"EFB-Technologie"

  • Sehr geehrter Herr Rücker,

    seit einigen Tagen befasse ich mit dem Thema Umrüstung der Starterbatterie im Kfz auf neue Generation. EFB oder AGM.
    Ich fahre einen 2004er Seat Toledo 1M2 ( Golf 4 Plattform) und möchte eine EFB Batterie verbauen.

    Meine Frage lautet daher:
    Benötige ich für eine EFB-Batterie eine temperaturkompensierte Laderegelung wie bei AGM-Batterien oder funktioniert die Laderegelung wie bei herkömlichen Blei-Säure-Batterien ?
    Im Internet fand ich bisher leider keine Antwort zu diesem Thema.

    Über eine Antwort mit fachlicher Erläuterung wäre ich Ihnen sehr dankbar.


    Mit freundlichem Gruß

    Kevin R.

  • Hallo,


    bei Bleiakkus werden die Ansprüche an die Höhe der Ladespannung ausschließlich von der Bleilegierung bestimmt, nicht jedoch von der Art der Separatoren oder in welchem Aggregatzustand sich der Elektrolyt befindet. Aus diesem Grund weisen auch sämtliche am Markt erhältlichen Bleiakkus (Ausnahme: Blei/Zinn-Akkus, aber das sind ja auch keine reinen Bleiakkus) weitestgehend gleiche Ansprüche an die Höhe der Ladespannung, bzw. eine möglicherweise vorhandene Temperaturkompensation auf. Es spielt also überhaupt keine Rolle, ob man Bleiakkus mit flüssigem Elektrolyten verwendet, oder AGM-Akkus, oder Gel-Akkus. Auch die von Ihnen genannten Bleiakkus mit „EFB-Technologie“ unterscheiden sich hierbei in keiner Weise.


    Im Übrigen bedeutet "EFB-Technologie" nur, dass die positiven Platten mit einem dünnen Plastiknetz umgeben ist, wodurch das unvermeidliche Ausfallen von positivem Aktivmaterial bei zyklischer Beanspruchung etwas vermindert werden soll. Diese „Technik“ ist aber primitiv und wäre im Grunde nicht der Rede wert, wenn nicht die Marketingabteilungen der Batteriehersteller gleich wieder eine neue und bisher unbekannte Abkürzung für diesen winzigen Konstruktionskniff erfunden hätten, die sie zur Bewerbung dieser Batterien verwenden können: „EFB-Technologie“.


    Na supa, icke freu mir… :sleeping:


    AGM-Akkus können das auch ohne Netz und übrigens sogar noch viel besser, weil hier die Platten durch die Separatoren aus Glasvlies richtig fest zusammengepresst werden, wodurch praktisch gar nichts mehr aus den Platten herausfallen kann.


    Grüße, Tom

  • Hallo Herr Rücker,


    Vielen Dank für Ihre Antwort.
    Also darf ich davon ausgehen das eine EFB-Batterie lediglich eine Verbesserte Art der "normalen" Blei-Säure-Batterie ist welche ihre Stromaufnahme selbst regelt?



    Mit freundlichem Gruß


    K.R.

  • Hallo,


    noch genauer: Eine (geringfügig) verbesserte Art von Starterbatterie. Aber versprechen Sie Sich davon bitte nicht, dass Sie diese Verbesserung im praktischen Betrieb auch bemerken würden. Das Ganze ist mehr ein Marketing-Gag als eine wirksame Technologie, um Starterbatterien zyklenfester zu machen. Die Firma VARTA wirbt beispielsweise mit der Angabe, dass bis zu 200 Lade-/Entladezyklen bei 50% Entladetiefe mit EFB-Starterbatterien möglich wäre.


    Klingt ja eigentlich prima.


    Nur blöd das mit AGM-„Technologie“ schon seit dreißig Jahren locker mehr bei deutlich größerer Entladetiefe möglich sind.

    Zitat: Flooded Technologie


    Zyklenfestigkeit


    Die VARTA® Professional Dual Purpose schafft bis zu 200 Zyklen bei einem Entladungsgrad von 50 %, die VARTA® Professional Deep Cycle bis zu 700 Zyklen bei einem Entladungsgrad von 80 %.


    Soweit dazu. Da muß die Dual Purpose gegenüber der Deep Cycle schon sehr billig sein, damit sich ihr Kauf auch lohnt.


    Die Ladestromaufnahme regeln im Übrigen alle Bleiakkus selbst, auch da hat sich also nichts geändert.


    Grüße, Tom

  • Hallo,


    Okay damit wäre dann meine Frage auch beantwortet. Vielen Dank dafür.
    Dann werde ich mein Vorhaben für meinen Verwendungszweck nochmal überdenken.


    Mit freundlichem Gruß


    K.R.

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