund verwende ich bei Starterbatterien schon länger keine teuren Markenbatterien mehr. Den alljährlichen Batterietests der Autozeitschriften schenke ich aber auch keinen Glauben mehr, dafür sind die getesteten Batterien zuwenige und die Testbedingungen irgendwie unsinnig. Es hat sich meiner Beobachtung nach auch keine Marke einen besonderen Qualitätsnimbus erarbeiten können. Was mich im Grunde auch nicht weiter wundert, denn Bleiakkutechnik ist beileibe keine Raketentechnologie. Bleiakkus sind äußerst simpel aufgebaut.


    Man sollte natürlich ein gewisses Qualitätsniveau nicht unbedingt unterschreiten. Aber der deutsche Markt ist da m.E. einigermaßen in Ordnung.


    Hier noch zwei Videos über die Batterieherstellung zuhause für unsere Bastler:


    Part 1 of 2 Local Battery Manufacturing in Nepalgunj, Nepal, RIDS-Nepal In-house Production


    Part 2 of 2 Local Battery Manufacturing in Nepalgunj, Nepal, RIDS-Nepal In-house Production


    Grüße, Tom

    Hallo,


    der Power-Pulsar kann nur eins, nämlich grobes Bleisulfat erst in feines Bleisulfat verwandeln und später dann in Blei und Bleidioxid. Ein wenig steigt die Säuredichte dabei naturgemäß, aber das nur am Rande. Das Problem von dem Du berichtest ist ein anderes.


    Wenn bei Bleibatterien die Zellen auseinanderlaufen, dann liegt das in der Regel daran, dass die veränderten Zellen einem erhöhten Verschließ unterlagen und nun beschädigt sind. Die Beschädigung kommt meist daher, dass die betreffenden Zellen zuerst die schwächsten im Zellenverbund waren und daher regelmäßig tiefere Entladezyklen durchlaufen mussten als die anderen Zellen mit höherer Kapazität. Im schlimmsten Fall musste auch mal unter schweren Bedingungen (Winter!) der Motor bei fast leerer Batterie gestartet werden, was dazu führte, dass die nun völlig entladenen schwächsten Zellen der Batterie bis auf Null Volt herunter gedrückt wurden, oder sogar umgepolt wurden. Dann ist natürlich ganz schnell Feierabend mit der Batterie, weil so misshandelte Zellen sich nie wieder richten lassen.


    Würde man nun den Power-Pulsar an solche Batterien anschließen um sie wieder in guten Zustand zu bringen, würde man zwangsläufig enttäuscht werden, denn das kann der Power-Pulsar nicht leisten. Hier hilft nur noch das Recycling!


    Ohnehin ist es eine ziemlich brotlose Kunst, jede Menge Zeit und Geld in alte verschlissene Batterien zu investieren. Ja, ich weiß, das ist auch eine gewisse Weise reizvoll, besonders wenn man wenig Geld hat. Ich spreche da aus eigener Erfahrung. Nur dass die so erzielbaren Ergebnisse in der Regel nicht mal ansatzweise an die Qualität neuer Batterien heran reichen. Zwar lassen sich alte Batterie meist noch ein Stück weit wieder aufpäppeln, aber über 20 oder 30% der Kapazität einer neuen Batterien wird man dabei kaum hinauskommen. Und bei dem Preis, mit dem neue Batterien heute verschleudert werden, macht das wirklich keinen Sinn mehr. Eine 80Ah-Noname-Neubatterie bekommt man heute für unter 70,- Euro und die funktioniert üblicherweise die ersten Jahre perfekt. Sie nimmt schnell Ladung an, verfügt über eine hohe Spannungslage, auch unter Last und verfügt über eine große Kapazität. Nach einigen Jahren werden die Batterien dann schwächer und irgendwann kommt der Punkt, da sind sie austauschreif.


    Wenn die Schwäche eine Folge mangelhafter AUfladung und damit von Sulfatierung ist, kann man häufig durch ausdauerndes Bepulsen wieder einiges der ursprünglichen Kraft zurückholen, aber wirklich wie neu werden solche Batterien meist auch nicht wieder.


    Weshalb ich hin und wieder dazu rate, mal eine neue Batterie zu kaufen. -|-


    Grüße, Tom

    Nein, das geht bei NiCd nicht, es würde sich eine asymmetrische Stromverteilung ergeben. Jede Zelle muss für sich, oder ein einer Reihenschaltung mit anderen Zellen geladen werden. Nie parallel laden! Das ist ganz anders als bei Bleiakkus.


    Grüße, Tom

    Echt nichts drüber zu finden, nur über die 4Ah-Type. Das sind aber so Standard-Typen, die 4Ah, die wurden früher viel in Bergbaulampen verbaut. Völlig unkomplizierte Teile, man muss nur aufpassen, dass man sie senkrecht hält, sonst laufen sie aus.


