Liontron 150Ah ein Active Balancer anschließen

  • Hallo zusammen,


    Bei meiner Liontron 150Ah Arctic driften die Zellen. Erst Zelle 4, jetzt 4 ist Ok. Zelle 2 driftet wieder sehr. Fast 200mV.

    Ich würde gerne ein active Balancer anschließen. Ich habe diesen Beitrag gefunden, aber nicht sicher ob funktioniert hat.


    MicroCharge Link


    Ich habe ein Video auf Youtube gesehen. Ich gehe davon aus, dass es funktioniert.


    Youtube Giba Technik


    Hat jemand so ein Balancer angeschlossen?


    Tom wenn es möglich ist, würde ich dann gerne Power Equalizer von deinem Shop bestellen.

    Vielen Dank..

  • Hallo,

    200mV wären keine Drift, sondern finden eigentlich nur im Bereich von Lade- bzw. Entladeschluss statt, also wenn die Batterie voll ist (Zellenspannungen ab 3,4V aufwärts), oder leer (Zellenspannungen unter 3,1V). Dann ist die schwächste Zelle entweder voll, bzw. leer. Sollte das bei Deiner Batterie der Fall sein, brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen, das ist in diesem Bereich völlig normal und auch von Equalizern nicht ohne weiteres zu beheben.


    Sollten 200mV Spannungsunterschied dagegen im mittleren Ladungsbereich vorkommen, liegt meist ein Defekt vor.


    Grüße, Tom

  • Hallo Tom ,


    Danke für die schnelle Rückmeldung.

    Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt. Ich wollte nur sagen, dass ich beim Laden mindestens 200mV Unterschiede habe.

    Zelle 1 landet über 3,75Volt.

    Zelle 2 erreicht aktuell nur max auf 3,4V.

    Zelle 3 kommt manchmal 3.6Volt.

    Zelle 4 Kommt auch über 3,75Volt.


    Früher vor der Tiefentladung

    Zelle 1 und 2 über 3,75Volt

    Zelle 3,6Volt

    Zelle 4 nie über 3,4Volt


    Ich kriege immer bei der Ladung Overvoltage Fehler. Alle Aufladung-Versuchen beenden mit dem Overvoltage Fehler...

    Die Batterie springt öfter von 80% auf 100%.


    Grüße

    Mad

  • Das ist es ja was ich meinte und mal wieder ein Fall für die meistgepostete Grafik der Welt:

    An dieser Grafik erkennt man, dass die Spannung einer LiFePO4-Zelle über 90% des Bereichs zwischen leer und voll nahezu gleich bleibt. Nur in den äußeren Bereich, also wenn die Zellen fast leer oder fast voll sind, geht die Zellenspannung dann plötzlich senkrecht. Was passiert nun, wenn die Zelle mit der kleinsten Kapazität fast voll oder fast leer wird? Sie verändert ihre Spannungslage viel schneller und stärker als alle anderen, die, wegen einer geringfügigen Mehrkapazität, erst etwas später in diesen Bereich kommen. In der Folge spreizen sich die Spannungen dann schnell überraschend stark auseinander.


    Das ist aber wie gesagt keine "Drift". Von Drift spricht man, wenn Zellen eine erhöhte Selbstentladerate haben und dann deutlich schneller als alle anderen in der Spannung absacken und das in alle Ladungsbereichen, nicht nur ganz unten oder ganz oben. Hier handelt es sich aber um sehr langsame Vorgänge, die meist vom Balancer ausgeglichen werden, so dass echte Drift eigentlich nie auftritt, bzw. nur bei sehr ungünstigen Betriebsbedingungen. In solchen Fällen hilft dann ein Equalizer sehr.


    Übrigens ist dein "Overvoltage Fehler" auch kein Fehler in dem Sinne, dass da etwas nicht in Ordnung sei. Es ist nur ein Hinweis, dass der Ladeschluss bei einer Zelle erreicht ist, weil sie an die maximal zulässige Spannungsgrenze stößt. Das BMS schaltet dann den Ladestrom ab, damit die Zelle nicht überlastet wird. Aber auch das ist kein Fehler, sondern normal.