    Nach 20 Jahren wird es wohl ohne Selektion nicht gehen, also jede Zelle mit geringem (C/10 oder weniger) Strom bis auf 1V entladen und dann mit C/10 über 16 Stunden aufladen. Die übliche Methode NiCd-Akkus aufzuladen halt. Dann Entladen und dabei die entnehmbare Kapazität messen. Sind die einzelnen Kapazitäten bekannt, werden die Zellen zu Batterien möglichst gleicher Kapazität selektiert.


    Grüße, Tom

    Hallo Thorsten,


    gar nicht so einfach etwas passendes zu finden, wie ich nach einiger Suche feststellen muss. Zwar gibt es eine Menge Oszilloskop-Bilder von diversen Lichtmaschinen-Defekten, aber hier wird ja ein Bild einer korrekten Lichtmaschinenspannung gesucht. Im Laufe einer kleinen Recherche bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ein solches Bild die Sache an sich zu stark vereinfacht, weil man bei alleiniger Betrachtung zweier gering unterschiedlicher Oszillogramme, ohne die nötige Erfahrung, worin sich die Unterschiede zwischen "gut" und "schlecht" eigentlich erkennen lassen, nicht recht schlauer würde. Also habe ich nach einer ähnlichen Aufstellung von Bildern gesucht, wie sie damals in meinem KFZ-Sachkundebuch zu Berufsschulzeiten enthalten war. Leider bin ich nicht fündig geworden.


    Dann hab ich aber dieses hier gefunden: Understanding_Generator_Ripple_Waveforms.pdf


    Ist zwar auf Englisch, dürfte aber für die meisten kein unüberwindliches Problem darstellen.


    Zu beachten ist, dass hier keine Oszillogramme der Lichtmaschinenspannung, sondern des Lichtmaschinenstroms gezeigt werden. Hier wird mit einer Stromzange gearbeitet, die den meisten Interessierten wohl nicht zur Verfügung steht. Man macht das so, weil die Wellenform des Lichtmaschinenstroms insbesondere bei Diodenschäden sehr viel aussagekräftiger ist, als die Wellenform der Spannung allein.


    Hier ein paar (Spannungs-)Oszillogramm-Bilder und Erklärungen über die vorliegenden Störungen auf Deutsch: Lichtmaschinen-Pruefungen.pdf


    Diese Bilder sind zwar nicht ganz so aussagekräftig, aber in der Praxis sicher auch recht hilfreich.


    Wichtig bei der Aufnahme von Oszillogrammen ist in jedem Fall eine gewisse Drehzahl und Last der Lichtmaschine. Motordrehzahl etwa 2.000U/min und die Lichtmaschine ordentlich arbeiten lassen, also Licht, Gebläse und heizbare Hackscheibe einschalten.


    Grüße, Tom

    Antimonvergiftung ist in der Tat eine Verschleißerscheinung und wird durch hohe Zyklenzahlen verursacht. Dabei wird Antimon aus den positiven Platten zu den negativen übertragen und verringert dort die Gasungsschwelle. Das geht allerdings nicht so schnell, dass es bei einer Starterbatterie schon nach einem Jahr stattfindet.


    Vielleicht hat das Problem Deiner Batterie ja doch andere Ursachen.


    Grüße, Tom

    Dürfte ein typischer Fall von verringerter Gasungsschwelle durch Antimonvergiftung der negativen Platten sein. Sprich: Die Batterie gast schon bei deutlich verminderter Spannung, was die erhöhte Stromaufnahme am Ende der Ladung und die Gasentwicklung begründet. Vermutlich ist auch die Selbstentladerate erhöht.


    Da lässt sich leider nichts gegen machen.


    Grüße, Tom

    Hallo Andreas,


    die Spannungswerte sind völlig in Ordnung. Wenn die Lichtmaschinenspannung eh schon bis auf 14,7V ansteigt, dann ist nach oben hin gar keine Luft mehr, um mittels einstellbarem Regler die Ladespannung noch höher zu drehen. Also führt ein neuer Regler hier keinesfalls weiter.


    Allerdings entspricht die Spannung am Zigarettenanzünder in der Regel nicht der Spannung an der Batterie. Hier würde ich zunächst mal kontrollieren, welcher Wert denn dort wirklich anliegt.


    Die Ausgabe für den Revitalisierer von Conrad kannst Du Dir sparen. Der arbeitet mit Entladeimpulsen. Kannst es aber auch probieren und Erfolg oder Misserfolg dann hier posten. Dann hätte die Ausgabe wenigstens einen Sinn.


    Bei Standheizungsbetrieb hilft nur eine zyklenfeste Zweitbatterie! Aber das macht zugegeben etwas Arbeit wegen der Strippenzieherei. Wer das vermeiden möchte, kauft sich eine AGM-Starterbatterie, oder eine Saftschubse. In beiden Fällen ist es aber nicht zu vermeiden, dass die Starterbatterie manchmal eben doch komplett entladen ist.