    Ein "Fehler" wäre es, wenn in einem Verbund von vier Zellen eine Zelle im Verhältnis zu den anderen z.B. nur 80% Kapazität hätte. Das kann passieren, wenn Zellen selbst fehlerhaft sind. Es ist möglich, dass bei deiner Batterie ein solcher Fehler vorliegt, wenn die Ladezustandsanzeige beim Laden erst kontinuierlich bis 80% hochläuft und dann beim Weiterladen plötzlich auf 100% springt. 100% SOC werden immer dann angezeigt, wenn die erste Zelle beim Laden in den Ladeschluss läuft, also ihre maximal zulässige Ladeschlussspannung erreicht hat und das BMS dann die Ladung beendet. Das sollte optimalerweise möglichst bei Erreichen von 100% SOC geschehen. Wenn es einen größeren Spung in der Anzeige des SOC beim Laden oder Entladen gibt, müsste dies mit einer um einen gleichgroßen Betrag verminderten Batteriekapazität einhergehen. Die Kapazität sollte in solchen Fällen dann am besten mal gemessen werden, damit man weiß, ob hier ein Zellendefekt vorliegt.


    Grüße, Tom

  • Tom

    Vielen Dank für die ausführliche Erklärung. Du meinst dann, dass ich so lassen soll?


    Liontron meinte, dass ich die Batterie zurückschicken soll und sie können es ausbalancieren. Sie meinten, dass die Batterie sich selber ausbalanciert. Es hat aber nicht geklappt. Jedesmal, wenn ich die Batterie tiefentlade, meldet irdendeine Zelle Overvoltage.


    Die Batterie hat von Anfang diesen Meldungen gezeigt.


    Deswegen hatte ich überlegt, ob ich ein active Balancer einbauen sollte.

  • Was ich nicht verstehe ist, weshalb Dein BMS Überspannung bei Erreichen des Entladeschlusses meldet. Da müsste doch das Gegenteil gemeldet werden, also Unterspannung.


    Du kannst natürlich auch einen Equalizer einbauen. Das Gehäuse ist ja leicht zu öffnen und Platz für die kleine Leiterplatte ist da auch vorhanden. Das haben auch schon einige Leute genau so gemacht.


    Grüße, Tom

  • Vielen Dank...

    Überspannung Meldung kommt nur beim Aufladen. Die Überspannung-Meldung kommt bei 14.3 oder bei 14.4 Volt.

    14.4 Volt melden Zelle 1 und 4 über 3.75Volt. Zelle 3 -> 3.6 Volt


    Und Zelle 2 bleibt bei 3,4Volt.


    Hast du vielleicht eine Beschreibung, wie man den Equalizer beim Liontron anschließen kann?


    Viele Grüße...

  • Da bist du genau in dem von mir beschriebenen Bereich des Ladeschlusses.


    Ein Equalizer wird dieses Problem deshalb nur dann verbessern können, wenn sein effektiver Ausgleichsstrom deutlich oberhalb aller fließenden Lade- und Entladeströme liegt, oder wenn jeweils nur sehr kurze Zeit ge- oder entladen wird. Unter normalen Bedingen wird das aber kaum möglich sein, weshalb es normal ist, dass im Bereich von Lade- und Entladeschluss sich die Zellenspannung aufspreizen.



    Der Equalizer wird an den Batterie-Minuspol, die drei Verbinder der vier Zellenpakete und den Batterie-Pluspol angeschlossen. Da das BMS ebendiese Punkte selbst zur Überwachung benötigt, sind sie notwendigerweise auch schon mit Kabeln mit dem BMS verbunden. Diese fünf Kabel werden einfach durch Spannungsmessung (0V, 3,3V, 6,6V, 9,9V, 13,2V) an der BMS-Leiterplatte identifiziert und dann dort zusätzlich der Equalizer angeschlossen.

    Das war es schon.

    Grüße, Tom

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