    Grüße, Tom

    Tom: Falls Du Interesse hast das anzubieten, sofern das überhaupt möglich ist(kein CE-Zeichen), sende ich Dir den Link zum Bauteil gerne per PN.

    Um Gottes Willen... :rolleyes:


    Aber popel noch die Widerstände aus den Batterieklemmen raus, die ich da zur "Überlistung" der "Hickupmode-Schutzschaltung" des Netzteils eingefügt habe. Die werden jetzt ja nicht mehr benötigt und stören sicher nur.


    Grüße, Tom

    Gibt es ein einfaches Tool mit dem ich einfach überprüfen kann wie die aktuelle Ladung meines Akkus aussieht?
    Dann kann ich ja prüfen wann ich nachladen muss.

    Das lässt sich nach wenigstens 10 Minuten Wartezeit nach einer Ladung oder Entladung (zum Säureausgleich) grob mit Hilfe der Leerlaufspannung der Batterie ermitteln:



    Die Spannung korrespondiert mit der Säuredichte: Hohe Säuredichte = hohe Spannung. Niedrige Säuredichte = niedrige Spannung. Da eine 12V-Batterie aber sechs Zellen hat, die alle eine unterschiedliche Säuredichte aufweisen können, besonders im Alter der Batterie, sollte man den so gewonnenen Messwerten keinen übertrieben großen Wahrheitswert zumessen. Meistens passt es aber ganz gut.


    Grüße, Tom

    Außerdem habe ich einen BC300 Batterietrainer. Dieser ist wohl für Agm Batterie geeignet.
    Sollte ich diesen durchgehend bis März angeschlossen lassen oder nur zwischendurch mal anklemmen?

    Hallo,


    ein "Batterietrainer" ist der größte Blödsinn! :cursing:


    Man kann vielleicht menschliche und tierische Körper durch sinnvolle Betätigung im Sinne einer Erstarkung "trainieren", Bleiakkus funktionieren jedoch völlig anders und nehmen eine solchen Behandlung übel. Statt dessen werden sie durch "Training" schlicht schneller verschlissen. Man trainiert ja auch nichts eine Reifen, indem man damit sinnfrei herumfährt... :whistling:


    Bleiakkus werden steinalt, wenn sie regelmäßig mal aufgeladen und dann kühl und ohne jeden Entladestrom gelagert werden. Man füge dabei bitte keine Ladung hinzu und entnehme auch keine! Einfach abgeklemmt stehen lassen, dem Akku passiert dabei nichts. Allerdings findet durch unvermeidliche innere Reaktionen eine Selbstentladung statt, die durch regelmäßige Aufladung wieder ausgeglichen werden muss. Dies soll zwar regelmäßig geschehen, je nach Akku etwa halbjährlich bis jährlich ein Mal, aber keinesfalls ständig und dauerhaft.


    Im Sinne einer Schadensbegrenzung sollte man solche "Batterietrainer" also bitte entsorgen. Nicht bei ebay verkaufen, sondern kaputtschlagen und wegwerfen. Andernfalls versucht nur ein anderer armer Teufel damit seine guten Batterien zu massakrieren. Und das wäre ja nicht so schön.


    Grüße, Tom

    Hallo Ewald,


    hast Recht, das dürfte wirklich das einfachste sein.


    Allerdings bin ich der Meinung, dass 13V wirklich zu wenig sind, um Sulfatierung halbvoller Batterien dauerhaft vorzubeugen, weshalb ich lieber etwas mehr Spannung anbiete, so dass noch eine Aufladung über 50% hinaus möglich ist. Aber dann wäre der Spannungsabfall von Silizium-Dioden gleich wieder zu hoch, daher der Rat zur Schottky-Diode. Davon gibt es eine große Auswahl mit Vorwärtsspannungen zwischen 0,3 und 0,6V, so dass man jede gewünschte Ausgangsspannung herstellen kann. Sie haben zudem den Vorteil eines geringen ohmschen Widerstandes, was dazu führt, dass die bei wechselnden Strömen tatsächlich abfallende Vorwärtsspannung konstanter ist als bei Siliziumdioden. Und weil sie auch nicht mehr kosten, ist die Wahl klar.


    Grüße, Tom

    Das beste was man tun kann, ist eine Vollladung der Batterie und direkt danach eine kurzzeitige Entladung (wenige Sekunden) mit möglichst hohem Strom vorzunehmen. Dadurch wird eine große Zahl sehr feiner Bleisulfatkristalle gebildet, welche bei der weiteren Entladung als Kristallisationskeime dienen. Dadurch können Innenwiderstand und Neigung zur Sulfatierung verringert werden. Also Vollladen und dann ein Mal kurz Anstarten.


    Grüße, Tom.